Die nachfolgende Kritik bezieht sich auf die Romanausgabe desselben Titels.
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J. K. Rowling: "Harry Potter und der Halbblutprinz" [2005]

Wertung: 4 von 6 Punkten  |   Kritik von Jens Adrian  |   Hinzugefügt am 31. August 2005
Autorin: Joanne Rowling

Genre: Fantasy / Unterhaltung

Originaltitel: Harry Potter and the Half-Blood Prince
Originalsprache: Englisch
Gelesen in: Englisch
Ausgabe: Gebundene Ausgabe
Länge: 607 Seiten
Erstveröffentlichungsland: Großbritannien
Erstveröffentlichungsjahr: 2005
Erstveröffentlichung in Deutschland: 2005
ISBN-Nr. (gelesene Ausgabe): 0-7475-8110-X


Kurzinhalt:
Nachdem Professor Dumbledore den Zauberlehrling Harry Potter während der Sommerferien bei seiner Pflegefamilie, den Dursleys, besuchte, machen sich die beiden auf den Weg, den ehemaligen Hogwarts-Lehrer Horace Slughorn erneut für einen Lehrposten an der Schule zu rekrutieren.
Wenig später bei den Weasleys angekommen, verfliegt die Zeit bis zum Schulanfang des sechsten Jahres für Harry wie im Flug. Wieder in Hogwarts angekommen, erhärtet sich Harrys Verdacht, dass Draco Malfoy etwas Böses im Schilde führt, und auch Snape scheint entgegen Dumbledores Versicherungen, mit ihm unter einer Decke zu stecken. So macht sich Harry einmal mehr daran, seine Vermutungen zu beweisen, wobei ihn Dumbledore in privaten Sitzungen in die Erinnerungen Anderer entführt, um so die Vergangenheit von Lord Voldemort, den mächtigsten bösen Zauberer und Mörder von Harrys Eltern, näher zu beleuchten. Darin spielt auch Professor Slughorn eine Rolle, in dessen Unterricht Harry an ein Buch gelangt, das offensichtlich einem "Halbblutprinzen" gehört, der zahlreiche Zaubersprüche und Zaubertränke erfunden hat.
Während Harry weiterhin Malfoy und Snape nachspürt, wobei Malfoy von Zeit zu Zeit aus dem weiter mit Sicherungsmaßnahmen verstärkten Schloss zu verschwinden scheint, mit Dumbledore private Sitzungen abhält und versucht, die Identität des Halbblutprinzen herauszubekommen, werden immer wieder Schüler in Hogwarts mit dunkler Magie angegriffen – und auch die Freundschaft zwischen Hermine und Ron wird auf eine harte Probe gestellt ...


Kritik:
Als Harry Potter und der Orden des Phönix [2003] vor etwas mehr als zwei Jahren, im Juni erschien, errang das Werk aus der Feder der Autorin J.K. Rowling als erste englischsprachige Ausgabe den ersten Platz der deutschen Bestsellerlisten. Weitaus mehr Aufsehen erregte jedoch ein deutsches Fanprojekt, das Teilnehmern eine vollständig übersetzte Fassung des Buches anbot – in der ersten Julihälfte desjenigen Jahres. Die offizielle deutsche Buchversion erschien Anfang November, also ganze vier Monate, nach der englischen Erstveröffentlichung. Dem deutschen Verlag gefiel das insofern nicht, als dass man unter herben Stückzahlrückgängen litt; Interessenten hatten sich entweder die Originalausgabe gekauft, oder wurden von dem immens hohen Verkaufspreis von 28,50 EUR abgeschreckt. Daraus hat man wohl gelernt, immerhin kostet Harry Potter und der Halbblutprinz "nur" 22,50 EUR in der deutschen Ausgabe. Die englische Originalausgabe liegt noch gut sieben Euro niedriger.
Zwei Jahre musste man als Kenner der Vorgängerromane warten, ehe Rowlings vorletzter Band, der als siebenteilige Romanreihe gedachten Saga erscheinen würde, und in der Zeit kochten die Gerüchte hoch: erneut sollte eine wichtiger Hauptcharakter im Kampf gegen Lord Voldemort umkommen, und auch um die Identität des Halbblutprinzen rankten sich viele Vermutungen. Was den Leser mit dem sechsten Band der Reihe erwartet, ist allerdings mehr oder weniger ernüchternd, denn auch wenn die letzten 150 Seiten mit einer packenden Erzählung und einigen immens großen Überraschungen auftrumpfen, die vorangehenden Kapitel zeigen ansich nur den Alltag in der Zaubererschule Hogwarts, der – wie man nun gezeigt bekommt – ansich alles andere als aufregend ist.

Die ersten zwei Kapitel Harry Potter überhaupt nicht auftreten zu lassen, wird sicherlich viele Fans verwundern, kleidet den Roman aber von Grund auf in die Stimmung, die Rowling damit erzeugen wollte, und verstärkt mit den düsteren Andeutungen über die Verpflichtung, die Draco Malfoy und Severus Snape eingehen das bedrohliche Gefühl, das die Autorin über den kommenden Seiten schweben lässt.
Doch hier liegt auch schon eines der großen Probleme des Romans, denn während die Stimmung mit dem ständigen Nebel, Regen und seltenen Lichtblicken immer sehr bedrückend geraten ist, geschieht ansich nicht wirklich etwas, das diese Stimmung auch rechtfertigen würde. Von zwei kleinen Zwischenfällen einmal abgesehen (die auch eine Hauptfigur betreffen) und Harrys wachsendem Hass gegen Draco Malfoy und Severus Snape abgesehen, geschieht in Hogwarts nicht sehr viel. Dafür darf man als Leser einem äußerst oberflächlich eingebrachten Tächtelmächtel von Ron und einer Mitschülerin beiwohnen, und auch Harry kann sich endlich entscheiden, für wen sein Herz schlägt.
Die Sitzungen mit Professor Dumbledore, in denen sie in die Vergangenheit von Lord Voldemort eindringen, sind zwar interessant, aber meist länger geraten, als ansich notwendig, und wenn jedes zweite Kapitel damit beginnt, dass die "nächsten Wochen nichts interessantes" geschah, geht eben auch die Stimmung verloren, die in den meist sehr kurzen Passagen wieder aufgebaut wird. So spielen die ersten 100 Seiten an einem Tag, ebenso die letzten 100 Seiten, die über mehrere Tage hinweg geschehen – die vier Hundert seiten dazwischen besuchen die Figuren immer wieder bei Schlüsselmomenten, die aber meist nur beiläufig interessant geraten sind, und auch wenn sie durchweg unterhalten, ansich recht wenige Höhepunkte bieten. Was J.K. Rowling dafür in Harry Potter und der Halbblutprinz ganz gut gelingt, ist die Verknüpfung der einzelnen Handlungselemente der bisherigen Romane mit der großen Storyarc um Lord Voldemort. Auch hier finden aufmerksame Fans die ein oder andere Ungereimtheit, doch insgesamt ist der Aspekt des Buches sehr gut geraten und macht storytechnisch großen Sinn – wer allerdings nach dem letzten Buch hier darauf hofft, dass sich Voldemort und Potter einmal mehr gegenüber stehen, wird überrascht sein.
Wirklich ärgerlich ist allerdings, dass auch im neuesten Abenteuer des Zauberlehrling das altbekannte Schema zu sehen ist, laut dem Harry allen in seiner Umgebung seine Befürchtungen und Überzeugungen mitteilt, diese nicht auf ihn hören, und Harrys "ich hab's doch gleich gesagt" am Schluss nur nicht fällt, weil die Passivität seiner Beschützer und Freunde dazu führte, dass etwas Schlimmes geschah. Man sollte meinen, dass selbst die Autorin diese Erzähltechnik nach fünf Bänden Leid gewesen ist, und einen anderen Ansatz wählen würde, auf den man nach dem Ende von Harry Potter und der Halbblutprinz immerhin beim siebenten Buch hoffen kann.

Dass J.K. Rowling um eine Charakterentwicklung bemüht ist, ist offensichtlich, immerhin mussten manche Figuren 17 Jahre alt werden, ehe sie erkannten, dass sie sich zu anderen hingezogen fühlen. Im Laufe des Buches gibt es solche Momente, die obligatorischen Eifersuchtsszenen, die sich die Charaktere auch nicht eingestehen wollen, selbstverständlich inbegriffen. Wieso jedoch am Ende im letzten Kapitel alle Entwicklungen wieder auf Null gesetzt werden müssen, verstehe wer will.
Anstatt psychologische Tiefe einzubauen, und Harry in seinem Bestreben Voldemort zur Strecke zu bringen, selbst die Dunkle Magie benutzen zu lassen, wehrt sich der ansich nur durchschnittliche Schüler mit allerlei harmlosen Zaubersprüchen, die Todesser allenfalls handlungsunfähig zurücklassen, anstatt sie ernsthaft zu verletzen – und das, obwohl Potter selbst unmittelbar zuvor einen schweren Verlust erfahren hat. Dies macht beim Lesen selbst einfach keinen Sinn und kratzt auch zunehmend an der Glaubwürdigkeit der Hauptfigur, die sich im Laufe des Buches (wie schon in den Bänden zuvor) nur mit Hilfe seiner Freunde und Beschützer aus irgendwelchen Lagen befreien kann, und ansich nicht einmal Draco Malfoy gewachsen ist – weswegen er trotzdem von allen als großer Zauberer angesehen wird, ist gerade nach diesem Band vollkommen unverständlich.
Auch die übrigen Figuren bekommen recht wenig zu tun, allen voran Ron und Hermine, die allenfalls für unterhaltsame und lustige Momente sorgen dürfen – dass die im letzten Roman geforderten Luna Lovegood und Neville Longbottom überhaupt nicht zum Tragen kommen, ist schade und ansich auch unnötig, die übrigen Figuren werden in Harry Potter und der Halbblutprinz allenfalls portraitiert und kaum weiterentwickelt.
Einzig Severus Snape bekommt etwas mehr zu tun, und wer sich bei Harry Potter und der Orden des Phönix, beziehungsweise seinen Vorgängerromanen, noch beschwerte, dass Professor Dumbledore nichts zu tun hätte, wird hier auf seine Kosten kommen, denn der Schulleiter darf endlich wieder in Aktion treten.
Dass sich allein auf Grund der Handlungselemente der sechste Band der Harry Potter-Reihe nicht als Kinderbuch eignet, ist verständlich und wird spätestens beim Finale offensichtlich, wenn magische Zombies eine Rolle spielen, aber auch zuvor gibt es immer wieder Aspekte und recht brutale Schilderungen, die für Kinder einfach ungeeignet sind – eine Ausnahme hier stellt die Kategorisierung der Figuren in Gut und Böse dar, die bei Rowling in einem beinahe schon surreal-kindlichen Maße Form annimmt: wer einmal gut war, wird dies auch bleiben, wer einmal auf der Seite der Bösen stand, wird auch dies nicht rückgängig machen können. Anstatt also den Charakter von Draco Malfoy nach den Erlebnissen seines Vaters im vorangehenden Buch grundlegend zu verändern, ihn erkennen zu lassen, wofür die Todesser eigentlich stehen, und ihn zu Harrys Verbündetem zu machen, folgt der Sohn den Sünden seines Vaters und wird ebenso bösartig geschildert, wie man das nur in Märchen kennt.
Sollte sich hinter Rowlings Entscheidung, den Täter am Ende zu präsentieren, tatsächlich ein großer Storytwist verbergen, der erst im kommenden Buch aufgelöst werden wird, kann man ihr immerhin eine Figur zugute halten, die mehr als nur eine Facette besitzt, doch das wird man als Leser erst in zwei Jahren erfahren und darf bis dahin auch bezweifelt werden.
Wieso von den übrigen Charakteren ausgerechnet zwei, drei Nebenfiguren etwas weiter entwickelt werden, die Hauptfiguren aber am Ende genau in dem Zustand sind, wie zu Beginn, verwundert und scheint vor allem der Charakterfindung der inzwischen beinahe erwachsenen Personen nicht zuträglich.

Dramaturgisch kann der Roman, wie bereits erwähnt, in den Schlüsselmomenten durchaus überzeugen, und gerade die letzten 150 Seiten fliegen am Leser nur so vorbei, ebenso wie der einfallsreiche und gut gelungene Anfang, auch die Exkursionen in Voldemorts Vergangenheit bieten für den Leser genügend Spannung – weswegen aber vom Anfang abgesehen wirklich der gesamte Roman aus der Sicht von Harry Potter erzählt sein muss, verstehe wer will. Statt die Situation mit der Haupthandlung zu nutzen, um beispielsweise Luna und Neville in einer Nebenhandlung einzubinden, die letztlich darauf hinausläuft, Harry zu helfen, was die Story selbst auch komplexer gemacht hätte, wird Harry Potter und der Halbblutprinz sehr geradlinig erzählt, ohne zusätzliche Schauplätze oder Nebenhandlungen, von den kindlichen Flirteinlagen einmal abgesehen. Da man so allerdings die groben Handlungsverlauf, der sich ohnehin wieder auf ein ganzes Jahr erstreckt – und gemäßt Harry-Potter-Tradition die ereignisreichsten Wochen am Ende jedes Schuljahres liegen – mehr oder weniger vorhersehen kann, bleibt vier Hundert Seiten lang eine richtige Spannung, die einem zum Vorblättern animiert, leider aus.
Dies versucht die Autorin mit dem Rätselraten um die Identität des Halbblutprinzen zu kompensieren, was ihr ansich auch ganz gut gelingt. Doch auch wenn sie zahlreiche falsche Fährten auslegt und die Leser animiert, mitzurätseln, auf die letztliche Auflösung kann man als Leser nicht kommen, da einem ein entscheidender Hinweis fehlt, der auch in keinem der vorangegangenen Bücher eingebracht wurde, und der erste nach der Auflösung verraten wird. Das Rätselraten hat also insofern keinen großen Sinn, was jedoch den Spaß am Lesen nicht schmälert. Hier hätte sich J.K. Rowling allerdings eine schlüssigere Lösung einfallen lassen können, so dass man auch als Leser in dem Moment auf die Lösung kommt, die ansich ständig vor einem schwebte.

Sprachlich gibt es am sechsten Band nichts auszusetzen, die Autorin bewältigt den Roman routiniert, erzeugt allerdings hauptsächlich bei denjenigen Szenen, die über mehrere Stunden oder Tage hinweg spielen, mit einer detailreichen Beschreibung eine plastisches Bild im Kopf des Lesers, wohingegen die alltäglichen Momente in Hogwarts auch stilistisch stark an die vorangehenden Romane erinnern.
Was nach knapp 600 Seiten bleibt ist zwar ein kurzes, aber angesichts des Verkaufspreises der deutschen Ausgabe doch recht kostspieliges Lesevergnügen, das Fans sicherlich bis zum kommenden siebenten Band zufrieden stellen wird. Für sich betrachtet ist Harry Potter und der Halbblutprinz sicherlich kein schlechtes Buch, auch wenn man sich nach den Ankündigungen des letzten Bandes ein feuergefährlicheres Abenteuer gewünscht hätte. Doch der Moment der Wahrheit lässt auch hier bis auf die letzten ein Hundert Seiten auf sich warten. Das Grundproblem wird hierbei erneut offensichtlich: da auch dieser Band über ein ganzes Jahr verteilt spielt, gibt es sehr viele Sprünge innerhalb der Geschichte, die damit erklärt werden, dass eben nichts von Bedeutung geschehen sei – bedenkt man allerdings, dass auch sonst zwei Drittel des Buches lang nicht wirklich etwas geschieht, von kleinen Zankereien, Eifersuchtsdramen und ein wenig Herzschmerz einmal abgesehen (die Situationen, in denen man in die Vergangenheit von Lord Voldemort gezogen wird sind eher selten), reduziert sich das sechste Buch auf ein gelungenes und überraschend mutiges Finale, das von fünf Hundert Seiten solider aber ansich überraschungsfreier Unterhaltung eingeleitet wird.
Langweilig ist das zwar nicht, aber man hat irgendwie das Gefühl, als hätte man all das schon einmal gelesen – oder gar schon fünf Mal.


Fazit:
Wer den Medienrummel der letzten Jahre um Harry Potter und die Romanreihe ein wenig verfolgte, wird sich erinnern, wie in manchen Bibiotheken am Erscheinungstag Lesungen abgehalten wurden, unzählige Fans in Kostümen nachts um kurz nach Mitternacht ihr Exemplar frisch aus dem Lieferwagen erhielten, und die Medie vor Euphorie kaum zu bremsen waren. Das Harry Potter-Fieber, so scheint es, ist jedoch großteils abgeflacht, und wenn man sich das neueste Werk aus der Feder von J.K. Rowling ansieht, kann man auch ein wenig verstehen, wieso.
Es ist nicht so, dass das neueste Abenteuer des Zauberlehrlings schlecht wäre, das ist es wirklich nicht, nur finden sich immer weniger neue Ideen in der Saga, und auch Harry Potter selbst scheint als Magier alles andere als ein Naturtalent. Hier nutzt er Zaubersprüche aus einem Buch, dessen Ursprung er nicht kennt, betrügt in der Schule und erweist sich im Zweikampf selbst mit unterlegenen Gegnern als hilflos, wenn ihm nicht jemand zu Hilfe eilt. Wieso sich die Autorin für eine solche Portraitierung ihrer Hauptfigur entschied, ist schleierhaft, und passt auch nicht so recht zu den bisherigen Romanen.
Was mich jedoch an Harry Potter und der Halbblutprinz am meisten überraschte, war die Tatsache, dass es bislang Harry Potters ereignislosestes Jahr in Hogwarts darstellt. Die hauptsächliche Handlung konzentriert sich entweder auf den Anfang, oder den Schluss, dazwischen geschehen allenfalls Dinge, die diejenigen Fans interessieren, welche sich schon lange nach den großen Zusammenhängen fragten, die hier tatsächlich teilweise hergestellt werden. Das Rätselraten um den Halbblutprinz ist zwar ganz nett, die Auflösung stellt aber all diejenigen nicht zufrieden, die sich an der Rätselei beteiligt haben, denn auf diese Antwort hätte man schlicht nicht kommen können – und wenn eine bedeutende Hauptfigur hier ihren eher klanglosen Abgang findet, kommt man nicht umhin, sich zu fragen, weswegen sich Rowling für ein solches Szenario entschied.
Dass es im Universum von Harry Potter außerdem eine so klare Trennung zwischen Schwarz und Weiß, Gut und Böse gibt, mag zwar kindgerecht erscheinen, beraubt jedoch viele ansich potentiell vielschichtige Charaktere um ihre Möglichkeiten und die Story selbst um ihre Komplexität. Davon einmal abgesehen, ist jedoch auch am sechsten Band der Reihe kaum etwas zu finden, das für kleine Leser geeignet ist. Einerseits, weil eine Welt um böse Zauberer, Mörder, Leichen und Monster in einer so aussichtslosen Schilderung kaum von sehr jungen Kindern begriffen werden kann, andererseits aber auch, weil viel Gewalt vom Hauptcharakter ausgeht.
Für Fans ist der sechste Band ein weiterer Schritt zum Finale, das nach derzeitigen Plänen der Autorin im nächsten Roman warten wird – und bei dem, wie man nach einigen überraschenden Wendungen in diesem Band feststellen muss, alles offen ist; dabei ist es sicherlich nicht das schwächste Buch der Reihe, aber auch nicht das stärkste.