Dreamcatcher [2003]

Wertung: 3 von 6 Punkten  |   Kritik von Jens Adrian  |   Hinzugefügt am 18. April 2003
Genre: Science Fiction / Horror

Originaltitel: Dreamcatcher
Laufzeit: 136 min.
Produktionsland: USA / Kanada
Produktionsjahr: 2003
FSK-Freigabe: ab 16 Jahren

Regie: Lawrence Kasdan
Musik: James Newton Howard
Darsteller: Morgan Freeman, Damian Lewis, Thomas Jane, Jason Lee, Timothy Olyphant, Tom Sizemore, Donnie Wahlberg


Kurzinhalt:
Als sie noch Kinder waren, haben Jonesy (Damian Lewis), Henry (Thomas Jane), Beaver (Jason Lee) und Pete (Timothy Olyphant) einen kleinen Jungen davor gerettet, von zwei älteren Schlägern misshandelt zu werden. Duddits (Donnie Wahlberg), so der Name des Jungen, gab ihnen wenig später ein Geschenk, dessen Ausmaß sie damals nicht erahnen konnten; die fünf verbindet seitdem ein telepathisches Band und sie besitzen die Fähigkeit, die Gedanken der anderen Menschen um sie herum zu lesen.
Seitdem treffen sie sich jedes Jahr in einem Waldhaus, um Duddits' zu gedenken und die Kontakte aufrecht zu erhalten.
Ein halbes Jahr vor dem 20jährigen Treffen verunglückt Jonesy und entkommt nur knapp dem Tod. Als sich die Gruppe später in der Hütte trifft, geraten sie allerdings in eine Geschichte hinein, die größer ist, als sie je erahnt hätten: Eine Alien-Invasion findet offensichtlich statt, die von Colonel Curtis (Morgan Freeman) und Captain Underhill (Tom Sizemore), beide Anführer einer militärischen Spezialeinheit, verhindert werden soll.


Kritik:
Wer nach der Inhaltsangabe nicht etwas verwundert die Stirn runzelt, hat sie wohl nicht richtig gelesen oder nicht verstanden. Während sich die Geschichte zu Beginn um eine Gruppe Menschen dreht, die die Fähigkeit besitzen, die Gedanken anderer zu lesen und dennoch im Leben nicht so weit gekommen sind, wie sie wollten, schlägt das Ganze nach einem Drittel zu einer Alien-Invasion um, die mit einigen Ekeleffekten und vielen geklauten Ideen nicht halb so innovativ ist, wie man auf den ersten Blick meinen könnte.
Würde das alles nicht auf einem Roman von Horror-Kultautor Stephen King basieren, wäre es ohnehin nie zu einer Filmumsetzung gekommen und wahrscheinlich wäre das auch bedeutend besser so gewesen.

Es ist ein Jammer, wenn man im Kinosaal sitzend mitansehen muss, wie einige wirklich gute Ansätze, so viele Ressourcen in Form von Geld, Aufwand und Darsteller und auch die Zeit des Zuschauers durch ein solch unentschlossenes und hanebüchenes Drehbuch verschwendet werden. Man kann den Darstellern von Dreamcatcher keinen wirklichen Vorwurf machen, mit Lawrence Kasdan stand ein talentierter Filmemacher hinter der Kamera, der unter anderem bei Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück [1980] am Drehbuch mitschrieb, und der Name Stephen King steht nicht zuletzt dank dem oscarnominierten The Green Mile [1999] für durchaus solide Filmvorlagen. Dass allerdings die meisten King-Verfilmungen, insbesondere zu Beginn, in die Hose gingen und den Namen King unnötig durch den Kakao zogen, daran scheint sich kaum einer zu erinnern.
Was Filme wie Die Verurteilten [1994], Misery [1990], Dolores [1995] und auch Fernsehproduktionen wie The Stand [1994] allerdings auszeichnete, ist neben einer guten Romanvorlage ein solides Drehbuch. Autor William Goldman zeichnete auch schon für Misery und Hearts in Atlantis [2001] verantwortlich – ansich Beweis genug, dass er einen Roman zu adaptieren versteht. Doch was am Ende bei Dreamcatcher herauskam, ist alles andere als oscarverdächtig, eine Nominierung für die Goldene Himbeere wäre denkbarer.
Die Ausgangslage mit den vier Freunden, die eine Gabe geschenkt bekommen, ist dabei wirklich interessant und hätte zu einem interessanten übersinnlichen Drama führen können. Völlig fehlplatziert wirkt hingegen die integrierte Alien-Invasion, die Stephen King nach eigenen Angaben aber unbedingt erzählen wollte. Da ihm eine Verfilmung so sehr am Herzen lag, verkaufte er die Filmrechte für die sagenhafte Gage von einem einzigen Dollar.

Doch genau hier beginnt der unaufhaltsame Zerfall der Ideen im Film: Als Morgan Freemans Charakter Colonel Curtis die Arena betritt und seine Spezialeinheit vorgestellt wird, gibt es die ersten unfreiwilligen Lacher, beziehungsweise ein kollektives Kopfschütteln. Wer auch nur einige Tage in einer militärischen Institution zubrachte, wird bestätigen, dass Rang und Namen für eine gewisse Ordnung unabdingbar sind. Dass Curtis allerdings darauf besteht, nicht zu salutieren und keine Ränge zu benutzen, ist schon fragwürdig genug; wenn ihn allerdings alle mit "Boss" anreden und er sämtliche Untergebenen mit "Bursche" betitelt, wird die Sache schon leicht absurd. Verständlicherweise darf auch ein menschlicher Widersacher im Film nicht fehlen, und so präsentiert sich Freeman schon wenig später als zunehmend paranoider und gewalttätiger Irrer, der alle Aliens auslöschen will und bereit ist, jedes Opfer dafür zu erbringen. Damit der Zuschauer das auch versteht, verteidigt Colonel Curtis seine Haltung in jedem einzelnen Satz, den er spricht. Bis auf eine viel zu lange, sich wiederholende Rechtfertigung hat er wahrhaft nichts Bedeutendes zu sagen.
Ihm an die Seite gestellt ist Tom Sizemore, der so gut ausgebildet wurde, dass er felsenfest stehen bleibt, wenn ein Helikopter mit einer Minigun auf ihn schießt ...
Beide Charaktere wirken nicht nur unterfordert, sondern sprichwörtlich so platt wie eine Flunder. Man fühlt sich an peinliche Westernverhältnisse erinnert, die nun wirklich nicht in einen solchen Film passen.

Angesprochen wird auch die mit Aliens infizierte Bevölkerung – doch gibt es für diese Geschichte in Dreamcatcher keinen Abschluss.
Dem gegenüber soll anhand der Vierer-Clique deutlich werden, wie eine solche Invasion aus einem ganz bestimmten Blickwinkel heraus verläuft – doch nachdem die vier Freunde getrennt werden, wird die Hälfte mehr oder weniger motivationslos dezimiert. Mit beeindurckender Konsequenz verkommt der Film zur Alienmonsterhatz ohne Sinn und Verstand.
Ein grundsätzlich interessanter Ansatz ist, als Jonesy von einem Alien übernommen wird und das Geschehen quasi aus seinem Kopf heraus beobachten muss; doch während das im Roman vielleicht funktionieren mag, wirkt es im Film hin und wieder schlicht unfreiwillig komisch.
Unbeherrschte kurze Lachanfälle sind ebenfalls vorprogrammiert, wenn die infizierten Personen rülpsen und furzen, da sich die Aliens in ihrem Bauch und Darm niedergelassen haben. Durch letzteren, also auf dem üblicherweise dafür vorgesehenen Weg, verlassen sie auch den Körper, was sich vielleicht ungewöhnlicher liest, als es ist. Wenn man das im Film sieht, versteht man, wieso bislang niemand auf eine solch abstrus-geschmacklose Idee gekommen ist. Spätestens, wenn ein blutüberströmter Infizierter auf der Toilette sitzt, und Beaver verängstigt meint, er habe eine "Wurst gelegt", fasst man sich als Zuschauer fassungslos an den Kopf.
Nicht, dass solche Ausdrücke nicht ständig im Film vorkämen, vulgär ist Dreamcatcher wie kaum eine King-Verfilmung vor ihm. Zwar schreibt der Kultautor immer wieder sehr "blumig"; bislang wurde dieser Stil aber für die Filmumsetzungen entschärft. Diesmal (leider) nicht. Die meisten Ausdrücke und Flüche darf dabei Jason Lee abliefern, der einem mit seinem dauernden "heiligen Kackorama" schnell auf die Nerven geht.
Als wären die haarsträubenden Einfälle mit der Alieninvasion und die hohlen, billigen Dialoge nicht schon schlimm genug, ist die letztendliche Auflösung schon früh absehbar und völlig einfallslos geraten.

Doch es ist nicht alles Schleim, das glibbert; die ersten Szenen, als die vier Freunde in der Waldhütte eintreffen sind recht gut geraten und vermitteln sofort das Gefühl, als würden sich die Beteiligten schon ewig kennen. Hier zeigt sich, was Dreamcatcher letztendlich vor einem Totalabsturz bewahrt: Die Besetzung.
Mit Damian Lewis, der bereits in der Mini-Serie Band of Brothers – Wir waren wie Brüder [2001] bewies, dass er ein ausgezeichneter Schauspieler ist, fand man einen sympathischen und überzeugenden Jonesy, der auch in den schwierigen Szenen seiner Rolle die Oberhand behält – an der inhaltlichen Abstrusität der Story kann er allerdings nichts ausrichten.
Im an die Seite gestellt wurden einige mehr oder weniger bekannte Darsteller: Thomas Jane, der ebenfalls glaubwürdig spielt, aber doch etwas farblos bleibt. Seine Rolle verlangt ihm auch nicht viel mehr ab, als sein bisheriger Großauftritt im Hai-Spektakel Deep Blue Sea [1999]. Jason Lee ist durch seine Auftritte in Kevin Smith-Filmen wie Chasing Amy [1997] bekannt geworden und darf hier sein komödiantisches Talent zum Besten geben. Dabei schießt er durch seine Ausdrucksweise aber öfter übers Ziel hinaus und hinterlässt einen eher zwiespältigen Eindruck. Timothy Olyphant ist unter anderem bekannt durch seine Rolle in Scream 2 [1997]; in Dreamcatcher hat er nicht viel zu tun, darf aber immerhin sein bestes Stück gegen einen Alien verteidigen – die angesprochene Szene ist so vorhersehbar wie überflüssig.
Vielleicht die schwächste Darbietung seiner Karriere liefert Morgan Freeman, der Mann, der mit Die Verurteilten, Miss Daisy und ihr Chauffeur [1989] und Sieben [1995] zum Kultdarsteller wurde. Selten gab es einen Schauspieler, der so viel Ruhe und Weisheit verkörperte, wie er – und gerade davon ist in der Rolle des Colonel Curtis nicht das Geringste zu sehen. Curtis wirkt wie eine Farce in einem farblosen Spiel, wo es nur schwarz und weiß, gut und böse aber keine Nuancen zu geben scheint; ein Fakt, dem Freeman mit einem völlig lustlosen Spiel samt eingefallener Mimik und ohne jegliches Leuchten in seinen Augen Rechnung trägt.
Tom Sizemore ergeht es ähnlich, er hat wohl vom Drehbuch eindeutig mehr erwartet, als er letztendlich bekam. Das honoriert er gebührend und agiert so fade wie selten.
Ebenfalls jüngst in Band of Brothers zu sehen gewesen, wo er ein fantastisches Schauspiel hinlegte, ist Donnie Wahlberg, der einen eindeutig talentierteren Eindruck macht, als sein berühmterer Bruder Mark. Er hat eine kleine Rolle in Dreamcatcher, bekleidet sie allerdings wirklich gut. Nur wirkt er, wie der Rest des Casts, völlig vergeudet.
Die Kinddarsteller der Hauptcharaktere sind vom Aussehen her gut getroffen, leider litt dabei allerdings das Talent; keiner von ihnen, mit Ausnahme des Darstellers des jungen Duddits, kann vollends überzeugen.

Dass Regisseur Lawrence Kasdan kein Unfähiger in seinem Beruf ist, sieht man ganz offensichtlich an Kamera und Schnitt, die alles in allem eigentlich ordentlich geraten sind. Einzig die Spannung bleibt auf der Strecke, findet sich aber in einigen Szenen trotzdem wieder.
Wenn man das Endergebnis betrachtet, kommt man jedoch nicht umhin, sich zu wundern, ob nicht bedeutend mehr drin gewesen wäre. Anfangs wirkt besonders das Szenario der Schneelandschaft beunruhigend und baut auch eine sehr gute Atmosphäre auf.
Allein jene Sequenz, in der die Tiere aus dem Wald flüchten, verdeutlicht allerdings, dass man aus den jeweiligen Gegebenheiten mit einer etwas innovativeren Kameraführung mehr hätte herausholen können. In einigen Szenen wirkt der Einsatz von Kamera und Schnitt schon beinahe zu brav und ruhig.
An Ekeleffekten wird aufgrund der Story aber nicht gespart, auch wenn der Film bei weitem nicht so brutal ist, wie einem das in den Medien vorgegaukelt wird.
Die besagte Bad-Szene, die die Beteiligten immer wieder in den Vordergrund rückten, entpuppt sich hingegen als Rohrkrepierer der besonderen Art. Nicht einmal mit zwei zugedrückten Augen kann man hier noch einen Ideenpunkt geben, dafür wirkt der Verlauf der Sequenz viel zu vorhersehbar und vor allem auf Krampf geschmacklos.
Die zahlreichen Rückblenden, die man sicher reibungsloser in die Story hätte integrieren können, ohne jeweils die Spannung in der "aktuell" stattfindenden Handlung zu stören, erwecken den Eindruck, als hätten sich die Macher an Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers [1986] orientiert – doch im Gegensatz zu jenem Film gelingt ihnen weder das Einfangen des 60er-Jahre-Flairs, noch eine wirklich mitreissende Nebenhandlung.

Was sich in Dreamcatcher schon durch die Thematik finden, sind verständlicherweise viele Spezialeffekte und Maskenarbeiten. Dabei wird offensichtlich, dass der Film nicht billig gewesen ist; auch wenn viele computergenerierte Szenen als solche erkennbar sind, ist die Arbeit, die ILM geleistet hat, insgesamt überdurchschnittlich. Insbesondere die Außerirdischen sehen überzeugend aus und können es ohne weiteres mit anderen Filmaußerirdischen aufnehmen. Selbiges gilt für die Make-Up-Effekte, die zwar keinen Blumentopf gewinnen, aber wirklich gefallen können.

Ein zweischneidiges Schwert ist die Musik von Veteran James Newton Howard, der mit seinem Titelthema einmal mehr eine hervorragende Arbeit abgeliefert hat. Selbiges trifft auf den Rest des Scores ansich ebenfalls zu, und er ist definitiv eine Empfehlung zum Reinhören. Was er jedoch vermissen lässt, ist ein duchgängiges Thema im Film. Die einzelnen Szenen sind passend untermalt, sein Actionthema ist eingängig und mitreissend, aber es scheint keine direkte Verbindung zwischen den Themen zu geben.
Schon auf Grund der Filmthematik hätte man erwartet, dass die Gruppe ein Motiv bekäme, die Außerirdischen und vielleicht auch Duddits selbst. Doch davon ist zumindest während des Films nichts zu hören.
Insgesamt gesehen ist Howards musikalische Unterstützung des Films sehr gut und einfallsreich, im Endeffekt aber identitätslos.

Erwähnt sei auch die Synchronisation des Films, ob zum Guten oder Schlechten – das ist eine gute Frage.
Insbesondere die Kinddarsteller sind ausnahmslos miserabel synchronisiert, was die Kraftausdrücke angeht zeigte sich das Tonstudio allerdings einfallsreich. Die Hauptdarsteller sind beinahe gut getroffen; dass Morgen Freeman einmal mehr von Klaus Sonnenschein gesprochen wird, ist eine Wohltat für die Ohren, aber gerade Tom Sizemore und Damian Lewis hätte man bessere Sprecher gewünscht.
Was allerdings ein wenig überrascht, ist die künstlerische Freiheit, die sich das Studio genommen hat. So wird aus einem Ausspruch, der im Originalton "Der Gedanke, Amerikaner zu töten, dreht mir den Magen um." heißt, im Deutschen "Der Gedanke, unschuldige Menschen zu töten, dreht mir den Magen um". Es mag löblich sein, solch patriotische Floskeln zum "Wohlbefinden" der Europäer zu "entschärfen", aber man fragt sich dann zurecht, wie viel noch abgeändert wurde, ohne dass die Zuschauer davon wissen.
Alles in allem war die Dreamcatcher-Synchronisation kein Highlight, aber doch auf Kino-Niveau.

Leser der Romanvorlage werden sich wundern, weshalb Colonel Kurtz im Buch zu Colonel Curtis im Film geworden ist – dies war eine Änderung der Autoren, damit die Zuschauer sich nicht an einen Charakter aus Apocalypse Now [1979] erinnert fühlen.

Vielleicht lag es daran, dass man sich zu akribisch an die Vorlage hielt – auch wenn ich das als Nichtleser des Buches nicht burteilen kann –, aber was man aus einem Stephen King-Roman machen kann, haben andere Filmemacher eindrucksvoll gezeigt. "Sogar" die Fernsehproduktionen The Stand oder Der Sturm des Jahrhunderts [1999] haben bewiesen, dass sich Kings Geschichten für eine Filmumsetzung eigenen können.
Dieser Genremix aus Jugend-Mystery-Drama, Virus-Thriller, Science-Fiction-Abenteuer und Monster-Schocker, der bei allen möglichen Klassikern hoffnungslos abkupfert, ist allerdings kein gutes Beispiel dafür. Inhaltlich und was die Dialoge angeht, wirkt Dreamcatcher wie ein Billig-Aufguss einer ernstgemeinten Parodie auf das Science-Fiction-Horror-Genre, ohne nennenswerte eigene Einfälle. Es gibt schlicht keinen Grund, weshalb es diesen Film hatte geben müssen.
Es zeigt sich einmal mehr, dass es kein gutes Zeichen ist, wenn in einem "Making of" die Beteiligten wenig über den Film erzählen, dafür Minuten lang Lobpreisungen auf den Regisseur aussprechen – kurz, wenn ein Blick hinter die Kulissen zu einem überlangen Werbefilm verkommt.
Als das, was er sein will, schießt Lawrence Kasdans Film meilenweit über sein Ziel hinaus, oder unten durch – wie man's nimmt. Kein Wunder also, dass der Film an den Kinokassen eine ähnliche Bruchlandung hinlegte, wie die Außerirdischen im Film; über die man – nebenbei bemerkt – auch nichts Relevantes mitbekommt.


Fazit:
Wer sich selig an seine Schulzeit zurückerinnert, wird wohl noch wissen, was einem im Falle einer Themaverfehlung bei Aufsatzarbeiten blühte – eine glatte Sechs.
Es wäre allerdings falsch, Dreamcatcher ebenso hart zu bewerten. Der Aufwand war nicht gering, handwerklich ist der Film auch recht sauber umgesetzt und mit einigen guten Darstellern gespickt, obwohl selbige stark unterfordert sind.
Aber als Mystery-Drama versagt der Film von Lawrence Kasdan ebenso, wie als Science-Fiction-Invasions-Thriller. Ob das an der Vorlage liegt, sei dahingestellt, besser macht es das Endprodukt allerdings nicht.
Spätestens, wenn die ersten Aliens aus dem After kriechen, begibt sich das Drehbuch auf einen katastrophalen inhaltlichen Sturzflug, dem sich in erschreckender Geschwindigkeit auch die Dialoge anpassen. Als Zuschauer muss man dabei hilflos mitansehen, wie 68 Millionen Dollar buchstäblich in den Schnee gesetzt werden.
Für die 8 € Kinoeintrittskarte kann man sich Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers, Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt [1979], Das Ding aus einer anderen Welt [1982], Outbreak – Lautlose Killer [1995] und sogar den Akte X [1998]-Kinofilm aus der Videothek ausleihen; und genau wie eine halbherzige Mischung aus den vorgenannten wirkt dieser Film; und dabei wird man mit den "Originalen" länger und deutlich besser unterhalten, als bei diesem zusammengewürfelten Möchtegern-Film names Dreamcatcher.
"Heilige Filzlaus" ... in der Tat.