Fürst der Finsternis – Die wahre Geschichte von Dracula [2000]

Wertung: 2.5 von 6 Punkten  |   Kritik von Lars Adrian  |   Hinzugefügt am 08. August 2005
Genre: Drama / Action / Fantasy

Originaltitel: Dark Prince: The True Story of Dracula
Laufzeit: 88 min.
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2000
FSK-Freigabe: ab 16 Jahren

Regie: Joe Chappelle
Musik: Frankie Blue
Darsteller: Rudolf Martin, Jane March, Peter Weller, Christopher Brand, Roger Daltrey, Michael Sutton


Kurzinhalt:
Im Jahr 1446 gerät der 1431 geborene Vlad Dracula (Sebastian Lupea) zusammen mit seinem jüngeren Bruder Radu (Niels Brinks) in Gefangenschaft des osmanischen Sultans Mohamed (Claudiu Bleont), der sich in einer Auseinandersetzung mit Draculas Vater Vlad Dracul (Dan Badarau), Fürst der Walachei in Rumänien, befindet. Während Radu vom Sultan missbraucht wird, verbringt Dracula mehrere Jahre in den Kerkern der türkischen Besatzer.
Nachdem ihr Vater von den mit den Türken gemeinsame Sache machenden Adeligen seines eigenen Landes verraten und ermordet wurde, gelingt Dracula (Rudolf Martin) die Flucht. Mit Unterstützung des ungarischen Königs Janos (Roger Daltrey) und der katholischen Kirche kehrt er in das Fürstentum zurück und setzt alles daran, Rache an den verhassten Aristokraten zu üben, die Osmanen aus dem Land zu vertreiben, und seinen Bruder Radu (Michael Sutton) aus den Händen des Sultans zu befreien.
Die blutige Spur, die er im Land hinterlässt, und die Grausamkeit, mit der er gegen seine Feinde vorgeht, bringt dem neuen Fürsten Vlad Dracula den Beinamen "Tepes" – der "Pfähler" – ein, und seine Frau Lidia (Jane March) fürchtet, dass ihr gemeinsamer Sohn unter dem Einfluss Draculas zu einem Ungeheuer heranwächst. Trotzdem kann der auf die Loyalität seiner Männer, insbesondere seiner rechten Hand Bruno (Christopher Brand), bauen.
Doch nicht nur die Türken bereiten Vlad "Tepes" Dracula Schwierigkeiten, denn den geistlichen Führern der orthodoxen Kirche im eigenen Land, allen voran Vater Stefan (Peter Weller), ist es ein Dorn im Auge, dass Dracula zur Machtübernahme auf die Hilfe des Papstes und Ungarn zurückgegriffen hatte. Sie würden liebend gerne einen besser kontrollierbaren Herrscher auf den Thron des Fürstentumes setzen.


Kritik:
Als der irische Schriftsteller Bram Stoker 1897 seinen Roman Dracula nach siebenjähriger Schaffenszeit letztendlich veröffentlichte, rechnete er vermutlich kaum damit, dass sich das Werk im Laufe der Jahrzehnte als wohl wichtigster Beitrag zur modernen Horror-Mythologie erweisen würde. Obwohl Stoker eigentlich nur osteuropäischen Volksaberglauben, Erzählungen und Legenden geschickt mit einer spannenden Rahmengeschichte verband, wurde die Figur des Grafen Dracula zum Inbegriff des zeitgenössischen Vampirs, und eine Ikone der Pop-Kultur. Der Erfolg des Romans begründet sich neben dem geschickten Verknüpfen fiktiver Tagebuch-Einträge und Briefe in erster Linie auf den besonderen Kniff Stokers, seinen Hauptprotagonisten auf den historisch belegten Fürsten Vlad III. "Tepes" Draculea zu stützen. Zusammen mit den detaillierten Beschreibungen der rumänischen Landschaft Transsilvanien gewinnt der Leser trotz des übernatürlichen und bedrohlichen Inhalts den Eindruck, es handle sich um einen sorgfältig recherchierten Tatsachenbericht.
Dennoch ist die anhaltende Popularität des adeligen Blutsaugers weniger auf den heute zu Recht als Klassiker der Weltliteratur geltenden Roman Dracula zurückzuführen, sondern vielmehr auf die zahllosen direkten und indirekten Verfilmungen desselben. Bereits 1922 setzte F.W. Murnau den Stoff in dem genialen Stummfilm Nosferatu, eine Symphonie des Grauens in stilvollen Schwarz/Weiß-Bildern um. Um der Witwe des 1912 verstorbenen Autors Bram Stoker die Rechte nicht abkaufen zu müssen, wurden allerdings die Namen, Schauplätze und einige Schlüsselelemente gegenüber der Vorlage verändert, was einen fühen "Copyright-Skandal" heraufbeschwor. 57 Jahre später drehte Regisseur Werner Herzog sogar ein Remake dieses Films unter dem Titel Nosferatu: Phantom der Nacht [1979] mit Klaus Kinski in der Hauptrolle. Weitere erwähnenswerte Adaptionen sind Dracula [1931] mit Bela Lugusi, die legendäre Hammer-Produktion Dracula [1958] mit Christopher Lee und Peter Cushing, sowie John Badhams Dracula [1979] mit Frank Langella. Während sich die meisten Verfilmungen immer mehr vom Inhalt des ursprünglichen Romans entfernt hatten, versprach Regisseur Francis Ford Coppola (Der Pate [1972], Apocalypse Now [1979]), mit seiner Interpretation Bram Stokers Dracula [1992] zu den Wurzeln zurückzukehren. Zu Beginn dieses Werkes versuchte Drehbuch-Autor James V. Hart darüber hinaus, die reale Figur des Vlad Draculea in die Vampir-Story miteinzuweben, was erstaunlicherweise recht gut funktioniert. Da Coppolas Dracula an den Kinokassen großen Erfolg hatte, war es deshalb nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand fand, der die "wahre Geschichte von Dracula" dem geneigten Publikum präsentierten wollte.

Im Jahr 2000 war es dann so weit, und Dark Prince: The True Story of Dracula feierte seine Premiere; zwar nicht auf der großen Leinwand, aber im amerikanischen Fernsehen. Knapp eineinhalb Jahre später wurde der Film auch in Deutschland als Video-Premiere unter dem Original-Titel veröffentlicht, und im April 2005 lief er schließlich im deutschen Free-TV unter dem Titel Fürst der Finsternis – Die wahre Geschichte von Dracula.
Dass das Leben des historischen Fürsten durchaus Potential hat, interessant umgesetzt zu werden, ist unbestritten, immerhin ranken sich um ihn viele widersprüchliche Legenden fernab des fantastischen Vampirismus – sei es die unvorstellbare Grausamkeit bei der Bestrafung seiner Gegner, wobei er selbst Frauen und Kinder nicht geschont haben soll, oder die bedingungslose Treue seiner ihn bewundernden Untergebenen.
Leider schafft es Fürst der Finsternis nicht, die Erwartungen des Zuschauers nur ansatzweise zu erfüllen. Und dafür gibt es viele Gründe, was angesichts der vielversprechenden Ausgangslage umso ärgerlicher ist.

Ein Grundproblem des Filmes liegt schon in dem von Thomas Baum verfassten Drehbuch.
Zunächst erweckt das Skript den Eindruck, das historische Geschehen halbwegs korrekt darzustellen, und unter Zuhilfenahme von Zeitangaben, realen Figuren und Namen soll das Leben Vlad Draculas dem Zuschauer veranschaulicht werden, indem die Hauptfigur höchstpersönlich vor einer Art Tribunal aus orthodoxen Geistlichen seine früheren Taten anhand von bestimmten Schlüssel-Episoden schildert, beziehungsweise rechtfertigen muss.
Erwartungsgemäß bekommt man dabei einige der überlieferten Grausamkeiten zu sehen, die in diesem Zusammenhang oft erwähnt werden – zum Beispiel, wie der Fürst mit drei osmanischen Abgesandten verfährt, die sich weigern, ihre Turbane abzunehmen; oder wie er vor dem Anblick von gepfählten Sterbenden gelassen ein ausgiebiges Mahl einnimmt. Im Hinblick auf die schrecklichen Ereignisse ist es Film und Drehbuch sicherlich hoch anzurechnen, dass diese Gewaltszenen nicht allzu explizit präsentiert werden, und sich die Kamera in der Regel schnell wieder abwendet, oder erst die Folgen und nicht die Durchführung ansich zeigt. Trotzdem vermisst man eine Sache völlig, nämlich ein plausibles Motiv für die perfide Erbarmungslosigkeit des Fürsten.
Wer sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, wird schnell feststellen, dass derartige Foltermethoden im 15. Jahrhundert eben – auch bei anderen Machthabern – gang und gäbe waren, und keine Ausnahmeerscheinung in Bezug auf Vlad Dracula darstellen. Außerdem soll der spätere Fürst Brutalität und Grausamkeit erst während seiner Zeit in türkischer Gefangenschaft als Mittel der Herrschaft kennengelernt haben. Solche Erklärungen sucht man im Drehbuch bedauerlicherweise vergebens. Stattdessen wird konsequent weiter auf den Mythos des unmenschlichen und unbarmherzigen Herrschers gesetzt; infolgedessen bleibt der Charakter oberflächlich und uninteressant.
Sieht man dann noch etwas genauer hin, entdeckt man einige ziemlich offensichtliche Fehler in den historischen Fakten, von denen nur drei kurz genannt werden sollen: So ist bereits der verwendete Name "Dracula" eigentlich schlicht falsch. Der Vater von Vlad "Tepes" (dem "Pfähler") hieß Vlad Dracul, da dieser von Kaiser Sigismund in den Ritter-Orden des Drachen (lateinisch "Draco") aufgenommen worden war (im Rumänischen bedeutet "Dracul" allerdings "Teufel"). Sein Sohn erhielt deshalb den rumänischen Namen "Draculea", übersetzt "der Sohn des Dracul". Der korrekte Titel des Fürsten lautet also Vlad "Tepes" Draculea. Erst durch Stokers Vampir-Roman wurde daraus "Dracula". Darüber hinaus wurden Draculea und sein Bruder Radu in Wirklichkeit ab 1442 (nicht 1446) vom türkischen Sultan Murad II. (nicht Mohamed) in Geiselhaft genommen, um sich die Bündnistreue ihres Vaters zu sichern. Und zu guter Letzt gelang es Draculea 1448 mit türkischer Hilfe, den walachischen Thron für zwei Monate zu erobern, bevor er nach Moldawien fliehen musste; im Film sind die Osmanen durchgehend Draculas Gegner.
All diese "künstlerische Freiheiten" wären einfacher zu verkraften, wenn Fürst der Finsternis wenigstens versuchen würde, dem Zuschauer die Person hinter der Legende nahezubringen. Leider ist Dracula hier nur ein Abziehbild der üblichen Klischees vom grausamen Führer, der lediglich von seinen Rache- und Machtgelüsten angetrieben wird. Selbst in den intimeren Momenten mit seinem Bruder oder Frau und Kind bleibt er gefühllos und unnahbar.
Die anderen Charaktere haben nicht viel mehr zu bieten, obgleich man das Gefühl hat, Lidia, Bruno und Vater Stefan und ihre Motive zugegebenermaßen besser verstehen zu können.
Die episodenhafte Aneinanderreihung der einzelnen Sequenzen und das Fehlen geeigneter Sympathieträger – sieht man jetzt mal von Lidia als hilfloser und verzweifelter Mutter ab – erschwert es zusätzlich, dass richtige Spannung oder entsprechendes Mitfiebern mit den Figuren aufkommt.
Alles in allem steuerte Autor Baum ein durchweg schwaches Skript bei, das nichts anderes liefert, als die bekannten Versatzstücke aus der Legende um Fürst Vlad "Tepes" Dracul(e)a, ohne jemals in die Tiefe zu gehen.

Was man dem Film ferner anmerkt, ist, dass für seine Realisierung offenbar nur begrenzte Mittel bereitgestellt wurden. So beschränkt sich Fürst der Finsternis auf wenige Schauplätze, konservative Einstellungen und häufige Nahaufnahmen, und verzichtet auf großangelegte Massensequenzen, ausschweifende Kamerafahrten oder bombastisches Schlachtengetümmel – bei einer TV- beziehungsweise Video-Produktion natürlich alles andere als verwunderlich. Die kurze Laufzeit von unter 90 Minuten inklusive Abspann ist dafür ebenfalls ein Indiz.
Dennoch nutzt Regisseur Joe Chappelle (Phantoms [1998]), der häufig für TV-Serien (unter anderem CSI: Miami [seit 2002]) arbeitet, das ihm zur Verfügung stehende Kapital durchaus gelungen und setzt das Geschehen immerhin grundsolide in Szene. Atmosphärische Landschaftsaufnahmen (gedreht wurde unter anderem wirklich in Rumänien), stimmige Kostüme und Waffen und die gezeigten Burgen können gefallen und vermitteln einen authentischen Eindruck fernab von Studio-Sets. Glücklicherweise bleibt der Zuschauer von den sonst bei Direct-to-Video/DVD-Filmen allzu beliebten Video-Clip-artigen schnellen Schnittwechseln und Falschfarben-Filtern verschont. Im Gegensatz dazu liefert Chappelle überwiegend konventionelle, fast schon altmodisch eingefangene Bilder, die den Betrachter nicht überfordern.

Über den Score des relativ unbekannten Komponisten Frankie Blue sind indes nicht viele Worte zu verlieren.
Die Musik wird recht spärlich eingesetzt und untermalt die Szenen angemessen, aber unauffällig, ohne jedoch besondere Akzente zu setzen oder zusätzliche Spannung zu erzeugen. Positiv lässt sich hervorheben, dass sie zumindest nicht unangenehm auffällt.

Sogar unter Berücksichtigung des unausgegorenen Drehbuchs, erweist sich überraschenderweise die Besetzung als tatsächlich größter Schwachpunkt des ganzen Projekts – und das, obwohl ein paar gar nicht mal unbekannte Namen vertreten sind, und sich die meisten von ihnen über das Mittelmaß hinaus anstrengen.
Peter Weller (RoboCop [1987]) in der Rolle des zwielichtigen Priesters Stefan müht sich redlich, der eindimensionalen Figur etwas Profil zu verleihen.
Nach ihrer Mitwirkung in der Bruce Willis-Erotikthriller-Katastrophe Color of Night [1994] spielt Jane March die zunehmende Verzweiflung Lidias erstaunlicherweise recht überzeugend, während Christopher Brand als Draculas treuer Handlanger Bruno eine glaubwürdige Vorstellung abgibt.
Doch all ihre Mühen werden durch die "Leistung" des absolut erbärmlich chargierenden Rudolf Martin in der Hauptrolle zunichte gemacht. Hätte der echte Vlad "Tepes" Draculea derart wenig Charisma und Ausstrahlung besessen wie Martins Dracula, wäre es dem Kriegsherrn niemals gelungen, auch nur einen einzigen Mann zu bewegen, für ihn in den Kampf zu ziehen. Ohne irgendeinen Anflug von Mimik oder Gestik rezitiert Martin seine Dialogzeilen, so dass selbst Arnold Schwarzeneggers Terminator mehr Emotion vermittelte. Rudolf Martin zumindest hier als Schauspieler zu bezeichnen, wäre eine unverschämte Beleidigung gegenüber den schlechtesten wirklichen Darstellern. Wer auch immer die Entscheidung getroffen hat, den gebürtigen Deutschen zu besetzen, muss sich heute vorwerfen lassen, damit gleich den kompletten Film begraben zu haben.
Die deutsche Synchronisation trägt zu dieser Misere bedauerlicherweise noch weiter bei, denn auch wenn sie ansonsten professional gemacht und mit bekannten und talentierten Stimmen versehen ist, wurde gerade für Rudolf Martins Dracula ein Sprecher ausgewählt, der offenkundig sein Synchron-Handwerk ebensowenig versteht, wie der Original-Darsteller vom Schauspiel. Aber vielleicht war das ja auch nur die konsequente Folge nach Ansicht der amerikanischen Fassung.

Dass die Macher im Grunde keine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem historischen Stoff im Sinn hatten, erkennt man deutlich in den letzten Minuten des Filmes, wenn das zuvor nur dezent angedeutete übernatürliche Element unzweifelhaft in den Vordergrund tritt.
Selbst wenn es einige Unterschiede im Detail gibt, vermittelt Fürst der Finsternis insgesamt den Eindruck, lediglich eine weiter ausgearbeitete Fassung des Prologs von Francis Ford Coppolas Bram Stokers Dracula zu sein. Dafür sprechen unter anderem die Auseinandersetzung Vlad Draculas mit der orthodoxen Kirche, der Selbstmord Lidias (beziehungsweise Elisabetas - dargestellt von Winona Ryder - in Coppolas Version) und die Verdammung Draculas zum Dasein eines Untoten. Hier wie dort geht es nicht um geschichtlich belegte Fakten, sondern um die Schaffung und den Erhalt einer Legende.
Während Coppola das mit seinem Dracula meisterlich gelang (für viele Fans sind diese ersten Minuten des Films auch die besten), bleibt Dark Prince: The True Story of Dracula hinter seinem Vorbild in allen denkbaren Belangen zurück, und kann weder im Hinblick auf den Produktionsstandard, noch das vielschichtige Drehbuch, die Darsteller oder die künstlerisch anspruchsvolle Umsetzung mithalten.
Und noch einen gewaltigen Unterschied zwischen den beiden Werken gibt es: Die emotionale Tiefe, mit der Gary Oldman 1992 in der Rolle des Dracula am Anfang in nur wenigen Minuten grenzenlose Trauer und unbändige Wut vermittelte, schafft der absolut unfähige Hauptdarsteller Rudolf Martin in Fürst der Finsternis über die gesamte Laufzeit nicht.


Fazit:
Nach knapp eineinhalb Stunden macht sich beim Zuschauer Ernüchterung breit: Inhaltlich scheitert Fürst der Finsternis – Die wahre Geschichte von Dracula an dem selbst gesetzten Anspruch, eine historisch korrekte Schilderung des Lebens von Vlad III. "Tepes" Draculea zu liefern, kläglich. Zu viele künstlerische Freiheiten und offenkundige Fehler samt einem allzu fantastisch gestalteten Ende entlarven das sichtbar kostengünstig produzierte Werk nur als weitere realitätsferne Fiktion.
Selbst als reine Unterhaltung kann der Film nicht dienen. Bruchstückhaft zeigt er einige oft überlieferte grausame Episoden aus dem Wirken des Fürsten ohne durchgängige Dramaturgie und mit zahlreichen Klischees versehen.
Zusammen mit blassen Charakteren, die dürftige Dialoge von sich geben, und den bestenfalls durchschnittlichen Schauspielern gäbe es trotz der soliden Inszenierung schon keinen richtigen Grund, sich das Ganze anzutun. Der vollkommen fehlbesetzte Hauptdarsteller Rudolf Martin in der Titelrolle, der ausdruckslos vor sich hindilettiert, versetzt Fürst der Finsternis aber letztlich den Todesstoß und macht es unmöglich, vom Geschehen oder den Figuren mitgerissen zu werden.
Für Dracula-Fans, die sich etwas mehr für die geschichtlichen Hintergründe interessieren, taugt der Film vielleicht als Appetithäppchen – obwohl sogar die mit einem vertiefenden Buch zur Thematik wohl besser beraten sind. Alle anderen können und sollten sich die Zeit lieber sparen und stattdessen Francis Ford Coppolas Bram Stokers Dracula oder zumindest dessen Prolog noch einmal anschauen. Schade eigentlich, denn das wahre Leben von Vlad III. "Tepes" Draculea wäre als guter Film gar nicht uninteressant.