A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando [2019] Special-Logo
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Special-Kategorie: Film  |   von Jens Adrian  |   Hinzugefügt am 8. Mai 2019
Index:

Film-Details
Kurzinhalt Hintergrund
Footage-Bericht
Trailers und Clips
Links

Film-Details
Genre: Animation

Originaltitel: Toy Story 4
Laufzeit: noch nicht bekannt
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2019
FSK-Freigabe: noch nicht bekannt

Regie: Josh Cooley
Musik: Randy Newman
Originalstimmen: Tom Hanks, Tim Allen, Annie Potts, Tony Hale, Keanu Reeves, Jordan Peele, Keegan-Michael Key, Joan Cusack, Bonnie Hunt, Kristen Schaal, Wallace Shawn, John Ratzenberger, Jodi Benson, Laurie Metcalf, Jeff Garlin, Timothy Dalton, Patricia Arquette


Kurzinhalt:
(basierend auf Angaben des Produzenten; für die Richtigkeit wird keine Gewähr übernommen)
Auch wenn es Spielzeug-Sheriff Woody (Tom Hanks) schwerfällt, dass Bonnie inzwischen lieber mit anderen Spielsachen spielt, als mit ihm, sein größter Wunsch ist es, dass sie glücklich ist. Selbst wenn sie das mit ihrem selbst gebastelten Forky (Tony Hale) sein sollte, einem Spielzeug, das sie aus einer Plastikgabel improvisiert hat. Als der während eines Road-Trips, auf den Bonnies Eltern mit ihr gehen, bevor sie in die Schule kommt, verloren geht, macht sich Woody auf, Forky zu suchen. Dabei trifft er überraschend auf eine alte Freundin, Bo Peep (Annie Potts). Nur mit ihrer Hilfe kann es Woody gelingen, Forky aus den Fängen der Puppe Gabby Gabby zu befreien. Währenddessen versuchen Buzz Lightyear (Tim Allen), Jesse (Joan Cusack) und Bonnies übrige Spielsachen zu verhindern, dass die Familie weiterfährt – und mit Ducky (Keegan-Michael Key) und Bunny (Jordan Peele) macht auch Buzz neue Bekanntschaften …


Hintergrund:
Vor mehr als 20 Jahren läutete Toy Story [1995] nicht nur den Siegeszug des Animationsstudios Pixar ein, sondern veränderte auch für immer die Art, wie Animationsfilme erzählt wurden. Beim ersten vollständig computeranimierten Trickfilm gelang den Machern damals das Kunststück, die Warmherzigkeit und den Charme des klassischen Zeichentrickfilms ins digitale Zeitalter zu transportieren. Die einfache Fragestellung, was Spielzeugfiguren wohl machen, wenn man nicht hinsieht, ist so einfach wie brillant und ermöglicht eine schier unendliche Bandbreite an fantasievollen Ideen.
Aber statt sich dabei allein an ein sehr junges Publikum zu richten, erzählten die Filmemacher in Toy Story eine Geschichte, von der sich Erwachsene gleichermaßen angesprochen fühlen konnten. Im Zentrum stand damals bereits die Spielzeugfigur Sheriff Woody, die in dem neueren und aufregenden Spielzeug Buzz Lightyear Konkurrenz bekam.

Eine Fortsetzung hätte es nach dem Willen der Animationskünstler an sich nicht geben sollen. Allenfalls eine direkte Videoproduktion wollte man Vertragspartner Disney zugestehen. Allerdings waren die ersten Tests so erfolgreich, dass man sich entschied, Toy Story 2 doch ins Kino zu bringen. Nicht nur hinsichtlich der verwendeten Technik, der aufwändigeren Animationen, den neuen Charakteren und dem umfassenderen Aufbau der Szenen, war Teil zwei eine Steigerung in jeder Hinsicht. Auch hinsichtlich des Humors legten die Macher noch etwas drauf und verloren doch nicht aus dem Blick, dass es eine emotionale Geschichte braucht, um das Publikum mitzureißen. So geht Toy Story 2 im Kern um die Angst vor dem Verlassenwerden und einer enttäuschten Liebe. Gleichermaßen auch davon, wieder Mut zu fassen, neues Vertrauen zu finden.

Obwohl – oder gerade weil – die Möglichkeiten, von hier aus weiterzumachen, so unendlich scheinen, dauerte es sehr lange, ehe Toy Story 3 in den Lichtspielhäusern zu sehen war. Elf Jahre brauchte Pixar, eine Geschichte zu finden, die es in ihren Augen wert war, erzählt zu werden. Und sie lösten dabei etwas ein, was bereits 15 Jahre zuvor angedeutet worden war. Als der Junge Andy, dem Woody gehört, aufs College geht, wird es endgültig Zeit, Abschied zu nehmen. Für ihr Werk wurde Pixar nicht nur mit dem Oscar für den besten Animationsfilm geehrt, man erhielt auch eine Nominierung für den Oscar als bester Film – eine seltene Ehre für Animationsproduktionen.

Danach strichen wieder neun Jahre ins Land, ehe mit A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando endlich Toy Story 4 erscheint. Womöglich fällt es den Machern auch deshalb so schwer, die richtige Story zu finden, da Toy Story für Pixar in etwa so ist wie Micky Maus für Disney, wie Produzent Jonas Rivera sagt. Wenn man mit diesen Figuren, die so sehr mit dem Studio selbst verbunden sind, einen Film angeht, muss er ihnen auch angemessen sein. „Man möchte es nicht vermasseln“, so Rivera. Auch wenn Toy Story 3 einen tollen Abschluss für die Charaktere bietet und im Grunde jeder der Filme eine abgeschlossene Geschichte erzählt, es war nur das Ende einer Story-Arc – Andys. Aber als Hauptfigur, gibt es für Woody noch mehr zu erzählen.


Footage-Bericht:
Am 15. März 2019 lud Disney Deutschland ein, mit dem zweifachen Oscar-Preisträger Jonas Rivera einen exklusiven Einblick in A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando zu erhalten. Exklusiv in zweierlei Hinsicht: Zum einen war der Erfolgsproduzent selbst anwesend und teilte einige Anekdoten und Hintergrundinformationen mit den Anwesenden. Zum anderen wurde eine halbe Stunde Material aus dem Film gezeigt, das teilweise bereits fertiggestellt bzw. beinahe fertiggestellt war. Für eine so frühe Präsentation ist das mehr als umfangreich. Darunter waren auch die ersten 20 Minuten des neuen Toy Story-Abenteuers, das die Frage beantwortet, ob es für Woody bei seiner neuen Besitzerin Bonnie die gleiche Erfahrung sein wird, wie mit Andy. Das Mädchen ist fünf Jahre alt und so sehr sie Woody auch als Spielzeug lieben mag, sie greift doch immer wieder (und immer mehr) zu anderen Spielsachen.

Bei einem Orientierungstag der Vorschule, vor dem sich Bonnie sehr fürchtet, bastelt sie – weil Spielzeuge offiziell nicht erlaubt sind, was Woody jedoch nicht davon abhält, ihr zu Hilfe zu eilen – sich kurzerhand selbst ein Spielzeug: Forky, der ihr hilft, die ungewohnte Situation und Umgebung außerhalb ihres Kinderzimmers zu verarbeiten. Dabei hat Forky mit seiner eigenen Existenzkrise zu kämpfen. Neben Woody ist die bekannte Truppe wieder mit dabei, darunter Buzz und Jessie. Aber es gibt viele neue Figuren in Toy Story 4 zu entdecken: Die bösartige Puppe Gabby Gabby, die in einem Antiquitätenladen regiert, in dem Woody und Forky auf der Suche nach einer alten Freundin sind. Oder die quirlige Giggle McDimples. Der bekannte Combat Carl ist ebenfalls an Bord, sowie das kanadische Stunt-Spielzeug Duke Caboom als Evel Knievel-Verschnitt, im Original gesprochen von Keanu Reeves. Hinzu kommen die Plüschfiguren Ducky und Bunny, denen Buzz auf einem Jahrmarkt begegnet und die seit ewigen Zeiten als möglicher Preis an der Wand einer Schießbude hängen. Mit Bo Peep kehrt außerdem eine vertraute Figur zurück, die im dritten Teil nicht zu sehen war, aber bereits 1995 ihren ersten Auftritt hatte.

Auch wenn die gezeigten Szenen nicht zwangsläufig eine Bewertung des Films an sich zulassen, vermitteln sie zumindest einen Eindruck dessen, was das Publikum in der nunmehr dritten Fortsetzung zu Toy Story erwartet. Und das ist erstaunlich positiv.
War Woody in den ersten Filmen mitunter so sehr um seine eigene Stellung bei Andy besorgt, dass er nicht nur zynisch wurde, sondern sogar offen gegen andere Spielzeuge agiert hat, hat sich der Sheriff weiterentwickelt. So wenig wie die meisten Erwachsenen im Publikum Forky als beschützenswertes Spielzeug ansehen würde, ergeht es auch den anderen Spielsachen in Bonnies Zimmer. Doch Woody erkennt, dass Forky für den Moment das Größte für Bonnie ist – und er alles tun muss, ihn zurück zu bekommen, wenn er nicht will, dass sie unglücklich wird. Es ist für die Figur insofern eine ungewohnte Situation, da er bislang davon angetrieben wurde, was er wollte. Nicht nur, dass er bislang alles erreicht, alles richtig gemacht hat, wenn er nun scheitert, schadet er damit dem Menschen, den er am meisten liebt.

Es ist ein Ansatz, der die Figur in A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando auf eine interessante Art und Weise weiterbringt. Spannend bleibt es hier, inwieweit die übrigen, etablierten Charaktere wie Buzz Lightyear in ihrer Entwicklung vorankommen. Oder überhaupt zu sehen sind. Dessen Mission führt ihn zu den beiden Plüschfiguren Ducky und Bunny, zu denen ein junges Publikum vielleicht auf Grund des schnellen, verbalen Humors weniger gut Zugang findet. Immerhin scheint die böse Puppe Gabby Gabby bei weitem nicht so düster, wie Toy Story 3 stellenweise gewesen ist. Die Abschnitte im Antiquitätenladen wirken mitunter zwar unheilvoll, sind aber trotzdem stets witzig und überzeichnet gewesen.

Was das Screening jedoch offenbarte, war der Sprung hinsichtlich der technischen Präsentation. Nicht nur, dass Toy Story 4 in einem anderen Bildformat präsentiert wird, um der Geschichte einen cineastischeren Touch zu verleihen, wie Produzent Rivera sagt. Die Eröffnungssequenz spielt in einer regnerischen Nacht und beschreibt eine Rettungsmission vor neun Jahren, die Woody mit Hilfe der anderen Spielsachen außerhalb des Hauses übernimmt. Das Haus von Bonnies Eltern im Regenschauer, mit den Spiegelungen in der Pfütze auf dem Boden, dem plätschernden Regen und der schummrigen Beleuchtung erscheint auf eine so plastische Weise fotorealistisch, dass man vergisst, es handle sich hierbei um einen Animationsfilm. Auch sonst waren die Hintergründe auf eine Art und Weise detailliert und lebensnah, dass der Unterschied zum wirklichen Film immer mehr zu verschwimmen beginnt. Ebenso ist der Antiquitätenladen auf eine unbeschreibliche Art und Weise detailliert ausgestattet. Dass die bekannte Figuren, seien es die Spielsachen, oder Bonnie und ihre Eltern, dennoch das vertraute Aussehen behalten, ist nicht minder beeindruckend. Zu keinem Moment kommen hier Zweifel auf, dass es sich um dieselben Charakter handelt, die man seit beinahe einem Vierteljahrhundert kennt. Sie sind lediglich, feiner, detailreicher und plastischer als je zuvor zum Leben erweckt. Technisch ist den Machern offensichtlich ein weiterer Sprung nach vorn gelungen, ohne jedoch den Charme der bekannten Figuren zu verlieren. Das gilt auch für die vielen Anspielungen an vergangene (oder kommende) Pixar-Filme, die sich im Hintergrund verbergen.

Dass selbiges auch für die Geschichte an sich gilt, ist ein Markenzeichen von Pixar. Seit jeher konnte man die meisten Filme des Animationsstudios von der Warte der ganz jungen Zuseherinnen und Zuseher betrachten, oder von Seiten des erwachsenen Publikums, dem sich manche Bedeutungen erst erschließen. Dabei betont Produzent Jonas Rivera, dass Pixar nie behauptet, Kinderfilme zu machen. Es seien vielmehr Filme für Erwachsene und aus dem Blick der Erwachsenen heraus, die jedoch für die ganze Familie geeignet sein sollen. Das deckt sich nicht nur bei Filmen wie Alles steht Kopf [2015], bei denen sich Kinder hervorragend unterhalten lassen können, sich einen älteren Publikum jedoch ganz andere Facetten und Bedeutungen erschließen.
Dass es hierbei der größte Erfolg ist, das Publikum zu berühren, damit Momente, Eindrücke und Erinnerungen an Filme oder nur Szenen bleiben, ist den Machern nicht zuletzt mit der Eröffnungssequenz in Oben [2009] gelungen. Dafür sei es laut Rivera wichtig, dass das Gezeigte beim Publikum eine emotionale Resonanz hervorruft, man tief berührt sei. „Deshalb, ja, genießen wir es, das Publikum zum Weinen zu bringen. Ich hoffe aber, dass sie ebenso viel lachen“, so Produzent Jonas Rivera.

Ob den Machern dieses Kunststück in Toy Story 4 gelingt, bleibt abzuwarten. Wenn dieser sehr vielversprechende Einblick in A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando aber nur eines erreicht hat, dann, dass die Zeit bis zum Kinostart im August ein wenig länger erscheint.


Trailers und Clips:








HD-Versionen in Englisch verfügbar bei Apple.com



Ausführliche Kritiken zu den Toy Story-Filmen finden Sie unter folgenden Links:
Toy Story [1995] (Kritik)
Toy Story 2 [1999] (Kritik)
Toy Story 3 [2010] (Kritik)
A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando [2019] (Kritik)


Links:
Disney.de
Offizielle englische Web-Seite zum Film
Eintrag in der IMDb zum Film

A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando
startet in Deutschland am 15. August 2019 im Kino!