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Der Blog stellt eine Art Internettagebuch dar, in dem die Mitglieder der Redaktion ihre Gedanken mit den Lesern teilen. Er bietet Einblicke in den Alltag und in die Themen, die die jeweiligen Autoren am meisten beschäftigen.
Für den Inhalt sind die jeweiligen Autoren verantwortlich. Auch spiegelt die Meinung eines einzelnen Autors nicht die Meinung der gesamten Redaktion wider.


Verordnet: Mogel in Verpackung
Treffpunkt: Kritik Wie wichtig die Verpackung in unserer heutigen Zeit ist, beweist schon allein der Jahresumsatz der Make-up-Firmen, die Unmengen von Geld für Kosmetika einnehmen. Aber auch im wissenschaftlichen Bereich verbirgt sich mitunter mehr unter der Oberfläche, als man zunächst vermutet hätte. So wurde nach jahrelanger Forschungsarbeit eine topografische Karte eines im antarktischen Eis gefangenen Gebirgsmassivs vorgestellt, das immerhin eine Fläche von 250 mal 700 Kilometer und mehr als drei Höhekilometer umfasst. Zusammen mit einem schon vor vielen Jahren entdeckten, unter dem Eis eingeschlossenen, unberührten See, bilden beide Regionen die letzten Flecken der Erde, an denen der Mensch noch nicht seine Fußspuren und Gesetzesvorschriften hinterlassen hat.
Ob beide Naturgegebenheiten allerdings das halten, was sie versprechen, kann niemand sagen, solange Wissenschaftler nicht selbst vor Ort gewesen sind. Und es wäre nicht das erste Mal, dass die Verpackung nicht hält, was sie verspricht. Das erfahren Konsumenten jeden Tag aufs Neue.
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Wirtschaft am Ende ... ohne Ende
Treffpunkt: Kritik Die Lawinengefahr ist derzeit groß in der Welt. Nicht nur, dass täglich neue Meldungen in den Medien darüber zu finden sind, wie leichtsinnig schneebegeisterte Watschelfröstler abseits der ausgewiesenen Pisten ihre geistige Verfassung auf einem oder zwei Trittbrettern zum Besten geben und damit ihr Eigenes und das Leben von den Rettungskräften in Gefahr bringen. Vielmehr gleicht ein Tag an der Börse – ob nun in Deutschland oder international – ebenfalls einem Lawinenabgang.
Hier sollte man allerdings auch festhalten, dass jene ruckartigen Talfahrtsbewegungen genauso von Menschenhand verursacht wurden. Nur, dass in dem Fall diejenigen, die an sich die Verantwortung dafür hätten übernehmen müssen, sich schon lange vorher mit millionenschweren Abfindungen aus dem Staub gemacht haben.
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Sündenbock
Treffpunkt: Kritik Das Konzept ist so alt wie die Menschheit selbst.
Wann immer jemand einen Fehler begeht, den er allerdings nicht selbst verantworten möchte, so kann er – wenn er sich denn in der glücklichen Situation befindet, in einer höheren Position zu verweilen – jemand niederen Ranges bestimmen, die Schelte für ihn zu kassieren. Jener Wurm nimmt nicht nur die Schuld auf sich, sondern auch die daraus folgende Strafe.
Insbesondere in der Politik ist dies seit langer Zeit ein beliebtes Mittel, damit die mächtigen sich auch bei Fehlleistungen nicht selbst verantworten müssen, sondern weiter ihres Weges ziehen können. Heutzutage findet sich ein solcher Sündenbock überall. Man muss nur genau die Augen offen halten.
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Historiker als Opportunisten
Treffpunkt: Kritik Kaum zu glauben, was in so kurzer Zeit alles vorbei gegangen ist. Nicht nur, dass der "Nadelstichstreik" der Bahn-Gewerkschaften so viel Wirkung gezeigt hat, dass keine weiteren Streiks mehr folgen werden – auch das Lottofieber ist schon wieder abgeklungen.
Wem im Übrigen bei der Bemerkung "Nadelstichstreik", wie ein Transnet-Streikleiter die Aktion vor kurzem benannte, das sprichwörtliche Messer im Sack aufgeht, der sollte im Internet auf Suche nach Voodoo-Puppen der Gewerkschaftsvorsitzenden gehen. Für die dürfte sich dann ein Nadelstich ganz anders anfühlen – und wenn man im Internet keine findet, wäre das sicherlich eine Marktlücke. Denn angesichts des Chaoses, in das Ver.di eben diejenigen wieder einmal stürzt, die am wenigsten etwas für die Lage der Beschäftigten können, würden jene Puppen einen reißenden Absatz finden.
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Durchsichtig und zerbrechlich
Treffpunkt: Kritik Drei Wochen ist das neue Jahr schon wieder alt, noch knapp 11 Monate bis Weihnachten und wenn man lange genug sucht, findet man mit Sicherheit auch schon die ersten Schokohasen in den Verkaufsregalen.
Es ist offiziell das " Charles Darwin-Jahr". Der Evolutionsforscher würde dieses Jahr 200 Jahre alt und man möchte nicht wissen, wie viele religiös-fanatische Gruppen sich das Datum schon rot im Kalender markiert haben. Dabei findet die Evolution doch vor unseren Augen statt, permanent und unaufhaltsam. Bestes Beispiel hierfür sind die USA, wo die Menschen endlich weit genug entwickelt waren, um nicht erneut ein politisches Bushfeuer zu entfachen, sondern auf Veränderung zu setzen. Diese kommt auch schon an den ersten Tagen mit Entscheidungen des neuen US-Präsidenten Barack Obama, die in der Tat für einen neuen Kurs sprechen.
Schon deshalb wird die Amtszeit für den neuen mächtigsten Mann der Welt überaus schwierig – er steht derart im Licht der Öffentlichkeit, dass man ihn beinahe schon als gläsernen Staatsmann bezeichnen könnte. Damit ist er uns inzwischen ähnlicher, als man vermuten würde.
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Das Ende wird schon vorbereitet
Treffpunkt: Kritik Neues Jahr – und doch kein Glück?
Es scheint beinahe so, als wolle einem die Unterhaltungsindustrie das neue Jahr schon vermiesen, ehe es überhaupt angefangen hat. Bereits Ende des letzten Jahres gab es einige Sendungen, bei denen Wahrsager, selbst ernannte Medien und Propheten ihre Weisheiten und Visionen zu 2009 (gegen Gage) zum Besten gaben. Und auch in den ersten Tagen des frischen Jahres fanden sich "Seher" und "Seherinnen" im Radio, die schon vor 10 Jahren angekündigt hatten, dass eine Finanzkrise die Welt heimsuchen würde (aber dennoch nicht dagegen gewappnet waren), dass letztes Jahr nicht George W. Bush wiedergewählt würde (wer das US-Wahlrecht kennt wird feststellen, dass das auch keine Kunst ist) und die uns allerhand Böses vorhersagen für die "nächsten 3 oder 4 Jahre".
Da möchte man 2009 am liebsten überspringen und 2015 wieder einsteigen. Doch so einfach macht es Mutter Natur uns nicht. Wir müssen ernten, was wir gesät haben. Auch dann, wenn wir es lieber im Boden verfaulen lassen wollen.
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Die Zukunft ist keine Fiktion
Treffpunkt: Kritik Der größte Unterschied zu Weihnachten und Silvester im Kindesalter und als Erwachsener ist doch bei genauerer Betrachtung, dass früher in der Schule zum Ende des Jahres hin alles deutlich langsamer wurde. Unterrichtsfächer beschäftigten sich mit allem anderen, nur nicht mit dem Lehrstoff. Plätzchenbacken und Liedchen singen waren angesagt. Der Puls und das Lebensgefühl insgesamt wurden merklich träger. Anders, wenn man einmal die Welt so gesehen hat, wie sie sich für Erwachsene ergibt. Hier wird gerade vor den Feiertagen alles schneller, die Hektik, das Arbeitsaufkommen und die Machtlosigkeit, mit der man den zwangsverordneten Ruhetagen entgegensteht, nehmen zu und setzen einen schachmatt, ob man nun will oder nicht.
Vom weihnachtlichen Gefühl, dem Ausklang des Jahres mit den überall anzutreffenden Rückblicken ist nichts im persönlichen Blickfeld zu spüren. Im Gegenteil, hat man sich früher mit Rückblicken, Auszeichnungen der stillen Helden oder der großartigsten Momente des Jahres beschäftigt, geht es den Erwachsenen eher darum, im Voraus zu planen. Welche wirtschaftliche Lage kommt 2009 auf uns zu? Sind wir im kommenden Jahr mit den Renten, den Krankenkassen, der Inflation und den ohne Frage wieder sprunghaft ansteigenden Benzinpreise abgesichert? Statt sich auf das zu besinnen, was man erreicht hat, möchte man vielmehr gegenüber dem gewappnet sein, was da noch kommt.
Doch die Zukunft hat, wenn man sich die Welt von heute genauer ansieht, längst schon begonnen.
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Dienst statt Leistung
Treffpunkt: Kritik Endlich ist es soweit, Weihnachten, das Fest der Liebe, des Friedens, des Konsums ist eingetroffen. Und damit nach langer Vorbereitungszeit endlich die wenigen Tage im Jahr, die die meisten Menschen tatsächlich für ein paar Stunden genießen können. Es sei denn natürlich man hat denn alljährlichen Familienspießrutenlauf vor sich, der an dieser Stelle aber vernachlässigt sein soll.
Trotz sinkender Umsatzprognosen im kommenden Jahr, schlechten Konjunktur-Prophezeiungen derjenigen Menschen, die an der Misere überhaupt erst Schuld sind und einem Überangebot an "Restverkäufen", "Sonderangeboten" und "Sales" gestaltete sich die Vorweihnachtszeit für den Einzelhandel deutlich einträglicher, als zunächst vermutet. An sich ein Grund zur Freude, wenn da nicht die Schattenseiten wären, die einen mitunter wenigstens zum Schmunzeln bringen.
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Regel ohne Werk
Treffpunkt: Kritik Bestimmt wird unser tägliches Leben von einem graziös ausbalancierten Netz aus Regeln und Bestimmungen, die uns das Zusammenleben untereinander erleichtern, beziehungsweise überhaupt erst ermöglichen soll. Dabei ist es verständlicherweise immer so, dass eine Einschränkung gleichsam etwas ist, woran sich Einer hält und wovon der Andere meist benachteiligt wird. So beispielsweise bei der jüngsten Anweisung, die Bewohner der Stadt München vergangene Woche erreichte.
Wer allerdings der Meinung ist, dass nur die im Brief erwähnten Müllmänner ab diesem Jahr kein Trinkgeld und keine Geschenke mehr annehmen dürfen, der irrt. Bargeld und selbst Geschenkgutscheine gelten als Bestechungsversuch! Eine detaillierte Auflistung findet man beim Boulevardblatt tz, wo Politiker aber glücklicherweise nicht aufgelistet sind.
Immerhin eine gute Nachricht für die Industrie, die sich die Interessen der Regierungsschaffenden im kommenden Jahr wieder sichern wird – oder schon gesichert hat.
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Skandal à la carte
Treffpunkt: Kritik Das Wirtschaftchaos ist und bleibt ein solches, was kommt, was wird, wagen nun nicht einmal die selbst ernannten Experten zu verheißen, da trotzen die Deutschen mit ihrer Kauflust der Konsumflaute. Gibt's nicht? Gibt's doch! Aber damit das nicht so stark publik wird, die Menschen nicht noch nachdenken und dann doch das Geld, das sie mühsam erarbeitet haben zusammenhalten (immerhin beginnt jetzt der Zwangsurlaub für zahlreiche Autobauer), findet sich mit Sicherheit irgendein Skandal, den man in großen Lettern auf die Zeitungen drucken kann, um von der an sich angebrachten Vorsicht abzulenken.
Gleich mehrere Lebensmittelskandale möchten einem hier das Essen madig machen, sei man nun Karnivor oder Vegetarier. Und dies in einer Zeit, in der sich die Industrie ohnehin über die zu niedrigen Preise beschwert. Wenn das nächste Mal ein Bauer auf der Straße steht und nach mehr Geld verlangt, sollte man ihm vielleicht einfach den eigenen Mist zum Essen geben. Vielleicht hätte er dann auch alsbald die Nase voll.
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