Special-Kategorie: Film  |   von Lars Adrian  |   Hinzugefügt am 12. Juli 2009
Index:

1984: Terminator / Die Geburt einer Legende
1991: Terminator 2 – Tag der Abrechnung / Auf zu neuen Grenzen
1996: T2 3D – Battle Across Time / Ausblick auf Künftiges?
2003: Terminator 3 – Rebellion der Maschinen / Rückschritt in die Zukunft
2007-2009: Terminator – Sarah Connor Chronicles / Gefangen in der Gegenwart
2009: Terminator – Die Erlösung / Ein neuer Anfang?
2015: Terminator Genisys / Auftakt einer neuen Trilogie?
Der Terminator im Heimkino / Verwirrung auf Discs
Terminator
Terminator 2 – Tag der Abrechnung
Terminator 3 – Rebellion der Maschinen
Terminator – Sarah Connor Chronicles
Terminator – Die Erlösung
Links


Auch wenn das Terminator-Franchise mittlerweile neben den filmischen Werken unter anderem Comics, Bücher, Modelle, Spielzeug, Musik-CDs und Video-Spiele umfasst, wird sich dieses Special nur mit der Kino-Reihe und der TV-Serie beschäftigen. Darüber hinaus gehende Informationen finden Sie unter der am Ende angegebenen Link-Sammlung.


1984: Terminator
Die Geburt einer Legende

Wohl kaum jemand hätte 1984 erwartet, dass ein eigentlich als B-Movie gedachter Science-Fiction-Thriller mit verhältnismäßig niedrigem Budget, inszeniert vom Co-Regisseur des unsäglichen Piranha II – Fliegende Killer [1981] und einem ehemaligen österreichischen Body-Builder und Mister Universum in der Titel-Rolle einen derart großen Einfluss auf die Film-Welt haben würde, dass er nicht nur bisher drei Fortsetzungen und eine TV-Serie nach sich gezogen, sondern auch quasi ein neues Genre begründet hat: das des Tech-Noir-Films – wahrscheinlich nicht einmal Regisseur James Cameron (Titanic [1997]) selbst.
Oder vielleicht unterschätze ich das Genie des Filmemachers dabei sogar. Es ist womöglich kein Zufall, dass die Disco, in der eine der denkwürdigsten Sequenzen von Terminator stattfindet, eben den Namen "TechNoir" trägt.

Terminator schrieb Filmgeschichte und das nicht ohne Grund:
Camerons Vision einer düsteren, fast hoffnungslosen Zukunft, in der die Menschen durch übermächtige Maschinen an den Rand der Auslöschung gebracht werden, wirkt nicht nur beängstigend und furchteinflößend, sondern erschreckend realistisch, und hat auch fast 20 Jahre später angesichts stetig verbesserter Künstlicher Intelligenz und voranschreitender Technologisierung nichts von seiner Aktualität und unbestreitbarer Faszination verloren.
Dazu gesellt sich eine atmosphärisch dichte Erzählweise, in der Cameron gekonnt die Ereignisse der Zukunft und der (damaligen) Gegenwart miteinander verwob, und atemberaubend spannende Action-Sequenzen, die auch heute noch ihres gleichen suchen. Zusammen mit den bahnbrechenden Spezial- und Make-Up-Effekten, passender Musik und guten Darstellerleistungen schuf James Cameron einen ebenso modernen, wie zeitlosen Klassiker.
Unzählige Filme bedienten sich seitdem der verschiedensten Elemente aus Terminator. Selbst die bekannte Matrix-Trilogie [1999/2003] weist eindeutige Bezüge zu Camerons Grundgeschichte auf. Doch die meisten anderen dieser Werke konnten keine eigenen Akzente setzen, sondern es blieb oft beim schlichten Plagiieren und Kopieren. Die Brillianz des Originals wurde selten oder fast nie erreicht.

Dabei sahen die Voraussetzungen zu Terminator zunächst gar nicht so rosig aus:
James Cameron arbeitete im Filmbusiness zunächst für Trash-Produzent Roger Corman, wobei er unter anderem für Spezial-Effekte zuständig war. Camerons erster Film als Regisseur, Piranha II – Fliegende Killer, war 1981 ein Debakel. Nicht nur, dass jener Film zugegebenermaßen grottenschlecht ist, angeblich zerstritt sich Cameron bereits nach der ersten Drehwoche mit Produzent Ovidio G. Assonitis, der mit dem Fortschritt der Dreharbeiten unzufrieden war und daraufhin selbst die Regie übernahm.
Trotzdem hatte Piranha II für Terminator eine große Bedeutung: Während der Post-Production zu dem Flossen-Horror-Filmchen hielt sich Cameron in Rom auf, wurde aber krank. Während er mit Fieber in seinem Hotelbett lag, hatte er einen Albtraum, in dem er ein metallenes Endoskelett durch Flammen hindurchgehen sah. Der Traum bildete die Grundlage für den ersten Drehbuch-Entwurf, der quasi rückwärts, ausgehend von diesem Bild, entstand. Da Cameron wusste, dass er den Film aus Kostengründen nicht in der Zukunft ansiedeln konnte, das Endo-Skelett aber zweifellos aus der Zukunft stammen musste, integrierte er den Aspekt der Zeitreise in die Geschichte – und Terminator war geboren.
Die Art und Weise, wie James Cameron und seine beiden Co-Autoren Gale Ann Hurd (auch Produzentin des Films und mit Cameron 1985 bis 1989 sogar verheiratet) und William Wisher, der später ebenfalls an der Forsetzung Terminator 2 – Tag der Abrechnung [1991] mitarbeiten sollte, die verschiedenen Ideen zu einer in sich geschlossenen und faszinierenden Gesamt-Geschichte miteinander verbunden haben, stellt einen wahren Geniestreich dar.
Darüber hinaus schufen Cameron und sein Team ein ebenso furchteinflößendes, wie geniales und nahezu unbesiegbares Film-Monster, das den Vergleich mit Ridley Scotts beziehungsweise H.R. Gigers Alien [1979] und John Carpenters Thing [1982] nicht zu scheuen braucht. Im Gegensatz zu den anderen beiden genannten Wesen, deren Ursprung außerirdischer Natur ist, stammt der Terminator letzten Endes von Menschen Hand, was nur umso beunruhigender ist.

Die im Film angesprochenen Themen sollten den Regisseur in seinen kommenden Werken noch öfter beschäftigen:
So handelt Aliens – Die Rückkehr [1986] von einer Frau, die sich ihrer ganz persönlichen Lebensaufgabe letztendlich doch stellt, obwohl sie weiß, welche schrecklichen Folgen das für sie haben kann. Ripleys (Sigourney Weaver) Charakter erinnert hierbei wohl nicht unbeabsichtigterweise an Linda Hamiltons Sarah, die im Verlauf von Terminator beginnt, ihre Rolle als "Mutter der Menschheit" zu akzeptieren.
In der Langfassung von Abyss – Abgrund des Todes [1989] steht einmal mehr Camerons Traum von einer friedlichen Weltordnung ohne Krieg und Leid im Mittelpunkt, natürlich verpackt in ein mitreißendes Fantasy-Unterwasser-Katastrophen-Drama, dessen Ausgang aber maßgeblich von der Liebe zweier Menschen zueinander abhängt.
Terminator 2 – Tag der Abrechnung [1991] ist die konsequente Weiterführung des ersten Teils, angereichert um die Aussage, dass wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen können und sollen, wenn wir etwas erreichen wollen.
Und selbst in Titanic [1997] lassen sich Parallelen zu Sarah Connor entdecken, wenn Rose (Kate Winslet) sich ihrer gesellschaftlicher Zwänge entledigt und stattdessen die Rolle annimmt, die ihr das Leben zugedacht hat.

Ein Name ist mit Terminator untrennbar verbunden: Arnold Schwarzenegger. Obwohl "Arnie", wie er von seinen Fans gerne genannt wird, zuvor mit den beiden Conan-Filmen internationale Bekanntheit erlangte, sehen viele in ihm nur den Terminator.
Tatsächlich ist es kaum vorzustellen, wie der Film geworden wäre, hätte nicht der ehemalige österreichische Body-Builder die Rolle übernommen. Er verköpert den gnadenlosen Cyborg-Killer mit einer furchteinflößenden Intensität. Schwarzeneggers mimisches Können mag begrenzt sein, hinsichtlich seiner physischen Präsenz kommen aber wohl keinerlei Zweifel auf. Und genau das ist es, was die Rolle (für die er angeblich mit einer Million Dollar entlohnt wurde) erfordert.
Gleichzeitig erkennt man, das sich Schwarzenegger sichtlich bemüht, dem Terminator "Leben" einzuhauchen: Sein Gang, seine Körperhaltung, seine ganze Mimik und Gestik – all dies vermittelt, dass es sich hier um ein künstliches erbarmungslosen Wesen handelt, das weder Gefühle, noch Schmerz kennt.
Obwohl Schwarzenegger nur 17 Sätze sagen dufte, hinterließ er in diesem Werk einen weitreichenderen und überzeugenderen Eindruck als in zahlreichen seiner anderen Filme, in denen er mehr Dialog-Zeilen hat.

Terminator war ein voller Erfolg. Allein in den USA spielte der Film über das Fünffache seiner Kosten wieder ein; Video- und DVD-Auswertungen nicht mitgerechnet! Von vielen Kritikern zu Recht als Meisterwerk bezeichnet, genießt der Film heute bei Fans Kultstatus. Seit 2008 befindet sich Terminator in der Kongress-Bibliothek der Vereinigten Staaten von Amerika, um aufgrund von "kultureller, historischer oder ästhetischer" Bedeutsamkeit in nationalen Film-Archiv aufbewahrt zu werden. Für die Macher – unter anderem Regisseur James Cameron, Make-Up-Künstler Stan Winston und die Darsteller Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton – war Terminator das Karriere-Sprungbrett schlechthin.
Auch wenn James Cameron mit Titanic [1997] den bislang erfolgreichsten Film aller Zeiten mit einem weltweiten Einspielergebnis von 1,8 Milliarden Dollar geschaffen hat, wird er für mich immer derjenige sein, der mit Terminator die Science Fiction revolutionierte.
Sieben Jahre später sollte sich Schwarzeneggers prophetischer und seitdem vielzitierter Einzeiler "I'll Be Back!" ("Ich komme wieder!") bewahrheiten, und mit Terminator 2 – Tag der Abrechnung die Fortsetzung in den Kinos anlaufen.

 
Ausführliche Film-Kritik zu Terminator [1984]



1991: Terminator 2 – Tag der Abrechnung
Auf zu neuen Grenzen

Im Laufe der Zeit, die zwischen dem ersten und zweiten Teil verging, bekundeten sowohl Cameron, als auch Schwarzenegger und Linda Hamilton häufig Interesse an einer Fortsetzung; dass es dennoch für Hollywood-Verhältnisse relativ lange ging, bis mit den Vorbereitungen für Terminator 2 begonnen werden konnte, lag einerseits an einem Rechtsstreit zwischen Cameron und dem Science-Fiction-Autor Harlan Ellison (Näheres hierzu können Sie unter der Kritik zu Terminator lesen) und andererseits an Camerons vollem Terminplan. Er drehte zwischen 1985 und 1990 zwar nur zwei Filme (Aliens – Die Rückkehr [1986] und Abyss – Abgrund des Todes [1989]), doch diese waren logistisch und organisatorisch äußerst aufreibend.

Terminator 2 ist dabei überraschenderweise dem grandiosen Vorgänger in allen Belangen mindestens ebenbürtig, ja in manchen Bereichen bietet er sogar noch eine Steigerung. Der Film stellt somit den seltenen Fall dar, in dem die Fortsetzung das Original sogar noch toppt, wobei durchaus einige Parallelen zur Geschichte des ersten Teiles zu erkennen sind: Während in Teil 1 Sarah das Ziel eines Terminators war, soll nun John getötet werden. Aber während im ersten Teil die Flucht Sarahs und Kyles vor dem Terminator im Mittelpunkt stand, die Menschen mit Geburt und Überleben von John Connor eine Chance im Krieg gegen die Maschinen bekommen sollten, und notwendige Hintergrundinformationen knapp und bündig in die Dialoge verpackt wurden, verschieben die Drehbuch-Autoren James Cameron und William Wisher hier die Perspektive, denn nun soll der zukünftige Krieg von vornherein verhindert werden. Mit Terminator 2 gelingt es ihnen, der Story merklich Tiefgang und Komplexität zu verleihen und gleichzeitig die Ausgangslage am Ende des ersten Teiles konsequent weiter zu spinnen.
Der wahre Coup des Filmes ist sicherlich die Neudefinition des von Arnold Schwarzenegger gespielten T-800-Terminators, der John versprechen muss, keinen Menschen zu töten, was für einige unerwartet humorvolle Momente sorgt.
Obwohl das Werk in einem eigentlich gewalttätigen und Action-betonten Genre angesiedelt ist, besitzen die Autoren den Mut, Terminator 2 eine durchaus positive Zukunftsvision und zutiefst humanistische Aussage zu geben: Der Mensch kann sein Leben selbst in die Hand nehmen und sein Schicksal selbst bestimmen und zu etwas Guten führen – gegen alle Widerstände. Er darf nur die moralischen Grundwerte nicht verraten.

Dass Terminator 2 selbst heute noch für die Filmgeschichte von solch großer Bedeutung ist, liegt nicht zuletzt an den für damalige Zeiten bahnbrechenden Spezial-Effekten. Insgesamt kamen acht verschiedene Spezial-Effekt-Studios zum Einsatz, um die großteils realistisch anmutenden Szenarien zum Leben zu erwecken.

Die meisten Leute haben einen Lieblingsfilm. Es muss nicht zwangsläufig der beste Film aller Zeiten sein, sondern einfach nur der Film, den man sich am liebsten anschaut, und den man sich – obwohl man Handlung und Dialoge in- und auswendig kennt – immer wieder gerne ansieht.
Als Terminator 2 – Tag der Abrechnung im Oktober 1991 in den deutschen Kinos anlief, war ich 19 Jahre alt. Da ich zu dieser Zeit noch bei meinen Eltern in einer ländlichen Gegend wohnte, befand sich das nächste größere Kino in einer ungefähr 30 Kilometer entfernten Stadt. Aus diesem Grund war ein Kino-Besuch üblicherweise immer auch ein kleines Wochenend-Ereignis: Ein paar Freunde taten sich zusammen, ein Auto musste organisiert werden und der Kino-Abend wurde in der Regel immer mit dem anschließenden Zusammensitzen bei McDonald's oder einer Pizzeria verbunden.
Doch die durch den grandiosen Vorgänger und eine umfassende Werbekampagne und Berichterstattung in den unterschiedlichsten Medien erzeugte Erwartungshaltung verfehlte auch bei uns nicht ihre Wirkung, und so entschieden meine Freunde und ich, uns Terminator 2 gleich am Tag des Bundesstartes, einem Donnerstag, anzusehen. In einer Zeit und Gegend, in der es noch keine mitternächtlichen Previews gab, und Spätvorstellungen (nur am Wochenende!) erst 1995 eingeführt wurden, war die besagte 20-Uhr-Aufführung dann auch tatsächlich die erste Vorstellung des Filmes in der Stadt.
Und an diesem 24. Oktober 1991 erlebte ich dann zum ersten Mal Kino in seiner reinsten und aufregendensten Form: Obwohl wir uns schon über 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Filmtheater einfanden, reichte die Schlange an den Kassen bis raus auf die Strasse. Glücklicherweise erhielten wir alle noch Karten. Als der Einlass in den Kino-Saal stattfand, sahen sich die Kinobetreiber gezwungen, zusätzlich noch die Notausgänge zu öffnen (!), damit so die schlimmsten Drängeleien vermieden werden konnten. Und tatsächlich war die Vorstellung wirklich bis auf den letzten Platz ausverkauft.
Die Stimmung im Saal war grandios, und über 70 Prozent der Kinobesucher bestand offensichtlich aus Arnold-Schwarzenegger- und/oder Terminator-Fans, denn während des Filmes kam es immer wieder zu spontanen Beifallsbekundungen und Jubelrufen. Am Ende ehrte das begeisterte Publikum (mich selbst eingeschlossen) den würdevollen Abschied des Terminators gar mit Standing Ovations.
So etwas hatte ich noch nie erlebt und sollte es leider auch nie wieder erleben. Obwohl ich schon zuvor sehr gerne Filme gesehen habe, war dieses Erlebnis sicher mitausschlaggebend für meine darauffolgende Begeisterung für das Kino. Noch heute zehre ich von diesem mitreißenden Ereignis, das nunmehr über 17 Jahre zurückliegt. Es verwundert daher kaum, dass Terminator 2 – Tag der Abrechnung mein persönlicher Lieblingsfilm ist.
Vor einigen Jahren sah ich ein junges Mädchen im Interview. Sie sagte, sie hätte ihren Lieblingsfilm Dirty Dancing mittlerweile über 120 Mal gesehen.Obwohl ich mit meinen bisherigen ungefähr fünfzehn Mal Ansehen des Filmes noch bei weitem nicht an diese Zahl heranreiche, kann ich mir gut vorstellen, dass ich – Zeit und ein entsprechendes Alter vorausgesetzt – durchaus auch in diese Regionen kommen werde. Und ich denke, das ist ein Kompliment, das ich James Cameron sehr gerne ausspreche.
Mir ist natürlich bewusst, dass die oben geschilderten Erlebnisse bei nüchtern-rationaler Betrachtung auf so manche Leserinnen oder Leser ziemlich übertrieben, ja verrückt erscheinen mögen. Immerhin ist auch Terminator 2 ja nur ein Film!
Doch genau solche Dinge sind es, die Kino zu etwas Einzigartigem machen. Dieses Gefühl, sich zusammen mit weiteren Gleichgesinnten auf die Reise in eine fremde Welt zu begeben, für zwei Stunden den Alltag zu verlassen, Abenteuer, Dramatik, Tragik und große Gefühle zu erleben – das ist wahre Kino-Magie. Nur wenige andere Filme – spontan fallen mir nur die alte Star Wars-Trilogie und Peter Jacksons Vision von Tolkiens Der Herr der Ringe ein – vermochten, solche Emotionen in mir auszulösen. Und genau deshalb hat Terminator 2 einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen.
Mein tiefstes Mitgefühl gilt denjenigen Menschen, die nicht in der Lage sind, in irgendeinem Bereich ihres Lebens eine solche Rückzugsmöglichkeit zu schaffen und diese raren Momente der Verzauberung zu erfahren. Es muss sich dabei nicht um Filme handeln; für die einen sind es vielleicht Bücher, andere sammeln Modelleisenbahnen, wieder andere finden bei Bergwanderungen Phasen der Ruhe – es spielt keine Rolle, durch welches Hobby man diese Zufriedenheit erreicht; wichtig ist nur, dass man von Zeit zu Zeit wirklich zu ihr gelangt.
Terminator 2 hat Alles, was einen großen Unterhaltungsfilm auszeichnet: Eine mitreißende, spannende Geschichte, dezent eingesetzter Humor, unter dem niemals die Atmosphäre leidet, phänomenale Action mit waghalsigen und faszinierend durchchoreographierten Stunts, bahnbrechende Spezial-Effekte, charismatische, bestens aufgelegte Darsteller und eine optimistische Botschaft.
James Cameron lieferte als hauptverantwortlicher Autor und alle Fäden in der Hand haltender Regisseur einen makel- und zeitlosen Science-Fiction-Action-Thriller ab, der als Meisterwerk in die Filmgeschichte einging und vielleicht sein bislang bestes Werk darstellt. Für viele Filmliebhaber, mich eingeschlossen, ist Terminator 2 schlicht perfekt, nicht mehr und nicht weniger!

 
Ausführliche Film-Kritik zu Terminator 2 – Tag der Abrechnung [1991]



1996: T2 3D – Battle Across Time
Ausblick auf Künftiges?

Hierbei handelt es sich um eine Attraktion in den Universal Studios Florida, Hollywood und Japan.
Inhaltlich stellt T2 3D – Battle Across Time eine Art Kurz-Fortsetzung zu Terminator 2 dar. In der Haupt-Show interagieren reale Schauspieler mit den im Hintergrund gezeigten Ereignissen eines 3D-Filmes.

Aufgrunddessen, dass für die Realisierung neben Regisseur James Cameron auch die Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Edward Furlong und Robert "T-1000" Patrick verpflichtet werden konnten, ist es außerordentlich schade, dass bislang keine vollständige Aufzeichnung der Show auf DVD oder Blu-ray-Disc erhältlich ist. Es sind lediglich ein Trailer und ein "Making of" zu T2 3D auf DVD und HD-DVD verfügbar.
Die 12-minütige Vergnügunspark-Attraktion kostete in der Produktion insgesamt erstaunliche 60 Millionen US-Dollar, was sie zum teuersten Film-Projekt aller Zeiten werden ließ – bezogen auf die Kosten je Minute.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass Cameron hier erstmals Material in 3D drehte. Mittlerweile ist er einer der wichtigsten Vertreter der aktuellen 3D-Technologie, und die Filmwelt wartet gespannt auf sein für dieses Jahr angekündigtes 3D-Spektakel Avatar [2009].
 
Mehr Informationen finden Sie unter folgendem Wikipedia-Eintrag in englischer Sprache:
http://en.wikipedia.org/wiki/T2_3-D:_Battle_Across_Time



2003: Terminator 3 – Rebellion der Maschinen
Rückschritt in die Zukunft

Nach dem großen Erfolg von James Camerons Terminator 2 – Tag der Abrechnung [1991] – und zwar sowohl in kommerzieller, als auch in künstlerischer Hinsicht – kamen schnell Gerüchte um eine weitere Fortsetzung in der Terminator-Saga auf. Zunächst hatte es allerdings den Anschein, als würde es bei diesen bleiben. Selbst viele Fans der ersten beiden Filme, standen der Idee äußerst skeptisch gegenüber, denn das Ende von Teil 2 ließ eigentlich kaum Spielraum, die Geschichte sinnvoll weiterzuführen. Cameron, (Mit-)Erfinder und Autor von Terminator [1984] und Terminator 2, sah das wohl ähnlich und gab früh bekannt, dass er keine Ambitionen zu einem dritten Film der Reihe hätte.
Dass es schließlich doch noch zu Terminator 3 – Rebellion der Maschinen [2003] – oder Rise of the Machines (dt. "Aufstieg der Maschinen"), wie der inhaltlich treffendere englische Untertitel lautet – kam, ist in erster Linie auf Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger zurückzuführen, der nach einigen weniger erfolgreichen Filmen wie End of Days – Nacht ohne Morgen [1999], The 6th Day [2000] oder Collateral Damage [2002] endlich wieder einen richtigen Hit landen wollte. Vielleicht wollte Schwarzenegger seine Filmkarriere auch auf einer positiven Note beenden, ehe er sein Amt als Gouverneur von Kalifornien antrat.

Nachdem Cameron seine Beteiligung an einer zweiten Terminator-Fortsetzung abgelehnt hatte – wie übrigens auch Sarah-Connor-Darstellerin Linda Hamilton –, machten sich die Produzenten auf die Suche nach neuen Drehbuch-Autoren und einem geeigneten Regisseur.
Im Laufe der Zeit gab es zahlreiche verschiedenene Drehbuch-Entwürfe; letztendlich zeichnen drei Autoren für das Skript verantwortlich: John D. Brancato, Michael Ferris und Tedi Sarafian.
Während man bei Terminator 2 das Gefühl hatte, James Cameron erzählt die Geschichte konsequent mit neuen Impulsen weiter und führt sie zu einem würdigen Abschluss, stellt sich bei Terminator 3 rasch die Überzeugung ein, inhaltlich nur einen zweitklassigen Aufguss vertrauter Elemente und Handlungslinien vorgesetzt zu bekommen.
Bedauerlicherweise hat man gerade beim für sich gesehen besten Handlungsansatz von Terminator 3 das Gefühl, als hätten die Drehbuch-Autoren Camerons beide Vorgänger entweder nicht gesehen, oder nicht verstanden. Die Aussage von Terminator und insbesondere Terminator 2 lautet sinngemäß: "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Die Zukunft ist nicht vorherbestimmt; jeder kann sie zum Positiven verändern, wenn er sich bemüht. Der Mensch kann sein Leben selbst in die Hand nehmen." Im Gegensatz dazu verfolgt Terminator 3 eine vollkommen andere These. Schon von Anfang an wird klar, dass sich in dieser Geschichte Zukunft und Schicksal nicht ändern, sondern maximal aufschieben lassen. Hier muss man sich seiner Bestimmung ergeben, sie annehmen und versuchen das Beste daraus zu machen. Während die ersten beiden Terminator-Filme somit eine Hoffnung machende Botschaft vermittelten, übt Terminator 3 mit seiner veränderten Ausgangslage in gewissem Sinne einen direkten Verrat daran und stellt ein wahrhaft düsteres Leben in Aussicht, denn der bisherige Leidensweg von John und Sarah Connor wird so quasi ad absurdum geführt.
Insofern haben sich die Befürchtungen zahlreicher Fans also doch bewahrheitet, dass es schlicht unnötig war, dem in sich stimmigen Terminator 2 eine schon konzeptionell überflüssige Fortsetzung zu spendieren, die eigentlich nicht richtig in die Terminator-Mythologie passt.

Die Position des Regisseurs von Terminator 3 übernahm Jonathan Mostow, der zuvor mit dem hervorragenden Highway-Thriller Breakdown [1997] für Furore gesorgt hatte, aber auch den überdurchschnittlich erfolgreichen U-Boot-Kriegsfilm U-571 [2000] verantwortete.
Häufig fehlt Mostows T3-Inszenierung der Überblick, die Kamera ist verwackelt, und hektische Schnitte verhindern ein besseres Verständnis vom genauen Ablauf des Geschehens. Aufgrund solcher unnötiger Einschränkungen und der daraus folgenden Uneinheitlichkeit macht Mostow es dem aufmerksamen Zuschauer schwer, die Action-Szenen trotz des sichtbaren erheblichen Aufwandes richtig zu genießen. Schade, hier hätte man vom Breakdown-Regisseur sicherlich mehr erwarten dürfen.

Die Spezial-Effekte des Filmes – einer der Glanzpunkte von T2 – sind sicherlich nicht schlecht – insbesondere die Bilder der nuklearen Katastrophe zählen zum Besten was zu dieser Thematik bislang auf Film gebannt wurde –, aber im Gegensatz zu Terminator 2, setzt Teil 3 der Reihe in dieser Disziplin jedoch keine neuen Maßstäbe.

Die Verantwortlichen von Terminator 3 traten kein leichtes Erbe an: Mit den beiden vorhergehenden Filmen legte Co-Autor und Regisseur James Cameron zwei filmische Meisterwerke vor, die die Messlatte für Alles, was im Science-Fiction-Action-Thriller-Genre danach kam, sehr hoch legten – und für viele Fans immer noch nicht übertroffen wurden. Das eigentliche Problem von Terminator 3 liegt darin, dass sich die Story als wenig origineller Aufguss der ersten beiden Teile erweist, und das Werk insgesamt als letztendlich komplett überflüssiges Anhängsel, das allerdings den Grundstein für weitere Fortsetzungen legen sollte. In diesem Sinne erscheint es fast schon wie eine Ironie des Schicksals, dass die Macher von Terminator – Die Erlösung [2009], dem in diesem Jahr angelaufenen vierten Teil, schon im Vorfeld bekundet haben, dass sie in ihrem Film die in Terminator 3 geschilderten Ereignisse weitestgehend ignorieren werden und stattdessen an Terminator 2 anknüpfen möchten.

 
Ausführliche Film-Kritik zu Terminator 3 – Rebellion der Maschinen [2003]



2007-2009: Terminator – Sarah Connor Chronicles
Gefangen in der Gegenwart

Im November 2005, also über zwei Jahre, nachdem Terminator 3 – Rebellion der Maschinen [2003] erfolgreich in den Kinos gelaufen war, wurde bekannt, dass sich eine Fernsehserie in Produktion befindet, die Sarah Connors Leben nach den Ereignissen in Terminator 2 – Tag der Abrechnung [1991] schildern sollte. Es gab viele Gründe, weshalb die unzähligen Terminator-Fans rund um den Globus diese Nachricht mit wenig Enthusiasmus aufnahmen: Der erste Teil der Reihe, Terminator [1984], und zu großen Teilen auch die Fortsetzungen waren eindeutig für ein erwachsenes Publikum gedacht, und schienen in der Gewaltdarstellung nicht für die Hauptsendezeit eines massentauglichen TV-Senders geeignet. Die angekündigte Besetzung legte den Schluss nahe, dass als Hauptzielgruppe ein eher jugendliches Publikum avisiert wurde. Darüber hinaus handelte es sich bei den letzten beiden Kinofilmen um extrem teure Großprojekte, die Maßstäbe in der Tricktechnik und dem schieren Materialverschleiß gesetzt hatten.

Serien-Entwickler Josh Friedman hatte sicherlich keine leichte Aufgabe: Er musste eine Geschichte fortführen, die mit Terminator 2 bereits sinnvoll abgeschlossen war; sämtliche vertrauten Rollen mussten mit neuen Gesichtern besetzt und eine Serien-Mythologie gefunden werden, die zwar bekannte Elemente enthielt, jedoch noch Spielraum für unerwartete Wendungen ließ, damit die Zuschauer Woche für Woche auf's Neue einschalteten; aufgrund der Thematik erwarteten Fans ein gesundes Maß an Action und beeindruckende Spezial-Effekte – und all dies durfte das Budget einer üblichen TV-Serie nicht überschreiten.
Um dies zu erreichen, erfolgt bereits im Pilot-Film ein Zeitsprung vom Jahr 1999 in die Zukunft, oder besser in das Jahr 2007, dem Produktionsjahr von Terminator – Sarah Connor Chronicles. Auf diese Weise ließen sich eine Menge Kosten sparen, denn so konnte man Fahrzeuge, Computer und Örtlichkeiten unverändert verwenden, ohne darauf achten zu müssen, sich auf Objekte zu beschränken, die im Jahr 1999 aktuell waren.
Darüber hinaus ignoriert die Serie den dritten und vierten Teil komplett, um so eine unabhängige eigene Hintergrund-Geschichte aufbauen und erzählen zu können.
Besonders für Fans interessant sind einige Anspielungen auf die früheren Filme und das Wiedersehen von vertrauten Charakteren, wie beispielsweise Enrique Salceda (Tony Amendola) und Terissa Dyson (Charlayne Woodard), obwohl diese nun von anderen Darstellern verkörpert werden.

Im Ergebnis muss sich Terminator – Sarah Connor Chronicles wie Terminator 3 – Rebellion der Maschinen vorwerfen lassen, innerhalb der Terminator-Saga eigentlich überflüssig zu sein. Die Beschränkungen, die ihr durch ein enges TV-Korsett auferlegt sind, vermag die Serie zudem nur äußerst selten zu sprengen.
Dies bedeutet, dass der technische Aufwand, Spezial-Effekte und Action mindestens ein, zwei oder sogar drei Nummern kleiner ausfallen, einzelne Episoden nicht unbedingt einen Abschluss bilden, und man gezwungen ist, für das Verständnis der großen Hintergrund-Story nicht nur sämtliche Episoden anzusehen, sondern bei einer Folge möglicherweise langatmige 37 Minuten in Kauf zu nehmen hat, nur um drei Minuten tasächlich wichtige Informationen zu erhalten.

Serien-Schöpfer Josh Friedman gelingt es dennoch, hauptsächlich durch facettenreiche Neben-Charaktere eine stellenweise interessante und spannende Geschichte zu erzählen, die bisweilen aus der üblichen Fernseh-Kost herausragt, so dass sich Terminator – Sarah Connor Chronicles auch für eingefleischte Fans lohnen kann, die bereit sind, entsprechende Kompromisse einzugehen.

 
Ausführliche Serien-Kritik zu Terminator – Sarah Connor Chronicles [2007-2009]



2009: Terminator – Die Erlösung
Ein neuer Anfang?

Nachdem Terminator 3 – Rebellion der Maschinen [2003] aus den Kinos verschwunden war, stand sowohl für die Macher, als auch für zahlreiche Fans fest, dass Teil 4 der Terminator-Saga nicht lange auf sich warten lassen würde. Erstens spielte das rund 200-Millionen-US-Dollar teure Action-Spektakel weltweit über das Doppelte ein, und darüber hinaus ebnete der Schluss des Filmes den Weg für zumindest eine, wenn nicht sogar mehrere Fortsetzungen. Dass es entgegen aller Erwartungen dennoch sechs Jahre dauerte, bis Terminator – Die Erlösung seine Premiere feierte, hat zahlreiche Gründe: Die Produktion hatte bereits in der Planungsphase mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, einschließlich eines Eigentümerwechsels in Bezug auf die Rechte am Terminator-Franchise, welche 2007 auf die Firma Halcyon übergingen.
Ursprünglich waren Nick Stahl und Claire Danes sogar schon von den Produzenten Andrew G. Vajna und Mario Kassar unter Vertrag genommen worden, ihre Rollen aus T3 wiederaufzunehmen, und Jonathan Mostow half bereits bei der Entwicklung von Story und Drehbuch. Aus all dem wurde bekanntlich nichts.
In der Folge suchte man lange nach einem neuen erfolgsversprechenden Gesicht, das den Film für ein breites Publikum tragen konnte, denn auf das bisherige Zugpferd konnte man in keinem Fall mehr zurückgreifen: Arnold Schwarzenegger wurde im Oktober 2003 zum Gouverneur von Kalifornien gewählt und kann momentan durch seine politische Tätigkeit schon aus Zeitmangel keine Hauptrolle in einem Film mehr übernehmen.
Der Idee, der Reihe eine weitere Fortsetzung hinzuzufügen, brachten viele Fans eher gemischte Gefühle entgegen. Bereits Terminator 3 war ihrer Meinung nach inhaltlich überflüssig und ließ die Handschrift des Terminator-Schöpfers James Cameron vermissen, der bereits nach dem zweiten Teil bekundete, kein Interesse daran zu haben, die aus seiner Sicht abgeschlossene Geschichte weiterzuerzählen. Andererseits legte das Ende des dritten Teiles nahe, dass Teil 4 in der Zukunft angesiedelt sein würde und infolgedessen den Kampf der menschlichen Résistance gegen die übermächtigen Maschinen schildert – und die sogenannten "Future War"-Sequenzen der ersten beiden Filme zählen Viele zu ihren Lieblingsmomenten.
Allerdings erhielt die ohnehin verhaltene Vorfreude einen erheblichen Dämpfer, als bekannt wurde, wer bei Terminator – Die Erlösung Regie führt: McG, inszenierte zuvor unter anderem die beiden albernen Kino-Adaptionen von 3 Engel für Charlie [2000/2003] mit Cameron Diaz, Drew Barrymore und Lucy Liu, die zwar an den Kinokassen respektable Ergebnisse eingefahren hatten, für die meisten Filmliebhaber indes genau das repräsentieren, was das Remake- und Sequel-besessene Mainstream-Hollywood Alles falsch macht.

Das Autoren-Duo Brancato und Ferris, verantwortlich für das Drehbuch, spickt das Science-Fiction-Action-Abenteuer zwar ohne Zweifel mit einigen originellen Ideen und netten Anspielungen insbesondere auf die ersten beiden Filme, viele Elemente wirken jedoch allzu vertraut und aus anderen, meist besseren Werken geborgt.
Die stärksten Momente hat Terminator – Die Erlösung, wenn der neue Charakter Marcus Wright seine Identität und Bestimmung hinterfragt und wenn es um die Vorbereitung und den Aufbau ausgefeilter Action-Sequenzen geht. Hier beweisen Brancato und Ferris durchaus bemerkenswerten Einfallsreichtum, der den Kinobesucher zum Weiterschauen animiert. Die emotionale Bindung an die Figuren und das Gefühl des Mitgerissenwerdens, wie es James Cameron in den Teilen 1 und 2 so eindrucksvoll gelang, erreicht der Film indes zweifellos nicht.

McG musste sich im Vorfeld leidenschaftliche, und sehr harsch formulierte Kritik anhören, wie er es überhaupt wagen konnte, sich als Regisseur für das Projekt zu interessieren.
In der Tat überrascht McG mit der technisch einwandfreien Inszenierung einer düsteren Zukunftsvision, die optisch und stilistisch Filme wie Mad Max II zum Vorbild nimmt. Er beweist eine sichere Hand bei der Konzeption und Durchführung groß angelegter Action-Sequenzen und der Integration verschiedenster Spezial-Effekte-Techniken zur Umsetzung der Geschichte. Im Gegensatz zu der heute in Action-Filmen häufig anzutreffenden visuellen "Hektik" (Handkamera und schnelle Schnitte) fühlt sich McGs Inszenierung angenehm altmodisch und bodenständig an. Der Zuschauer hat stets den nötigen Überblick und weiß sich dennoch mitten im Geschehen.

Im Gegensatz zum etwas blassen Star des Filmes Christian Bale präsentiert sich Sam Worthington als Marcus Wright von seiner besten Seite. Sein Charakter bietet nicht nur die interessantesten Facetten, sondern die innerliche Zerissenheit der Figur gibt Worthington Gelegenheit, mehr von seinem Können zu zeigen.

Terminator – Die Erlösung hatte ein Produktionsbudget von rund 200 Millionen US-Dollar. In den ersten sechs Wochen spielte das Werk in den USA rund 120 Millionen US-Dollar und im Rest der Welt weitere rund 200 Millionen US-Dollar ein. Was sich auf den ersten Blick als Erfolg manifestiert, relativiert sich, wenn man dies mit dem Ergebnis von Transformers – Die Rache [2009] vergleicht, der immerhin eine ähnliche Zielgruppe ansprechen soll und in den USA dieselbe Altersfreigabe (PG-13) hat: Der zweite Tranformers-Film spülte allein in den ersten zehn Tagen weltweit über 500 Millionen US-Dollar in die Kassen.
Ob es einen fünften Terminator-Film geben wird, ist derzeit fraglich; inhaltlich wäre er sicherlich nicht notwendig, auch wenn die Macher Teil 4 als Auftakt zu einer neuen Trilogie bezeichneten.

Hat man den Umstand erst einmal akzeptiert, dass Terminator – Die Erlösung inhaltlich an Teil 3 anschließt, der die Terminator-Saga unnötigerweise fortgesetzt hat, und lässt man sich auf die Eigendynamik der Geschichte ein, kann man knapp zwei Stunden an hervorragend gemachter Science-Fiction-Action-Unterhaltung genießen, an der handwerklich nichts auszusetzen ist. Die faszinierenden Spezial-Effekte und die durchweg makellose Inszenierung helfen über die Drehbuch-Schwächen hinweg, und mit Marcus Wright findet der Kinobesucher unerwartet einen interessanten Neuzugang im Terminator-Universum.
Terminator – Die Erlösung mag in keiner Sekunde die Klasse von Terminator oder Terminator 2 – Tag der Abrechnung erreichen, erweist sich zum Glück aber als spürbar besserer Film als sein direkter Vorgänger.

 
Ausführliche Film-Kritik #1 zu Terminator – Die Erlösung [2009]
 
Ausführliche Film-Kritik #2 zu Terminator – Die Erlösung [2009]
 
Ausführliche Buchkritik zu Timothy Zahn: "Terminator: Die Erlösung – Nach dem Feuer" [2009]
 
 
Ausführliche Buchkritik zu Greg Cox: "Terminator Salvation: Cold War" [2009]
 
Ausführliche Buchkritik zu Timothy Zahn: "Terminator Salvation: Trial by Fire" [2010]



2015: Terminator Genisys
Auftakt einer neuen Trilogie?
 
Ausführliche Film-Kritik #1 zu Terminator Genisys [2015]
 
Ausführliche Film-Kritik #2 zu Terminator Genisys [2015]



Der Terminator im Heimkino
Verwirrung auf Discs

Insbesondere zu den ersten beiden Terminator-Filmen gibt es eine Vielzahl von Veröffentlichungen im Heim-Video-Bereich auf DVD, HD-DVD und Blu-ray-Disc, die allesamt Vor- und Nachteile besitzen. Hier soll ein kurzer Überblick über empfehlenswerte Editionen für interessierte Fans der Reihe gegeben werden.

Terminator
In seiner ungekürzten Form ist dieser Klassiker der Filmgeschichte in Deutschland indiziert – daran hat sich bis heute nichts geändert, da die jeweiligen Rechte-Inhaber es bisher versäumt haben, den Film erneut der FSK zur Prüfung vorzulegen; mittlerweile gibt es sicher unzählige deutlich härtere Werke, die das 16er-Freigabe-Siegel tragen; man denke beispielsweise an Wrong Turn [2003]. Die Indizierung äußerte sich unter anderem damit, dass sämtliche offiziellen Veröffentlichungen auf VHS oder DVD Jahre lang trotz FSK-18-Freigabe stets eine leicht gekürzte Fassung enthielten.
Erst 2001 brachte MGM eine 2-Disc-Special-Edition auf den Markt, mit der man den Film zum ersten Mal ungekürzt in Deutschland erwerben konnte. Die gebotene Fassung hatte allerdings eine Besonderheit: In der Kino-Version beginnt Terminator mit einer Text-Tafel, auf der Informationen zur Ausgangslage des Filmes erklärt werden. Für die Special Edition wurden die Text-Tafel (samt dem deutschen Synchronsprecher) entfernt und stattdessen reguläre DVD-Untertitel angezeigt – was wohl vorteilhaft für die multilinguale Vermarktung der Disc in mehreren Ländern Europas war.
Darüber hinaus ist Terminator der seltene Fall, bei dem eine solche DVD-Veröffentlichung in Europa noch vor den USA erfolgte. Leider stellte sich das letztendlich als Nachteil heraus, denn die amerikanische DVD lieferte zusätzlich noch Audio-Kommentare James Camerons zu den auch auf der europäischen Bonus-Disc vorhandenen nicht-verwendeten Szenen. Außerdem haben die Amerikaner exklusiv die Möglichkeit, den Film zusätzlich in seiner ursprünglichen Mono-Ton-Abmischung zu genießen. Die alternative Dolby-Digital-5.1-Tonspur – die einzige Option auf der europäischen DVD – bietet zwar soliden Raumklang; dafür muss der Zuschauer einige veränderte Sound-Effekte in Kauf nehmen. So klingen die Gewehrschüsse in der 5.1-Abmischung längst nicht so dumpf-brachial wie im originalen Mono.
Rund sechs Jahre später stand der Film erneut in den Regalen deutscher Händler, diesmal von 20th Century Fox Home Entertainment in der "Century³ Cinedition"-Reihe, ebenfalls als 2-Disc-Set. Die Hauptunterschiede zur Special Edition sind einerseits eine wiederhergestellte Text-Tafel am Anfang und das Hinzufügen der Audio-Kommentare von James Cameron zu den nicht-verwendeten Szenen. Die Mono-Tonspur fehlt leider immer noch. Trotzdem ist dieses Set für deutsche Fans zweifellos die beste Wahl, den Film auf DVD in ihre Sammlung aufzunehmen.
Käufer müssen hierzulande indes in allen Fällen sicherstellen, tatsächlich eine 18er-DVD zu erwerben, denn es sind auch um rund fünf Minuten gekürzte 16er-Discs im Umlauf.
In Deutschland ist bislang keine HD-DVD oder Blu-ray zu Terminator erhältlich. In den USA gibt es eine Regional-Code-freie Blu-ray-Disc mit wenig Bonus-Material und eher unterdurchschnittlicher Bild-Qualität.

Terminator 2 – Tag der Abrechnung
Hier sind die Heim-Video-Veröffentlichungen sogar noch unüberschaubarer.
Die erste nennenswerte DVD kam 2001 von Artisan in den USA zum zehnjährigen Jubiläum des Filmes heraus, die sogenannte "Ultimate Edition", die selbst heute noch zu den besten DVD-Veröffentlichungen aller Zeiten zählt. Disc 1 des 2-DVD-Sets beinhaltet neben einem gelungenen Audio-Kommentar auch drei unterschiedliche Fassungen von Terminator 2 – Tag der Abrechnung, die reguläre Kino-Version, die um rund 15 Minuten verlängerte "Special Edition" mit mehreren interessanten Erweiterungen und die "Extended Special Edition", die der "Special Edition" noch zwei weitere nicht-verwendete Szenen hinzufügt, die James Cameron bewusst nicht integrieren wollte. Auf der Bonus-Disc findet der geneigte Terminator-Fan so ziemlich alles an Zusatz-Material und Informationen über die Entstehung des Filmes, was er sich vorstellen kann.
Dieses Paket fand seinen Weg einige Monate später als "German Ultimate Edition" auch nach Deutschland – jedoch mit einer entscheidenden Einschränkung: Aufgrunddessen, dass sogenannte Seamless-Branching-DVDs sehr aufwendig zu produzieren sind, und damals nur wenige Mastering-Studios dazu in der Lage und auf Monate hin ausgebucht waren, konnte Kinowelt nur die "Special Edition" auf die erste Disc pressen. Leute, die die straffere Kino-Version bevorzugen, waren deshalb außerordentlich enttäuscht. Es sollte bis Oktober 2008 dauern, bis es eine vernünftige deutsche DVD der Kino-Fassung zu kaufen gab: Die "Terminator 2 – Steel Edition", die den bisherigen zwei DVDs eine dritte mit genau dieser Version hinzufügte.
Indes gaben sich die Amerikaner ebenfalls nicht dem Müßiggang hin: 2003 erschien die "Extreme DVD" von Artisan, die abermals eine Überarbeitung des Bildes zeigt und frisch produziertes, durchaus interessantes Bonus-Material zur Verfügung stellt, einschließlich eines neuen Audio-Kommentars von James Cameron. Zusätzlich zur "Special Edition" kann der Kunde wie gehabt die Kino-Fassung auswählen.
Im Jahr 2006 läuteten die Elektronik-Konzerne die Ära von High-Definition ein. Größere Flachbild-Fernseher begannen die Grenzen der DVD, die eine geringere Bild-Auflösung besitzen, aufzuzeigen. Um die Gunst der Technik-affinen Käufer buhlten zwei Nachfolge-Formate, die HD-DVD und die Blu-ray-Disc; aus dem anschließenden sogenannten "Format-Krieg" ging letztendlich im März 2008 die Blu-ray als Sieger hervor.
Dennoch veröffentlichte Kinowelt Ende März 2008 Terminator 2 auf HD-DVD in der sogenannten "Ultimate HD-Edition", die einmal mehr Maßstäbe setzte und sämtliche Stärken der Technologie präsentierte. Neben einer guten Bild- und Ton-Qualität vereint die Disc sämtliches bisher verfügbares Bonus-Material der deutschen und amerikanischen DVDs unter einem faszinierenden Menü, das sich intuitiv bedienen lässt. Allerdings befindet sich auf der HD-DVD nachwievor lediglich die "Special Edition" des Filmes.
Dieses Manko merzte die knapp 14 Monate später auf den Markt gekommene "Skynet Edition"-Blu-ray – ebenfalls von Kinowelt – aus. Erstmals enthielt eine deutsche Disc alle drei bekannten Fassungen von Terminator 2. Das Bild der "Skynet Edition" erscheint etwas weicher und glatter als das der HD-DVD, lässt aber dennoch zusammen mit dem hervorragenden Ton echtes High-Definition-Feeling aufkommen. Bedauerlicherweise verhält sich das ohne Frage ansehnliche Menü auf den meisten Abspielgeräten äußerst träge (Abstürze inbegriffen) und das sehr spärliche, unvollständige Bonus-Material ist nur sehr umständlich und in meist verkleinertem Bild zu betrachten. Erschwerend kommt hinzu, dass die "Skynet Edition"-Blu-ray derzeit in Deutschland nur zu einem exorbitanten Preis (50 bis 80 Euro) zusammen mit der Plastik-Replik eines Terminator-Endoskelett-Kopfes erhältlich ist. Es soll aber nicht unterschlagen werden, dass die identische Disc auch in Großbritannien ohne Endoskelett-Kopf inklusive deutscher Tonspur gekauft werden kann; selbst über den deutschen Amazon-Internet-Shop ist der UK-Import deutlich günstiger. Da die HD-DVD als Format mittlerweile offiziell begraben ist, haben zahlreiche Film-Liebhaber kaum eine andere Wahl, als auf die Blu-ray-Disc zurückzugreifen. Wer jedoch die "Special Edition" bevorzugt und einen funktionierenden HD-DVD-Player besitzt, sollte sich unbedingt die empfehlenswerte "Ultimate HD-Edition" besorgen.
Allen Interessenten sei aber gesagt: Sämtliche DVD- und High-Definition-Veröffentlichungen von T2 seit 2001 basieren auf demselben Master, das damals anhand des originalen Film-Materials erstellt wurde. Es ist schon lange ein offenes Geheimnis, dass eine optimale Bild-Qualität nur durch ein komplett neu erstelltes Master gewährleistet werden kann, das im Anschluss allerdings von James Cameron höchstpersönlich zur weiteren Verwendung abgesegnet werden muss. Cameron wiederum hat aufgrund seiner extensiven Arbeit am 3D-Science-Fiction-Epos Avatar momentan keine Zeit, eine Begutachtung vorzunehmen. Es wird deshalb in Fach-Kreisen davon ausgegangen, dass ein frisches Master von Terminator 2 in ungefähr ein oder zwei Jahren zur Verfügung steht, und spätestens dann mit einer weiteren – diesmal hoffentlich "ultimativen" – Blu-ray-Neuauflage einschließlich perfektem Bild und komplettem Bonus-Material gerechnet werden muss.

Terminator 3 – Rebellion der Maschinen
Im Vergleich zu den beiden Vorgängern fällt es beim dritten Teil denkbar einfach, eine Empfehlung auszusprechen.
DVD-Käufer sollten auf das 2-Disc-Set setzen, das eine umfangreiche – wenngleich nicht allzu originelle – Ausstattung hat.
Die seit kurzem in den Regalen stehende Blu-ray-Disc bietet sehr gute Bild- und Ton-Qualität, lässt aber Einiges an Bonus-Material vermissen, das im DVD-Set enthalten war.

Terminator – Sarah Connor Chronicles
Von der Serie erschien bislang nur die erste Staffel, aber immerhin sowohl auf DVD, als auch auf Blu-ray-Disc und mit demselben Bonus-Material. Die Blu-rays liefern verständlicherweise das bessere Bild, aber die DVDs können technisch ebenfalls überzeugen.

Terminator – Die Erlösung
Teil 4 der Saga ist erst kürzlich in den Kinos angelaufen, verständlicherweise gibt es derzeit noch keine gesicherten Informationen, welche Strategie die verantwortlichen Film-Studios bei eventuellen DVD- und Blu-ray-Veröffentlichungen verfolgen.
Immerhin haben die Macher bereits zugegeben, dass es ingesamt noch mindestens 40 Minuten zusätzlicher Szenen gibt, die Charakter-Vertiefungen, Story-Erweiterungen und etwas mehr Flüche und Gewalt-Momente enthalten, was unweigerlich den Schluss nahelegt, dass auch zu Die Erlösung eine Langfassung auf DVD und Blu-ray kommen wird – eine Vorgehensweise, die insbesondere für Kinobesucher äußerst ärgerlich ist, in den letzten Jahren aber leider in Mode kam.


Links (in englischer Sprache):

Eintrag in der Wikipedia zum Terminator-Franchise im Allgemeinen
Eintrag in der Wikipedia zu Terminator
Eintrag in der Wikipedia zu Terminator 2 – Tag der Abrechnung
Eintrag in der Wikipedia zu Terminator 3 – Rebellion der Maschinen
Eintrag in der Wikipedia zu Terminator – Sarah Connor Chronicles
Eintrag in der Wikipedia zu Terminator – Die Erlösung
Eintrag in der Wikipedia zu Terminator Genisys