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Der Teufel ist klitzeklein | von Jens am 10.07.2008, um 14:00 Uhr. |
Es ist ein beschaulicher Name: Chalk River. Gelegen in der Nähe von Ottawa in Kanada. Wie man sich denken kann mit Bäumen, Flüssen, viel Natur – und doch überhaupt kein Urlaubsziel. Kein vernünftiger Reiseveranstalter der Welt wird Chalk River empfehlen. Auch heute nicht, immerhin 55-einhalb Jahre danach. Es war am 12. Dezember 1952, fünf Jahre nach Inbetriebnahme der Anlage, als nach einem Zwischenfall radioaktive Produkte in die Atmosphäre freigesetzt wurden. Radioaktiv kontaminiertes Wasser wurde abgepumpt, der Reaktor vergraben, zwei Jahre später ging die Teststation wieder in Betrieb. Heute scheint das Ganze beinahe vergessen. In den 1950er und 60er Jahren gab es jeweils sieben bekannte Zwischenfälle, in denen Menschen mit radioaktivem Material in Kontakt kamen. In den 70ern waren es 8, in den 80ern traurigerweise 11. Dann wurde gehandelt. In den 1990ern nur zwei. Seit 2000 haben wir sechs bekannte Fälle, und noch zwei Jahre offen. |
In Frankreich findet man dazu übrigens kaum eine Stellungnahme, der Präsident (den die Franzosen im Gegensatz zu den Amerikanern übrigens selbst gewählt haben) Sarkozy schweigt. Immerhin ist die Atomkraft Frankreichs Exportprodukt Nummer eins. Böse Zungen behaupten, der Politiker werde nur deshalb nach China zu den Olympischen Spielen reisen, um für sein Exportgut Werbung machen zu können.
Angesichts dieses Vorfalls kommt eine kürzlich getätigte Äußerung des näselnden CDU-Generalsekretärs Pofalla gerade recht, der da mit ohne Nachdenken meinte "Kernkraft ist für die CDU Öko-Energie". Auch das gilt es erst einmal festzuhalten und zu verinnerlichen.
Ohne Frage ist die Atomkraft nach der Windkraft die zweitsparsamste Energiegewinnung, wenn man die CO2-Emissionen als Grundlage nimmt. Atomenergie ist vergleichsweise günstig. Sie ist an vielen Orten einsetzbar.
Sie ist aber auch nicht zu kontrollieren, wie die Vergangenheit immer wieder gezeigt hat. Schandtaten sind mit ihr ebenso möglich, von den Abfallprodukten ganz zu schweigen, die immerhin nur 20.000 Jahre strahlen werden. Es ist ein Trauerspiel, wenn man sich überlegt, wie kurzsichtig die Menschen auch mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem ersten Reaktorunfall immer noch sind.
Und als wäre es kein Zufall, gab kurz nach dem Ereignis in Frankreich Pamela Anderson bekannt, dass sie einmal mehr mit ihrem Ex-Mann Tommy Lee zusammen ist. Immerhin wären sie auch so ein "tolles Paket". Man erinnere sich, wie oft die ehemalige Badenixe mit dem Musiker/Skandaljunkie/Nakedei-Film-Veröffentlicher schon zusammen war. Immerhin hat sie zwischenzeitlich Zeit gefunden, sich mit dem Rocker/Rapper Kid Rock zu verheiraten (und scheiden zu lassen) und ihre kurzlebige Ehe mit Rick Salomon annullieren zu lassen. Man darf also gespannt sein, wie lange es diesmal halten wird. Oder man ist davon genauso gelangweilt, wie von den Nachrichten, die viele ehemalige Prominente betreffen.
Die Langeweile war dabei diesmal sogar so groß, dass kaum jemand bemerkt hat, dass die aktuelle Staffel von Big Brother schon wieder zu Ende ist. Wieder eine Siegerin ist's geworden, die im Vorfeld ankündigte, auch vor der Kamera "schnackseln" zu wollen/können/müssen, und dann doch – das haben zumindest die Zuschauer behauptet – gar nicht dazu kam!
Aber immerhin, 84 Kondome sind wohl benutzt worden. Wofür genau wollten die Produzenten aber nicht verraten. Jetzt ist das Containerleben erst mal in die Sommerpause geschickt worden. Aber Fans der Boxenluder, Verzeihung, des Gafferfernsehens müssen nicht traurig sein. Obwohl jetzt schon kaum jemand mehr zugeschaut hat, läuft das Casting für die nächste Staffel. Wer also kein Leben hat, kann dort ein paar Wochen so spielen, als hätt' er eines.
Selbiges gilt übrigens auch für Deutschland sucht den nächsten Bohlen Fußabtreter, auch wenn RTL erst noch mal 100.000 Euro zahlen muss, um sich die nächste Runde der Sprücheklopferei zu erkaufen. Die "Kommission für Jugendmedienschutz" war der Ansicht, dass "beleidigende Äußerungen und antisoziales Verhalten [...] als Normalität dargestellt" würden. Dass Bohlen ab Herbst also wieder über Menschen herziehen darf, die auf der Evolutionsleiter noch eine Stufe tiefer stehen, steht aber schon fest.
Immerhin hat der letzte Retortensuperstar schon ein Album herausgebracht, jetzt noch zwei Monate Zeit, dann darf der nächste sich nach oben plärren. Und die Musikindustrie jammert, dass die Menschen das hohe Niveau der abwechslungsreichen einheimischen Musikproduktionen nicht zu würdigen wissen. Immerhin sind die Verantwortlichen der Branche nur zu blind, um die Wahrheit zu sehen und nicht zu taub.
Auf verschlossene Ohren stößt auch das Ergebnis einer Umfrage, die endlich schwarz auf weiß festhält, woran Männer alle 52 Sekunden denken. Nämlich an Sex. Kein Wunder also, dass man immer wieder abwesende Blicke beim Einkausbummel beobachtet.
Dass dieser Blick bei Frauen fehlt hat einen ganz einfachen Grund, sie denken immerhin alle 60 Sekunden ans Einkaufen. Ob Frauen dabei genauso genügsam sind wie Männer? Immerhin gaben 80% der Befragten an, dass schlechter Sex immer noch besser sei, als gar kein Sex. Wie sich das analog beim Einkaufen verhält, ist aber nicht bekannt.
Gut nur, dass diese Umfrage insofern nicht repräsentativ ist, als dass sie in Großbritannien durchgeführt wurde. Vielleicht ist die Auffassung von manchen Gegebenheiten international auch vollkommen unterschiedlich.
In Frankreich wird der Zwischenfall in Tricastin immerhin nur als "Anomalie" betitelt, bei der nie eine Gefahr für Mensch und Umwelt bestand. Eine Anomalie geringster Stufe – Stufe eins. Von sieben. Die Frage ist, werden die Menschen (in Frankreich wie hier) aufwachen, wenn eine "Stufe sieben Anomalie" eintritt, oder ist es dann bereits zu spät?
Naja, selbst wenn, ist es immerhin nur für 20.000 Jahre.
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