Transformers One [2024]
Wertung: |
Kritik von Jens Adrian |
Hinzugefügt am 25. November 2024
Genre: Animation / Action / FantasyOriginaltitel: Transformers One
Laufzeit: 104 min.
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2024
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren
Regie: Josh Cooley
Musik: Brian Tyler
Stimmen: Chris Hemsworth (Tommy Morgenstern), Brian Tyree Henry (Jan-David Rönfeldt), Scarlett Johansson (Emilia Schüle), Keegan-Michael Key (Philipp Laude), Jon Hamm, Steve Buscemi, Vanessa Liguori (Dilaraa S), Laurence Fishburne (Tom Vogt), Isaac C. Singleton Jr. (Tilo Schmitz), Evan Michael Lee (Rainer Fritzsche)
Kurzinhalt:
Der Planet Cybertron ist die Heimat von empfindungsfähigen Robotern, die lange die Fähigkeit besaßen, sich zu verwandeln. Doch seit geraumer Zeit ist diese Eigenschaft nur manchen von Ihnen vorbehalten. Diejenigen, die sich noch verwandeln können, die Transformers, herrschen über diejenigen, die in Minen den Rest des für die Wandlung benötigten Energon schürfen. Der Anführer der Roboter, Sentinel Prime (Jon Hamm), ist auf der Suche nach der „Matrix der Führung“, der Quelle des Energon, die vor langer Zeit verloren gegangen ist. Minenroboter Orion Pax (Chris Hemsworth / Tommy Morgenstern) will sich jedoch nicht damit abfinden, nie mehr, als ein Minenarbeiter zu sein. Zusammen mit seinem Freund D-16 (Brian Tyree Henry / Jan-David Rönfeldt), der ehemaligen Minen-Aufseherin Elita-1 (Scarlett Johansson / Emilia Schüle) und dem quasselnden B-127 (Keegan-Michael Key / Philipp Laude) macht er sich ebenfalls auf die Suche nach der Matrix. Was sie finden, stellt nicht nur die Geschichte Cybertrons auf den Kopf, sondern könnte das Schicksal ihrer Welt entscheiden …
Kritik:
Für ein Publikum, das mit Transformers lediglich die von Michael Bay 2007 begonnene Filmreihe verbindet, ohne die Jahrzehnte umspannende Entwicklung verschiedener Animationsserien, Comics oder der zugrunde liegenden Spielzeuge zu kennen, ist Josh Cooleys Animationsfilm Transformers One eine Überraschung in mehrerlei Hinsicht. Zum einen sind hier erstmals keine Menschen Teil der Geschichte, zum anderen gibt es tatsächlich eine Story, die darüber hinaus sogar aktuelle und gelungene Aussagen bereithält. Gekleidet in tolle Bilder und verpackt in eine temporeiche Inszenierung, ist das unterhaltsam und bereichert die Figuren um einen Hintergrund, den zu erkunden durchweg Spaß macht.
Lange bevor die empfindungsfähigen Roboter der Autobots und der Decepticons ihren Konflikt auf die Erde tragen (oder überhaupt so heißen), ist ihr Heimatplanet Cybertron in voller Blüte. Eine Kerneigenschaft dieser Roboter, der Transformers, ist, dass sie sich transformieren, also ihre Gestalt verändern können. Einst konnten dies alle Roboter auf Cybertron, doch nach einem Krieg gegen die außerirdischen Quintessons ging die sogenannte „Matrix der Führung“ verloren. Ohne sie versiegte das Energon, eine Substanz, die alle Transformers antreibt. Die wenigen Reste, die auf Cybertron noch vorhanden sind, müssen mühsam in Energon-Minen abgebaut werden. Diese Arbeit ist denjenigen Robotern vorbehalten, die sich nicht transformieren können, da ihre Transformationszahnräder fehlen. Zu diesen Arbeitern zählen auch Orion Pax und D-16, doch insbesondere Pax ist der Überzeugung, dass mehr Potential in ihnen schlummert, selbst dann, wenn sie sich nicht transformieren können. Nachdem sie durch einen waghalsigen Stunt die Aufmerksamkeit des Anführers der Stadt Iacon, des legendären Sentinel Prime, auf sich gezogen haben, beginnt für die beiden ein Abenteuer, das sie uralte Geheimnisse entdecken und auf große Verschwörungen stoßen lässt, die die Geschichte von Cybertron für immer verändern werden.
Welche Geheimnisse das sind, wird das Publikum zumindest erahnen, wenn nicht gar vorhersehen können. Doch ist Transformers One weniger am Ziel, als am Weg dorthin interessiert. Selbst wenn die Verantwortlichen einige Freiheiten in Anspruch nehmen, fassen sie doch die unterschiedlichen Ursprungsgeschichten der bisherigen Veröffentlichungen zusammen und verleihen alledem einen neuen Anstrich. Interessanter ist dabei, welche Entwicklungen sie auf dem Weg der Figuren hervorheben. So erzählt Regisseur Josh Cooley nicht nur von den zwei Freunden Pax und D-16, die zu erbitterten Feinden werden, sondern von einer Gesellschaft, in der die arbeitende Klasse unterdrückt und kleingehalten wird, während sich die Mächtigen in edel ausgestatteten Türmen hoch oben ihres Lebens erfreuen. Die Überlegenheit ist bereits im Größenunterschied der unterdrückten Minenroboter zu denjenigen, die sich transformieren können, ersichtlich. Insofern ist dies auch eine Story über den Klassenkampf und eine zunehmende Radikalisierung der unterdrückten und enttäuschten Bevölkerung. Gleichermaßen zeitgemäß ist die Botschaft von Orion Pax, gesellschaftliche Konventionen zu überbrücken und das eigene Potential zu entdecken.
Dass die dahinter liegenden Themen so ernst sind, könnte man kaum vermuten, wenn man sich die handwerkliche Umsetzung ansieht. Das Design jener Welt und der Roboter darin unterscheidet sich grundlegend von den grauen, kalten Einblicken, die das Publikum bislang gewährt bekam. Die Stadt Iacon erscheint beinahe wie ein buntes, vertikales Labyrinth, das mit den glatten Oberflächen und dem stellenweise verschwenderischen Prunk vermutlich von Robotern erbaut worden sein könnte. Die Oberfläche des Planeten hingegen ist so fremdartig wie einnehmend und die Figuren überzeugen durch ein unverkennbares Aussehen, bei dem die sanften Spiegelungen im Metall, das Schimmern der Oberflächen derart überzeugen, dass die Animation selbst, die lebendigen Gesichtszüge, wie aus einer anderen Welt erscheinen. Ob die Mischung gelungen ist, sei dahingestellt, es ist jedenfalls eine ganz eigene Herangehensweise, die insbesondere in den zahlreichen Actionmomenten mit einer Bildgewalt aufwartet, die spürbar mitreißt.
Man mag argumentieren, dass die Geschichte selbst nicht übermäßig komplex geraten ist und zudem in absehbaren Bahnen verläuft. Auch kann man nicht bestreiten, dass die Botschaften, die hier vermittelt werden, allesamt bekannt klingen. Doch das ändert nichts daran, dass die Entwicklung der Figuren durchaus überzeugt und die Hintergrundgeschichte, die hier anklingt, einen Umfang erkennen lässt, den man gerne weiter würde erkunden wollen. Vor allem jedoch überzeugt Transformers One dank des hohen Erzähltempos und des Humors, der nicht nur von dem dauerquasselnden B-127 getragen wird. Das ist unterhaltsam und beweist mehr Herz, als man erwarten würde.
Fazit:
Subtile Anspielungen, wie wenn die Gruppe um Orion Pax und D-16 gesagt bekommt, dass sie alle dasselbe Potential verliehen bekamen und jeder entscheidet, wie man es einsetzt, lassen bereits das Schicksal von D-16 erahnen. Dass sich Filmemacher Josh Cooley nicht nur die Zeit nimmt, seine Figuren in solch ruhigen Momenten zu definieren, sondern sie ihm tatsächlich wichtig sind, merkt man der gesamten Erzählung an, die eine durchaus faszinierende Tiefe erkennen lässt. Die überzeugt zudem durch eine immens temporeiche Inszenierung, mit dem Rennen zu Beginn als absolutem Highlight, und einem durchweg gelungenen Design, dessen Bildersprache beim toll aufgebauten Finale umso deutlich wird. Bereichert ist dies um immens schön animierte Sequenzen, wie wenn Alpha Trion die Geschichte Cybertrons aus Staubkörnern animiert. Farbenfroh und detailreich, besitzt Transformers One in den entscheidenden Momenten unerwartet emotionales Gewicht, so dass was mit den Charakteren geschieht überraschend nahegeht. Das mag inhaltlich nicht wichtig sein, aber es ist überaus unterhaltsam und nicht nur für Transformers-Fans eine Empfehlung wert.
Wertung der Blu-ray-Disc:
Features der 4K Ultra-HD bzw. Blu-ray | ||
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4K Ultra-HD-Disc (Angaben laut Vertrieb) |
Blu-ray-Disc | |
Tonspuren |
• Deutsch, Englisch Dolby Atmos • Chinesisch, Tschechisch, Koreanisch, Spanisch jeweils 5.1 Dolby Digital |
• Englisch Dolby Atmos • Deutsch, Kantonesisch, Katalanisch, Tschechisch, Spanisch, Koreanisch, Mandarin, Polnisch jeweils 5.1 Dolby Digital |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Spanisch, Chinesisch, Tschechisch, Koreanisch, Slowakisch, Thai | Englisch, Deutsch, Kantonesisch, Katalanisch, Tschechisch, Spanisch, Koreanisch, Mandarin, Polnisch, Slowakisch, Thai |
Extras |
• Der Beginn* (10 min.) • Die Erschaffung von Cybertron* (10 min.) • Wir sind eins* (11 min.) • Das Iacon 5000* (6 min.) • Der Kampf um Cybertron* (9 min.) * mit deutschen Untertiteln |
Transformers One ist ab 9. Dezember 2024 als Download zum Kaufen, ab 12. Dezember 2024 als 4K Ultra-HD, Blu-ray und DVD im Handel sowie ab 30. Dezember 2024 als Video on Demand zum Leihen von Paramount Home Entertainment erhältlich! |
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Urheberrecht des Bildes liegt bei Paramount Home Entertainment / Paramount Animation, a Division of Paramount Pictures. Transformers and all related characters are trademarks of Hasbro. Verwendet mit freundlicher Genehmigung. |