Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter [1983]

Wertung: 5.5 von 6 Punkten  |   Kritik von Jens Adrian  |   Hinzugefügt am 03. Juni 2011
Genre: Science Fiction / Action / Fantasy

Originaltitel: Star Wars: Episode VI - Return of the Jedi
Laufzeit: 135 min.
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1983
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren

Regie: Richard Marquand
Musik: John Williams
Darsteller: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher, David Prowse, James Earl Jones, Billy Dee Williams, Peter Mayhew, Anthony Daniels, Kenny Baker, Ian McDiarmid, Frank Oz, Sebastian Shaw, Alec Guinness, Warwick Davis, Denis Lawson


Kurzinhalt:
Der Bau einer zweiten Kampfstation, eines weiteren Todessterns, hat begonnen. Sowohl der Imperator (Ian McDiarmid) des galaktischen Imperiums persönlich, als auch Darth Vader (David Prowse, James Earl Jones), werden die Fertigstellung beaufsichtigen. Nachdem sie den gefangenen Han Solo (Harrison Ford) aus den Klauen Jabba the Hutts befreit haben, machen sich Luke Skywalker (Mark Hamill), Prinzessin Leia (Carrie Fisher), Chewbacca (Peter Mayhew), Lando Calrissian (Billy Dee Williams) zusammen mit den Droiden C-3PO (Anthony Daniels) und R2-D2 (Kenny Baker) an Bord auf, die Rebellenallianz bei ihren Bemühungen zu unterstützen, die Station zu zerstören.
Doch um der Einrichtung Herr zu werden, muss ein Schutzschild auf dem Waldmond Endor, um den der Todesstern kreist, vorher zerstört werden. Leia, Luke und Han bieten sich an, diese Mission zu führen, wobei sich Luke dem Rat von Jedi-Meister Yoda (Frank Oz) folgend, Vader stellen muss, will er seine Ausbildung beenden. Er hofft dabei darauf, dass in Darth Vader auch noch etwas Gutes vorhanden ist. Dabei bringt er nicht nur sich, sondern auch seine Freunde in Gefahr.
Denn während sich die Allianz formiert und Solo mit Leia alles unternimmt, den Schutzschild zu deaktivieren, wartet der Imperator schon auf Luke, den er zur dunklen Seite der Macht bekehren will, und hat auch für den Rebellen-Angriff noch ein Ass in der Hinterhand ...


Kritik:
Was aus Harrison Ford geworden wäre, wäre er nicht im dritten Anlauf schließlich ein weltberühmter Darsteller geworden, ist relativ eindeutig. Der am 13. Juli 1942 in Chicago geborene Mime versuchte sich nach einem Collegeabbruch einige Jahre lang im Showgeschäft, war hier und dort in kleinen Fernsehauftritten zu sehen, ehe er etwas lernte, was er als Hobby immer noch betreibt: er wurde gelernter Zimmermann. Erst seine Rolle in American Graffiti [1973] unter der Regie von George Lucas verschaffte ihm einen Schub nach vorn, auch wenn darauf erneut "nur" Fernsehengagements folgten. Dies sollte sich nach Krieg der Sterne - Episode IV: Eine neue Hoffnung [1977] ändern. Quasi über Nacht wurde Ford weltberühmt, das Image des bodenständigen Helden wider Willen war ihm auf den Leib geschneidert. Mit seiner Darbietung als Indiana Jones in Jäger des verlorenen Schatzes [1981], erneut in Zusammenarbeit mit Lucas, untermauerte noch seinen Starstatus. Für seine Leistung in Der einzige Zeuge [1985] wurde er mit einer Oscar-Nominierung bedacht, seine einzige bislang. Die meisten seiner Filme zogen Fortsetzungen nach sich. Auch wenn sich Ford meist sehr bedeckt bei Interviews gibt, er scheint einen besonderen Draht zum Publikum zu besitzen. Viele Rollenangebote der letzten Jahre schlug er aus, weil ihm die Filme zu brutal angelegt waren, oder ihn thematisch nicht interessierten. Die Hauptrolle in Schindlers Liste [1993] nahm er nicht an, weil er fürchtete, dass manche Zuseher nicht über ihn als Star hinwegsehen und damit die Bedeutung des Films versäumen könnten. So hat er nach seiner schaffensreichen Phase in den 1980er- und 90er-Jahren im letzten Jahrzehnt nicht einmal zehn Filme gedreht. Nichtsdestotrotz haben seine Projekte weltweit ein Einspielergebnis vorzuweisen, das beispiellos in Hollywood ist. Mit Rollen wie in Der Blade Runner [1982], Die Waffen der Frauen [1988], Aus Mangel an Beweisen [1990], Die Stunde der Patrioten [1992), Auf der Flucht [1993] oder Sechs Tage sieben Nächte [1998] legte er sich nie auf einen Typus fest, sondern ist in allen Genres vertreten. Zeit verbringt der inzwischen beinahe 70jährige auch auf seiner Ranch und mit seiner dritten Ehefrau, Ally McBeal [1997-2002]-Darstellerin Calista Flockhart.
Er ist einer der wenigen Darsteller, die nach der Star Wars-Saga weiterhin einen bleibenden Erfolg in Hollywood hatten, während die meisten von ihrer Beteiligung kaum etwas für ihre Schauspielkarriere erhalten konnten. Dabei sollte er im ersten Teil der Krieg der Sterne-Trilogie gar nicht mitspielen, da der Regisseur frische Gesichter suchte, sondern überredete Autor und Kopf hinter der Saga, George Lucas, schließlich zu einer Rolle. Zum Abschluss der Trilogie machte er Lucas einen Vorschlag. Er wollte, dass sein Alter Ego Han Solo sich am Schluss für seine Freunde opfert – was daraus geworden ist, werden Fans der Reihe schon wissen.

Mit Die Rückkehr der Jedi-Ritter beendet Lucas nach sechs Jahren eine Science Fiction-Trilogie, die Kinogeschichte geschrieben hat. Zusammen mit Drehbuchautor Lawrence Kasdan führt er dabei Storyfäden zusammen, die bereits im ersten Film angedeutet waren, zeigt Figuren wie Jabba the Hutt, von denen man zuvor zwar gehört hatte, die bislang aber in den regulären Kinofassungen nie aufgetreten waren, und aufmerksame Zuschauer werden hier zum ersten Mal den Namen von Luke Skywalkers Vater erfahren – Anakin. Dieser wurde bis dahin ebenfalls nie ausgesprochen. Die Geschichte knüpft nahtlos an das Ende von Das Imperium schlägt zurück [1980] an, bei dem die Gruppe Rebellen um Prinzessin Leia auseinander gerissen wurde, nachdem Schmuggler Han Solo Darth Vader in die Hände fiel. Und nachdem die größte Offenbarung der Saga bezogen auf Vader und Luke, kundgetan wurde. Nach der fanfarengleichen Eröffnung mit den traditionellen Texttafeln, bekommt man als Zuseher zu sehen, was man kaum für möglich gehalten hätte: das Imperium hat einen neuen Todesstern gebaut, der noch größer ist, als derjenige in Eine neue Hoffnung. Was dies für die Rebellenallianz bedeutet, ist schnell klar. Mehr noch, da der Imperator persönlich die Fertigstellung der mächtigen Kampfstation beaufsichtigen wird. Schon sehr früh leiten die Autoren alles in die Wege, um ein Finale vorzubereiten, das ganze 40 Minuten dauern wird, und bei dem alle bekannten Figuren zum Zug kommen werden. Alles, was bis dahin geschieht, dient nur dazu, was auf dem Spiel steht noch bedeutender zu machen. Selbst die Rettungsaktion durch Luke in Jabbas Palast verdeutlicht, wie sehr die Truppe durch das gemeinsam erlebte zusammengeschweißt wurde, und wie weit sich Luke auf seinem Weg zum Jedi-Meister entwickelt hat. Sein letzter Besuch bei Yoda auf Dagobah leitet in die Wege, weshalb seine letztliche Konfrontation mit Vader so wichtig ist. Und macht sich die Gruppe auf, auf dem Waldmond Endor das Schutzschild des neuen Todessterns außer Gefecht zu setzen, hat man wie Han Solo ein mulmiges Gefühl, zumal der Imperator im Gespräch mit Vader Entscheidungen trifft, die Schlimmes erahnen lassen.
Kasdan und Lucas spinnen ihr Netz bis hin zum finalen Angriff auf den Todesstern von Szene zu Szene immer dichter, rücken die Figuren in den Mittelpunkt und präsentieren ein Actionfeuerwerk, das immer neue Wendungen nimmt und beispielsweise mit der Verfolgungsjagd der Speeder Bikes durch den Wald Szenarien zeigt, die man so noch nicht gesehen hat. Interessanterweise nimmt die Erzählung dabei konstant an Fahrt auf, verwebt das Schicksal der Figuren untereinander und bindet dabei neue wie den Imperator so gekonnt ein, dass man meinen könnte, er wäre bei Episode IV bereits dabei gewesen.
Für ein solches Mammutwerk einen würdigen Abschluss zu finden, ist in der Tat nicht einfach. Wodurch dies dem Skript gelingt ist eine kluge Balance, Genugtuung für die gezeigten Verbrechen gegen die Rebellen zu erzeugen, dabei aber Figuren, für die Sympathien gerade hier im letzten Teil erweckt werden, einen Abschluss zu ermöglichen, der ihnen angemessen ist. Obwohl Die Rückkehr der Jedi-Ritter dabei nach der Schlussschlacht um den Todesstern sehr schnell zum Ende kommt, nehmen sich die Macher dennoch die Zeit, die bekannten Figuren für einen gemeinsamen Moment zusammen zu bringen, und so auch dem Publikum einen Abschied zu ermöglichen, der nach immerhin sechs Jahren und sechs Stunden gemeinsamer Abenteuer alles andere als leicht fällt.

Hierfür sorgt verständlicherweise auch die Besetzung, die mit Ian McDiarmid als Imperator um einen renommierten Bühnendarsteller ergänzt wird. Während Regisseur Richard Marquand in ihm die Besetzung für die Figur des dunklen Lords sah, war George Lucas damit nicht einverstanden und hatte eigentlich vor, ihn nur als Akteur einzusetzen, seine Stimme aber wie bei Darth Vader ersetzen zu lassen. Erst, als es dem eigentlich sehr sanft klingenden McDiarmid gelang, seine Stimme dämonischer klingen zu lassen, als es bei Clive Revill in Episode V der Fall gewesen war, durfte er sich selbst auch vertonen. Ihm gelingt bereits beim ersten Auftritt ein so unheilvolles Ambiente, dass man sich die Saga ohne jene Figur gar nicht vorstellen könnte. Dass er trotz seines späten Auftritts so gelungen alles Verachtenswerte, das man sich bis dahin unter dem Imperium vorstellen konnte, personifiziert, ist seinem Talent geschuldet.
Wie sehr sich Mark Hamill seit seinem letzten Auftritt des vorangegangenen Teils verändert hat, mag man kaum glauben. Nicht nur durch sein Aussehen, durch sein ruhiges, überlegtes Wesen nimmt man ihm seine Wandlung zum Jedi-Ritter vom ersten Moment an ab, noch bevor er sein physisches Können unter Beweis stellen muss. Er wird ergänzt durch einen ebenso motivierten Harrison Ford, der seine Figur aus der Rolle des Einzelgängers herausbricht und seine Unentschlossenheit mit Prinzessin Leia zum Ausdruck bringt. Carrie Fisher steht zwischen beiden und ist hier noch mehr gefordert als in den ersten beiden Filmen. Ob ihr jedoch das Kostüm zusagte, das ihr bei ihren Szenen als Jabba the Hutts Sklavin angelegt wurde, darf bezweifelt werden. Nicht nur, dass es sehr unbequem zu tragen war, nachdem sie sich beschwert hatte, bislang durch die weiten Kostüme kaum als Frau erkannt worden zu sein, dürfte dies etwas zu sehr ins andere Extrem ausschlagen – auch wenn es insbesondere die männlichen Zuschauer erfreut.
Billy Dee Williams, Anthony Daniels und Peter Mayhew geben sich wie gewohnt routiniert, während diesmal gleich drei Akteure für Darth Vader benötigt werden. David Prowse mimt den Schurken im Kostüm, während James Earl Jones ihm nach wie vor die Stimme leiht, doch ist die Maske einmal abgenommen, erkennt man Sebastian Shaw. Sie alle machen ihre Sache gut und verleihen der Figur eine Präsenz wie kaum einer anderen im Genre. Frank Oz' Auftritt ist nur von kurzer Dauer, wohingegen Kenny Baker in einer Doppelrolle zu sehen ist. Nicht nur, dass er als R2-D2 erneut dabei ist, er mimt auch einen der nicht sehr groß geratenen Ewoks. Wie fordernd und unangenehm der Dreh in diesen Ganzkörperkostümen gewesen sein muss, kann man nur erahnen.
Bis in die Nebenrollen von Kampfflieger Wedge oder Mon Mothma ist Star Wars: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter exzellent besetzt; den Darstellern gelingt es ausgezeichnet, das facettenreiche Universum zum Leben zu erwecken.

Über den Dreh zum letzten Teil der klassischen Trilogie gibt es viele Gerüchte. Auf Grund seiner Gewerkschaftszugehörigkeit konnte Steven Spielberg Lucas den Gefallen nicht erfüllen, die Regie zu übernehmen. Darum engagierte er den recht unbekannten Richard Marquand, mit dem aber wohl weder er, noch die Darsteller sehr gut harmonierten. Selbst Kameramann Alan Hume ergriff letztlich sogar Partei für Marquand und prangerte an, wie ungerecht mit dem Regisseur umgegangen wurde, so dass im letzten Drehmonat die Szenen von Alec Mills eingefangen wurden.
Dies merkt man dem Abschluss der Reihe glücklicherweise nicht an. Die Rückkehr der Jedi-Ritter überzeugt mit einer tadellosen Optik, die noch besser als zuvor die Grenzen zwischen Film und Trick verschwimmen lässt. Mit Perspektiven und Matte-Paintings arbeiten die Macher dabei genauso wie mit vielen verschiedenen Tricktechniken, die nicht nur in der Raumschlacht zum Schluss kulminieren und mit der Vielzahl der Effekte Filmgeschichte schrieben. Auch die Kostüme und Masken stehen dem in nichts nach, wobei insbesondere die Ewoks durch ihren Detail- und Variationsreichtum verblüffen. Für die kleinen pelzigen Kreaturen, die Bewohner des Waldmondes Endor, musste Lucas viel Häme einstecken, die "Teddybären" wären ein reiner Marketing-Gang, um Spielzeug zu verkaufen. Ursprünglich wollte man statt der kleinen Pelzträger eine Wookie-Gesellschaft vorstellen, was sich jedoch als zu aufwändig herausstellte. Interessanterweise finden sich in Ewok beinahe alle Buchstaben aus "Wookie" wieder, nur anders angeordnet. Auch aus heutiger Sicht polarisieren die Ewoks die Fangemeinde, wobei man zugeben muss, dass ihr Kampf gegen die imperialen Truppen nur die Aussage der gesamten Saga unterstreicht. Die Kleinen, technologisch unterlegenen setzen sich gegen die übermächtigen Unterdrücker zur Wehr. Und da der Imperator diese "unwichtigen" Kreaturen bei seiner sorgfältigen Planung nicht beachtet, entwickelt sich nicht alles so, wie er sich das vorstellte.
Wer sich vom Geschehen mitreißen lässt, wird ohnehin keine Zeit finden, sich angesichts der knuffigen Helden zu brüskieren. Episode VI wartet mit einem hervorragenden Szenenaufbau und einem ebenso exzellenten Schnitt auf. Nicht nur, dass über den gesamten Film hinweg ein episches Finale auf drei Erzählebenen vorbereitet wird, starten die schicksalshaften 40 Minuten, verweben die Cutter Sean Barton, Duwayne Dunham und Marcia Lucas das Geschehen so fließend miteinander, dass man nie das Gefühl bekommt, irgendwo etwas verpasst zu haben. Sie verweilen immer lange genug bei einem Schauplatz, anstatt beim entscheidenden Moment wegzuschneiden, um so die Spannung künstlich zu erhöhen – etwas, das bei den meisten Filmen ohnehin eher genau den gegenteiligen Effekt hervorruft. Das minutiöse Timing ermöglicht nicht nur einen packenden Spannungsaufbau, sondern blendet die vielen Trickaufnahmen zusammen mit den Darstellern, den Bauten, Sets und den realen Hintergründen so gekonnt zusammen, dass fremde Welten entstehen, in denen man sich sofort zurecht findet, und die man am Ende nur ungern wieder verlässt.

Musikalisch zieht John Williams zum Finale hin alle Register, bringt bekannte Themen wie den "Imperial March", Lukes und Leias Thema oder auch Yodas Melodie ebenso zur Geltung wie die mitreißenden Klänge, die einen bei den bisherigen Abenteuern der Rebellen zum Mitfiebern motivierten. Die meisten davon wird man im Film aber nur nebenbei bemerken, da man von dem gezeigten viel zu sehr mitgerissen ist, um der Musik genügend Beachtung beizumessen. Die Art und Weise, wie Williams dabei die verschiedenen Motive verquickt, mit einem sanften Ausblenden und Überleiten der Instrumente zwischen einer Szene und ihrer Atmosphäre zur nächsten wechselt, ist verblüffend und sorgt für eine unvergleichliche Stimmung. Insbesondere, wenn man zwischen dem Ende der Imperator-Melodie und Darth Vaders Thema keinen Übergang hört.
Erstaunlich ist auch, wie die verschiedenen Stücke durch eine abgewandelte Instrumentierung eine ganz andere Gewichtung bekommen. Beim Zweikampf der Skywalkers zum Finale hört man schließlich ebenfalls das Leitmotiv des Imperators, nur ist es hier kraftvoll eingespielt und verleiht dem Moment damit eine ganz andere, getragene Bedeutung. Auch, wenn Vaders Thema, als Luke an der Shuttlerampe kniet, ganz sanft ausgespielt wird.
Wie die übrigen Filme zuvor ist Die Rückkehr der Jedi-Ritter mit einer verzaubernden, faszinierenden und unnachahmlichen Musik versehen, welche die bekannten Themen aufgreift, neue, wie auch den Marsch der Ewoks hinzufügt, und all das zu einem fulminanten Abschluss bringt, der sich nicht nur zum Hören ohne die Bilder eignet, sondern der so unmittelbar Erinnerungen hervorruft, die unwiederbringlich mit der Star Wars-Saga verknüpft sind.

Umso fataler ist es, wenn bestimmte Stücke nicht zum Rest des Scores passen. Für die Überarbeitung der Filme bei der Kinoauswertung im Jahr 1997 wurden bereits neue Szenen hinzugefügt und bekannte abgeändert. Auch die DVD-Veröffentlichung 2004 verändert die "Special Edition" in einigen Einstellungen, die hauptsächlich darauf hinarbeiten, das Ende von Episode VI mit der zweiten Trilogie Episode I-III in Einklang zu bringen. So ist am Ende tatsächlich Hayden Christensen zu sehen, was viele Fans erzürnte. Auch gibt es eine Einstellung vom Planeten Naboo kurz vor dem Abspann, wohingegen das ergänzte Pop-Solo "Jedi Rocks" in Jabbas Palast bereits 1997 eingesetzt war. So verständlich und auch gelungen die Erweiterung der Feier am Ende auch ist, die neue Musikeinlage fügt sich nicht nur von der Melodie her, sondern insbesondere was die Qualität der computergenerierten Figuren angeht, gar nicht in die Szene ein und stört auf eine beinahe schon ärgerliche Weise. Andererseits sorgen viele kleine kosmetische Korrekturen dafür, dass der Abschluss ebenso zeitlos wirkt wie sein Vorgänger. Welche Version also die beste ist, ist schwer zu beantworten. Letztlich ist die unveränderte Originalversion immer zu bevorzugen, auch wenn man manche Elemente der "Special Edition"-Ausgaben durchaus übernehmen könnte.

Ob George Lucas all das bereits im Sinn hatte, als er das Drehbuch zu Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung schrieb, sei dahingestellt. Er stellte Figuren vor, mit denen man mitfieberte, deren Schicksal ebenso interessierte, wie die Sache, für die sie kämpften. Das Imperium schlägt zurück ist dabei direkter Wegbereiter für das, was nun geschieht. Und löst sich die Geschichte von Die Rückkehr der Jedi-Ritter nach mehr als zwei Stunden auf, hat man das Gefühl, als hätten die vorigen Filme genau hierauf hingearbeitet. Alle bekannten Figuren werden zusammen gebracht, um an einem alles entscheidenden Kampf um Gut und Böse, um die Zukunft der Galaxis teilzunehmen. Für die einen gibt es nicht viel zu verlieren, aber umso mehr zu gewinnen. Die anderen besitzen Ressourcen und Fähigkeiten, die ihnen eine beinahe unbesiegbare Überlegenheit verschaffen.
Luke Skywalker, Leia und Han Solo bei ihrem Überlebenskampf beizuwohnen ist fesselnd, auch wenn man den Film schon mehrmals gesehen hat. Immer wieder entdeckt man neue Details im Hintergrund, erkennt hier oder dort einen Zusammenhang, der einem zuvor verborgen blieb. Vor allem jedoch, packt die Schicksalsschlacht auch nach beinahe dreißig Jahren genauso wie beim ersten Mal.


Fazit:
Bereits nach der verhängnisvollen Silhouette, die man zu Beginn über dem Waldmond schweben sieht ist klar, was in dem Abschluss der Trilogie auf dem Spiel steht. Die Zeit ist knapp, ein Überraschungsangriff unausweichlich und die einzige Möglichkeit, der Galaxis Frieden zu bringen. Star Wars: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter beginnt das Ende der Weltraumsaga mit einer düsteren Stimmung, die sich auch dann noch hält, wenn das Geschehen auf die naturgewaltige Kulisse Endors verlagert wird. Exzellent gefilmt, tadellos gespielt und mit bahnbrechend atemberaubenden Spezialeffekten zum Leben erweckt sind es die Figuren, die dafür sorgen, dass man am Geschehen mitfiebert.
George Lucas führt gemeinsam mit Regisseur Richard Marquand die verschiedenen Erzählstränge zusammen und brennt eine 40-minütige Schicksalsschlacht ab, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Fantasievoll und mit mutigen Charakterentwicklungen versehen endet die Saga mit einem fulminanten Ausklang, der auch dann noch mitreißt, wenn man ihn schon mehrmals gesehen hat. Dass man sich dennoch immer wieder davon verzaubern lässt, sich wie damals fühlt, als man es zum ersten Mal gesehen hat, ist etwas, was nur ganz selten Kinoklassikern gelingt. Als Teil eines Ganzen endet damit nach drei Teilen ein Film-Juwel, das sich auf Grund der magischen Ausstrahlung eine so große, Altersklassen und Welt umspannende Fangemeinde über mehr als drei Jahrzehnte hinweg erhalten hat.