Jan Seghers: "Partitur des Todes" [2008]

Wertung: 6 von 6 Punkten  |   Kritik von Heidi Zengerling  |   Hinzugefügt am 26. März 2007
Autor: Jan Seghers (Pseudonym von: Matthias Altenburg)

Genre: Belletristik

Originalsprache: Deutsch
Gelesen in: Deutsch
Ausgabe: Gebundene Ausgabe
Länge: 480 Seiten
Erstveröffentlichungsland: Deutschland
Erstveröffentlichungsjahr: 2008
ISBN-Nr. (gelesene Ausgabe): 0-451-45799-4


Kurzinhalt:
Das Buch handelt davon, dass Georges Hofmann seine Kindheit, seine Eltern und sein Heimatland vergessen möchte, was auch ganz gut funktioniert, bis zu einem gewissen Punkt – da passiert das Verrückte: In Paris in einem Schloss bekommt er einen Umschlag, darauf steht ein Name – der seines Vaters – und auf der Rückseite "Auschwitz". Die Vergangenheit holt ihn ein ...
Von Paris geht die Reise nach Frankfurt; dort geschieht ein grauenvoller Mord. Am Mainufer auf einem Schiff werden fünf Tote gefunden. Hauptkommissar Marthaler ist dem Verbrechen auf der Spur.
Darüber hinaus wird die Journalistin Valerie entführt. Valerie hatte eine Partitur bei sich, die ursprünglich im Umschlag war, den Hofman bekommen hatte. Diese Partitur von Jacques Offenbach ist Millionen wert.
Wiederum taucht in Mann auf, den alle schon für tot erklärt hatten ...


Kritik:
Jan Seghers alias Matthias Altenburg wurde 1958 geboren. Er ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch Kritiker und Essayist und lebt in Frankfurt am Main. Nach den erfolgreichen Büchern Ein allzu schönes Mädchen [2004] und Die Braut im Schnee [2005] ist das von mir vorgestellte Buch sein nunmehr drittes Werk.

Partitur des Todes ist in drei Teile untergliedert, die wiederum in Kapitel eingeteilt sind, die mit Zahlen versehen sind. Das Buch verfügt über ein Lesezeichenbändchen, was ich immer sehr praktisch finde; so kann man kein Lesezeichen vergessen und Eselsohren mag ich absolut nicht.

Das Buch ist sehr spannend, zwar nicht besonders ausschmückend geschrieben, aber das finde ich für die Art und die Handlung auch genau passend.
Seghers schreibt sehr intelligent und menschlich. So lässt er seinen Kommissar, der in seinen Romanen immer zu finden ist, realistisch leben und ermitteln. Er stellt ihn als gutmütig dar und man kann ihn echt liebgewinnen und mit ihm mitfühlen.
Zu Recht wird dieser Roman schon jetzt als Krimi das Jahres gehandelt. Seghers ist ein exzellenter Krimi-Autor und das hat er in diesem Buch mal wieder besonders gut bewiesen.
Die Personen und Handlungen sind so aufgebaut, dass sie wirklichkeitsnah und -getreu gestaltet sind, man kann sich gut in die Figuren hineinversetzen.
Fängt man einmal mit dem Lesen an, dann kommt man von diesem Buch nicht mehr los. Man sollte es deshalb beginnen, wenn man Zeit hat.
Leseprobe: "Das wäre nett", sagte sie und senkte rasch die Lider. Marthaler hatte den Eindruck, in ihrem Augenwinkel eine Träne zu sehen. "Haben Sie gehört, was geschehen ist?", fragte er. "Wir wissen inzwischen, wer die Französin war, mit der sich Ihr ... mit der sich Joachim Morlang getroffen hat."
"Ja, ich habe vorhin ihr Foto in den Nachrichten gesehen. Ein hübsches Mädchen. Sie ist entführt worden, nicht wahr?" ...


Fazit:

Verzwickt, spannend, mysteriös!
Seghers schafft es, die Spannung von der ersten Seite, wo sie sofort aufgebaut wird, bis hin zur letzten Seite zu halten. Man ermittelt mit, wenn man das Buch liest und versucht, herauszubekommen, wer nun der oder die Täter sein könnten und wie alles zusammenhängt. Aber erst zum Schluss wird alles aufgeklärt. Es gelingt Seghers hervorragend, den Leser an das Buch zu fesseln und mitzureißen.
Ein guter Krimi sollte meiner Meinung nach den Täter erst auf der letzten Seite entlarven und das ist auch hier der Fall.
Übrigens finde ich allein schon den Titel hervorragend gelungen.
Kompliment Herr Seghers: Lesefutter vom Feinsten!