Indiana Jones und der letzte Kreuzzug [1989]

Wertung: 5.5 von 6 Punkten  |   Kritik von Jens Adrian  |   Hinzugefügt am 5. März 2006
Genre: Action / Fantasy

Originaltitel: Indiana Jones and the Last Crusade
Laufzeit: 127 min.
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1989
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren

Regie: Steven Spielberg
Musik: John Williams
Darsteller: Harrison Ford, Sean Connery, Denholm Elliott, Alison Doody, John Rhys-Davies, Julian Glover, River Phoenix, Michael Byrne, Kevork Malikyan, Robert Eddison, Richard Young


Kurzinhalt:
1938 wird der Archäologie-Professor Indiana Jones (Harrison Ford) von Walter Donovan (Julian Glover), selbst ein Kunstsammler und durch seine großzügigen Spenden sehr einflussreicher Wohltäter des Museums, beauftragt, in Venedig nach dem Aufenthaltsort von Jones' Vater Henry (Sean Connery) zu suchen. Jener war im Auftrag Donovans unterwegs, Hinweise auf den Aufenthaltsort des Heiligen Grals zu finden – eine Leidenschaft, der Henry Jones sein ganzes Leben widmete.
Aber während Indiana Jones zusammen mit dem Leiter des Museums und guten Freundes seines Vaters, Marcus Brody (Denholm Elliott) in Venedig erste Spuren aufnimmt, sehen sie beide zusammen mit Dr. Elsa Schneider (Alison Doody), einer Mitarbeiterin Donovans, sehr schnell Mächten gegenüber, die das Geheimnis des Grals um jeden Preis schützen wollen.
Es hat den Anschein, als wäre nicht nur Donovan auf der Suche nach dem religiösen Artefakt, auch die Nazis haben unter der Leitung des Befehlshabers Vogel (Michael Byrne) Interesse an dem Gral und Henry Jones in ihre Gewalt gebracht. So beginnt ein Wettrennen um das Leben sowohl von Jones' Vater, als auch um den Gral, dessen sagenumwobene Fähigkeiten den Nazis eine kaum vorstellbare Macht verleihen würde ...


Kritik:
"Wenn man kleinere Rollen spielt, lernt man, das meiste aus dem zu machen, was man bekommt. Ich kann zwei Textzeilen erscheinen lassen, als wären sie Hamlet", meinte Denholm Elliott einmal – "Ich bekomme oft Rollen, die nicht so groß wie sie facettenreich sind, aber die Leute erinnern sich daran". So auch an seine relativ kleine Rolle bei Jäger des verlorenen Schatzes [1981], mit der der am 31. Mai 1922 geborene Brite einen bleibenden Eindruck hinterließ. Seine meistens etwas verworren und witzig-skurril wirkenden Filmfiguren wurden schnell zu seinem Markenzeichen, obwohl sein Leben sehr leicht anders hätte verlaufen können.
Während des Zweiten Weltkrieges diente er in der Royal Air Force und wurde 1942 über Deutschland abgeschossen. Die restlichen Kriegsjahre verbrachte Elliott in einem Kriegsgefangenenlager. Nach seiner Rückkehr war er 1946 zum ersten Mail auf der Bühne zu sehen, wenig später folgte sein Leinwanddebut in Dear Mr. Prohack [1949] und ein Jahr später war er am Broadway zu sehen. In den folgenden 40 Jahren folgten über 100 Film- und Fernsehengagements. Darunter Projekte wie Der Verführer läßt schön grüßen [1966], Duddy will hoch hinaus [1974], Robin and Marian [1976] (mit Sean Connery), Die Glücksritter [1983], Noble House [1988] oder Bangkok Hilton [1989]. Denholm Elliott wurde insgesamt neun Mal für den BAFTA, den britischen Oscar, nominiert und konnte die Trophäe vier Mal mit nach Hause nehmen – bei seiner Oscarnominierung für Zimmer mit Aussicht [1985] ging er allerdings leer aus.
Elliotts erste Ehe im Jahr 1954 hielt nur acht Monate, seine zweite mit Susan Robinson, mit der er zwei Kinder hatte, dreißig Jahre, bis zu Denholm Elliotts Tod am 6. Oktober 1992. Er verstarb an AIDS, mit dem er sich bei einer Bluttransfusion infizierte – seien Frau gründete zu seinem Gedenken eine Wohltätigkeitsstiftung für Menschen, die mit HIV und AIDS leben.

Drehbuchautor Jeffrey Boam, der zuvor als Studiovorstand in Hollywood gearbeitet hatte, scheint ein glückliches Händchen dafür gehabt zu haben, etablierte Figuren in Fortsetzungen um Hintergrund und Charaktertiefe zu erweitern und gleichzeitig einfallsreiche Geschichten mit viel Humor zu erzählen. Gelang ihm das eindrucksvoll bei Lethal Weapon 2 - Brennpunkt L.A. [1989], ist seine Herangehensweise an Indiana Jones und der letzte Kreuzzug nicht weniger überzeugend. Dabei musste Boam sowohl die Vorstellungen von George Lucas – der mit der Ausgangslage um die Suche nach dem Heiligen Gral den Grundstein für die Geschichte legte – als auch diejenigen von Steven Spielberg unter einen Hut bringen, wobei letzterer unbedingt die Beziehung zwischen Indiana Jones und seinem Vater porträtieren wollte, um zu verdeutlichen, wie die Figur aus den ersten beiden Filmen überhaupt entstand. Als wäre das nicht genug, forderte auch Sean Connery zahlreiche Änderungen am Skript, um seine Rolle aktiver und größer zu gestalten.
Es ist erstaunlich, dass es Boam als immerhin dritter Autor der Filmreihe gekonnt gelingt, das Flair des ersten Films erneut aufzugreifen und gleichzeitig den Protagonisten durch den (erst viel später ins Drehbuch eingefügten) Prolog sogar noch besser herauszuarbeiten. So erwartet den Zuschauer ein Rückblick in den prägenden Moment des jungen Indiana Jones, der ohne Umschweife und auf sehr elegante Art und Weise in die aktuelle Geschichte überleitet, in der sich der charismatische Archäologe auf die Suche nach einem der größten und sagenumwobensten Schätze der Geschichte macht. Aber auch, wenn Boam schon zu Beginn nicht an gut platzierten und auch ausgearbeiteten Actionszenen geizt, findet er doch immer wieder Zeit für ruhige, kleine Momente, die Fans viel stärker auffallen; zu erwähnen sei hier zu Beginn der erste (und einzige) Besuch im Arbeitszimmer von Professor Indiana Jones, das eben jene Atmosphäre der leicht chaotischen Unordnung besitzt, die man bei dem abenteuerlustigen Archäologen erwarten würde, und doch so passend von den zahlreichen Unternehmungen Indiana Jones' zeugt, wie man es sich nicht besser hätte vorstellen können.
Die Geschichte selbst wirkt überaus stimmig und auch die vielen Schauplatzwechsel ergeben sich natürlich aus den jeweils vorangegangenen Szenen. Die unterschwellige Botschaft, die die Kurzsichtigkeit, Arroganz und Blindheit der Nazis gegenüber allem, was sie nicht verstehen zur Kernaussage hat, kommt dabei ebenfalls sehr gut zur Geltung und mag von Steven Spielberg durchaus beabsichtigt gewesen sein. Dass Boam gerade im letzten Drittel immer mehr Wert auf die mystische Seite der Sage um den Heiligen Gral legt, mag im ersten Moment verwundern, passt allerdings sehr gut fügt sich damit auch nahtlos an die Atmosphäre von Jäger des verlorenen Schatzes an. Einen besseren Abschluss, als den humorvollen, charmanten Epilog hätte man sich für die Reihe kaum wünschen können.
Auf Grund des Erfolgs des Films waren verständlicherweise Überlegungen angestellt worden, eine Fortsetzung zu produzieren, und auch Jeffrey Boam hatte mehrere Ideen hierfür zu Papier gebracht, sie jedoch entweder selbst verworfen, oder aber von den Filmemachern abgelehnt zu sehen – lieferte er im Grunde die vielschichtigste, nuancierteste Vorlage der Indiana Jones-Filmreihe, wird er an einem vierten Film leider nicht beteiligt sein können, er verstarb im Januar 2000.

Harrison Ford selbst war es, der Spielberg und Lucas die ideale Besetzung des jungen Indiana Jones vorschlug, und während Rover Phoenix in Interviews gestand, seine Darstellung des jungen Indiana nicht auf der von Harrison Fords Verkörperung der Figur, sondern auf Ford selbst zu basieren, sah sich der damals immerhin schon 47jährige erneut sehr anstrengenden Dreharbeiten gegenüber. Doch abgesehen von seinem körperlich sichtbaren Einsatz gelingt es ihm scheinbar mühelos, zurück zu eben jener Indiana Jones-Figur zu finden, die er Jahre zuvor mit Jäger des verlorenen Schatzes prägte. Erst im Verlauf der Geschichte und mit der zunehmenden Beziehung zu seinem Vater verleiht Ford dem Charakter viel ernstere, aber gleichzeitig auch subtilere Züge. Er leistet einmal mehr hervorragende Arbeit, den Archäologen zum Leben zu erwecken.
Dem gegenüber vermag Sean Connery allein schon durch seine Präsenz zu überzeugen, balanciert Henry Jones gleichzeitig zwischen eben jener jungenhaften Begeisterung und autoritären Lehrerfigur aus, die auch Indiana Jones bereits anhaften, wenngleich noch nicht so ausgeprägt. Er ergänz sich mit dem nur 12 Jahre älteren Harrison Ford gekonnt und erscheint sowohl charismatisch und unabhängig, als auch in gewissem Sinne naiv und schutzbedürftig. Es ist erstaunlich, wie viele Nuancen, stellenweise sehr emotionale, Connery der Figur zu verleihen vermag.
River Phoenix lässt als junger Indiana Jones keine Wünsche offen, wird aber nicht in dem Maße gefordert, wie es bei den übrigen Figuren der Fall ist; dabei kopiert er gekonnt Körperhaltung und Verhaltensweisen von Harrison Ford und bringt dennoch genügend Eigenes in die Rolle mit ein. Der begabte Jungdarsteller starb im Alter von nur 23 Jahren 1993.
Der bereits ein Jahr zuvor verstorbene Denholm Elliott lässt hier eben jene Züge seiner Figur wieder aufleben, die Fans bereits in Jäger des verlorenen Schatzes erkannten und zu schätzen wussten. Als Mentor und in gewissem Sinne Ersatzvater von Indiana Jones wirkt er ebenso charmant wie leicht überfordert, und es ist eine Freude, ihn im letzten Drittel des Films stärker eingebunden zu sehen. Dafür kommt allerdings John Rhys-Davies erstaunlich kurz, auch wenn der charismatische Mime seine Rolle mit eben jener Dynamik und Sympathie zu erfüllen weiß, wie schon acht Jahre zuvor.
Die Bösewichtsrollen teilen sich in Indiana Jones und der letzte Kreuzzug überraschenderweise auf mehrere Figuren auf, die aber wie gewohnt meist viel egoistischere Ziele verfolgen; als Nazi-Befehlshaber gelingt Michael Byrne eine wirklich gute Darstellung, die allenfalls unter einem sehr schwachen Abgang leidet, und auch Julian Glover (der ursprünglich für Byrnes Rolle vorgesprochen hatte) leistet tadellose Arbeit, obgleich seine Figur erst relativ spät zum Zug kommt.
Trotz der eher untergeordnet angelegten Rolle überzeugt auch Alison Doody, die gleich mehrere Hindernisse zu überwinden hatte. Nicht nur, dass sie als weibliche Hauptrolle wie bei den Indiana Jones-Filmen üblich mit allerlei Getier zu tun hatte, als 21jährige Irin sollte sie eine 29jährige Österreicherin verkörpern und legte sich hierfür einen erstaunlich glaubhaften Akzent zu.
Der zwar etwas unterrepräsentierte aber dennoch überzeugende Kevork Malikyan rundet einen erneut sehr vielseitig zusammengestellten Cast ab, der in die Rollen außergewöhnlich gut passt und auch schwächer herausgearbeiteten Figuren Tiefe verleiht.

Handwerklich gibt sich Regisseur Steven Spielberg zusammen mit Kameramann Douglas Slocombe und Cutter Michael Kahn – die beide bereits bei den vorangegangenen Filmen beteiligt waren – gewohnt routiniert, wartet dabei aber erstaunlicherweise mit weniger einfallsreichen Kamerafahrten oder ungewöhnlichen Perspektiven auf, als noch bei den letzten beiden Teilen.
Es scheint vielmehr, als wollte Spielberg den Abschluss der Trilogie mit einer sicher passenden, aber etwas altmodischeren Optik versehen. Kamera und Schnitt harmonieren nichtsdestoweniger gekonnt miteinander und lassen keinen Grund zur Beanstandung, die einzelnen Szenen wirken nur nicht in dem Maße komponiert, wie bei Indiana Jones und der Tempel des Todes oder dessen Vorgänger.
Etwas enttäuschend sieht es allerdings mit dem technischen Aspekt des Films aus; einerseits überzeugen die Bauten zu Beginn, die Katakomben Venedigs und auch das österreichische Schloss und der berliner Flughafen sind unvergleichlich detailliert aufgebaut und erwecken nie den Eindruck einer Studioarbeit. Selbiges wandelt sich allerdings gerade beim Finale in den Tempelhöhlen, die auf Grund der Ausleuchtung, der vielen hellen Lichtquellen und der Farbe der Wände unwirklich erscheinen und ganz offensichtlich im Studio entstanden. Ähnlich sieht es auch mit den zahlreichen Spezialeffekten aus, die sicher seit jeher ein Bestandteil der Reihe waren und innerhalb der Geschichte auch einfach notwendig sind. Doch schienen die Blue-Screen-Aufnahmen bei Jäger des verlorenen Schatzes und bei Der Tempel des Todes noch sehr spärlich eingesetzt und auch dann meistens übergangslos eingebunden, sieht es bei Der letzte Kreuzzug nicht ganz so gut aus.
Angesichts der Blue-Screen-Einstellungen stellt man sich als Zuschauer einfach die Frage, weswegen Aufnahmen wie die Bootverfolgungsjagd oder aber die Panzersequenz beim Finale erstklassig und schlichtweg echt aussehen, wohingegen die Flugszenen mit dem Zeppelin oder den Messerschmitt-Jägern so künstlich erscheinen, dass man die Einstellungen nie als real annimmt. Die Kritik richtet sich aber nicht gegen die Machart (auch wenn Filme wie Zurück in die Zukunft II [1989] und Abyss - Abgrund des Todes [1989] beeindruckend vorführen, dass es noch besser ging), sondern an die Tatsache, dass die Filmemacher in den vorangegangenen Teilen der Reihe andere Möglichkeiten fanden, die Geschichte mit einer Technik zu erzählen, die die Zuschauer einfach überzeugt. Hier scheint es, als hätte man die wenig überzeugenden Einstellungen in Kauf genommen, um dennoch die gewünschten Szenen drehen zu können.
So vermag der Abschluss der Reihe optisch zwar zu überzeugen, wenn die Einstellungen nicht wie zuvor choreografiert erscheinen, tricktechnisch enttäuschen aber manche Einstellungen, und auch dem Finale haftet ein künstliches Flair an.

In gewohnter Top-Form präsentiert sich dagegen Komponist John Williams, dem es einmal mehr gelingt, viele neue Motive einzuführen und sie gekonnt mit den bekannten Themen zu verknüpfen. Zu den Highlights zählt dabei sowohl die Bootverfolgungsjagd durch Venedig, als auch das verspielte Thema, das Williams Henry Jones zuschrieb, und das auch actionreiche Momente wie die Motorrad-Sequenz begleitet.
Eine sehr getragene, aber nicht düstere Melodie schrieb der Musiker für den Heiligen Gral selbst, das sehr gelungen an verschiedenen Stellen des Films auftaucht. Kenner der bisherigen Scores werden außerdem das sehr dezente und mit einem Augenzwinkern eingespielte Thema der Bundeslade aus Jäger des verlorenen Schatzes erkennen, und auch bei der Panzer-Sequenz erwartet den Zuschauer einmal mehr eine sehr rhythmische und kraftvolle Begleitung, die die Handlung im Film so gekonnt untermalt, wie man es bei John Williams gewohnt ist.
Die verschiedenen Motive verwebt der Komponist mitunter in einem einzigen Stück auf wenige Minuten verteilt und erzeugt so sowohl innerhalb der Geschichte, als auch im Hinblick auf den ganzen Film den Eindruck, als wäre das Abenteuer auf natürliche Weise aus einem Guss erzählt. Dass Williams außerdem im rechten Moment das gewohnte Indiana Jones-Thema einfließen lässt, veredelt den sehr nuancierten und doch mitunter temperamentvollen Soundtrack zum Film überdies noch mehr.

Mit einem Budget von knapp 50 Millionen Dollar übertrafen die Einspielergebnisse von Der letzte Kreuzzug diejenigen von Der Tempel des Todes bereits allein in den USA, weltweit nahm der Abschluss der Trilogie sogar 100 Millionen mehr ein, als Jäger des verlorenen Schatzes acht Jahre zuvor (und stach damit als erfolgreichster Film des Jahres weltweit sogar Batman [1989] aus, dem er sich in den USA allerdings geschlagen geben musste).
Der Grund für die hohe Zuschauerakzeptanz liegt ganz ohne Zweifel in der sehr sympathischen und schlichtweg exzellent zusammengestellten Besetzung, der es gerade in Bezug auf Harrison Ford und Sean Connery gelingt, eine Chemie zu entwickeln, die auch für die Zuseher spürbar wird. Für Fans birgt Steven Spielbergs Trilogieabschluss viele Details für Fans, die Eigenarten der charismatischen Hauptfigur – wie seine Peitsche, die Angst vor Schlangen und sogar Fords Narbe am Kinn – erklären. Aber auch wenn die wenigen Kritikpunkte angesichts der Hauptdarsteller und der tadellosen Inszenierung nicht ins Gewicht fallen, sollten sie auch nicht unter den Tisch gekehrt werden: angesichts der beiden sehr starken Hauptfiguren fallen sowohl die Bösewichte, als auch die weibliche Hauptrolle deutlich schwächer aus, was die Darsteller glücklicherweise zu kompensieren vermögen, aber während trotz der gelungenen Stimmung der Charme des Neuen in gewissem Sinne verflogen ist, sind es doch die tricktechnischen Mängel, die bei Indiana Jones and the Last Crusade, so der Originaltitel, störend in Erinnerung bleiben. Und dies ist nunmal ein Makel, der Jäger des verlorenen Schatzes nicht anhaftete.


Fazit:
Nicht zuletzt auf Grund der gelungen behandelten Vater-Sohn-Thematik ist Indiana Jones und der letzte Kreuzzug Steven Spielbergs Lieblingsfilm der Reihe und auch die Zuschauer waren von der Suche nach dem Heiligen Gral sehr angetan. Dabei vermögen ausgerechnet die Spezialeffekte von Industrial Light & Magic bei den aufdringlichen Blue-Screen-Einstellungen und auch die Studiosets beim Finale nicht so recht zu überzeugen. Handwerklich gibt sich Spielberg mit seinem eingespielten Team hinter der Kamera allerdings sehr routiniert und kleidet auch das dritte Abenteuer um den sympathischen Archäologen in tadellose Bilder.
Wovon der Abschluss der Trilogie aber am meisten profitiert, ist die traumhafte Besetzung, angeführt vom sehr gut aufgelegten Vater/Sohn-Gespann Sean Connery und Harrison Ford, das aber auch mit den übrigen Beteiligten perfekt harmoniert. Sie lassen zusammen mit der durchweg sehr unterhaltsamen und doch mystischen Geschichte auch die wenigen Mängel des Films vergessen und bringen dabei einmal mehr die abenteuerliche Atmosphäre der vorangegangenen Indiana Jones-Filme zum Ausdruck.
Und nicht zuletzt die Schlusseinstellung der vier charismatischen Figuren bei ihrem Ritt in den malerischen Sonnenuntergang verdeutlicht eines gekonnt: einen besseren, würdigeren Abschluss der Saga könnte man sich nicht wünschen und die Gefahr, jene durchaus sentimentale, aber nicht rührselige Stimmung mit einer Fortsetzung zu stören ist schlicht zu groß – zumal jenes Team weder vor, noch hinter der Kamera je wieder vereint werden wird können.