Lost: "Gestrandet" (Pilotfilm) [2004]
Wertung: |
Kritik von Jens Adrian |
Hinzugefügt am 02. April 2005
Genre: Drama / Fantasy / ThrillerOriginaltitel: Lost: "Pilot"
Laufzeit: 77 min.
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2004
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren
Regie: J.J. Abrams
Musik: Michael Giacchino
Darsteller: Naveen Andrews, Emilie de Ravin, Matthew Fox, Jorge Garcia, Maggie Grace, Josh Holloway, Malcolm David Kelley, Daniel Dae Kim, Yoon-jin Kim, Evangeline Lilly, Dominic Monaghan, Terry O'Quinn, Harold Perrineau Jr., Ian Somerhalder
Kurzinhalt:
Als Jack Shepard (Matthew Fox) die Augen öffnet, liegt er unter Palmen. Benommen und mit einer blutenden Wunde an seiner Seite, taumelt er zum Strand zurück und erblickt das überwältigende Grauen: Er ist einer von 48 Überlebenden eines Flugzeugabsturzes – die brennenden Wrackteile liegen auf dem Strand verstreut, Verletzte kämpfen schreiend um ihr Leben – da er Arzt ist, hilft Jack, wo er kann, und muss sich doch mit der Gewissheit abfinden, dass er wohl mit den Übrigen für unbestimmte Zeit auf der Insel gestrandet ist.
Zusammen mit der verschlossenen Kate (Evangeline Lilly) und Charlie (Dominic Monaghan) macht er sich deshalb auf, das Cockpit zu finden, das weiter im Insel-Innern abgestürzt sein muss. Unterdessen kommt es zu ersten Spannungen unter den Überlebenden; während Sayid (Naveen Andrews) und James (Josh Holloway) aneinander geraten, Boone (Ian Somerhalder) seiner Schwester Shannon (Maggie Grace) klar zu machen versucht, dass sie auf der Insel tatsächlich gestrandet sind, und sich das koreanische Paar Jin (Daniel Dae Kim) und Sun Kwon (Yoon-jin Kim) von den anderen abkapseln, muss sich Michael (Harold Perrineau Jr.) um seinen neunjährigen Sohn Walt (Malcolm David Kelley) kümmern, den er nicht einmal selbst richtig kennt.
Hurley (Jorge Garcia) ist zwar bemüht, die Stimmung unter den Überlebenden mit seinem Optimismus zu heben – schon im Hinblick auf die hochschwangere Claire (Emilie de Ravin) – wohingegen John Locke (Terry O'Quinn) mit seiner geheimnisvollen Ruhe fast schon unheimlich wirkt.
Dabei birgt die Insel weit größere und gefährlichere Geheimnisse, als man erahnen könnte ...
Kritik:
J.J. Abrams gehört zu den aufstrebenden Sternen Hollywoods – dabei feierte der vielseitige Filmemacher seine größten Erfolge bislang "nur" im Fernsehen.
Im Alter von nur 24 Jahren schrieb er am Skript zu Filofax – Ich bin Du und Du bist nichts [1990] mit, zeigte ein Jahr später mit seiner Vorlage zu In Sachen Henry [1991] einen zerbrechlichen Karriere-Anwalt (klasse gespielt von Harrison Ford) und werkelte sogar am Skript zum Michael Bay-Armageddon – Das jüngste Gericht [1998]-Action-Kracher (zusammen mit vier anderen Autoren). Im selben Jahr kam seine ungewöhnliche Drama-Serie Felicity [1998-2002] ins Fernsehen, die sogar für einen Golden Globe nominiert wurde. Es folgte wenig später der Horrorthriller Joyride – Spritztour [2001], an dem Abrams mitschrieb, und ebenfalls 2001 startete seine neue, ungewöhnliche Agenten-Serie Alias – Die Agentin [seit 2001] im US-Fernsehen. Die qualitativ hochwertige Serie musste zwar einen gewissen Zuschauerschwund hinnehmen, dank der intelligenten Hintergrundgeschichte und der actionlastig orientierten Stories gelang es Alias jedoch in der aktuell vierten Staffel erneut, die Stammzuschauerschaft vor den Fernseher zu locken. In Alias führte Abrams – wie auch schon in Felicity – mehrmals Regie und übernahm diese Aufgabe sogar beim Pilotfilm, mit dem er selbst hinter der Kamera Talent für eine flotte Erzählung bewies.
Im Herbst 2004 schließlich kam Lost ins (amerikanische) Fernsehen, und die äußerst ungewöhnliche Drama-Serie konnte in den USA so viele Zuschauer begeistern, wie kaum eine andere neue Serie. Wöchentlich knapp 15 Millionen Zuschauer schalten bei den Erlebnissen der gestrandeten Inselbewohner ein. Dabei sieht man der Serie nicht nur den unglaublichen Aufwand an – im Gegensatz zur rasant aus dem Boden gestampften, dilettantisch umgesetzten und glücklicherweise kurzlebigen deutschen RTL-Peinlichkeit Verschollen [2004-2005] drehen die Lost-Macher tatsächlich auf Hawaii –, sondern erkennt an der Umsetzung, dass sich die Produzenten trotz des recht jungen Casts an ein erwachsenes Publikum richten und die Mystery-Hintergrundgeschichte geschickt in charakterbezogene Drama-Episoden verpacken.
Dies ist im Ansatz schon im Pilotfilm zu erkennen, wenn die verschiedenen Hauptfiguren näher beleuchtet werden, und die Macher zeigen, wie sie den Absturz erlebten, und was sie ansich an Bord des Absturz-Flugzeugs gebracht hat – dabei werden selbstverständlich nicht alle 48 Überlebenden behandelt, aber ein Hauptcast von 14 Darstellern ist durchaus eine sehr große Verantwortung für die Autoren.
Autor und Serienerfinder J.J. Abrams meinte in einem Interview, dass die Serie auf sechs Jahre ausgelegt sei, sollten die Quoten dies zulassen. Staffel eins umfasst die ersten 40 Tage der Überlebenden auf der Insel (wobei jede Episode in knapp 48 Stunden spielt, abgesehen vom Pilotfilm, der nur etwa einen Tag schildert) – die biblische Anspielung ist diesbezüglich sicher kein Zufall. Die Darsteller selbst sind eigenen Angaben zufolge ebenso im Unklaren über kommende Story-Entwicklungen, wie die Zuschauer; und so bleibt es also spannend, was sich die Autoren für Lost tatsächlich einfallen lassen.
Im Pilotfilm wird der Zuschauer zusammen mit Hauptfigur Jack Shepard mitten ins Geschehen geworfen. Wortlos präsentiert Abrams das Grauen um den Flugzeugabsturz und die paralysierende Hilflosigkeit der Überlebenden. Wenig später schon werden die ersten Bande und Gruppierungen geknüpft, Figuren vorgestellt und Rückblicke gezeigt, die die Herkunft einzelner Personen erklären. Dies gelingt den Schreibern dabei so gut, dass nie Langeweile aufkommt, die Spannung in den richtigen Situationen wirklich auf die Spitze getrieben wird, und die Szenenwechsel trotzdem nie abrupt oder unpassend scheinen. Mit viel Gespür für natürliche Dialoge und unterschiedliche Charaktere umschiffen die Macher somit stilsicher die üblichen Genre-Klischees und stellen der außergewöhnlichen Situation ganz gewöhnliche Menschen gegenüber, was die Identifizierung des Publikums mit einzelnen Charakteren natürlich umso einfacher macht.
Das Team um J.J. Abrams schuf ein überraschend vielschichtiges Skript, das zahlreiche Story-Elemente ins Rollen bringt – ansich wird keines davon im Pilotfilm abgeschlossen –, und den Zuschauer mit wirklich unerwarteten Überraschungen verblüfft. Die Dialoge sind ebenso gelungen, wie die unterschiedlichen Charakter-Zeichnungen, und wenn Charlie in den letzten Sekunden die berechtigte Frage "Wo sind wir?" stellt, hätte man als Zuschauer ebenfalls gerne eine Antwort darauf und kann die nächste Episode kaum noch erwarten.
Getragen wird Lost von einem Ensemble, das zwar nur wenige bekannte Namen auflistet, aber dennoch exzellent besetzt ist.
Von dem charismatischen Matthew Fox angeführt, fallen in den ersten 70 Minuten eigentlich alle wichtigen Darsteller bereits positiv auf. Fox überzeugt durch seine natürliche Darbietung, die ihn sofort sympathisch macht, wohingegen Evangeline Lilly mit ihrer zurückhaltenden, etwas schüchternen Art ebenfalls einen tollen Eindruck hinterlässt.
Naveen Andrews in der Rolle des Irakers Sayid mimt so routiniert wie Emilie de Ravin als schwangere Claire; Maggie Grace und Josh Holloway erfüllen ihre Rollen passend und verleihen ihren Figuren dadurch auf Anhieb etwas Unsympathisches, was jedoch zweifellos beabsichtigt ist. Auch zwischen Harold Perrineau Jr. (Matrix: Reloaded [2003]) und dessen Filmsohn Malcolm David Kelley stimmt die Chemie, während Terry O'Quinns John Locke außerordentlich mysteriös rüber kommt.
Dass Yoon-jin Kim und Daniel Dae Kim (24 [seit 2001]) in der Serie zu sehen sind, ist in erster Linie den Produzenten zu verdanken – ursprünglich hatte Yoon-jin Kim für die Rolle von Kate vorgesprochen, doch sie war für die Macher nicht die Idealbesetzung; daraufhin wurde ihr Charakter Sun Kwon ins Skript geschrieben, und um ihren Filmgatten Daniel Dae Kim als Jin Kwon ergänzt. Beide spielen sehr gut und werden in den kommenden Episoden stärker zur Geltung kommen (im wahren Leben sind sie trotz Namensgleichheit weder verheiratet, noch verwandt).
Ian Somerhalder, bekannt aus einem wiederkehrenden Gastauftritt in Smallville [seit 2001], spielt seine Rolle ebenso überzeugend, wie der grundsympathische Jorge Garcia (Becker [1998-2004]) – Garcia verpasste aufgrund der Dreharbeiten auf Hawaii die Hochzeit seiner Schwester, war allerdings der erste Darsteller, der eine Zusage für die Besetzung in Lost bekam.
Ein Auftritt, der vielen Fans ein Lächeln aufs Gesicht zaubern wird, ist derjenige von Dominic Monaghan, bekannt als Hobbit Merry aus der Herr der Ringe [2001-2003]-Trilogie. Dass gerade er einen derart schwierigen Charakter bekommen hat, verwundert sicherlich auf den ersten Blick und lässt Raum für seine kommende Entwicklung. Nichtsdestotrotz ist er gut besetzt und füllt seine Rolle mehr als souverän aus – sein Charakter war eigentlich für einen deutlich älteren Darsteller geplant, wurde aber nach Monaghans Vorsprechen speziell auf ihn zugeschnitten.
Die gesamte Besetzung ist erstklassig ausgewählt, und jeder bekommt etwas zu tun. Man darf gespannt sein, auf welche Figuren die Macher in Zukunft besonderen Wert legen werden. Mit Darstellern dieses Kalibers kann es ansich keine "falsche Wahl" geben.
Pedanten sei allerdings zugestanden, dass Vincent ansich nicht männlich ist – die Hündin hört in Wirklichkeit auf den Namen Madison.
Für gewöhnlich stehen Film-Crews von TV-Serien eine Woche Drehzeit pro Episode zu – die Dreharbeiten des aus zwei Episoden bestehenden Pilotfilms von Lost dauerten dagegen über einen Monat. Regisseur J.J. Abrams standen dafür knapp zehn Millionen Dollar zur Verfügung; damit ist Lost einer der teuersten Serienstarts aller Zeiten. Es kostete allein 250.000 Dollar, um die Trümmer des Flugzeugwracks an die Küste von Hawaii zu bringen – und der Aufwand, sowie die beeindruckende Location, ist in jeder Einstellung sichtbar.
Der Vorteil für Abrams in Bezug auf reale Sets ist offensichtlich: Mit langen Kameraschwenks, interessanten Perspektiven und malerischen Aufnahmen versetzt er die Zuschauer an die Seite der Figuren, schockiert das Publikum beim erschreckend "echten" Wrack zu Beginn und wirft es mitten ins Geschehen. Der Regisseur und Autor stellt sein Talent hinter der Kamera nachdrücklich unter Beweis, überzeugt mit spannenden, schnell geschnittenen Momenten und charakterintensiven Szenen, die die Darsteller fordern. Zusammen mit der herausragenden Optik und Top-Spezial-Effekten, insbesondere beim Absturz selbst, lieferte J.J. Abrams eine bemerkenswerte Arbeit ab, die Kino-Produktionen in nichts nachsteht.
Einige Squenzen wurden auf freien Flächen im Kaaawa Valley gedreht, wo unter anderem auch Jurassic Park [1993] entstand – dabei handelt es sich bei dem Tal um eines der wenigen, die vollständig in Privat-Besitz sind.
Ein Set des Pilotfilms durften die Darsteller vor Drehbeginn darüber hinaus überhaupt nicht besichtigen, stattdessen wurden sie mit verschlossenen Augen dorthin geführt und durften die Augen erst öffnen, als die Kameras mit der Aufnahme begannen – diese Sequenz, bei der die drei betreffenden Schauspieler das Flugzeug-Cockpit entdecken, ist also in der Episode mit den tatsächlichen Darsteller-Reaktionen zu sehen.
Die aufwändige Umsetzung ist den Machern mehr als gelungen; die Bilder sind spektakulär, und das Handwerk wird dem originellen Konzept in jeder Minute gerecht – der Abspann einer jeden Folge beinhaltet treffenderweise den Satz: "Die Produzenten danken der Bevölkerung von Hawaii für ihre Zusammenarbeit und ihre Aloha-Gesinnung."
Für die Musik verpflichtete Abrams einmal mehr seinen Hauskomponisten Michael Giacchino, der nicht nur für Alias verantwortlich ist, und dafür bereits viel Lob erntete, sondern für seinen Spitzen-Score zu The Incredibles – Die Unglaublichen [2004] zahlreiche Preise einheimsen konnte.
Für Lost fand er einen erfrischend interessanten Ansatz, gibt sich großteils minimalistisch mit Pauken und wenigen Streichern, fährt in den richtigen Momenten aber ein entsprechendes Treck-Thema auf, das schon ein wenig an Jurassic Park erinnert. Dabei ist die Musik weit weniger elektronisch als beispielsweise in Alias und passt in allen Situationen wie gewohnt gut.
Sogar musikalisch gehört Lost zu den Highlights der Fernseh-Landschaft und es dürfte nicht lange dauern, bis hier ebenfalls ein Score in den Regalen stehen wird. Sowohl der Auftakt der Episode, als auch das Finale sind exzellent vertont, wobei sich Giacchino immer dezent im Hintergrund hält.
Einer der großen Vor- oder Nachteile – je nachdem, von welchem Standpunkt aus man die Sache betrachtet – ist die Tatsache, dass man als Zuschauer "nur" das Endprodukt im Fernsehen bewundern kann. Es wäre sicherlich sehr interessant gewesen, Ex-Batman [1989] Michael Keaton in der Rolle von Jack zu sehen, wie ursprünglich gedacht. Dem Darsteller wurde die Rolle angeboten und Keaton hatte sogar zugesagt, allerdings sollte Jack Shepard den Pilotfilm nach dem damaligen Skript eigentlich gar nicht überleben. Stattdessen wären die Überlebenden im Anschluss von Kate angeführt worden. Doch das Drehbuch wurde überarbeitet, Jacks Rolle im Folgenden ausgebaut, und Keaton wollte sich keiner längeren Serien-Verprflichtung unterwerfen – zum Glück für Matthew Fox.
Aufmerksame Zuschauer werden vielleicht feststellen, dass die unglückliche Fluglinie in der Serie "Oceanic" heißt – diese wird in Filmen häufig verwendet und "stiftete" zum Beispiel auch das Flugzeug für Einsame Entscheidung [1996]; wer jedoch danach Ausschau hält, kann lange suchen: Wie die berühmt-berüchtigten 555-Telefonnummern, ist "Oceanic" ebenfalls rein fiktiv.
In den USA wie hierzulande war die Werbekampagne für Lost außergewöhnlich hoch – über dem großen Teich mit Erfolg, was man in Deutschland nur hoffen kann. Nicht nur, dass die ungewöhnliche Serie dort einen erstklassigen Start verbuchen konnte, sie zählt nach wie vor zu den erfolgreichsten Sendungen im Wochen-Programm. Es bleibt aber abzuwarten, ob J.J. Abrams seinen Willen bekommt und die Serie volle sechs Jahre überleben wird. Einen Markt scheint es erfreulicherweise dafür zu geben, und wenn die Skripts auch in Zukunft stimmen, steht einer längeren Laufzeit ansich nichts im Wege. Die 48 Überlebenden näher kennenzulernen, wird auf jeden Fall äußerst interessant bleiben.
Dabei könnte sich Abrams eigentlich viel-teilen lassen, denn neben Alias und Lost zeichnet der Filmemacher ab diesem Herbst in den USA außerdem für die Kopfgeldjäger-Serie The Catch [ab 2005] verantwortlich, in der Greg Grunberg die Hauptrolle übernehmen wird – dieser war nicht nur in Felicity und ist in Alias zu sehen, sondern hat auch im Pilotfilm von Lost einen Gastauftritt. Grunberg und Abrams kennen sich seit der Jugendzeit und sind seither befreundet.
Beim TV soll es für den Serienerfinder allerdings nicht bleiben. Ob er nun bei Mission: Impossible III [2006] tatsächlich Regie führt, oder nicht, steht derzeit zwar in den Sternen, im Gespräch ist er schon recht lange. Zusätzlich angekündigt ist The Good Sailor [2006], ein Drama über den Untergang der USS Indianapolis am 30. Juli 1945, nachdem das Schiff von japanischen Torpedos getroffen wurde, und den Kampf der Überlebenden in Haifisch verseuchten Gewässern.
Der erst 38-jährige Jeffrey Abrams hat also noch große Pläne – wenn man sich Lost ansieht, kann man nur hoffen, dass er dazu kommt, sie zu verwirklichen. Er gehört ohne Frage zu den kreativsten und vielversprechendsten Köpfen Hollywoods; und selbst im Pilotfilm stecken derart viele Ideen, dass es ansich für zwei Serien ausreichen würde.
Fazit:
Nach den vollmundigen Versprechungen durfte man gespannt sein, was sich hinter der angekündigten Serien-Sensation verbergen würde – glücklicherweise haben Sender und Macher nicht übertrieben: Dank vielschichtiger Figuren, einer mysteriösen, interessanten Story, der erstklassigen Inszenierung und Umsetzung und den herausragenden Darstellern ist J.J. Abrams bereits mit dem Auftakt ein Meilenstein der Fernseh-Geschichte gelungen. Die beunruhigende Klangkulisse samt der passenden Musik und der grandiose Schauplatz sind dabei nur das Tüpfelchen auf dem I.
Nun bleibt es abzuwarten, ob die Autoren die Hintergrundgeschichte entsprechend weiterentwickeln können, denn einem interessanten Ansatz sollte auch eine vernünftige Auflösung folgen. Dass diese höchstwahrscheinlich ziemlich "phantastisch" ausfallen wird, drängt sich geradezu auf, aber wie um alles in der Welt sich die Schreiber das letztendlich vorstellen, ist wirklich nicht abzusehen.
Mit Lost steht im deutschen Fernsehen ein herausragendes Fernseh-Ereignis an, das sich ohne Weiteres auf Kino-Niveau bewegt und Zuschauer allen Alters begeistern kann. Für Fans der intelligenten, anspruchsvolleren Unterhaltung ist dies Pflichtprogramm – und eine lobenswerte Ausnahme-Erscheinung im tristen Fernseh-Alltag.