I, Robot [2004]

Wertung: 5 von 6 Punkten  |   Kritik von Jens Adrian  |   Hinzugefügt am 23. August 2004
Genre: Science Fiction / Thriller / Action

Originaltitel: I, Robot
Laufzeit: 115 min.
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2004
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren

Regie: Alex Proyas
Musik: Marco Beltrami
Darsteller: Will Smith, Bridget Moynahan, Alan Tudyk, James Cromwell, Bruce Greenwood, Adrian Ricard, Chi McBride, Jerry Wasserman, Fiona Hogan


Kurzinhalt:
Chicago im Jahr 2035: Roboter kommen in jedem Bereich der Gesellschaft zum Einsatz. Detective Del Spooner (Will Smith) gehört zu den wenigen Menschen, die sie nicht ausstehen können, und er würde einem von ihnen gerne ein Verbrechen nachweisen.
Kurz bevor die größte Roboterfirma der Welt, USR, ihr neuestes Flaggschiff, den NS5, auf den Markt bringen kann, wird der Chefentwickler Dr. Alfred Lanning (James Cromwell), mit dem Spooner seit Jahren befreundet ist, tot aufgefunden. Was zunächst wie ein Selbstmord aussieht, gibt bald noch ein größeres Rätsel auf, denn es scheint, als hätte ihn einer der neuen NS5-Roboter, der sich selbst Sonny (Alan Tudyk) nennt, ermordet – und das ist laut den drei Gesetzen der Robotik, die jedem Roboter fest einprogrammiert sind, eigentlich unmöglich.
Der Vorstandschef von USR, Lawrence Robertson (Bruce Greenwood), ist zudem bemüht, den Fall so schnell es geht zu den Akten zu legen und Sonny zu zerstören, damit die kostspielige Einführung des NS5 nicht gefährdet wird.
Doch Spooner ermittelt weiter und stößt zusammen mit Lannings Kollegin Susan Calvin (Bridget Moynahan) auf ein weitaus größeres Problem, als ein einzelner scheinbar außer Kontrolle geratener Roboter ...


Kritik:
Es gibt Filme, bei denen man nach den ersten Trailern das Gefühl hat, dass schon zuviel vom eigentlichen Film gezeigt wurde; da es zu I, Robot über ein halbes Dutzend Trailer gab – manche davon wurden nur in Japan oder nur in den USA, einer sogar nur im Internet veröffentlicht – und wenn man außerdem bedenkt, dass kaum ein Film derart offen Clips und Ausschnitte von sich gezeigt hat, wie Alex Proyas jüngstes Regiewerk, dann konnte man nicht umhin, daran zu zweifeln, ob einen der fertige Film überhaupt noch zu überraschen vermag.
Umso größer ist jedoch die Verwunderung, wenn die meisten Szenen aus dem Trailer schon in den ersten 20 Minuten des immerhin fast zwei Stunden langen Films zu sehen sind. So wartet I, Robot nach einem interessanten Anfang mit einer wirklich einfallsreichen Story auf, ergründet dabei eine mögliche Zukunft mit Robotern unter den Menschen und verwöhnt das Auge gleichzeitig mit einigen der besten Spezialeffekte, die es in diesem Jahr bislang zu sehen gab.

Inspiriert von den Kurzgeschichten, die der russisch stämmige Autor und Biochemiker Isaac Asimov verfasste, handelt Proyas neuester Film von einer Welt, in der Roboter ein fester Bestandteil der Gesellschaft geworden sind. Dass diese mittels ihrer übermenschlichen Kräfte nicht die Weltherrschaft an sich reißen, liegt an den drei Gesetzen, die jedem Roboter eingepflanzt sind:
Das erste besagt, dass ein Roboter keinem Menschen Schaden zufügen darf oder durch Unterlassung zulassen darf, dass einem Menschen Schaden zugefügt wird. Nach dem zweiten Gesetz muss ein Roboter die Befehle von Menschen befolgen – es sei denn dies würde gegen das erste Gesetz verstoßen. Drittens müssen Roboter ihre eigene Existenz beschützen, solange dies nicht mit den ersten beiden Gesetzen in Konflikt gerät.
Umso verwunderlicher ist also, wie ein Roboter einen Menschen getötet haben soll, und als Zuschauer beginnt sich nun die ständige Frage im Kopf zu formieren, wie die Roboter denn in der Lage sein sollen, diese Gesetze zu überwinden. Andererseits – sollte dies nicht der Fall gewesen sein – wie kam das Opfer dann ums Leben?

Ursprünglich wurde von Geoff Zanelli ein Skript für I, Robot im Stile eines Kammerspiels als Verhör Sonnys bei der Polizei entwickelt. Danach verwandte der endgültige Drehbuchautor Jeff Vintar ganze zwei Jahre darauf, die Story so anzupassen, dass sie quasi als zehnte eigenständige Geschichte in Asimovs Sammlung passen könnte. Zudem versah er sein Krimirätsel mit zahlreichen interessanten Wendungen und vielschichtigen Charakteren, sei es die zurückhaltende Susan Calvin, die sich in der Nähe von Robotern sicherer fühlt, als unter Menschen, oder der zutiefst verbitterte Del Spooner, dessen traumatisches Erlebnis mit Robotern aufgearbeitet wird.
Vintar verwendet viel Zeit auf die Figuren und er schuf ein sympathisches und vor allem motiviertes Portrait aller Beteiligten dank der recht langen und durchaus intelligenten Dialoge. Zwar bekommt Will Smiths Charakter den meisten Hintergrund zugeschrieben, aber keiner der anderen Darsteller geht im Endeffekt leer aus. Mit welch subtilen Kommentaren und der gelungenen Wortwahl es ihm gelingt, Sonny als Sympathieträger zu etablieren, nur um sein unscheinbares Auftreten mit einem Wutausbruch im Verhörsaal wieder zu zerstreuen, ist beeindruckend. Dass die Hintergrundgeschichte auch zusammen mit der Lanning-Nebenhandlung noch verwoben ist, spricht für die durchdachte Vorlage.
Die inhaltlich beste Sequenz ist dabei vielleicht eine, von der man es nicht unbedingt erwartet, kommt sie doch noch vor dem großen Actionfinale: Wenn ein Monolog Dr. Lannings aus dem Off erklingt, gleichzeitig Sonny deaktiviert werden soll und Will Smith in abgelegenen Containern die alten ausrangierten Roboter aus der NS4-Serie entdeckt, überkommt den Kinobesucher ein unheimliches Gefühl. Sieht man jedoch dann, dass diese Roboter nicht gefährlich sind, sondern im Dunkeln warten – einer sich sogar erwartungsvoll zur Seite lehnt, als durch die von Spooner geöffnete Tür Licht hereinströmt, in der Hoffnung wieder eine Aufgabe zu bekommen und nicht ohne Sinn und Nutzen abgestellt zu bleiben –, dann ist das ein Bild, das einem im Gedächtnis bleibt und innerlich berührt. Auch wenn die Roboter ansich keine Gesichter besitzen und emotionslos in die Kamera blicken, wirken sie doch traurig, so als ob sie den Menschen dienen wollten und es bedauern, dies nicht zu dürfen. Inhaltlich bringt der Film hier seinen wahren Kern zum Ausdruck, denn abgesehen von den zahlreichen Actionszenen beschäftigt sich I, Robot mit einer zwar philosophischen, aber nie aufgesetzt erscheinenden Geschichte, die gerade in der genannten Sequenz auch die Frage aufkommen lässt, was denn aus den Menschen wurde, die durch die Maschinen ersetzt wurden. Zwar werden sie vermutlich nicht in Containern hausen, aber prinzipiell ist der Generationenwechsel von NS4 zu NS5 zweifellos übertragbar auf den Austausch von menschlicher Arbeitskraft mit maschineller. Dass Lanning im Film hier feststellt, dass die drei Gesetze nur eine Schlussfolgerung und ein Ergebnis zulassen, ist umso beunruhigender, da man sich doch die Frage stellen muss, von welcher Seite die Reaktion denn ausgehen wird.
Dieser bewegende Moment wird gefolgt von einigen der einfallsreichsten Überraschungen des Films, die in einem tollen und ausgenutzten Finale münden. Der eigentliche Schluss hingegen regt den Zuschauer an, weiter nachzudenken und sich vorzustellen, wie eine Welt voller Roboter denn wirklich aussehen könnte. Nicht alle Ideen mögen dabei neu sein, sie sind aber sehr gut dargebracht, ohne erhobenen Zeigefinger und mit genügend Gespür für stets unterhaltsames Science-Fiction-Kino.
Ein besseres Drehbuch für eine als Mainstream-Film propagierte Produktion hat es seit X2 - X-Men 2 [2003] nicht gegeben.

Will Smith musste sich im Vorfeld anhören, dass er für die Rolle vollkommen ungeeignet sei, und wer seine jüngsten Kinofilme ansieht, darunter künstlerische Flops wie Bad Boys II [2003], Men in Black II [2002] oder Wild Wild West [1999], dann konnten einem schon Zweifel kommen, ob er hier passend besetzt ist. Doch bereits nach den ersten Minuten, in denen er ein souveränes Schauspiel, gekoppelt mit einem selbstironischen Touch vorführt, zerstreut der inzwischen 36-Jährige alle Bedenken. So engagiert wie in I, Robot hat man Smith seit Der Staatsfeind Nr. 1 [1998] in keinem Sommerfilm mehr gesehen. Mit Augenzwinkern, viel Humor und dem trotzdem nötigen Ernst, um auch die ruhigen Szenen – darunter eine Erzählung, woher seine Abneigung gegen die Roboter eigentlich stammt – rüberzubringen, gelingt ihm das überzeugende Portrait eines angeschlagenen und verbitterten Polizisten.
An seiner Seite sticht Bridget Moynahan (Der Anschlag [2002]) nicht ganz so hervor, die vereinsamte und zurückgezogene Wissenschaftlerin nimmt man ihr aber dennoch ab. Leider bekommt ihr Charakter insgesamt betrachtet nicht so viel zu tun, dafür darf sie ebenfalls mit einigen guten Sprüchen überraschen und bietet Smith in den entsprechenden Szenen genügend Paroli.
Chi McBride, unter anderem bekannt aus Disney's The Kid [2000], kommt zwar genauso etwas zu kurz, aber auch er überzeugt voll und ganz. Ebenso wie Bruce Greenwood (Thirteen Days [2000]), der hier leider nur eine Nebenrolle bekleidet.
Besonders zu erwähnen ist wieder James Cromwell (L.A. Confidential [1997], The Green Mile [1999], Star Trek: Der erste Kontakt [1996]), der überwiegend nur als Abbild beziehungsweise Hologramm zu sehen ist, allerdings wie eh und je eine weise Ausstrahlung besitzt, die den kleinen Part so bemerkenswert macht. Sein sympathisches Auftreten zusammen mit dem Schicksal, das seine Filmfigur ereilt, prägen sich ins Gedächtnis des Kinobesuchers ein.
Alan Tudyk ist zwar letztendlich nicht als Person im Film zu sehen, er verkörperte jedoch am Set Sonny und mimte den Roboter in allen Einstellungen mittels sogenanntem "Motion Capturing" – die gleiche Technik, die auch bei Andy Serkis als Gollum in der Herr der Ringe [2001-2003]-Trilogie zum Einsatz kam. Tudyks Gestik und Mimik schafften es nach dem digitalen Transfer und dem Austausch gegen den computergenerierten Roboter so dennoch auf die Leinwand. Bemerkenswert ist neben seiner Gestik vor allem, wie er mit seinen Augen, mit einem leichten Zögern oder einer winzigen Bewegung der Gesichtsmuskeln, einen vielschichtigen und mysteriösen Charakter erschuf, der viel mehr Facetten besitzt, als man es zunächst durch die glatte Oberfläche des künstlichen Gesichts vermuten würde. Für die Rolle hatte ursprünglich auch Wil Wheaton, bekannt als Wesley Crusher aus Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert [1987-1994] vorgesprochen, wurde von Proyas aber abgelehnt.
Der gesamte Cast ist exzellent ausgewählt, mit großem Arbeitseifer bei der Sache, und verleiht der Besetzung eine Klasse, die man bei einem solchen Film nicht unbedingt erwartet hätte.

Inszenatorisch bewegt sich Alex Proyas, wie von ihm aus The Crow – Die Krähe [1994] und dem grandiosen Dark City [1998] bekannt, auf einem visuell höchst anspruchsvollen Niveau.
Interessante Kamerawinkel treffen auf einfallsreiche Schnittfolgen, lange Kamerafahrten fangen die fast schon choreographierten Szenen gekonnt ein und erzeugen von der ersten Sekunde an eine ungeheure Dynamik. Was dabei umso mehr verwundert, ist die Tatsache, das oftmals kein Übergang zwischen computergenerierten und normalen Sets zu erkennen ist.
Selbst die Matrix [1999]-ähnlichen Kameratricks wirken hier nicht aufgesetzt, sondern verdeutlichen sinnvoll, mit welcher Geschwindigkeit sich die Roboter eigentlich bewegen. Beim Finale wird so ein Tempo erreicht, das trotz der mitreißenden Szenen nie zu hektisch oder gar verwirrend wird.
Bekannte Techniken werden hier innovativ eingesetzt und erzeugen ein stimmiges Gesamtbild, bei dem weder Zeitlupen, noch Kameragimmicks gekünstelt oder gezwungen erscheinen. Trotz allem bleibt die Übersichtlichkeit erhalten, wozu man Proyas nur gratulieren kann.
So überwältigend wie die Optik in Dark City mag I, Robot vielleicht nicht sein, dafür ist das Werk schon viel kommerzieller angelegt. Totzdem hebt er sich sichtlich von vielen seiner Genrekollegen ab und stellt bis heute den kreativsten Film des Jahres vor. Kamera und Schnitt sind dabei durchaus oscarreif.

Ebenso wie die Spezialeffekte, die hier einen neuen Höhepunkt erreicht haben.
Sei es bei den Massenszenen zum Schluss oder dem einzelnen Sonny in Großaufnahme – der Übergang zwischen Spezialeffekt und normaler Umgebung ist so gut wie nie zu erkennen. Einige Bluescreen-Aufnahmen zu Beginn dürften darüber hinaus nur geschulten Augen auffallen. Tiefenwirkung und Unschärfe im Hintergrund sind stets perfekt ausbalanciert und verschmelzen mit den realen Sets nahtlos.
Ein besonderes Bonbon und das absolute Highlight des Films ist ohne Zweifel das Roboterdesign, das schon in Bezug auf die ältere Serie NS4 sehr gut gelungen ist, bei den neuen Modellen der NS5-Reihe aber für offene Münder sorgt. Dadurch, dass die oberen Panzerschalen von Sonny und seinen Artgenossen milchig-durchsichtig sind, sieht man, wie sich darunter immer wieder Rädchen und Gelenke bewegen; wenn Dutzende Roboter bei einer der größten Actionsequenzen mit Smiths Auto beschädigt werden, erkennt man zudem das Innenleben der Androiden. Der Aufwand, der hier offenkundig schon auf der Entwurfsebene betrieben wurde, ist enorm – schade allerdings, dass der Film nicht zeigt, wie ein NS5 tatsächlich gebaut wird. Die Einzelteile und die komplette Montage hätten einen da als Zuschauer schon interessiert und fasziniert.
Die Autos der Zukunft wirken ebenfalls nicht wie auf normale Karosserien aufgesetzte futuristisch aussehende Chassis, sondern machen einen durchweg überzeugenden Eindruck (sie basieren zudem alle auf Audi-Modellen, von denen auch ein paar heutige zu sehen sind). Dass die Macher hier auf reale Designstudien von Audi zurückgegriffen haben und Spooners Wagen tatsächlich gebaut wurde, spricht für die Produktion. Selbst die Konzeptidee, dass die Automobile der Zukunft nicht mehr auf Rädern, sondern auf Kugeln fahren werden – wodurch sich auch der zunächst seltsam anmutende Effekt des um seine eigene Achse drehenden Autos von Del Spooner, eine aktuelle Audi RSQ Designstudie, ergibt – ist tatsächlich eine Überlegung der Automobilindustrie.
Kein Gegenstand im Film, seien es nun die Autos, Computer, Roboter oder die Kleidung, macht den Eindruck, als wäre er nur designt, um cool auszusehen; vielmehr scheint alles eine wirkliche Funktion zu besitzen, ohne überflüssigen aber pseudo-wichtig aussehenden Schnickschnack.

Für die Musik wurde Marco Beltrami verpflichtet, der für Scream [1996] einen sehr guten Score schrieb und auch beim letztjährigen Terminator 3 – Rebellion der Maschinen [2003] einen atmosphärischen Soundtrack beisteuerte.
In I, Robot überzeugt er mit ruhigen Kompositionen, einem bisweilen fast schon gespenstischen Score, der dennoch in ein kraftvolles, melodiöses Hauptthema kulminiert. Die manchmal etwas disharmonisch eingesetzten Instrumente unterstreichen die Handlung auf der Leinwand, aber obwohl sich die Melodie durch den gesamten Film zieht, bleibt der Score nicht so recht im Gedächtnis haften.
Zu den Bildern passt die Musik jedoch immer hervorragend, und atmosphärisch hätte man sich kaum ein besseres Endergebnis wünschen können. Insbesondere die Untermalung des malerischen Schlussbilds ist sehr gelungen; wenn man zudem bedenkt, dass Beltrami weniger als drei Wochen hatte, um den Score zu schreiben, ist seine Leistung durchaus beachtlich.
Von den klassischen Science-Fiction-Scores wie Jerry Goldsmiths Total Recall [1990] ist er allerdings weit entfernt.

Dass es sich die Macher bei einem Film wie I, Robot nicht nehmen lassen, viele versteckte Anspielungen einzubauen, versteht sich von selbst.
So ist ganz nebenbei eine wahrhaft astronomische Inflationsrate bis ins Jahr 2035 indirekt erwähnt, so dass eine Flasche Bier knapp 10 Dollar kostet.
Um aber mehr Hinweise zu entdecken, muss man sich den Film wahrscheinlich mehrmals ansehen. Beinahe jede Szene besitzt ein Element, das die Zuschauer zum Nachdenken anregen soll (zum Beispiel, dass Spooner nicht einmal einen digitalen Wecker besitzt). Die Sets wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet (so ist nur der Nostalgie halber einer von Sonys aktuellen AIBO Roboterhunden zu sehen), für Fans wird es auf der kommenden DVD also ein wahres Fest, jedes Bild einzeln unter die Lupe zu nehmen.
Außerdem ist Dr. Lannings Katze nach dem Autor der ursprünglichen Roboter-Geschichten benannt, Asimov, und auch das Hologramm des Wissenschaftlers, das auf subtile Weise den Fortschritt der Ermittlungen überwacht und vorantreibt, ist ein Element, das dem Roman-Zyklus Foundation von Asimov entliehen wurde; die Reihe ist sogar im selben Universum wie I, Robot angesiedelt, spielt nur viele tausend Jahre später.

Wenn man sich die meisten letztjährigen mauen Sommer-Blockbuster ansieht, kann man heuer beruhigt aufatmen; angesichts von Spider-Man 2 [2004], The Day After Tomorrow [2004] und nun I, Robot liefen bislang drei groß-angekündigte Filme im Kino, die alle ihren Erfolg mehr als verdient haben (auch wenn Proyas Film kommerziell bislang ein wenig hinter den Erwartungen des Studios zurückbleibt). Sie verwöhnen das Publikum mit guten Geschichten, erstklassiger Unterhaltung und Spezialeffekten, die die Messlatte für kommende Produktionen wieder ein Stück höher legen.
Man kann nur hoffen, dass der Herbst weitere positive Überraschungen bereithält, denn gleichwohl sich I, Robot als angenehmes Highlight erweist – bis zum Jahresende ist es noch ein weiter Weg.


Fazit:
Zugegebenermaßen ist die Motivation der Handlungen in I, Robot, gerade in Bezug auf Dr. Lanning nicht immer logisch und nachvollziehbar, aber dank der einfallsreichen und überraschenden Geschichte, einem ausnahmslos gut aufgelegten Will Smith, der diesen Film sichtlich trägt und auch der übrigen Besetzung Raum für ihr Schauspiel gibt, fällt das kaum auf.
Regisseur Alex Proyas gelang ein intelligenter, optisch und tricktechnisch beeindruckender und ausnahmslos sehr guter Film, dessen Story sich dabei gar nicht so sehr an Jugendliche richtet, wie man meinen würde.
Autor Isaac Asimov verstarb am 6.4.1992 in New York; ob ihm der Film gefallen hätte, sei dahingestellt, aber mit Sicherheit ist I, Robot in seinem Genre ein kleines Meisterwerk und einer der unterhaltsamsten Filme des Sommers. Wer sich je für Science Fiction und/oder Roboter interessiert hat, darf sich diesen Film nicht entgehen lassen.