Sherlock Holmes: Gefährliche Mission [1945]

Wertung: 3.5 von 6 Punkten  |   Kritik von Jens Adrian  |   Hinzugefügt am 27. Oktober 2002
Genre: Krimi

Originaltitel: Pursuit to Algiers
Laufzeit: 65 min.
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1945
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren

Regie: Roy William Neill
Musik: Hans J. Salter, Ralph Freed, Leigh Harline, Paul Sawtell, Frank Skinner
Darsteller: Basil Rathbone, Nigel Bruce, Marjorie Riordan, Rosalind Ivan


Kurzinhalt:
Ein Wissenschaftler hat ein wundersames Heilmittel entdeckt und da er um den Missbrauch fürchtet, es an einem geheimen Ort versteckt, den nur sein Sohn kennt.
Der Wissenschaftler wird ermordet und die Attentäter sind nun auch seinem Sohn Nikolas (Leslie Vincent) auf den Fersen.
Sherlock Holmes (Basil Rathbone) und Dr. Watson (Nigel Bruce) sollen den jungen Mann sicher nach Algier bringen. Doch auf dem Luxusdampfer sind auch die Bösewichte einquartiert, und Holmes weiß nicht recht, wem er trauen kann.

KurzKritik:
Wer den deutschen Inhaltstext mit dem originalen amerikanischen vergleicht, wird überrascht sein: während es in der synchronisierten Fassung um ein Heilmittel geht, war der Anlass für die Attentäter im Original (und der Kurzgeschichte von Arthur Conan Doyle, die als Vorlage diente) die Tatsache, dass Nikolas ein Trohnfolger ist und dieser möglichst an der Einhaltung seiner Pflicht gehindert werden soll.
Besser würde es diesen Film allerdings auch nicht wirklich machen: statt Holmes' Suche nach den Attentätern auf dem Schiff in den Mittelpunkt zu stellen, fragt man sich als Zuschauer ansich nur, wieso die stets korrekten Engländer sich lieber anlächeln und dabei Mordpläne schmieden, als dass Holmes endlich etwas unternimmt.
Immerhin sind die Gauner nach kurzer Zeit entlarvt und obgleich sie zahlenmäßig weit unterlegen wären, wehrt sich niemand an Bord gegen sie.
Zum Schluss hin wird das ganze noch gehetzt und zu einem überraschenden Ende hochstilisiert. Die Charaktere sind dabei eher Nebensache und auch ein Subplot mit entwendeten Juwelen ist nicht mehr als ein Lückenbüßer.
Für Fans interessant, allen anderen zu kurz und zu unausgegoren. Die durch Sherlock Holmes berühmt gewordene Deduktion kommt hier ebenfalls so gut wie überhaupt nicht zum Tragen und ein Verbrechen muss ebenfalls nicht aufgeklärt werden.

Fazit:
Die Kurzgeschichte ist mit Sicherheit unterhaltsamer als der Film. Mit 65 Minuten nicht der kürzeste, aber auch nicht der längste Sherlock-Holmes-Fall – dabei auch nicht der beste, aber auch nicht der schlechteste.