Der Pate Trilogie (zum 50. Jubiläum)

Special-Kategorie: Film  |   von Jens Adrian  |   Hinzugefügt am 15. Mai 2022
Index:

Hintergrund
Der Pate [1972]
Der Pate 2 [1974]
Der Pate 3 [1990]
Fazit
Links

Hintergrund:
Der Pate Trilogie UHD-Packshot klein
Urheberrecht des Bildes liegt bei
Paramount Pictures.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung.
Basierend auf dem gleichnamigen Roman des italienisch-amerikanischen Autors Mario Puzo erzählte Filmemacher Francis Ford Coppola in Der Pate 1972 die Geschichte einer ursprünglich in New York angesiedelten, fiktiven Mafia-Familie, beginnend im Jahr 1945. Die Erzählung umspannte ein Jahrzehnt und schilderte, wie der Patriarch Vito Corleone – unvergleichlich gespielt von Marlon Brando – die Geschicke des organisierten Verbrechens, in dem er brillierte, weil er es verstand, kompromisslos unnachgiebig und gleichzeitig vertrauensvoll aufzutreten, an seine Nachkommen weitergibt. Dabei fällt die Aufgabe des neuen „Paten“ nicht dem ältesten Sohn zu, sondern dem von Al Pacino gespielten, jüngsten Sohn Michael. Trotz der langen Laufzeit von drei Stunden und der komplex erzählten Geschichte, war Der Pate nicht nur beim Fachpublikum, sondern auch den Zuschauerinnen und Zuschauern weltweit ein Erfolg. Er zementierte Coppolas Ruf als ein Regisseur, der sein Handwerk meisterlich beherrschte, und das, obwohl der Filmemacher ursprünglich gar nicht für den Posten vorgesehen war und zunächst ablehnte. Vielen Querelen hinter der Kamera und während des Entstehungsprozesses zum Trotz, avancierte das Werk früh zu einem Genre prägenden Klassiker.

Noch vor der Veröffentlichung des ersten Films entwickelte Puzo eine Fortsetzung, die auf Grund von Coppolas Einfluss zwei gegenläufige Erzählebenen beinhaltet und damit nicht nur elementar mit dem ersten Teil verzahnt ist, sondern die man streng genommen kaum von einander trennen kann. Der Pate 2 wird vielfach als ein noch besserer Film angesehen, erzählt für sich gesehen aber eine kaum vollständige Geschichte. Wie zuvor, werden fiktive Ereignisse der Corleone-Familie mit historischen Begebenheiten vermischt. Das Schicksal mancher tatsächlich existierender Mafia-Persönlichkeiten spiegelt sich dabei in erfundenen Werdegängen wider. Das Ergebnis ist einmal mehr von einer Authentizität geprägt, die mit Händen zu greifen ist und einer komplexen Handlung, die ein aufmerksames Publikum fordert.

Die späte Fortsetzung Der Pate 3 ist mehr aus der Not heraus geboren, denn ursprünglich beabsichtigt. Ein frühes, bereits Ende der 1970er-Jahre verfasstes Drehbuch hat mit dem endgültigen Film bis auf eine Szene überhaupt keine Gemeinsamkeiten, nicht einmal mit der grundlegenden Ausrichtung der Geschichte. Die spielt im Jahr 1979 und schildert nicht nur, wie Michael Corleone beinahe sein Ziel erreicht hat, das Familiengeschäft in die Legalität zu überführen, sondern sein Ausstieg aus der Welt des organisierten Verbrechens erschwert oder gar unmöglich gemacht wird. All dies, während eine neue Generation bereit ist, den Titel als „Paten“ zu übernehmen. Das Skript, für das erneut Puzo und Coppola verantwortlich zeichnen, verwebt erneut tatsächliche, historische Ereignisse und rückt sie in einen fiktiven Kontext. Musste sich Michael Corleone im ersten Film gegen die übrigen Mafia-Familien wehren und war es im zweiten Teil die Politik als ebenso schmutziges Geschäft, widmet sich Teil 3 der Kirche. Wie man das Ergebnis beurteilt, hängt durchaus davon ab, welche der verfügbaren Filmfassungen man sich ansieht.

Auf den Tag genau zum 50jährigen Jubiläum der Kinoveröffentlichung des ersten Films am 24. März 1972, veröffentlicht Paramount Pictures eine Trilogie-Box von Der Pate, Der Pate 2 und Der Pate 3, der zudem eine weitere Bonus-Disc mit zusätzlichem Material beiliegt. Von Der Pate 3 gibt es dabei drei Schnittfassungen zu sehen: Zum einen die ursprüngliche Kinofassung, der 1991 erstellte „Final Director’s Cut“, für den Francis Ford Coppola vor der Heimvideoveröffentlichung neun Minuten wieder einfügte, sowie erstmalig Der Pate, Epilog: Der Tod von Michael Corleone. Diese zum 30. Jahrestag des dritten Films erstellte Version ist eine neu geschnittene Fassung, die laut Coppola der Vision entspricht, die er und Puzo sich ursprünglich vorgestellt hatten. Sie es insoweit der wahre „Director’s Cut“.
Präsentiert werden sämtliche Filmfassungen erstmals auf 4K Ultra HD-Discs in restaurierter und hinsichtlich Bild- und Tonqualität verbesserter Fassung gegenüber den bisherigen VHS-, Laserdisc-, DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen – auch gegenüber der sogenannten „Coppola Restoration“. Dem Set „Zum 50. Jubiläum, Remastered und Restauriert“ liegen neben den 4K Ultra HD-Versionen auch die Blu-ray-Discs bei, auf denen die restaurierten Fassungen enthalten sind. Die Bonus-Disc liegt lediglich als Blu-ray vor.


Der Pate [1972]
Der Pate ist heutzutage Cinephilen ein Begriff, selbst wenn diese Francis Ford Coppolas Werk noch nie gesehen haben. In zahlreichen anderen Produktionen wurden Begriffe, Gesten oder bereits Perspektiven und Musik übernommen oder referenziert. So wie Coppolas Mafia-Chronik ihr Publikum geprägt hat, hat es auch die Filmwelt geprägt. Aus heutiger Sicht scheint insbesondere der Beginn aus der Zeit gefallen, die Erzählung schwerfällig und unstrukturiert. Es benötigt ein zweiten Hinsehen, nachdem man das dreistündige Epos aufgesogen hat, um wertschätzen zu können, was dem Filmemacher in dieser komplexen Hochzeitssequenz gelingt und wie fabelhaft er die vielen Figuren einführt und definiert.

Durch die Ansiedlung der Geschichte in den Jahren 1945-1955 erscheinen Mode und Technik zeitlos, die Glaubwürdigkeit der Erzählung nicht zu leugnen, selbst wenn sie (wahre Begebenheiten eingearbeitet) doch fiktiv ist. Hauptdarsteller Marlon Brando, der für seine Rolle als Vito „Der Pate“ Corleone älter geschminkt werden musste, als er seinerzeit war, ist untrennbar mit dieser Figur verbunden und sie mit ihm. Weshalb dies so ist, macht Coppola früh in seinem Film deutlich und schafft damit das Kunststück, dass Der Pate in der Wahrnehmung die Geschichte einer anderen Person erzählt, als eigentlich der Fall ist. Dem beizuwohnen ist immer noch faszinierend und beeindruckend. Teilweise aber auch erschreckend.

Ausführliche Film-Kritik zu Der Pate [1972]

Features der 4K Ultra HD
Tonspuren  • Englisch 5.1 Dolby TrueHD
 • Englisch Mono Dolby Digital (Restauriert)
 • Deutsch 5.1 Dolby Digital und Mono Dolby Digital
 • Spanisch 5.1 Dolby Digital und Mono Dolby Digital
 • Russisch 5.1 Dolby Digital
Untertitel Englisch, Kantonesisch, Tschechisch, Deutsch, Spanisch, Koreanisch, Mandarin, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Einfaches Chinesisch, Slowakisch, Thai
Extras der 4K-Disc  • Audiokommentar von Regisseur Francis Ford Coppola

Untertitel zum Audiokommentar sind in Englisch, Deutsch, Spanisch und Koreanisch verfügbar

Lässt man sich auf die ruhige Erzählung und die meisterhaft gesponnene, komplexe Handlung, die dutzende Sprechrollen zusammenführt und am Ende einen so unerwarteten die passenden Abschluss findet, ein, wird deutlich, weshalb Der Pate als einer der einflussreichsten Filme nicht nur seines Genres gesehen wird und unzählige Karrieren auf die Überholspur gesetzt hat. Von dieser Wirkung hat das Werk auch ein halbes Jahrhundert nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung nichts verloren.

Wie groß das Vermächtnis sowohl für die filmschaffende Kunst selbst als auch die Beteiligten ist, stellt Regisseur Francis Ford Coppola in einer kurzen Einführung heraus, die optional angesehen werden kann. Darin bespricht er seinen Film, dessen Wirkung und würdigt viele der beteiligten Personen.

Die deutschsprachige Tonspur liegt wie unter anderem die englische in Dolby Digital 2.0 Mono vor, wobei die Originaltonspur beeindruckend restauriert wurde. Enthalten ist auch eine Neusynchronisation in Dolby Digital 5.1 Surround, die insofern an Bedeutung gewinnt, da die ursprüngliche deutsche Mono-Tonspur nicht im selben Maße wie die englische Tonspur restauriert wurde. Der deutsche Monoton wirkt in vielen Bereichen verrauscht und unausgewogen, so dass es teilweise schwerfällt, die Dialoge klar zu vernehmen. Dagegen überzeugt die Neusynchronisation durch ein gelungenes Klangambiente, wobei selbstverständlich die ursprünglichen Synchronsprecher nicht mehr bzw. nicht vollumfänglich vertreten sind. Im Ergebnis wird die neue Synchronfassung vermutlich diejenige sein, zu der das Publikum überwiegend greifen wird und dagegen ist grundsätzlich auch nichts einzuwenden. Die Synchronfassung wirkt (allen verständlichen Bestrebungen, an der ursprünglichen Version festhalten zu wollen zum Trotz) stimmig, sowohl inhaltlich als auch technisch. Allerdings gibt es bei Zeitindex 23:10 in der deutschen 5.1-Tonspur einen Tonfehler, der klingt, als wenn für einige wenige Bilder das Geräusch der Geburtstagsparty überlaut auf den hinteren Boxen abgespielt wird. Der Fehler ist in der Mono-Tonspur nicht enthalten und auch bei den englischen Tonspuren nicht vertreten. Es ist ein Schönheitsfehler einer an sich gelungenen Klangkulisse.

Vorher-nachher-Vergleich der Restaurierung von DER PATE. Urheberrecht des Bildes liegt bei PARAMOUNT PICTURES. Verwendet mit freundlicher Genehmigung.
Vorher-nachher-Vergleich der Restaurierung von Der Pate.
Urheberrecht des Bildes liegt bei Paramount Pictures.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung.
Eine Überraschung ist die Bildqualität der vorliegenden 4K-Präsentation. Dass Der Pate vor mehr als einem halben Jahrhundert entstanden sein soll, mag man bei vielen Einstellungen nicht glauben. Empfängt Vito Corleone in seinem Arbeitszimmer mit dem geschlossenen Sonnenschutz, durch den die Nachmittagssonne sanft das Interieur erleuchtet seine Petenten, besitzen die Bilder eine Plastizität, die beinahe sprachlos macht und insbesondere dank der verfügbaren HDR-Formate (HDR10 und Dolby Vision) mit einem fantastischen Kontrast und umwerfenden Farben glänzt.
Gegenüber den letzten Veröffentlichungen weichen zwar die Farben mitunter spürbar ab, doch stellen die vorliegenden Bilder vermutlich die genaueste Wiedergabe dessen dar, was Filmemacher Francis Ford Coppola und Kameramann Gordon Willis ursprünglich beabsichtigten. Die Farbpalette ist eine Augenweide und zeichnet die herausragende Restaurierung ebenfalls aus, selbst wenn man ihr ansieht, dass das Bildmaterial aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen wurde. Glänzen manche Bilder durch feine Details und eine tolle Bildschärfe, erscheinen andere Szenen spürbar weichgezeichnet, wieder andere hingegen künstlich überschärft, als wäre versucht worden, aus qualitativ weniger gutem Material das Beste herauszuholen. Die beiliegenden Featurettes zur Restaurierung verraten, dass tatsächlich Filmmaterial an mehreren Orten gefunden und jeweils das bestmögliche für die Bild-für-Bild-Restaurierung verwendet wurde, da die Originalnegative seinerzeit durch die hohe Vervielfältigung stark in Mitleidenschaft gezogen wurden und ein Duplikat in den Archiven verloren ging. Das Ergebnis ist trotz der wenigen Abweichungen bestechend und der Aufwand in jedem Moment zu sehen.

Nicht nur, dass Der Pate vermutlich nie besser ausgesehen hat, die 4K-Veröffentlichung für sich genommen öffnet das filmische Meisterwerk für eine neue Generation. Selbst wenn die letzte Restaurierung gerade einmal 15 Jahre zurückliegt und für sich genommen eineinhalb Jahre in Anspruch nahm, was den Verantwortlichen hier gelungen ist, ist insbesondere unter Berücksichtigung der heute verfügbaren Präsentation mit erweitertem Farbraum und größerem Dynamikumfang eine der eindrucksvollsten und sehenswertesten Veröffentlichungen überhaupt. Das machen nicht zuletzt die Vergleiche der verschiedenen Restaurationen, die hier enthalten sind, unmissverständlich deutlich.

Wertung der 4K Ultra HD-Disc:
5.5 von 6 Punkten


Der Pate 2 [1974]
Nach dem Erfolg des ersten Teils erhielt Filmemacher Francis Ford Coppola die kreative Kontrolle über seine Fortsetzung, die im englischen Originaltitel bereits verrät, dass es sich nicht um eine eigenständige Geschichte, sondern eine Fortentwicklung des ersten Films handelt. Sie balanciert eine Weitererzählung der Ereignisse um Michael Corleone mit der Hintergrundgeschichte seines Vaters Vito aus und findet so gleichermaßen Verbindungen wie Gegensätze der beiden Figuren.

Der Pate 2 ist daher ein Film, der mehr noch als viele anderen Fortsetzungen ohne das Wissen um die Ereignisse des ersten Teils keinen Sinn ergibt und der die große Hintergrundgeschichte um die Mafia-Familie Corleone ergänzt und komplettiert. Für nicht wenige Zuschauerinnen und Zuschauer ist er daher dem ersten Teil überlegen. Er ist ihm in jedem Fall ebenbürtig hinsichtlich der erzählerischen Komplexität und der Finesse, die Coppola beweist.

Ausführliche Film-Kritik zu Der Pate 2 [1974]

Features der 4K Ultra HD
Tonspuren  • Englisch 5.1 Dolby TrueHD
 • Englisch Mono Dolby Digital (Restauriert)
 • Deutsch 5.1 Dolby Digital und Mono Dolby Digital
 • Spanisch 5.1 Dolby Digital
 • Italienisch 5.1 Dolby Digital
 • Russisch 5.1 Dolby Digital
Untertitel Englisch, Kantonesisch, Tschechisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch, Koreanisch, Mandarin, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Rumänisch, Einfaches Chinesisch, Slowakisch, Thai
Extras der 4K-Disc  • Audiokommentar von Regisseur Francis Ford Coppola

Untertitel zum Audiokommentar sind in Englisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch und Koreanisch verfügbar

Auf zwei Erzählebenen, eine angesiedelt mehr als zehn Jahre nach den Ereignissen des ersten Films, die zweite zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als der spätere ‚Pate‘ Vito Corleone von Sizilien nach New York floh und sich dort eine Reputation sowie eine Gefolgschaft aufbaute, komplettiert Filmemacher Francis Ford Coppola sein Meisterwerk. Das Ergebnis sollte man mehr als Einheit, denn als zwei separate Einträge ansehen. Würde man die Filme nicht in einer Gesamtschau betrachten, wäre die zweite Erzählebene um Vito Corleone nicht mehr als eine künstlerische Beigabe, die inhaltlich kaum zu rechtfertigen wäre.

Ähnlich wie beim ersten Film, liegt die deutschsprachige Tonspur wie auch die englische in Dolby Digital 2.0 Mono vor, wobei auch hier die Originaltonspur restauriert wurde. Enthalten ist erneut eine deutschsprachige Neusynchronisation in Dolby Digital 5.1 Surround, die mit denselben Vor- oder Nachteilen einhergeht, wie diejenige des vorigen Films. Entsprechend klingt sie stimmig und bringt die bekannten Sprecherinnen und Sprecher zurück. Die deutsche Mono-Tonspur klingt bedeutend klarer und verständlicher als diejenige des ersten Films und stellt eine willkommene Auswahlmöglichkeit dar.

Gleichwohl Der Pate 2 technisch gesehen jünger ist und wie der erste Teil auf 35mm-Film gedreht wurde, erscheint das restaurierte Bild nicht in dem Sinne bahnbrechend, wie bei Der Pate. Das bedeutet nicht, dass die Restaurierung weniger aufwändig gewesen wäre, vielmehr wirken die dezenten Highlights der atmosphärisch ausgeleuchteten Szenen im ersten Film bestechender, auch im Vergleich zu den qualitativ sichtbar weniger guten Einstellungen, die sich stellenweise wiederfinden. Das Aussehen bei Der Pate 2 ist konstanter, mit weniger Ausschlägen in die eine oder andere Richtung. Aber nicht nur hinsichtlich der Schärfe ist ein beeindruckender Unterschied zu früheren Veröffentlichungen wahrnehmbar, auch in Hinblick auf die Farbgebung. Auffällig ist im Vergleich zum Vorgängerfilm ein beständiges Bildrauschen, das wenigstens stärker wahrgenommen wird. Ursächlich hierfür mag auch die Wahl von Kameramann Gordon Willis sein, die Szenen der Erzählebene um Vito Corleone nicht nur in deutlich wärmere Farben zu tauchen, sondern diese allgemein sehr weich zu zeichnen, mit einem überstrahlenden, beinahe traumähnlichen Look. Das Ergebnis ist nicht nur auf Grund des Alters des Quellmaterials nichtsdestoweniger beeindruckend, sondern insbesondere, wenn man bedenkt, in welch schlechtem Zustand dieses vor den Restaurierungen offenbar gewesen ist. Selbst wenn die vorliegende 4K Ultra HD-Präsentation nicht durch ins Auge stechende HDR-Elemente verblüfft, was unzweifelhaft der Art der Auswahl der Bilder geschuldet ist, kann man das ein oder andere Highlight dennoch durchaus erkennen und alles in allem glänzt die Präsentation, die erneut in HDR10 sowie Dolby Vision vorliegt, durch fantastisch dezente Farben und ein stimmiges, einheitliches Aussehen.

Die unterschiedlichen kreativen Herangehensweisen, die jeweilige Zeit, in der die Geschichte spielt, durch die Art der Aufnahmen zum Ausdruck zu bringen, kommt bei Der Pate 2 nun besser zur Geltung als je zuvor. Vermutlich hat der Film nur bei seiner ursprünglichen Aufführung vor beinahe 50 Jahren so gut ausgesehen wie jetzt. Inhaltlich ohnehin, komplettiert damit auch die Präsentation diejenige des ersten Films auf eindrucksvolle Art und Weise. Mehr kann man kaum erwarten, um diesen Meilenstein des Genres auch für künftige Generationen zu bewahren.

Wertung der 4K Ultra HD-Disc:
5 von 6 Punkten


Der Pate 3 [1990]
Mehr als 15 Jahre nach Der Pate 2 kehren Filmemacher Francis Ford Coppola, Autor Mario Puzo und Hauptdarsteller Al Pacino zu der in die Filmgeschichte bereits eingegangenen Figur des Mafia-Paten Michael Corleone zurück. Dabei wollte Coppola den Film ursprünglich gar nie in Angriff nehmen und lehnte Angebote des produzierenden Studios Paramount Pictures konsequent ab. Für ihn war die Geschichte um die Familie Corleone mit den ersten beiden Filmen grundsätzlich erzählt. Erst auf Grund finanzieller Schwierigkeiten willigte Francis Ford Coppola ein, Der Pate 3 umzusetzen. Dabei hatte die Produktion mit personellen Herausforderungen zu kämpfen. Die erneute Beteiligung von Robert Duvall als Berater der Mafia-Familie, Tom Hagen, scheiterte an den Gehaltsverhandlungen und die als Michael Corleones Tochter Mary zuletzt vorgesehene Winona Ryder schied kurz vor Drehbeginn aus, so dass Coppola seine eigene Tochter Sofia in der Rolle nachbesetzte. Ihre Darbietung brachte dem Regisseur insbesondere, aber auch dem Film selbst trotz sieben Nominierungen für den begehrten Oscar viel Kritik ein, darunter sogar zwei berühmte Schmähpreise.

Der Pate 3 setzt Ende der 1970er-Jahre an und ist nach der Vorstellung des Filmemachers mehr Epilog, denn eine Weitererzählung der Geschichte um Michael Corleone, selbst wenn der Filmtitel, den er und Mario Puzo ursprünglich verwenden wollten, erst 30 Jahre später wiederhergestellt werden würde. Die Geschichte setzt an, als Michael Corleone beinahe sein Ziel erreicht hat, die Geschäfte der Familie aus der organisierten Kriminalität in die Legalität zu überführen. Dabei verknüpft das Drehbuch die Story um Michael Corleone sowohl mit fiktiven Ereignissen um den wirklichen Papst Johannes Paul I., wie auch um einen Bankenskandal der Vatikan Bank.

Ausführliche Film-Kritik zu Der Pate, Epilog: Der Tod von Michael Corleone [1990]

Features der 4K Ultra HD von Der Pate, Epilog: Der Tod von Michael Corleone
Tonspuren  • Englisch 5.1 Dolby TrueHD
 • Tschechisch 5.1 Dolby Digital
 • Deutsch 5.1 Dolby Digital
 • Spanisch (Spanien und Lateinamerika) 5.1 Dolby Digital
 • Französisch 5.1 Dolby Digital
 • Italienisch 5.1 Dolby Digital
 • Japanisch 5.1 Dolby Digital
 • Polnisch 2.0 Dolby Digital
 • Portugiesisch (Brasilien) 5.1 Dolby Digital
 • Russisch 5.1 Dolby Digital
Untertitel Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Kantonesisch, Tschechisch, Dänisch, Deutsch, Spanisch (Spanien und Lateinamerika), Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Mandarin, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch (Brasilien und Portugal), Russisch, Rumänisch, Einfaches Chinesisch, Slowakisch, Finnisch, Schwedisch, Thai


Features der 4K Ultra HD von Der Pate 3 (Kinofassung und Schnittfassung von 1991)
Tonspuren  • Englisch 5.1 Dolby TrueHD
 • Deutsch 5.1 Dolby Digital
 • Spanisch (Spanien und Lateinamerika) 5.1 Dolby Digital
 • Französisch 5.1 Dolby Digital
 • Italienisch 5.1 Dolby Digital
 • Japanisch 5.1 Dolby Digital
 • Portugiesisch (Brasilien) 5.1 Dolby Digital
 • Russisch 5.1 Dolby Digital
Untertitel Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Kantonesisch, Tschechisch, Dänisch, Deutsch, Spanisch (Spanien und Lateinamerika), Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Mandarin, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch (Brasilien und Portugal), Russisch, Rumänisch, Einfaches Chinesisch, Slowakisch, Finnisch, Schwedisch, Thai
Extras der 4K-Disc  • Audiokommentar von Regisseur Francis Ford Coppola zur Schnittfassung des Films von 1991

Untertitel zum Audiokommentar sind in Englisch, Deutsch, Spanisch (Spanien und Lateinamerika), Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch und Portugiesisch (Brasilien) verfügbar

Um verstehen und würdigen zu können, was die Veröffentlichung Der Pate Trilogie (zum 50. Jubiläum) insbesondere für Interessierte der Filmreihe umfasst, muss man sich ein wenig mit der Geschichte, insbesondere des dritten Teils befassen. Dieser kam im Dezember 1990 in die Kinos, war fortan aber in dieser Fassung so gut wie nie wieder zu sehen. Für die Heimvideoveröffentlichung veränderte Coppola die Filmfassung, nahm Szenen heraus, fügte neue Szenen ein und versah manche Momente mit Alternativaufnahmen. Vermarktet wurde diese Fassung als „Final Director’s Cut“ und war lange Zeit die einzige Version, in der Der Pate 3 auf VHS, Laserdisc oder DVD überhaupt erhältlich war. Es konnte jedoch geschehen, dass manche Ausstrahlungen vor 2008 ein altes Videomaster verwendeten und somit im TV (eher unbeabsichtigt) die originale Kinofassung ausgestrahlt wurde. Letztlich enthielt die ursprüngliche Kinofassung beinahe zweieinhalb Minuten Filmmaterial, die nicht im „Final Director’s Cut“ enthalten sind, während dieser beinahe zehneinhalb Minuten enthält, die in der Kinofassung fehlen. Zum 30jährigen Jubiläum von Der Pate 3 im Jahr 2020 durfte Francis Ford Coppola eine neue Schnittfassung des Films anfertigen, befreit von Vorgaben des Studios. Auch durfte er dem Film endlich den Titel verleihen, den er und Mario Puzo ursprünglich angedacht hatten: Der Pate, Epilog: Der Tod von Michael Corleone. Diese dritte Version des Films stellt laut Coppola die Fassung dar, die er und Puzo sich ursprünglich vorgestellt hatten. Man könnte sie damit auch als den einzig wahren „Director’s Cut“ bezeichnen.

Selbiges stellt der Filmemacher in einer kurzen Einführung vor der Epilog-Fassung seines Filmes auch vor, bei der greifbar wird, wie viel es dem damals 81jährigen Regisseur bedeutete, seinen Film in seiner präferierten Fassung präsentieren zu dürfen – auch in der Hoffnung, dass der Ruf seiner Tochter damit rehabilitiert werden könnte. Der Pate, Epilog wartet im Vergleich zu den bisherigen Versionen mit einem geänderten Anfang und auch einem abgewandelten Ende auf. Auch innerhalb des Films sind die Szenen anders arrangiert worden. Das Ergebnis ist eine getragene Erzählung um den gealterten Patriarchen, die in ihrer Struktur spürbar an den ersten Film angelehnt ist.

Im Deutschen ist von Beginn an die geänderte Stimme von Hauptdarsteller Al Pacino überaus befremdlich. Insbesondere, da das heimische Publikum Al Pacino in keiner (bekannten) anderen Rolle von Gottfried Kramer gesprochen erfahren durfte, klingt die deutsche Stimme in jedem Vergleich zu den verfügbaren Synchronfassungen der vorigen Pate-Filme bei ihm leider unpassend. Doch handelt es sich hierbei offenbar um dieselbe Tonspur, die auch bei der ursprünglichen Kinofassung sowie dem „Final Director’s Cut“ enthalten ist. Die Tonspur in Dolby Digital 5.1 Surround ist dabei auch die einzige, die auf den Discs jeweils enthalten ist. Auf der 4K Ultra HD-Disc liegt das Bild erneut in den HDR-Formaten HDR10 und Dolby Vision vor, die sich insbesondere auf die Farbgebung auswirken. Ein hoher Dynamikumfang ist insbesondere dann zu beobachten, wenn Blitzlichtgewitter von Fotografinnen und Fotografen das Bild kurzzeitig erhellt, beispielsweise beim Finale. Ansonsten zeichnet sich das Bild durch natürliche Farben aus, die treffend die Zeit widerspiegeln, in der die Geschichte spielt (und nicht diejenige, in der Der Pate 3 gedreht wurde). Von den drei Filmen der Sammlung ist dies derjenige mit der durchgehendsten Bildqualität. Es gibt wenige Momente, in denen sie negativ auffällt, aber gleichermaßen wenige, in denen man in Anbetracht der Plastizität verblüfft wäre. Der Ära angemessen, erscheint das Bild durchgehend weicher, und obwohl die Präsentation rundum gelungen ist, sie ist weniger atemberaubend, wie diejenige der ersten beiden Filme.

Auch hier muss man jedoch festhalten, dass Der Pate, Epilog: Der Tod von Michael Corleone oder auch die Schnittfassungen von Der Pate 3 nie zuvor so gut ausgesehen haben. Als Zugabe zur Chronik der Familie Corleone können sie so von einem neuen, wie auch einem bekannten Publikum (wieder)entdeckt werden.

Wertung der 4K Ultra HD-Disc:
5 von 6 Punkten


Fazit:
Bereits unmittelbar nach seiner Veröffentlichung hat Francis Ford Coppolas Der Pate das Medium Film nachhaltig geprägt. Es ist ein Einfluss und eine Faszination, die alleinig auf Grund der Art, diese Geschichte zum Leben zu erwecken, in dem vergangenen halben Jahrhundert nicht nachgelassen haben. Wenn überhaupt, ist noch deutlicher geworden, wie weitreichend der Einfluss ist, den dieses Werk auf andere Filmschaffende ausgeübt hat. Nicht erst nach Veröffentlichung des dritten Films erschienen deshalb Dokumentationen, teils in Spielfilmlänge, die dieser Wirkung Rechnung trugen.

Zum 50. Jubiläum veröffentlicht Paramount Pictures nicht nur den Meilenstein des Films, sondern auch seine Fortsetzungen in einer Trilogie-Box, die dem Gesamtwerk Rechnung trägt. Nach einer Restaurierung in den Jahren 2006 bis 2008 („The Coppola Restoration“), für die bereits ein immenser Aufwand nach den damals technischen Möglichkeiten betrieben worden war, entschloss man sich bei Paramount, der von Coppola und George Lucas gegründeten, privaten Produktionsfirma American Zoetrope und Warner Bros. Motion Picture Imaging im Jahr 2020, für das 50jährige Jubiläum des anerkanntermaßen eines der einflussreichsten Werke der amerikanischen Filmgeschichte, eine neue Restaurierung in Angriff zu nehmen. Hierfür kamen nicht nur neue Techniken zum Einsatz und die Erfahrungen der vorangegangenen Arbeiten an dem Filmmaterial, es wurden zwischenzeitlich auch neue Filmnegative in Archiven entdeckt, die auf diese Weise mit eingearbeitet werden konnten. Mit der 2007 von Filmhistoriker Robert Harris geschaffenen Restaurierung als Ausgangsbasis, wurden hunderte Kartons mit Aufnahmen aller drei Filme durchforstet. Insgesamt investierte das Team mehr als 4.000 Stunden in die Reparatur des in Mitleidenschaft gezogenen Filmmaterials. Alleinig über 1.000 Stunden wurden aufgewandt, um die Farbkorrektur der neu abgetasteten Filme vorzunehmen und so dem ursprünglich angedachten Aussehen von Kameramann Gordon Willis treu zu bleiben, der Filmemulsion einsetzte, um ein sattes Schwarz bei seiner unverwechselbaren Farbgebung zu erhalten. Bild für Bild wurde bearbeitet, das Endergebnis in Dolby Vision und HDR10 remastered, um von den heute verfügbaren, technischen Möglichkeiten bestmöglich Gebrauch zu machen. Zusätzlich zu der bereits bestehenden englischen Tonspur, wurden für diese Veröffentlichung auch die ursprünglichen Mono-Tonspuren von Der Pate und Der Pate 2 restauriert. So eindrucksvoll die Mühe, die das Studio in den Erhalt des Filmklassikers steckte, so überwältigend ist der Unterschied zwischen den bisherigen und der neuen Restaurierung. Teil des umfangreichen Bonusmaterials ist auch ein Vergleich dieser unterschiedlichen Restaurierungsarbeiten und insbesondere im ersten Film durch den hohen Dynamikumfang sowie die erweiterte Farbpalette der 4K Ultra HD-Fassung, ist das Ergebnis geradezu atemberaubend. Dass dabei nicht alle Szenen qualitativ gleich gut erhalten sind, ist der schwierigen Lagerung geschuldet und sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Der Pate oder auch Der Pate 2 bzw. Der Pate 3 im Heimkino nie besser ausgesehen haben. Vermutlich in den meisten Lichtspielhäusern seiner Zeit ebenfalls nicht.

Dass Filmemacher Francis Ford Coppola die Möglichkeit bekam, nach 30 Jahren endlich die von ihm präferierte Filmfassung von Der Pate 3, der nicht unbedingt als Herzensprojekt des Regisseurs bezeichnet werden kann, zusammen zu stellen, ist den Verantwortlichen hoch anzurechnen. Noch mehr, dass nicht nur Der Pate, Epilog: Der Tod von Michael Corleone in einer restaurierten 4K-Abtastung dem Set beiliegt, sondern dass diese gewissermaßen die einzig wahre Filmfassung darstellt. Zwar umfasst die Veröffentlichung mit insgesamt neun Discs auch die Kino- sowie die 1991 erschienene Filmfassung („Final Director’s Cut“) von Der Pate 3, diese sind jedoch mittels Seamless Branching auf der ersten von zwei Bonus Discs enthalten, somit als Zugabe für Interessierte und für den künftigen Erhalt der Filme zu sehen. Die neunte Disc enthält als reine Blu-ray Bonus Disc eine Fülle an zusätzlichem Bonusmaterial:

Features der Blu-ray Bonus Disc
Tonspur Englisch Dolby Digital
Untertitel Englisch, Kantonesisch, Tschechisch, Dänisch, Deutsch, Spanisch (Spanien und Lateinamerika), Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Mandarin, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch (Brasilien und Portugal), Russisch, Rumänisch, Einfaches Chinesisch, Slowakisch, Finnisch, Schwedisch, Thai
Neue Features  • Der Kreis schließt sich: Die Erhaltung von Der Pate (HD, ca. 16 min.)
 • Das Filmen der Corleones: Durch die Linse von Kameramann Steve Schapiro (HD, ca. 13 min.)
 • Der Pate: Heimkino-Releases (HD, ca. 9 min.)
 • Restaurationen im Vergleich:
    ▸ Der Pate: Scan-Elemente im Vergleich (HD, ca. 5 min.)
    ▸ Der Pate 2: Scan-Elemente im Vergleich (HD, ca. 5 min.)
Original-Features  • Ein Meisterwerk, das fast keines war (HD, ca. 30 min.)
 • Die Welt des Paten (HD, ca. 11 min.)
 • Rettung durch Filmemulsion Der Pate neu entdeckt (HD, ca. 19 min.)
 • Als die Dreharbeiten beendet waren (HD, ca. 14 min.)
 • Der Pate auf dem roten Teppich (HD, ca. 4 min.)
 • Vier Kurzfilme über den Paten (HD, insgesamt ca. 7 min.)
 • Der Familien-Stammbaum (interaktive Übersicht)
 • Die Organisation (interaktive Übersicht)
 • Connies und Carlos Hochzeitsalbum (Fotogalerie)
 • Hinter den Kulissen:
    ▸ Einblicke (ca. 73 min.)
    ▸ Am Drehort (ca. 7 min.)
    ▸ Francis Ford Coppolas Notizbuch (ca. 10 min.)
    ▸ Die Musik zu Der Pate (Nino Rota, Carmine Coppola, insgesamt ca. 9 min.)
    ▸ Coppola und Puzo beim Schreiben des Drehbuches (ca. 8 min.)
    ▸ Gordon Willis beim Filmen (ca. 4 min.)
    ▸ Storyboards - Der Pate Teil II (Fotogalerie)
    ▸ Storyboards - Der Pate Teil III (ca. 4 min.)
    ▸ „Der Pate-Hinter den Kulissen 1971“ (ca. 9 min.)
 • Zusätzliche Szenen:
    ▸ 1901-1927 (9 Szenen)
    ▸ 1945 (10 Szenen)
    ▸ 1947-1955 (7 Szenen)
    ▸ 1958-1979 (8 Szenen)
 • Galerien:
    ▸ Trailer (Der Pate, Der Pate: Teil II, Der Pate: Teil III)
    ▸ Foto Galerie (Fotogalerie)
    ▸ Verbrecher Galerie (Fotogalerie)
    ▸ Auszeichnungen und Echo (5 Clips und 1 Textübersicht)
 • James Caan Kameratest (ca. 1 min.)
 • Die Sopranos (ca. 2 min.)
 • Puzo „Wegen des Geldes“ (ca. 6 Sekunden)
 • Der Pate rund um die Welt (ca. 1 min.)
 • Die Cosa Nostra & Coppola (ca. 2 min.)
 • Die Filmemacher (Francis Ford Coppola, Mario Puzo, Gordon Willis, Dean Tavoularis, Nino Rota, Carmine Coppola – 6 Textübersichten)
 • Die „Pate-Chronologie“(Übersicht)
 • 2008 Abspann (Textübersicht)
 • DVD Credits (Textübersicht)

In einem dezent chicen Schuber verpackt, markiert Der Pate Trilogie (zum 50. Jubiläum) nicht nur die definitive Zusammenstellung des Genre prägenden Meisterwerks, sondern eine ideale Möglichkeit, dieses entweder zum ersten Mal, oder wieder zu entdecken. Dank des umfangreichen Bonusmaterials, das sich gleichermaßen an Enthusiastinnen wie Gelegenheitszuschauer richtet, weiß man sowohl den Wert des Werkes selbst zu schätzen, wie auch den Aufwand, der betrieben wurde, um seinen Erhalt und diese Zusammenstellung insbesondere sicherzustellen. Das meiste Bonusmaterial ist dabei zwar aus den bisherigen Veröffentlichungen der Jahre 2001 (DVD) und 2008 (Blu-ray) bekannt, es finden sich aber auch neue Extras, die sich unter anderem mit dieser jüngsten Restaurierung beschäftigen. Aber auch private Aufnahmen der Produktion des ersten Films sind hier erstmals zu sehen, die einen unmittelbaren Einblick in die Dreharbeiten vermitteln. Nicht zuletzt sind die Audiokommentare von Filmemacher Francis Ford Coppola ein wahrer Schatz an Informationen.

Was Fans vermissen werden, ist Der Pate – Die Saga, eine von Coppola erschaffene TV-Mini-Serien-Version, welche die Geschehnisse der ersten beiden Filme in jeweils chronologischer Reihenfolge erzählt und Ende der 1970er-Jahre erstmals im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Der Regisseur fügte dabei zusätzliche Szenen ein, musste sie jedoch an anderer Stelle u. a. um die Gewalt kürzen. 1981 erschien dann mit Godfather Epic eine um Gewalt, sexuelle Inhalte und vulgäre Sprache ergänzte, chronologisch richtige Fassung der ersten beiden Filme. Vielleicht werden diese auch eines Tages noch in restaurierter Fassung veröffentlicht werden.

Vorher-nachher-Vergleich der Restaurierung von DER PATE. Urheberrecht des Bildes liegt bei PARAMOUNT PICTURES. Verwendet mit freundlicher Genehmigung.
Vorher-nachher-Vergleich der Restaurierung von Der Pate.
Urheberrecht des Bildes liegt bei Paramount Pictures.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung.
Doch das ändert nichts daran, dass Der Pate Trilogie (zum 50. Jubiläum) in der vorliegenden 4K Ultra HD-Version nicht nur in die Sammlung einer bzw. eines jeden Cinephilen gehört. Dank der beeindruckenden Restaurierung öffnet sich die Welt des Mafia-Paten Don Corleone einer neuen Generation und kann diese durch die unnachahmliche Art, seine Geschichte zu erzählen in ihren Bann ziehen. Fans der Filmreihe können ihn hingegen auf die Weise entdecken, wie er ursprünglich beabsichtigt war, bis hin zur sehenswerten und nach Francis Ford Coppola einzig wahren Filmversion von Teil 3, Der Pate, Epilog: Der Tod von Michael Corleone, die zwar inhaltlich keine vollkommene Neufassung darstellt, aber sich strukturell so gelungen zum ersten Teil einfügt.
Auf eine geradezu erschlagende Art und Weise umfangreich, ist dies eine atemberaubend beeindruckende Veröffentlichung, deren optischer Glanz zumindest im englischen Original von einer Tonrestaurierung begleitet wird, bei der man sich bei geschlossenen Augen nicht vorstellen mag, dass sie ein halbes Jahrhundert alt sein soll. Remastered und restauriert, wird einem Meilenstein der Filmgeschichte so neues Leben einhaucht. Das kann man gar nicht genug würdigen.


Gesamtwertung des 4K Ultra HD-Sets Der Pate Trilogie (zum 50. Jubiläum):
6 von 6 Punkten


Links:
Der Pate Trilogie (zum 50. Jubiläum) bei Paramount Pictures

Der Pate Trilogie UHD-Packshot
Der Pate Trilogie (zum 50. Jubiläum) ist seit 24. März 2022 als 4K Ultra HD und Blu-ray-
sowie als Blu-ray-Set und limitiertes Coffee Table Book mit 32-seitigem Buch von Paramount Pictures erhältlich!
Urheberrecht des Bildes liegt bei Paramount Pictures.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung.