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Erweiterung inbegriffen
Treffpunkt: Kritik Geht das ab und an noch jemandem so wie mir?

Ich komme nach einem langen Arbeitstag nach Hause, schalte den PC an und klappere meine Standard-Seiten ab (womit ich noch gar nicht fertig bin), und nichts ahnend stolpert man über Neuigkeiten (in dem Fall aus der Filmwelt), die einen kopfschüttelnd zurücklassen.
Da findet sich auf einer Webseite eine Neuigkeit, dass der Regisseur von Hellboy der "Extended Edition", die auf DVD demnächst erscheinen wird, den Feinschliff verpasst.
Dass es eine Extended Fassung geben wird, war schon vor Kinostart klar.
Und darüber liest man, dass die Story-Meetings für Hellboy 2 gerade angefangen haben. Ob da auch schon darüber diskutiert wird, was alles nur in der "Extended Fassung" zu sehen sein wird?

Mich persönlich interessiert der Film nicht die Bohne, aber ein anderes Beispiel funktioniert hier auch: Ich hab mir wirklich schon seit langem überlegt, den Film Donnie Darko aus der Videothek auszuleihen, einfach weil mich der Film interessiert.
Dann erfährt man vor einer Woche, dass in den USA demnächst der "Director's Cut" erscheinen wird - bei uns dann wohl auch.

Wieso sollte ich mir einen Film anschauen, wenn in ein paar Wochen eine erweiterte Fassung erhältlich ist?
Bei den drei Herr der Ringe-Filmen hat's ja noch irgendwie Sinn gemacht, auch wenn bis heute keiner glauben kann, dass Regisseur Jackson die kürzeren Fassungen bevorzugt - kein Zuschauer kann ihm da zustimmen!
Aber dann geht's ja schon weiter, "Star Wars" wurde (Episode I wohlgemerkt) für die DVD-Veröffentlichung auch gleich erweitert, einige Filme in den USA kommen mit einer Freigabe "ab 13" in die Kinos und die Regisseure kündigen schon vorher an, dass es eine "ab 17" Version auf DVD geben soll.

Macht das also überhaupt Sinn, bei solchen Filmen noch ins Kino zu gehen? Ich wusste zwar, dass Troja gekürzt im deutschen Kino läuft, und auch Brad Pitt die falsche Stimme hat - hätte ich nicht in eine Originalvorstellung gekonnt, wäre mein Besuch im Lichtspielhaus wohl ausgefallen. Auf DVD wird hier hoffentlich auch eine ungeschnittene Fassung erscheinen (von einem Director's Cut in zwei Jahren ganz zu schweigen).
Aber Vielen macht das wohl nichts aus - Troja hat inzwischen über 3 Millionen Zuschauer. Vielleicht gehöre ich da ja zu einer aussterbenden Spezies, aber ansich schaue ich mir einen Film ungern zig mal in wenigen Monaten an, und heutzutage kommen die meisten DVDs nur vier bis sechs Monate nach Kinostart heraus ... das sind doch keine Zeitrahmen mehr.

Apropos Zeitrahmen, in den USA war das Tauziehen um den neuen Film von Michael Moore ja groß, immerhin prangert er Präsident George W. Bush in einem Maße an, wie man das von einem gehorsamen kleinen Patrioten nicht erwartet - und das in einem Wahljahr.
Doch wie es scheint hat der in Cannes gefeierte Film doch einen Verleih gefunden und soll in Kürze in den USA gezeigt werden - einen Trailer gibt's bei http://www.fahrenheit911.com.

So ist der Tag ansich auch schon fast vorbei, ein wenig darf man noch vor der Glotze hängen, sein Gehirn langsam fritieren lassen, denn mal ganz im Ernst: Nach 9.5 Stunden Arbeit ( in der Mittagspause kommt man doch auch nicht so recht zum abschalten) möchte man am Abend doch etwas anderes tun, als ein Buch zu lesen - aber wie's scheint gehör ich da nicht zu einer aussterbenden Gattung.

Dafür ist morgen wenigstens Freitag, und man darf sich den ganzen Tag wieder die Verabschiedung der Leute anhören, die meinen "schönes Wochenende" - als hätten 80 Millionen Deutsche jeden Freitag Feierabend und müssten am Samstag nicht aufstehen und arbeiten.
In der Zeitung, im Fernsehen, in den Radios, überall wird propagiert, dass am Freitag Abend das Wochenende anfängt, pünktlich um 16:00 Uhr. Da fragt man sich doch, welche Idioten am Samstag hinter den Tresen, in den Läden und sonst überall stehen, um die Leute zu bedienen.
Ansich sollte man Wochentage und die Einteilung in 7 Tage pro Woche komplett streichen und nur noch 365 Tage nach "Arbeits-" und "Nicht Arbeitstage" abgrenzen. Das würde auch Platz auf dem Kalender sparen.

In dem Sinne, einen schönen Abend und - den Millionen da draußen - ein schönes Wochenende.
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