Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger [2002]

Wertung: 3.5 von 6 Punkten  |   Kritik von Lars Adrian  |   Hinzugefügt am 23. Mai 2002
Genre: Science Fiction / Action

Originaltitel: Star Wars: Episode II – Attack of the Clones
Laufzeit: 137 min.
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2002
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren

Regie: George Lucas
Musik: John Williams
Darsteller: Ewan McGregor, Natalie Portman, Hayden Christensen, Christopher Lee


Kurzinhalt:
Die Handlung setzt 10 Jahre nach Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung an. Anakin Skywalker (Hayden Christensen) ist durch den Unterricht seines Jedi-Meisters Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) zum mächtigen, aber ungeduldigen und impulsiven Padawan-Schüler herangereift. Padmé Amidala (Natalie Portman) kommt als Senatorin ihres Heimatplanten Naboo zu einer wichtigen Abstimmung nach Coruscant. Dort werden mehrere Anschläge auf ihr Leben verübt. Obi-Wan und Anakin werden vom Rat der Jedi, dem auch Yoda (erstmals komplett computeranimiert) und Mace Windu (Samuel L. Jackson) angehören, beauftragt, sie zu beschützen und herauszufinden, wer hinter den Attentaten steckt. Dabei verlieben sich Padmé und Anakin ineinander, obwohl dies für den jungen Jedi-Schüler eigentlich verboten ist. Die Jedi kommen einer großangelegten Verschwörung von Separatisten, die die Abspaltung von der Republik erreichen wollen, auf die Spur, in die auch der zwielichtige Jedi Count Dooku (Christopher Lee) und der dunkle Jedi-Meister Darth Sidious verwickelt sind. Alles spitzt sich auf eine große Entscheidungsschlacht zwischen Jedi, Droiden und einer gewaltigen Klonarmee zu ...


Kritik:
Um eines gleich vorweg zu nehmen: Ich bin ein "Star Wars"-Fan. Ich liebe die erste Trilogie und habe sie mittlerweile sicher ein gutes Dutzend mal komplett gesehen, schon drei verschiedene Video-Editionen gekauft und eine zukünftige DVD-Veröffentlichung ist für mich ebenfalls ein Pflichtkauf.
Episode I hat mir zwar nicht so gut wie die alten Filme gefallen. Ich fand sie aber noch sehr unterhaltsam und sehenswert. Und auf DVD habe ich sie mir auch gekauft.

Nun zu Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger:

Wer schon mal einen "Star Wars"-Film gesehen hat, sollte eigentlich wissen, was ihn erwartet: Es geht nicht so sehr um eine ausgefeilte Handlung, feinsinnige Dialoge oder grandiose Schauspieler-Leistungen, sondern um bloße Unterhaltung mit tollen Spezial-Effekten. Das ist es, was die Zuschauer erwarten und was "Star Wars"-Schöpfer George Lucas liefern muss.
In Episode I - Die dunkle Bedrohung [1999] ist ihm das meines Erachtens gelungen.
In Episode II - Angriff der Klonkrieger hatte ich nach den etwas durchwachsenen Trailern keine allzugroßen Erwartungen gesetzt. Leider wurden auch diese noch enttäuscht.

Zunächst zu den Spezialeffekten, die eigentlich der große Pluspunkt des Filmes sein sollten:
Lucas hat für Episode II zusammen mit Sony ein komplett digitales Aufnahmeverfahren entwickelt, das die Nachbebearbeitung und das Einfügen der Computereffekte vereinfachen und verbilligen soll.
Die meisten Außenaufnahmen gerade in den Kampfszenen entstanden völlig im Computer und für Nahaufnahmen wurden die Darsteller vor einem Blue- oder Green-Screen aufgenommen und die Hintergründe nachträglich digital eingefügt. Auch viele Charaktere des Filmes bestehen nur aus Bits und Bytes: Yoda, Jar Jar Binks, Barkeeper usw.: Es gibt so gut wie keine Einstellung, in der der Computer nicht irgendwie zum Einsatz kam.
Diese Computertricks sind zugegebenermaßen fast immer großartig und gerade bei den Massenschlachten macht sich die Technik auch für den Zuschauer bezahlt.
Leider verkehrt sich Computer-Technik aber auch zu einer großen Schwäche des Filmes:
Die Bilder wirken oft überfrachtet. Man kann als Zuschauer gar nicht den ganzen Detailreichtum wahrnehmen und nach einer gewissen Zeit schaltet man einfach ab und läßt sich berieseln, ohne dass man bleibende Eindrücke in sich aufnehmen kann.
Dazu kommt, dass die meisten dieser Szenen nur solange überzeugend sind, wie keine "echten" Darsteller im Bild sind. Als Beispiel sei die Verfolgungsjagd durch Coruscant genannt. Sobald ein Schauspieler zu sehen ist, erkennt man – gerade als regelmäßiger Kinogänger – deutlich, dass die Figur nicht in einer realen Landschaft gefilmt, sondern der Hintergrund nachträglich eingefügt wurde, was wohl hauptsächlich an dem künstlichen Studiolicht liegt, das bei der Aufnahme verwendet wurde.
Auch die reinen computergenerierten (CGI-)Charaktere wirken (wie schon in Episode I) längst nicht so real, wie ein richtiger Schauspieler mit Make-Up oder eine Puppe. Besonders gravierend fällt dies bei Yoda auf, den ich als Puppe in Episode V [1980] und VI [1983] genial finde. Während ich den ILM-Animatoren hinsichtlich der Animation und den Bewegungen, bis hin zu dem aus der alten Trilogie bekannten leichten Zittern der Ohrspitzen, wirklich ein großes Kompliment machen muss, wirkt die Hautoberfläche schon hinsichtlich der Farbe und des Lichteinfalls leider längst nicht so plastisch wie früher bei der Puppe; und vor allem für diejenigen, die die alte Filme kennen, nicht "echt". Natürlich ist der Zweikampf zwischen dem kleinwüchsigen Yoda und dem Bösewicht grandios und der Höhepunkt des Filmes. Und er wäre ohne Computer-Animation sicher nicht machbar gewesen. Für Nahaufnahmen hätte Lucas aber trotzdem besser die Puppe verwendet. Wie schwer es sein kann, CGI-Effekte von realen Filmaufnahmen zu unterscheiden hat Jurassic Park III [2001] eindrucksvoll bewiesen.
George Lucas gab zu, dass er erst jetzt, seit die Computer-Technik soweit fortgeschritten ist, ein Werkzeug hat, seine überschäumende Phantasie in Bilder zu fassen.
All diese CGI-Landschaften und -Charaktere geben dem Film aber einen künstlichen und sterilen Look, der mehr als einmal eher wie eine Zwischensequenz eines hochwertigen Computerspiels anmutet, anstatt real zu wirken. Ein Umstand, der es dem Zuschauer bis auf wenige kurze Momente verwehrt, von dem Geschehen wirklich mitgerissen zu werden.

Wenn ein Film zu einem großen Teil aus Spezialeffekten und Computer-Animationen besteht, braucht der Zuschauer Personen und Charaktere, bei denen er mitfühlen und sich mit ihnen identifizieren kann.
Lucas selbst hat in Interviews gesagt, dass Schauspieler ihn nicht interessieren und es bei "Star Wars" hauptsächlich um die Bilder geht.
Schmerzlich muss der Zuschauer erkennen, wieviel Wahrheit in seinen Worten steckt:
Für Episode II wurden fast ausschließlich namhafte Schauspieler besetzt, zum Beispiel Ewan McGregor, Samuel L. Jackson oder Natalie Portman: sie alle haben in anderen Filmen bewiesen, dass sie hervorragend spielen können. Selbst Hayden Christensen wurde für den Film Life as a House [2001] für den Golden Globe als Bester Nebendarsteller nominiert.
Doch abgesehen von Ewan McGregor, Christopher Lee und Ian McDiarmid (Senator und Kanzler Palpatine) agieren sämtliche Schauspieler hölzern und gelangweilt vor der Kamera.
Ewan McGregor geht in der Rolle des Obi-Wan Kenobi als jüngerer Alec Guinness richtig auf und kann seinem Charakter sogar ein klein wenig von dem Charme und trockenen Zynismus abgewinnen, die Han Solo (Harrison Ford) in der ersten Trilogie ausgezeichnet haben, und die man schon in Episode I schmerzlich vermisst hat.
Auch R2-D2 (Kenny Baker) hat einige wirklich gelungene und lustige Auftritte.
Yoda als Jedi-Meister richtig in Aktion zu sehen, läßt das Herz jedes Fans höherschlagen.
Und Christopher Lee als Count Dooku variiert zwar nur seine Rolle als Saruman in Der Herr der Ringe [2001], hat dabei aber sichtlich Spaß.
Christensens Mimik und Gestik dagegen wirken gerade in den inhaltlich düsteren Szenen eher lächerlich als beängstigend.
Jungdarsteller wie Natalie Portman und Hayden Christensen benötigen Schauspielführung, um zu Höchstform auflaufen zu können, etwas, das Lucas ihnen offensichtlich nicht bieten kann.
Die dümmlich naiven Dialoge voller Klischees tragen ihren Teil dazu bei.
Gerade die Liebesgeschichte zwischen Anakin und Padmé ist so kitschig und unglaubwürdig geraten, dass selbst der in dieser Hinsicht ebenfalls ärgerliche Pearl Habor [2001] auf Shakespeares Spuren zu wandeln scheint.
Die missratene deutsche Synchronisation tut ein Übriges: die Sprecher wirken lustlos und die Übersetzung unsauber: Da werden zum Beispiel "mysteries" (Geheimnisse) zu "Mysterien", Worte wie "saber dart" (Säbel-Pfeil) oder "Count" (Graf) gar nicht erst übersetzt. Aber vielleicht ist dies ja beabsichtigt, und das zugehörige Spielzeug läßt sich beim Kauf dann leichter erkennen. An der Qualität der Dialoge selbst ändert sich dadurch freilich wenig.
Auch eigentlich interessante Nebencharaktere wie Watto (Andrew Secombe), Anakins Mutter Shmi (Pernilla August) oder Mace Windu werden in kleinen langweiligen Auftritten verschenkt.
Jango Fett (Temuera Morrison) kommt trotz Kampf mit Kenobi auf der Wasserwelt Kamino ebensowenig zur Geltung, wie der undurchschaubare Senator Palpatine.
Ein Trauerspiel ebenfalls, wie C-3PO (Anthony Daniels) in ein paar Szenen Einzeiler von sich geben muss, die komisch sein sollen, den Zuschauer aber wehmütig an die wirklich witzigen Wortwechsel zwischen ihm und R2-D2 in den Episoden IV bis VI denken lassen.
Ein Mitfühlen, Mitfiebern oder gar Identifizieren mit diesen blassen und lebensfernen Charakteren ist sogar einem noch so geneigten Zuschauer unmöglich.
Es ist darüber hinaus irgendwie ein schlechtes Zeichen, wenn computergenerierte Wesen wie Yoda, Watto oder Jar Jar Binks (dessen Rolle glücklicherweise gegenüber Episode I auf ein Minimum reduziert wurde) überzeugender sind, als viele "echte" Darsteller.

Mit all diesen Mängeln, könnte man als Zuschauer leben, wenn der Unterhaltungswert des Filmes hoch genug wäre. Leider ist Episode II über weite Strecken einfach nur langweilig. Und das ist bei 140 Minuten Laufzeit kein gutes Zeichen.
Das Hauptproblem sehe ich in dem von George Lucas zusammen mit Jonathan Hales verfassten Drehbuch, dem es nicht gelingt, eine ansich interessante Geschichte straff und spannend zu erzählen. Es gibt zwar viele Schauplatzwechsel (u.a. Coruscant, Naboo, ein Asteroidenfeld, die Wasserwelt Kamino, Tatooine und Geonossis, auf dem die Schlussschlacht stattfindet) und viele Anleihen bei anderen Filmen. So erkennt man bei der Verfolgungsjagd durch Coruscant Elemente von Blade Runner [1982] und Das fünfte Element [1997], und der Kampf in der Arena erinnert an Gladiator [2000]. Das letzte Quentchen Originalität fehlt jedoch fast immer. Die Geschichte selbst wirkt episoden- und klischeehaft; zwar mit viel Action, aber ohne richtige Höhepunkte, da man als Zuschauer das Ganze – wie oben beschrieben – ohnehin eher teilnahmslos wahrnimmt.
Was Kamera, Schnitt und Szenenaufbau angeht, wirkt der Film sogar handwerklich nur mittelmäßig. Von einem verschachtelten Finale wie in Die Rückkehr der Jedi-Ritter oder Die dunkle Bedrohung keine Spur! Selbst die Lichtschwertkämpfe waren in Episode I interessanter gestaltet als hier. Ein Bespiel ist der Kampf zwischen Anakin und Count Dooku, bei dem man wegen der Dunkelheit kaum etwas sieht. Und Yodas Kampf ist zwar toll, aber viel zu schnell vorbei.
Die Massenschlacht am Schluss bietet sicherlich eine Menge Action und Spezialeffekte, wegen des Schnitts und den Kameraeinstellungen hat der Zuschauer allerdings kaum einen Gesamtüberblick, und ist deshalb von der Bilderflut schnell ermüdet und gelangweilt. Inhaltlich wirkt all dies in gewissen Sinne wie ein Computerspiel, bei dem Level mit schier unerschöpflichen Horden von Feinden abgearbeitet werden müssen, bis hin zum Endgegner, gegen den die drei Helden nacheinander antreten. Richtige Spannung kommt dabei – auch wegen einiger Logik- und Handlungsbrüche – nicht auf.

Schon bei der ersten Trilogie hat sich gezeigt, dass "Star Wars" immer dann am besten war, wenn Lucas nur als Produzent und Story-Lieferant im Hintergrund tätig war. Sogar die von Lucas ebenfalls selbst verfilmte Episode IV - Eine neue Hoffnung [1977] hatte inszenatorische und dramaturgische Mängel, die damals durch liebenswerte Charaktere wieder wett gemacht wurden. Da solche Charaktere in den neuen Filmen fehlen, tritt das mangelnde Talent Lucas' umso deutlicher zu Tage.

Selbst Altmeister John Williams hat mit seinem pompösen Musik-Score kein Meisterwerk abgeliefert. Zu eintönig und in vielen Action-Szenen viel zu aufdringlich prasseln die ohnehin raren Themen in häufiger Wiederholung auf den Kinobesucher herein. Der Trend, der sich in Episode I schon angekündigt hat, wird hier leider konsequent fortgesetzt: weg von den musikalischen Motiven einzelner Charaktere und Handlungsstränge, hin zum austauschbaren Action-Score.

Sein Publikum wird der Film trotzdem finden und finanziell wird Episode II ebenfalls ein Erfolg. Für die Fans der ersten Trilogie, die den Film objektiv betrachten, ist die Magie von "Star Wars" jedoch jetzt endgültig verloren gegangen.
Das größte Ärgernis ist dabei das verschwendete Potential: Die eigentlich interessante Story leidet unter dem unausgegorenen Drehbuch, gute Schauspieler werden in banalen Dialogen und Szenen verheizt, tolle Spezial-Effekte kommen wegen überfrachteter Bilder und misslungener Kamera- und Schnittarbeit kaum zur Geltung und dem untalentierten Regisseur gelingt es nicht, das ganze Stückwerk zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen.
Umso bedauerlicher ist dabei, dass sich auch in Episode II immer wieder tolle kleine Anspielungen und Ideen finden: So erfährt man, wie R2-D2 Treppen steigt, in Turbo-Geschwindigkeit fährt, und dass er bei Bedarf fliegen kann. Obi-Wan sagt in einer kurzen Szene "Du bist noch mein Tod, Anakin." Und selbst der (zukünftige) Todesstern aus Episode IV findet eine Erwähnung.

Als vor 25 Jahren Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung in die Kinos kam, war dies ein völlig neues Erlebnis für die Kinobesucher.
Heute hat George Lucas viel Konkurrenz an den Kinokassen: Filme wie Matrix [1999] oder Der Herr der Ringe "wildern" in dem Genre, in dem "Star Wars" Maßstäbe und Trends gesetzt hat. Und Lucas muss sich die Kritik gefallen lassen, dass er bei aller angestrebten technischen Perfektion weder inhaltlich, noch handwerklich mit vielen aktuellen Filmen mithalten kann.
Gerade der grandiose Der Herr der Ringe: Die Gefährten hat beispielhaft gezeigt, wie man mit Hilfe modernster brillianter Tricktechnik drei Stunden lang eine mitreißende Geschichte erzählen kann, in der immer noch glaubhafte Charaktere im Mittelpunkt stehen, mit denen sich der Zuschauer identifiziert, und ohne dass man einen Übergang zwischen Realität und Trick tatsächlich bemerkt. Die beeindruckende Landschaft Neuseelands, die als Double für Mittelerde diente, ist dabei um ein Vielfaches überzeugender als sämtliche computergenerierten Phantasie-Welten aus George Lucas' ILM-Werkstatt. Auch CGI-Wesen wie Gollum oder der Höhlentroll in Der Herr der Ringe wirken realer, als zum Beispiel Yoda in Episode II.

Eine zusätzliche Bemerkung zu meinem persönlichen Kino-"Erlebnis":
Ich war in einem der größten Kinosäle in Augsburg; in der Hoffnung, die bestmögliche Präsentation des Filmes zu erhalten. Ich und alle anderen Kinobesucher wurden jedoch bitter enttäuscht. Die Bildqualität war mäßig, da extrem unscharf und mit sehr schwachem Kontrast. Die farbliche Brillianz der Internet-Trailer suchte man hier vergebens. In dunklen Szenen konnte man die Akteure kaum erkennen. Wahrscheinlich kommt Episode II nur in einem richtigen Digitalkino (weltweit gibt es nicht einmal 20 Stück!) voll zur Geltung, die Mehrheit der Kinobesucher wird davon aber leider nichts haben. Die Tonqualität war sogar noch schlimmer: Von ein paar vereinzelten Komplettaussetzern mal ganz abgesehen, hatte man über weite Strecken das Gefühl, als ob es sich um eine Mono-, bestenfalls noch Stereo-Tonspur handelte. Von Dolby-Digital-Surround-Sound oder THX-Tonqualität keine Spur. Die Verleihfirma "Twentieth Century Fox" hat mittlerweile zugegeben, dass von den insgesamt ungefähr 1500 Kopien des Filmes in Deutschland einige hinsichtlich des Tons fehlerhaft sind, und ich kann nur hoffen, dass bei unserer Vorführung eine solche fehlerhafte Filmrolle zum Einsatz kam.
Ich freue mich deshalb schon jetzt auf die DVD-Veröffentlichung, denn diese wird dann hoffentlich fehlerfrei sein, so dass man zumindest die technischen Aspekte des Filmes genießen kann.

Ergänzung zur DVD-Veröffentlichung des Filmes:
Für das Heimkino gibt es Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger schon eine ganze Weile zu kaufen. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle noch kurz dazu äußern, wie ich den Film beim zweiten Ansehen auf DVD in der englischen Original-Fassung empfunden habe.
Was die inhaltlichen und dramaturgischen Schwächen des Filmes angeht, kann leider auch die DVD-Version nichts verbessern. Die Handlung ist nachwievor unausgegoren, spannungsarm und arg klischeehaft. Die Charaktere bleiben blass und müssen vor schwachen Dialogen kapitulieren.
Der Verdacht, dass die deutsche Synchronisation gründlich misslungen ist, hat sich ebenfalls bestätigt. Im englischen Original erscheinen insbesondere Natalie Portman und Hayden Christensen bei weitem nicht so peinlich schlecht, wie in der deutschen Fassung. In der Szene, in der Anakin Padmé sein Massaker im Tusken-Dorf gesteht, fand ich Christensen sogar sehr gut und wirklich überzeugend.
In technischer Hinsicht gibt sich Lucas mit der Episode II-DVD keine Blöße:
Das Bild ist weitestgehend knackig scharf, detail- und kontrastreich und mit kräftigen Farben versehen. Durch die hohe Bildqualität tritt jedoch eine große Schwäche des Filmes besonders zu Tage: Es ist noch viel deutlicher zu erkennen, ob reale Menschen vor einem künstlichen CGI-Hintergrund agieren – was in über 90 Prozent des Filmes geschieht – oder ob es sich um echte Schauplätze handelt. Auch der Unterschied zwischen computergenerierten und "echten" Charakteren ist allzu offensichtlich.
Mit dem Ton haben sich die Verantwortlichen ebenfalls Mühe gegeben: Er trägt sehr gut zur Stimmung des Films bei und setzt den Raumklang brilliant um. Allerdings wirkt er nicht unbedingt natürlich, sondern in der Regel sehr künstlich, was in diesem Genre aber weniger ins Gewicht fällt.
Unzweifelhaft ist der Film auf DVD um Längen besser anzuschauen, als im Kino.
Auf der zweiten DVD des Sets, auf der sich das Bonus-Material befindet, lassen sich übrigens noch insgesamt acht unveröffentlichte oder erweiterte Szenen ansehen, wahlweise mit einer Einleitung von den Machern. Die meisten dieser Sequenzen sind recht interessant und vertiefen in erster Linie den Hintergrund von Padmé. Entgegen der DVD-Veröffentlichung von Die dunkle Bedrohung wurde jedoch keine davon wieder in den Film reintegriert.


Fazit:
Zusammenfassend kann man sagen, dass Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger zwar streckenweise unterhaltsam ist und mit einer Menge Schauwerten, überwiegend tollen Spezialeffekten und der typischen "Star Wars"-Atmosphäre aufwarten kann, letztlich aber unter erheblichen dramaturgischen Schwächen leidet und deshalb ziemlich enttäuscht, und wie schon Episode I bei weitem nicht so zeitlos wie die erste Trilogie ist.
Man kann nur hoffen, dass sich George Lucas für Episode III (auf die ich trotzdem gespannt bin) darauf beschränkt, die Story zu liefern und sich um die Spezialeffekte zu kümmern. Drehbuch und Regie sollte er allerdings Leuten überlassen, die etwas davon verstehen.
Es ist schade, dass die ohnehin nicht völlig überzeugende Episode I als Film in sich deutlich geschlossener und vor allem unterhaltsamer als Episode II ist. Denn trotz aller Versprechungen, in Episode II alles besser zu machen und die Fehler aus Episode I nicht zu wiederholen, ist Lucas mit Angriff der Klonkrieger zumindest künstlerisch gescheitert.