Ein Schweinchen namens Babe [1995]
Wertung: |
Kritik von Lars Adrian |
Hinzugefügt am 17. August 2002
Genre: Komödie / FantasyOriginaltitel: Babe
Laufzeit: 88 min.
Produktionsland: Australien / USA
Produktionsjahr: 1995
FSK-Freigabe: ohne Altersbeschränkung
Regie: Chris Noonan
Musik: Nigel Westlake
Darsteller: James Cromwell, Magda Szubanski
Kurzinhalt:
Das kleine Ferkel Babe ist traurig. Vor kurzem hat es seine gesamte Familie verloren, als diese zum Schlachthof gebracht wurde. Doch zum Trauern hat das süße Schweinchen wenig Zeit. Farmer Hoggett (James Cromwell) gewinnt es auf einem Jahrmarkt beim Gewichtschätzen und nimmt es mit zu sich auf seine Farm. Die nette Hündin Fly – zuständig fürs Schafehüten – hat Mitleid und adoptiert Babe. Aus Dankbarkeit will Babe seiner neuen Mama imponieren und ein "Schäferschwein" werden. Neugierig und mit großem Interesse verfolgt auch Farmer Hoggett die ungewöhnlichen Ambitionen von Babe und würde mit dem schlauen Ferkel gerne bei einer Schäfer-Meisterschaft teilnehmen. Doch die Schafe sind störrisch. Und zu alledem haben der Farmer und Babe nicht viel Zeit, denn Hoggetts Frau (Magda Szubanski) würde das Schweinchen viel lieber als Feiertagsbraten auf dem Tisch sehen.
Kritik:
Als Ein Schweinchen namens Babe 1995 in die Kinos kam, waren sich Kritiker und Zuschauer einig: Hier gibt es endlich einen Kinderfilm, der eine gute Geschichte familiengerecht erzählt und gleichzeitig auf übermäßige Action oder Gewalt verzichtet.
Was dem erwachsenen Zuschauer zuerst auffällt, sind natürlich die grandiosen Tieraufnahmen. Regisseur Chris Noonan setzte unzählige Tiere (an die 500 sollen es gewesen sein) so gekonnt in Szene und verband die Realaufnahmen mit Puppen- und digitalen Effekten, dass man nicht geringsten Übergang zwischen Echt und Trick feststellen kann.
Wie in einem Disney-Zeichentrick-Film können die Tiere sprechen. Tricktechnisch ist dies aber brilliant gelöst und absolut überzeugend.
Die "richtigen" Darsteller treten in den Hintergrund. Die wahren Stars sind unter anderem Hunde, Schafe, Enten, Ratten und selbstverständlich das umwerfend-knuddelige Ferkel Babe.
Die eigentliche Handlung ist interessant und mit einer Menge skurriler Einfälle garniert. Dem Drehbuch gelingt die schwierigige Gratwanderung zwischen Humor und Gefühl, ohne jemals rührselig oder kitschig zu werden, wozu auch die pointierten Dialoge, die liebenswerte Inszenierung voller Charme und die sympathische Musik von Nigel Westlake beitragen.
Glücklicherweise ist auch die deutsche Synchronisation in jeder Hinsicht gelungen. Man sollte jedoch darauf achten, die richtige Fassung zu sehen, denn für den deutsprachigen Raum wurden drei verschiedene Synchronversionen produziert: eine für Deutschland, eine für Österreich und eine für die Schweiz, wobei die beiden letzteren aufgrund ihres jeweiligen Dialektes für "bundesdeutsche" Ohren bestenfalls gewöhnungsbedürftig sind.
Der Lohn für dieses 30 Millionen Dollar teure Unterhaltungsmeisterwerk waren ein Oscar für die besten Spezial-Effekte, sechs weitere Nominierungen und ein umwerfender Kinoerfolg mit einem weltweiten Kino-Einspielergebnis von fast 250 Millionen Dollar.
Und spätestens wenn nach den ersten paar Minuten Babe seine neue Adoptiv-Mutter zaghaft fragt "Darf ich Mama zu dir sagen?", dürfte sich selbst der härteste Zyniker und Realist eine Träne der Rührung aus dem Auge wischen und etwas Wärme in seinem Herzen fühlen.
Fazit:
Es gibt nur wenige Kinderfilme, die so sehr für die ganze Familie geeignet sind, wie Ein Schweinchen namens Babe – ein durch und durch perfekter Spaß für Jung und Alt, der wahrscheinlich nicht nur Darsteller James Cromwell zum Vegetarier werden ließ. Selten kam ich von einem Kinobesuch so zufrieden, glücklich und innerlich "aufgewärmt" nach Hause.