News & Reviews

  • No Hit Wonder [2025]
    Man kann Florian Dietrichs Feel-Good-Komödie No Hit Wonder um einen erfolglosen Sänger, der nach einem Suizidversuch in einer Studie landet, die Glücklichsein durch Gesang untersuchen soll, Vieles vorwerfen. Dass der Film zu einfache Antworten auf das Thema Depression liefert, beispielsweise, oder dass viele Klischees bedient werden. Doch das ändert nichts daran, dass die beabsichtigte Wirkung letztlich nicht ausbleibt und die Verantwortlichen mit viel Herz eine Geschichte erzählen, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
  • Bugonia [2025]
    Bei seinem Remake einer südkoreanischen Satire bleibt Filmemacher Yorgos Lanthimos sich treu, was nicht nur bedeutet, dass er erneut mit Hauptdarstellerin Emma Stone zusammenarbeitet. Vielmehr präsentiert er in Bugonia einmal mehr eine Geschichte, die Bezüge zur wirklichen Welt aufweist, aber gleichzeitig so surreal erzählt ist, dass es schwerfällt, sie ernst zu nehmen, oder überhaupt nur einzuschätzen. Dabei kann man die Story wie die Auflösung durchaus als Parallele auf unsere Gesellschaft sehen. Leicht fällt das aber nicht.
  • Stiller [2025]
    Basierend auf Max Frischs gleichnamigem Roman aus dem Jahr 1954 erzählt Filmemacher Stefan Haupt in Stiller eine Geschichte über die Suche nach Identität und Verantwortung. Lange Zeit lässt er dabei das Publikum im Unklaren, ob der Protagonist gleichzeitig die Titelfigur ist, oder nicht. Der wird, sieben Jahre nach seinem Verschwinden, zwar wiedererkannt, behauptet aber, jemand anderes zu sein. In Rückblenden und vielen Dialogen nähert sich das Drama beiden Charakteren an und stellt dabei geradezu existenzielle Fragen.
  • Springsteen: Deliver Me from Nowhere [2025]
    Mit einer geradezu greifbaren Authentizität nähert sich Filmemacher Scott Cooper in seiner erstklassig gespielten Biografie Springsteen: Deliver Me from Nowhere einem so prägenden wie düsteren Kapitel des aufstrebenden Musikstars Bruce Springsteen. So eingängig die Musik, es ist der persönlich wirkende Einblick in die schmerzvollsten Erfahrungen des Künstlers und seine Suche, diese durch seine Musik zu verarbeiten, der bei einem bleibt und seinen Songs aus jener Zeit eine zusätzliche Bedeutung verleiht.
  • All das Ungesagte zwischen uns – Regretting You [2025]
    Basierend auf Colleen Hoovers Buch erzählt All das Ungesagte zwischen uns – Regretting You von einer jungen Liebe, von Trauer und Verlust, auch dem Verlust von Vertrauen. Was sich nach schwerer Kost anhört, wird von Filmemacher Josh Boone jedoch in zunehmend seichter werdende Unterhaltung verpackt, bei der die Besetzung trotz ihrer Sympathie kaum gefordert wird. Das Ergebnis eignet sich als Teenager-Romanze mehr, denn als ernstzunehmendes Liebesdrama. Dabei wäre das Potential durchaus vorhanden.
  • Black Phone 2 [2025]
    Je länger sich Scott Derricksons Fortsetzung seines erfolgreichen Horror-Thrillers The Black Phone entwickelt, umso mehr wird deutlich, dass Black Phone 2 zwar als Sequel gesehen werden kann, aber im Grunde eine Weitererzählung der ursprünglichen Geschichte ist. Zu sehen, wie die Geschichten ineinandergreifen, macht einen Großteil des Reizes und der Überraschungen aus. Erstklassig in Szene gesetzt und stimmungsvoll ist es obendrein.
  • Bubbles … wir waren doch Freunde [2025]
    In seinem Spielfilmregiedebüt erzählt Filmemacher Sebastian Husak kammerspielartig von einem unerwarteten Wiedersehen zweier Freunde seit Kindertagen, die sich seit einem tragischen Ereignis vor 10 Jahren nicht mehr gesehen haben. Stark gespielt und ebenso gelungen bebildert, zeigt Bubbles … wir waren doch Freunde, wie unterschiedlich sich zwei Menschen entwickeln können und wie viel sie doch gemeinsam haben. Den Ursachen hierfür nähert sich die Erzählung aber nicht, was das Ergebnis nicht weniger sehenswert macht.
  • Franz K. [2025]
    Franz Kafka war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts und das, obwohl er seine Werke so an sich gar nicht veröffentlicht sehen wollte. Filmemacherin Agnieszka Holland nähert sich dem Künstler, dessen Texte in Millionen von Wörtern interpretiert und analysiert wurden, in Franz K. auf die womöglich einzige Art und Weise, wie sie der Persönlichkeit und dem Stil des Autoren gerecht werden kann. Doch das bedeutet, dass die Biografie gleichermaßen schwer zugänglich ist, wie Kafkas Werke selbst.
  • After the Hunt [2025]
    Luca Guadagninos After the Hunt greift das ungebrochen aktuelle, wenn auch im öffentlichen Diskurs in den Hintergrund gerückte, #MeToo-Thema auf und verleiht dem einen gleichermaßen zeitgemäßen, wenn auch unerwarteten Aspekt. In einer Zeit, in der Schlagzeilen und Gegendarstellungen die Nachrichtenlandschaft dominieren, ist die Geschichte am Ende nicht entscheidender über die Reichweite, als die Wahrheit? Getragen von preiswürdigen Darbietungen, ist das nur so zäh und stellenweise unfokussiert präsentiert, dass sich nur ein kleines Publikum hier wohlfühlen wird.
  • Tron: Ares [2025]
    Der inzwischen dritte Einstand des Tron-Franchise wartet mit vielen Anleihen und Verweisen an die vorherigen auf. Aber während diese je eine Science Fiction-Geschichte erzählten, anhand derer veranschaulicht wurde, wie Programme und Code innerhalb von Computern funktionieren, beschränkt sich Filmemacher Joachim Rønning in Tron: Ares auf eine actionreiche Fantasy-Story, die sich weder den großen Fragen unserer Zeit stellt, noch an diesen interessiert scheint. Das Ergebnis ist unterhaltsam und chic anzusehen, bleibt aber hinter den Möglichkeiten zurück.

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