Star Trek: The Original 4-Movie Collection

Special-Kategorie: Film  |   von Jens Adrian  |   Hinzugefügt am 30. September 2021
Index:

Hintergrund
Star Trek: Der Film (Kinofassung) [1979]
Star Trek II: Der Zorn des Khan [1982]
Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock [1984]
Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart [1986]
Fazit
Links

Hintergrund:
Star Trek 4 Collection UHD-Packshot klein
Urheberrecht des Bildes liegt bei
Paramount Pictures.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung.
Nachdem der erste Pilotfilm „Der Käfig“ im Jahr 1965 vom Studio abgelehnt worden war und Serienerfinder Gene Roddenberry mit einem feinjustierten Konzept einen erneuten Anlauf wagte, wurde am 8. September 1966 die erste Folge der Science Fiction-Serie Raumschiff Enterprise [1966-1969] im US-Fernsehen ausgestrahlt. 55 Jahre ist dies inzwischen her und aus einer Fernsehserie, die vom Studio ursprünglich wegen zu niedriger Einschaltquoten abgesetzt worden war, ist ein Generationen umspannendes Phänomen geworden, das zahlreiche weitere Serien, Filme, Bücher, Comics, Fan-Treffen und Events mit Stars der Programme nach sich gezogen hat. Ganz zu schweigen von geflügelten Begriffen wie das ‚Beamen‘, die heute zum alltäglichen Wortschatz gehören, oder technischen Errungenschaften, die in den Serien gewissermaßen vorhergesagt wurden bzw. Ingenieurinnen und Ingenieure inspirierten, das Gezeigte möglich zu machen.

Der 8. September ist inzwischen der sogenannte „Star Trek Tag“ und zum diesjährigen Jubiläum veröffentlichte Paramount Pictures mit der Star Trek The Original 4-Movie Collection die ersten vier Kinofilme erstmalig in 4K Dolby Vision und mit deutschem Dolby TrueHD Ton. Hierfür wurden die Filme neu remastered und sind seit dem 9. September 2021 sowohl als 4K Ultra-HD-Discs, auf Blu-ray sowie digital erhältlich.
Zudem wurde Star Trek: Raumschiff Enterprise – Die komplette Serie in einer limitierten Steelbook-Edition veröffentlicht. Das 20-Discs umspannende Blu-ray-Set enthält jede Episode in HD-Qualität sowie über neun Stunden Bonusmaterial, darunter Interviews mit der Besetzung und der Crew, Kommentare, Dokumentationen und Archivmaterial. Insgesamt sind drei Steelbooks verfügbar, die alle in einem auffälligen Schuber untergebracht sind.

Nachfolgend werden die Discs der 4K Ultra-HD-Veröffentlichungen von Star Trek: Der Film (Kinofassung) [1979], Star Trek II: Der Zorn des Khan [1982], Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock [1984] sowie Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart [1986] besprochen. Mit Ausnahme des ersten Kinofilms bilden die Filme zwei bis vier gewissermaßen eine erzählerische Einheit, so dass eine gemeinsame Veröffentlichung durchaus Sinn ergibt.
Für diese Review standen ausschließlich die 4K Ultra-HD-Discs zur Verfügung. Da das allermeiste Bonus-Material, das im Übrigen großteils dasjenige widerspiegelt, das bei den bisherigen Blu-ray-Veröffentlichungen enthalten war, jedoch nicht auf den 4K-Discs, sondern auf den ebenfalls im Set befindlichen Blu-ray-Discs enthalten ist, kann das Vorhandensein bzw. die Qualität des Bonusmaterials nicht beurteilt werden. Die unten aufgeführten Beschreibungen richten sich nach den im Pressematerial aufgeführten Zusatzfeatures.

Derzeit werden die Veröffentlichungen der nächsten Filme der inzwischen dreizehn Teile umspannenden Reihe vorbereitet und darüber hinaus eine HD- bzw. Ultra-HD-Veröffentlichung von Star Trek: Der Film (The Director’s Edition). Der etwa vier Minuten länger dauernde Director’s Cut nimmt zahlreiche Änderungen vor und wartet außerdem mit neuen Spezialeffekten auf. Diese Filmfassung wurde vor ca. 20 Jahren jedoch direkt für die damalige DVD-Veröffentlichung produziert und eine Veröffentlichung nur als höher aufgelöste Blu-ray oder gar 4K Ultra-HD-Version galt lange Zeit als kaum machbar. Im Sommer diesen Jahres wurde offiziell bekanntgegeben, dass mit der Restaurierung der erweiterten Filmfassung begonnen wurde. Insofern bietet die aktuelle Star Trek The Original 4-Movie Collection eine gute Einstimmung, was Fans der Reihe erwartet.


Star Trek: Der Film (Kinofassung) [1979]
Nachdem der Fernsehserie Raumschiff Enterprise im Anschluss an ihre reguläre Ausstrahlung ein später Erfolg im Rahmen von Wiederholungen vergönnt war, machte sich Erschaffer Gene Roddenberry daran, eine Nachfolgeserie mit einem Großteil derselben Besetzung zu produzieren. Immerhin war die ursprünglich geplante Fünfjahresmission der U.S.S. Enterprise in der ersten Serie nicht abgeschlossen worden. Die Vorbereitungen zu Star Trek: Phase II, so der Arbeitstitel, liefen, nachdem das Studio die ursprünglichen Pläne eines Kinofilms verworfen hatte. Doch der unvorhersehbare Erfolg von Krieg der Sterne [1977] und auch Steven Spielbergs Unheimliche Begegnung der dritten Art [1977] ließen das Studio zu der Überzeugung gelangen, dass mit Science Fiction auch auf der großen Leinwand Geld zu verdienen war. So wurden die Planungen für die weitere Serie verworfen und stattdessen ein Kinofilm in Auftrag gegeben, der mit einem avisierten Budget von 15 Millionen Dollar bereits teurer gewesen wäre, als Star Wars kurz zuvor.

Produktionsprobleme, vor allem in Bezug auf die aufwändigen Spezialeffekte, die nicht rechtzeitig zum Kinostart fertig zu werden drohten, hohe Kosten für Bauten, deren Szenen am Ende gar nicht im Film zu sehen sind, sowie die Tatsache, dass das Drehbuch noch nicht fertig war, als mit den Dreharbeiten begonnen wurden, ließen das Budget auf über 40 Millionen Dollar förmlich explodieren. Die Szenen wurden teils an den Abenden vor dem Dreh umgeschrieben, der dritte Akt erst während der Dreharbeiten konzipiert, so dass selbst Regisseur Robert Wise nach Fertigstellung zitiert wird, dass die Kinofassung, die gewissermaßen unmittelbar vor der Weltpremiere fertiggestellt wurde, nur eine grobe Fassung des Films darstellt, den er eigentlich erzählen wollte.
Sein Director’s Cut kommt dem zwar näher, ist jedoch nicht Teil dieser Veröffentlichung.

Nichtsdestotrotz, Star Trek: Der Film (Kinofassung) in der hier präsentierten Art und Weise zu sehen, ist ein beeindruckendes Erlebnis. Ungeachtet der Geschichte, die viel bedächtiger erzählt ist, als man erwarten würde, überzeugt die Präsentation auch nach über 40 Jahren noch, oder heute gar mehr, als damals.
Angesiedelt kurz nach dem Ende der ursprünglichen Mission des Raumschiffs Enterprise, werden der inzwischen zum Admiral beförderte James T. Kirk (William Shatner) ebenso wie sein ehemaliger Wissenschaftsoffizier Mr. Spock (Leonard Nimoy) und Dr. McCoy (DeForest Kelley) zurück auf die Enterprise gebracht, als eine riesige Energiewolke, die alles verschlingt, das ihr im Weg steht, unmittelbaren Kurs auf die Erde nimmt.

Ausführliche Film-Kritik zu Star Trek: Der Film (The Director’s Edition) [1979]

Features der 4K Ultra HD
Tonspuren  • Englisch 7.1 Dolby TrueHD
 • Deutsch 2.0 Dolby TrueHD
 • Spanisch (Spanien) Mono Dolby Digital
 • Französisch 2.0 Dolby Digital
 • Japanisch Mono Dolby Digital
Untertitel Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Dänisch, Deutsch, Spanisch (Spanien), Französisch, Japanisch, Niederländisch, Norwegisch, Finnisch, Schwedisch
Extras der 4K-Discs  • Isolierte Filmmusik von Jerry Goldsmith (in Dolby 2.0)
 • Audiokommentar von Michael & Denise Okuda, Judith & Garfield Reeves-Stevens und Daren Dochterman

Untertitel zum Audiokommentar sind in Englisch, Deutsch, Spanisch (Spanien), Französisch und Japanisch verfügbar
Extras der Blu-ray-Discs im Set  • Library Computer (HD)
 • Production:
    ▸ The Longest Trek: Writing the Motion Picture (HD)
 • The Star Trek Universe:
    ▸ Special Star Trek Reunion (HD)
    ▸ Starfleet Academy SCISEC Brief 001: The Mystery Behind V’ger
 • 11 Gelöschte Szenen
 • Storyboards
    ▸ Vulcan
    ▸ Enterprise Departure
    ▸ V’Ger Revealed
 • Kinotrailers (Teaser, Trailer) (HD)
 • 7 TV-Spots

Auch wenn die Story des Films nicht mehr ist als eine ausgedehnte Abwandlung der Episode „Ich heiße Nomad“, ist Star Trek: Der Film der vermutlich einzige des Franchise, den man mit Fug und Recht als vollwertige Science Fiction-Geschichte bezeichnen kann. Das nicht nur, weil sie selbst aktuelle Themen aufgreift und zum Nachdenken anregt, sondern auch, weil die visuelle Umsetzung atemberaubender kaum sein könnte.

Dass der deutsche Ton nach wie vor nur in Stereo präsentiert wird, während die englische Tonspur in Dolby TrueHD 7.1 enthalten ist, ist überaus bedauerlich, zumal die deutsche spürbar dumpfer und weniger fein aufgelöst klingt, was bereits bei der enthaltenen Ouvertüre zu Beginn hörbar ist, die mit einem schwarzen Bildschirm präsentiert wird.
Sieht man den Vorspann, der lediglich aus weißer Schrift vor schwarzem Hintergrund besteht, fühlt man sich an die bestehende HD-Veröffentlichung erinnert, denn vor allem anfangs erscheint die Schrift sichtlich unscharf. Auch viele Trickeffektszenen wie insbesondere diejenige der ominösen Wolke V’Ger lassen kaum das Flair einer 4K-Präsentation aufkommen. Dies ändert sich, sobald die Bilder aus dem Innern der Raumschiffe der Klingonen zu sehen sind. Nicht nur, dass die Einstellungen eine feine Filmkörnung aufweisen, sie besitzen eine Klarheit, die bis dahin verborgen blieb. Die subtilen Farbschattierungen unterstreichen den größeren Farbraum, der mit dieser Veröffentlichung dem Publikum zugänglich gemacht wird. Davon profitieren sowohl die Weltraumaufnahmen als auch die Sets und Szenen im Innern der Raumschiffe, die eine Plastizität aufweisen, die nie zuvor sichtbar war. Die Details bei der Farbgebung der unterschiedlichen Hüllenplattierung der Enterprise, dem Stoff der Uniformen oder allein den Hauttöne der Figuren sind schlicht beeindruckend. Allerdings verzeiht das hochauflösende Format spürbar weniger Abweichungen beim Entstehen der jeweiligen Aufnahmen. Manche Trickeffekte passen hinsichtlich der Schärfe nicht zum Rest und auch sonst ist bei einigen Aufnahmen der Fokus nicht ganz richtig eingestellt. Es sind kleinere Makel, die jedoch nicht davon ablenken sollten, dass Star Trek: Der Film nie besser ausgesehen hat als hier, zumindest nicht, seit der Film vor über 40 Jahren im Kino lief. Die Farben sind fantastisch, dank der verfügbaren HDR-Formate (HDR10 und Dolby Vision) ist zudem der Kontrast sichtbar besser als bei vorigen Veröffentlichungen, so dass das Weltall tiefschwarz bleibt, während Lichtquellen hell sind, ohne zu überstrahlen.

Der Ton ist gegenüber der bisherigen Veröffentlichung unverändert und vor allem im Englischen Original sehr zu empfehlen. Eine erstklassige Neuerung ist der Oscar-nominierte Soundtrack von Jerry Goldsmith, der als Bonus Feature in isolierter Tonspur vorliegt. Der Audiokommentar stammt aus der vergangenen Veröffentlichung und die verfügbaren Untertitel sind dabei sehr willkommen.

Die im Set enthaltene Blu-ray-Disc enthält den Film ebenfalls in einer neu abgetasteten Fassung, so dass auch hier von entsprechenden Verbesserungen der Bildqualität ausgegangen werden kann. Darüber hinaus sind die oben aufgeführten Bonus Features enthalten, die sich großteils mit der Veröffentlichung aus 2009 decken. Allerdings sind nicht alle Features enthalten, so fehlt unter anderem der DVD-Audiokommentar mit Regisseur Robert Wise und Komponist Jerry Goldsmith. Auch einige Featurettes sind unerklärlicherweise nicht enthalten. Womöglich feiern diese bei der kommenden Veröffentlichung des Director’s Cut eine Rückkehr – es wäre zu wünschen.

Nimmt man die hier vorliegende 4K-Veröffentlichung für sich, erwartet Science Fiction-Fans ein Filmereignis, dessen visuelle Opulenz nicht nur wiederentdeckt wurde, sondern auch nach so langer Zeit noch besteht. Die Farben sind fantastisch und die Bildschärfe ist eine deutliche Verbesserung gegenüber vorherigen Veröffentlichungen, so dass die schiere Größe von V’Ger und der im Vergleich dazu kleinen Enterprise nie so greifbar waren. Als Film mag Star Trek: Der Film immer noch Wünsche offen lassen, die Ambitionen der Verantwortlichen sind jedoch sichtbar und können nun auch von einem heutigen Publikum so erlebt werden, wie sie damals gedacht waren. Selbst wenn der Director’s Cut bedauerlicherweise nicht enthalten ist, heißt das nicht, dass Fans nicht zuschlagen sollten. Ganz im Gegenteil, denn immerhin sicherte gerade die ursprüngliche Filmfassung das Überleben dieses Franchise. Weshalb das Publikum seinerzeit so fasziniert war, ist hier in jeder Einstellung zu sehen.

Wertung der 4K Ultra-HD-Disc:
5 von 6 Punkten


Star Trek II: Der Zorn des Khan [1982]
Nach dem überragenden Erfolg von Star Trek: Der Film bringt das zweite Leinwandabenteuer Star Trek II: Der Zorn des Khan den Titel gebenden Schurken zurück, der Fans wie kaum ein anderer in Erinnerung geblieben ist. Der von Ricardo Montalbán unvergleichlich gespielte Khan Noonien Singh ist ein Relikt der Eugenischen Kriege. Als genetisch verbesserter Mensch wurden er und seine Crew der SS Botany Bay von der Enterprise in der Episode „Der schlafende Tiger“ entdeckt. Von Captain Kirk auf dem Planeten Ceti Alpha V ausgesetzt, wird Khan dort 15 Jahre später unbeabsichtigt gefunden und sieht seine Chance gekommen, sich an Kirk endlich rächen zu können.

Die Geschichte wird durch das zunehmende Alter von Kirk, Spock und McCoy sowie Kirks private Entwicklung komplexer, zusammen mit einem Forschungsprojekt, das den Namen ‚Genesis‘ mehr als verdient hat. Nach dem erzählerisch eher behäbigen Leinwandeinstand des Science Fiction-Franchise, wartet Der Zorn des Khan nicht nur mit großen persönlichen Verlusten auf, sondern auch mit einer Raumschlacht, die sich vor George Lucas’ Krieg der Sterne nicht zu verstecken braucht. Untermalt von einem fantastischen Score von James Horner, liefern sich Khan und Kirk einen Kampf, der nur Verlierer zutage bringen kann.

Ausführliche Film-Kritik zu Star Trek II: Der Zorn des Khan [1982]

Features der 4K Ultra HD
Tonspuren  • Englisch 7.1 Dolby TrueHD
 • Deutsch 2.0 Dolby TrueHD
 • Spanisch (Spanien) 2.0 Dolby Digital
 • Französisch 2.0 Dolby Digital
 • Japanisch 5.1 Dolby Digital
Untertitel Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Dänisch, Deutsch, Spanisch (Spanien), Französisch, Japanisch, Niederländisch, Norwegisch, Finnisch, Schwedisch
Extras der 4K-Discs  • Audiokommentar von Regisseur Nicholas Meyer (Director’s Cut)
 • Audiokommentar von Regisseur Nicholas Meyer und Manny Coto (Kinofassung)

Untertitel zu den Audiokommentaren sind in Englisch, Deutsch, Spanisch (Spanien), Französisch und Japanisch verfügbar

Hinweis: Standardmäßig wird der Director’s Cut abgespielt, um den Kommentar der Kinofassung anzuhören, muss über „Play“ zuerst die Kinofassung ausgewählt und dann der Kommentar über das Menü ausgewählt werden
Extras der Blu-ray-Discs im Set  • Textkommentar zu Michael und Denise Okuda (Director’s Cut)
 • Library Computer (HD)
 • The Genesis Effect: Engineering The Wrath of Khan (HD)
 • Production
    ▸ Captain’s Log
    ▸ Designing Khan
    ▸ Originalinterviews mit William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley und Ricardo Montalbán
    ▸ Where No Man Has Gone Before: The Visual Effects of Star Trek II: The Wrath of Khan
    ▸ James Horner: Composing Genesis (HD)
 • The Star Trek Universe
    ▸ Collecting Star Trek’s Movie Relics (HD)
    ▸ A Novel Approach
    ▸ Starfleet Academy SCISEC Brief 002: Mystery Behind Ceti Alpha VI (HD)
 • Farewell
    ▸ A Tribute to Ricardo Montalbán (HD)
 • Storyboards
    ▸ Main Title Concept
    ▸ Kobayashi Maru
    ▸ Ceti Alpha V
    ▸ Regula I
    ▸ Chekov and Terrell Find Khan
    ▸ Admiral’s Inspection
    ▸ Khan’s Revenge
    ▸ Kirk Strikes Back
    ▸ Finding the Genesis Cave
    ▸ The Mutara Nebula
    ▸ Sneak Attack
    ▸ Genesis
    ▸ Honored Dead
 • Kinotrailer (HD)

Ursprünglich im Jahr 2009 in HD auf Blu-ray veröffentlicht, erschien von Star Trek II: Der Zorn des Khan zum 50jährigen Star Trek-Jubiläum im Jahr 2016 ebenfalls ein Director’s Cut von Regisseur Nicholas Meyer, der vier Minuten hinzufügte. Dafür wurde ein neues 4K-Master angefertigt und digital restauriert. Diese erweiterte 4K-Fassung des Director’s Cut wurde für kurze Zeit sogar im Kino gezeigt, aber obwohl die Blu-ray-Neuveröffentlichung auf dieser Fassung beruhte und damit erhebliche Verbesserungen der Bildqualität mit sich brachte, wurde der Film bislang nicht in 4K fürs Heimkino zugänglich gemacht. Die vorliegende 4K Ultra-HD-Disc bietet sowohl die Möglichkeit, die Kinofassung anzusehen als auch den Director’s Cut, in dem die neu hinzugekommenen Dialogzeilen jedoch mit neuen Sprecherinnen und Sprechern nachsynchronisiert wurden.

Das animierte Menü der Blu-ray-Disc von 2016, das Bilder der Enterprise zeigte, wurde hier durch ein statisches Menü ersetzt mit dem Filmposter im Hintergrund. Das Bild im Film weist beispielsweise bei den getragenen Uniformen dezent sattere Farben auf, das Filmkorn ist wie bei der Blu-ray zuvor stellenweise sehr subtil. Dafür ist der Zugewinn an Schärfe unter anderem bei den Trickaufnahmen unübersehbar. Die nuancierten Farben verleihen dem Bild bedeutend mehr Plastizität und auch die übrigen Vorteile des HDR10 bzw. Dolby Vision-Formats, das einen größeren Spielraum zwischen den dunkelsten und den hellsten Bildbereichen ermöglicht, sorgen für ein nuancierteres Seherlebnis als zuvor. So versinken die Raumschiffe förmlich im Schwarz des Weltalls oder aber den Farben des Mutara Nebels beim Finale. Gleichzeitig blenden die Explosionen vor diesem Hintergrund oder auch die elektrischen Entladungen im Nebel förmlich. Die Bildschärfe insgesamt scheint öfter als beim vorigen Film zu stimmen und dank der fantastischen Farben sowie des klaren Gesamteindrucks, sieht Star Trek II: Der Zorn des Khan besser aus, als er es jemals im Heimkino getan hat. Mag sein, dass die Verbesserungen gegenüber der 2016 veröffentlichten Blu-ray-Disc punktueller sind, die auch mit gutem Upscaling immer noch sehr gut aussieht, doch gerade das Farbspektrum und der Kontrast machen die 4K-Veröffentlichung zu einem großen Gewinn.

Die Tonspuren sind dieselben wie bei der vergangenen HD-Disc und glücklicherweise sind auch die Audiokommentare mit Regisseur Nicholas Meyer sowohl zur Kinofassung als auch dem Director’s Cut auf der Disc enthalten, dankenswerterweise mit optionalen Untertiteln in vielen Sprachen.
Die dem Set beiliegende Blu-ray-Disc beinhaltet darüber hinaus die Bonus Features der vorangegangenen Veröffentlichungen.

Auch nach beinahe 40 Jahren beweist Star Trek II: Der Zorn des Khan immer noch, weshalb der Film von Kennern der Reihe zu den besten gezählt wird. Eine Geschichte, die ihre Themen auf mehreren Ebenen transportiert und gleichzeitig auch denjenigen, die nicht sattelfest im Franchise sind, genügend Möglichkeiten bietet, sich bei den Figuren und ihren Beziehungen untereinander zurecht zu finden, bietet die Bühne für eine Rachestory, die alle Höhen und Tiefen auslotet. Große Charakterentwicklungen und mutige Entscheidungen runden eine Geschichte ab, die sich langsam entwickelt, aber nicht erst am Ende mit einem emotionalen Höhepunkt aufwartet, der im Science Fiction-Genre Geschichte geschrieben hat.
Gegenüber der bereits restaurierten Präsentation der Blu-ray-Disc aus dem Jahr 2016 bietet die vorliegende 4K-Veröffentlichung einen spürbaren Mehrwert, wenn auch nur bezogen auf die Bildqualität. Der erweiterte Farbraum unterstreicht das filmische Flair und sowohl die hinzugewonnene Bildschärfe als auch der größere Kontrastumfang lassen Star Trek II: Der Zorn des Khan in fantastischem Glanz erstrahlen. Dass auch die Kinofassung nun in 4K auf Disc verfügbar ist, kann man kaum genug loben. Dies ist und bleibt ein Highlight der Reihe – und ist es nun auch für die kommenden Generationen.

Wertung der 4K Ultra-HD-Disc:
5.5 von 6 Punkten


Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock [1984]
Nicht nur, dass seine Filmfigur im Titel bereits erwähnt wird, Leonard Nimoy führte bei Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock auch Regie. Inhaltlich schließt die Geschichte, die endlich die aus der Fernsehserie bekannten Klingonen zurückbringt, unmittelbar an den zweiten Teil an und erzählt eine Story, die nur wenige wirkliche Höhepunkte bereithält. Von Spocks Vater Sarek (Mark Lenard) um Hilfe gebeten, muss sich Admiral Kirk entscheiden, ob er einem alten Freund zu Hilfe eilt, selbst wenn ihn das womöglich sein Kommando kosten könnte. Dass hier die Momente zwischen Kirk, Spock und McCoy fehlen, liegt in der Natur der Geschichte, dafür wird erfreulicherweise die übrige Stammbesetzung um Scotty (James Doohan), Sulu (George Takei), Chekov (Walter Koenig) und Uhura (Nichelle Nichols) in den Mittelpunkt gerückt. Neben Charakteren des letzten Films, die teilweise neu besetzt wurden, bleibt nicht zuletzt der Auftritt von Christopher Lloyd als der klingonische Lord Kruge in Erinnerung.

Weder inhaltlich, noch was den Schurken des selbst für Science Fiction-Verhältnisse fantasylastig anmutenden Abenteuers anbelangt, kann der dritte Kinofilm Star Trek II: Der Zorn des Khan das Wasser reichen. Nichtsdestoweniger gibt es zahlreiche Momente und Anspielungen, die Fans der Reihe ein Lächeln ins Gesicht zaubern, von eindrucksvollen Bildern wie denjenigen beim Finale ganz abgesehen.

Ausführliche Film-Kritik zu Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock [1984]

Features der 4K Ultra HD
Tonspuren  • Englisch 7.1 Dolby TrueHD
 • Deutsch 2.0 Dolby TrueHD
 • Spanisch (Spanien) 2.0 Dolby Digital
 • Französisch 2.0 Dolby Digital
 • Japanisch 5.1 Dolby Digital
Untertitel Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Dänisch, Deutsch, Spanisch (Spanien), Französisch, Japanisch, Niederländisch, Norwegisch, Finnisch, Schwedisch
Extras der 4K-Discs  • Audiokommentar von Regisseur Leonard Nimoy, Drehbuchautor/Produzent Harve Bennett, Kameramann Charles Correll und Robin Curtis
 • Audiokommentar von Ronald D. Moore und Michael Taylor

Untertitel zu den Audiokommentaren sind in Englisch, Deutsch, Spanisch (Spanien), Französisch, Japanisch verfügbar
Extras der Blu-ray-Discs im Set  • Library Computer (HD)
 • Production
    ▸ Ken Ralston on Models and Creature Effects Easter Egg (‚Rechts‘ vom Produktionsmenüpunkt auswählen)
    ▸ Captain’s Log
    ▸ Terraforming and the Prime Directive
    ▸ Industry Light & Magic: The Visual Effects of Star Trek
    ▸ Spock: The Early Years (HD)
 • The Star Trek Universe
    ▸ Space Docks and Birds of Prey
    ▸ Speaking Klingon
    ▸ Klingon and Vulcan Costumes
    ▸ Star Trek and the Science Fiction Museum and Hall of Fame (HD)
    ▸ Starfleet Academy SCISEC Brief 003: Mystery Behind the Vulcan Katra Transfer
 • Photo Gallery
    ▸ Production
    ▸ The Movie
 • Storyboards
    ▸ Main Titles
    ▸ The Klingons Attack
    ▸ Entering Spacedock
    ▸ Search for Life
    ▸ Finding Spock
    ▸ The Destruction of the Grissom
    ▸ Stealing the Enterprise
    ▸ Self Destruct
    ▸ Kirk Fights Kruge
    ▸ The Katra Ritual
 • Kinotrailer (HD)

Trotz einiger kitschiger Dialoge und mäßig überzeugend gespielter Szenen, bleibt bei Auf der Suche nach Mr. Spock der Eindruck, dass für die Figuren viel auf dem Spiel steht, nicht zuletzt das Leben von Mr. Spock höchstselbst, dessen Schicksal in einem Rückblick zu Beginn nochmals in Erinnerung gerufen wird. Von diesem Film gibt es keine erweiterte Filmfassung und eine remasterte HD-Version wurde bereits 2009 veröffentlicht.

Für die erste Veröffentlichung als 4K Ultra-HD-Version wurde eine vollständig neue Abtastung und eine Restaurierung des bestehenden Materials vorgenommen, so dass Auf der Suche nach Mr. Spock nun ebenfalls in HDR10 und Dolby Vision vorliegt.
Sowohl der Rückblick am Anfang als auch der Vorspann sind zwar sichtbar unscharf und die wiederholten Momente aus dem zweiten Film deutlich unschärfer, als bei der Disc von Star Trek II: Der Zorn des Khan, doch gibt sich dies erfreulicherweise danach, so dass auch der dritte Kinofilm spürbar klarer und eindrucksvoller aussieht. Die Farben sind kräftiger und reichhaltiger in den Abstufungen, der Kontrast sorgt bei den Weltraummomenten für dunklere Töne und herausstehende Highlights. Nicht zuletzt kann man dank der besseren Schärfe feine Details wie die Textur des Stoffes oder auch das graumelierte Haar von Captain Kirk wahrnehmen. Auch hier gibt es die ein oder andere Einstellung, bei der der Fokus nicht ganz passt, alles in allem ist dies jedoch ein sichtbarer Gewinn hinsichtlich der Bildqualität gegenüber sämtlichen bisherigen Veröffentlichungen. Wie erstklassig selbst aus heutiger Sicht immer noch die Trickeffekte bei den Schiffsmodellen aussehen, kommt so eindrucksvoll zur Geltung. Zwar bedeutet die höhere Auflösung, dass kleine Ungereimtheiten wie die weniger detaillierten Lichtquellen bei der U.S.S. Excelsior im Raumdock nun sichtbar werden. Dafür entschädigt die Detailfülle, die beim klingonischen Bird-of-Prey sichtbar wird.

Bei den Tonspuren haben sich zur bisherigen HD-Veröffentlichung keine Änderungen ergeben und beide Audiokommentare, darunter derjenige mit Regisseur Leonard Nimoy, sind ebenfalls enthalten, zusammen mit entsprechenden Untertiteln.
Die dem Set beiliegende Blu-ray-Disc beinhaltet ebenfalls die neu abgetastete Filmfassung zusammen mit den oben beschriebenen Bonus Features.

Obwohl Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock nicht der schlechteste Film der Reihe ist, die Schwächen sind in der Zeit seit seiner Veröffentlichung nur offensichtlicher geworden. Als Regiedebüt von Leonard Nimoy und Rückkehr der Klingonen auf der großen Leinwand, hat er dennoch seine Berechtigung, abgesehen davon, dass er die Mythologie der Vulkanier erweitert. Dass die Geschichte um die Suche nach Mr. Spock hauptsächlich Fans des Franchise anspricht, ist kein Kritikpunkt. Doch lässt sich die schwache Story, ganz zu schweigen von manch wenig überzeugenden Darbietungen, erfolgreich leugnen.
Das ändert nichts daran, dass die vorliegende Veröffentlichung in 4K nicht nur die beste ist, die der Film bislang erfahren hat. Während manche Szenen wie diejenigen auf Genesis nun noch stärker an ein Studio erinnern, profitieren viele andere von den leuchtenden, facettenreichen Farben, dem gesteigerten Kontrast und der sichtlich hinzugewonnenen Bildschärfe, die sich ein zurückhaltendes Filmkorn bewahrt, ohne dass dies je aufdringlich wäre. Nicht nur für diejenigen, die im Franchise bereits beheimatet sind, ist die vorliegende 4K-Veröffentlichung von Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock einen erneuten Blick wert und als Teil dieser drei Filme überspannenden Geschichte ohnehin unverzichtbar. Ihn in dieser Form neu zu erleben, ist wenn nichts anderes, wenigstens unterhaltsam, mit einigen erinnernswerten Dialogen versehen und optisch besser, als je zuvor.

Wertung der 4K Ultra-HD-Disc:
5 von 6 Punkten


Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart [1986]
Obwohl die eigentlich Geschichte wenig mit den Ereignissen aus Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock zu tun hat, schließt Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart inhaltlich direkt daran an und unterstreicht so, wie erzählerisch dicht die Filme zwei bis vier miteinander verwoben sind. Auf dem Weg zurück von Spocks Heimatplanet Vulcan zur Erde, um sich dort für ihre Taten zu verantworten, erfährt die Crew der Enterprise von einer Sonde, die sämtliche Energiequellen auf der Erde funktionsunfähig macht und darüber hinaus die Atmosphäre verändert. Die einzige Möglichkeit, die Gefahr zu bannen, scheint ein Zeitsprung aus dem Jahr 2286 300 Jahre in die Vergangenheit, um dort etwas zu finden, das die Sonde offenbar auf der Erde der Zukunft erfolglos sucht.

So ist Zurück in die Gegenwart keine klassische Science Fiction-Geschichte in der Zukunft, sondern erzählt hauptsächlich von den Abenteuern, die die Crew um Admiral Kirk in der Gegenwart des Jahres 1986 erlebt. Im Zentrum steht damit ein Kulturschock, der den Film nicht nur für ein Gelegenheitspublikum leicht zugänglich macht, sondern am Ende dafür sorgt, dass Leonard Nimoys zweite Regiearbeit im Franchise die erfolgreichste der gesamten Reihe war – bis 2009. Gleichzeitig erzählen die Verantwortlichen eine Geschichte, die kaum eine klarere Aussage zum Umgang der Menschen mit ihrer Umwelt treffen könnte.

Ausführliche Film-Kritik zu Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart [1986]

Features der 4K Ultra HD
Tonspuren  • Englisch 7.1 Dolby TrueHD
 • Deutsch 2.0 Dolby TrueHD
 • Spanisch (Spanien) 2.0 Dolby Digital
 • Französisch 2.0 Dolby Digital
 • Japanisch 5.1 Dolby Digital
Untertitel Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Dänisch, Deutsch, Spanisch (Spanien), Französisch, Japanisch, Niederländisch, Norwegisch, Finnisch, Schwedisch
Extras der 4K-Discs  • Audiokommentar mit William Shatner und Leonard Nimoy
 • Audiokommentar mit Roberto Orci und Alex Kurtzman

Untertitel zu den Audiokommentaren sind in Englisch, Deutsch, Spanisch (Spanien), Französisch, Japanisch verfügbar
Extras der Blu-ray-Discs im Set  • Library Computer (HD)
 • Production
    ▸ Future’s Past: A Look Back
    ▸ On Location
    ▸ Dailies Deconstruction
    ▸ Below-the-Line: Sound Design
    ▸ Pavel Chekov’s Screen Moments (HD)
 • The Star Trek Universe
    ▸ Time Travel: The Art of the Possible
    ▸ The Language of Whales
    ▸ A Vulcan Primer
    ▸ Kirk’s Women
    ▸ Star Trek: The Three-Picture Saga (HD)
    ▸ Star Trek for a Cause (HD)
    ▸ Starfleet Academy SCISEC Brief 004: The Whale Probe (HD)
 • Visual Effects
    ▸ From Outer Space to the Ocean
    ▸ The Bird of Prey
 • Original Interviews
    ▸ Leonard Nimoy
    ▸ William Shatner
    ▸ DeForest Kelley
 • Tributes
    ▸ Roddenberry Scrapbook
    ▸ Featured Artist: Mark Lenard
 • Production Gallery
 • Storyboards
    ▸ Encounter with the Saratoga
    ▸ The Probe Approaches Earth
    ▸ Time Warp
    ▸ Mind Meld
    ▸ The Whaling Ship
    ▸ Return to the 23rd Century
    ▸ Communication
    ▸ NCC-1701-A
 • Kinotrailer (HD)

Nach den überaus ernsten Geschichten der Reihe, ist Zurück in die Gegenwart ein unerwartet leichtfüßiger Film, der nicht nur mehr Humor zu bieten hat, als die vorigen Teile, sondern bei dem auch die gesamte Crew mehr im Zentrum der Erzählung steht. Alle Figuren erhalten hier einen besonderen Moment und entwickeln einen Charme, bei dem es eine Freude ist, zuzusehen. Dass es gerade für Fans der ersten Stunde befremdlich ist, einen Star Trek-Film zu sehen, der kaum im Weltraum spielt, ist unbestritten, doch trägt gerade dieser Umstand letztlich dazu bei, dass Zuschauerinnen und Zuschauer, die nicht fest im Science Fiction-Genre verwurzelt sind, sich hier aufgehoben fühlen. Wer mit der Reihe vertraut ist, wird sich über zahlreiche Anekdoten und Anleihen freuen, wenn beispielsweise eine Nebenmission darin besteht, dass die Crew auf einen Flugzeugträger schleichen muss, der – wie sollte es anders sein – auch den Namen Enterprise trägt.

Gleichermaßen bereits 2009 auf Blu-ray in HD veröffentlicht, wird Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart ebenfalls in der einzig verfügbaren Filmfassung präsentiert. Einen Director’s Cut gibt es auch hier nicht. Dafür wartet die neu erstellte 4K-Abtastung des original Filmnegativs ebenfalls mit zahlreichen Verbesserungen der Bildqualität auf, nicht zuletzt einer Farbgebung in HDR10 sowie Dolby Vision. Das Ergebnis ist ein deutlicher Gewinn an Farbschattierungen und ein verbesserter Kontrast. Auch erscheint das Bild bedeutend schärfer als zuvor, was sich beispielsweise bereits bei der Titelsequenz bemerkbar macht, oder wenn sich die Crew der Enterprise auf der Brücke des klingonischen Bird-of-Prey zu Beginn unterhält. Die feine Textur von Spocks „flauschig“ erscheinender Bekleidung ist geradezu greifbar. Die zurückhaltende und gleichzeitig reichhaltige Farbgebung in den Szenen der 1980er-Jahre erweckt jene Ära gelungen zum Leben und dank des meist dezenten Filmkorns besitzt Star Trek IV einen natürlich filmischen Look. Die Filmschärfe ist bezeichnend, auch wenn manche Aufnahmen spürbar stärker rauschen als andere. Insgesamt wirkt die Präsentation etwas dunkler als die vorigen Filme, was womöglich auch auf die oftmals natürlichen Lichtquellen zurückzuführen ist und es kaum helle Bildelemente wie Explosionen zu sehen gibt.

Die Tonspuren entsprechen grundsätzlich denen der vorigen Veröffentlichungen, wobei es im Deutschen eine Wohltat ist, dass Gert Günther Hoffmann als Synchronstimme von William Shatner zurückkehrt. Zusätzlich zu den verfügbaren Untertiteln, beinhaltet die 4K-Disc auch die Audiokommentare von Shatner und Leonard Nimoy sowie von Roberto Orci and Alex Kurtzman. Dass letztere überhaupt einen Kommentar zu irgendeinem Film der originalen Enterprise-Crew oder derjenigen des nächsten Jahrhunderts einsprechen durften, ist und bleibt unverständlich. Und das nicht nur, wenn man bedenkt, wohin sich das Star Trek-Franchise unter ihrer bzw. Kurtzmans Führung entwickelt hat. Sei’s drum. Auch die Kommentare sind mit Untertiteln versehen und die neue Filmabtastung liegt der Veröffentlichung ebenfalls auf Blu-ray zusammen mit dem oben aufgeführten Bonusmaterial bei.

Blickt man mit etwas Abstand auf Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart zurück, wird deutlich, weshalb dies der nach wie vor beliebteste Teil der Reihe ist – insbesondere bei einem Publikum, das ansonsten mit Science Fiction nicht in dem Maße vertraut ist. Sämtliche Crewmitglieder sind gefordert, die Geschichte ist nicht nur mit Herz erzählt, sondern behandelt sogar ein Thema, mit dem man sich mühelos identifizieren kann. Dass der Film außerdem leichtfüßig bleibt, am Ende optimistisch stimmt, ist vielleicht der größte Verdienst von Filmemacher Nimoy. Die aktuelle Veröffentlichung in 4K Ultra-HD macht den Franchise-Klassiker einer neuen Generation zugänglich. Dank der sichtbaren Verbesserungen, der fantastischen Farben, der durchweg gesteigerten Bildqualität und des gelungenen Kontrastumfangs, sieht auch dieser Teil der Reihe besser aus, als die vorigen Veröffentlichungen ihn haben erscheinen lassen. Ihn so neu zu entdecken, macht richtiggehend Spaß und zeigt inhaltlich gleichzeitig, was Star Trek seit jeher ausgemacht hat.

Wertung der 4K Ultra-HD-Disc:
5 von 6 Punkten


Fazit:
Seit mehr als einem halben Jahrhundert versammeln die von Gene Roddenberry begonnenen Abenteuer des Raumschiffs Enterprise in der unendlichen Weite des Weltraums ein Millionenpublikum rund um den Globus. Generationen von Geschichten wurden erzählt und von Generationen gesehen, die sich in eine hoffnungsvolle, erstrebenswerte und inspirierende Zukunft haben entführen lassen wollen. Bedenkt man all dies, gibt es gerade zu einem so einprägsamen Jubiläum wie dem 55. viele Erwartungen von Seiten der Fans, die hier zugegebenermaßen zum großen Teil nicht erfüllt werden. So hätte man gehofft oder erwartet, dass sämtliche der inzwischen 13 Filme im zukunftsfähigen 4K-Format neu veröffentlicht werden. Oder wenigstens alle sechs Filme der ursprünglichen Crew um Captain Kirk, Spock und Doktor McCoy. Auch hätte man erwartet, dass Star Trek: Der Film im Director’s Cut vorliegt, idealerweise in einer Fassung, dass man zwischen beiden Filmversionen hätte wechseln können. Doch bis zur Veröffentlichung der gemeinhin beliebteren Fassung müssen sich Interessierte noch gedulden. Zuerst soll diese beim neuen Streamingdienst Paramount+ exklusiv verfügbar gemacht werden. Eine Veröffentlichung als Blu-ray und 4K Ultra-HD-Disc ist für Ende kommenden Jahres aber wenigstens wahrscheinlich.

Dass nicht alle Filme gleichzeitig erscheinen und auch jetzt noch nicht verfügbar sind, ist aller Wahrscheinlichkeit nach dem einfachen Umstand geschuldet, dass die erforderlichen Restaurierungen nicht nur aufwändig, sondern auch kostspielig sind. Die ersten vier Filme als Set zu veröffentlichen, macht bei Teil zwei bis vier insofern Sinn, als dass sie einen großen Erzählstrang umfassen, inhaltlich miteinander verbunden sind. Der erste Film ist dabei gewissermaßen das Bonusmaterial. Für die kommenden Veröffentlichungen würden sich vermutlich zwei weitere Sets anbieten: Die Teile fünf bis sieben (Star Trek V: Am Rande des Universums [1989], Star Trek VI: Das unentdeckte Land [1991] und Star Trek: Treffen der Generationen [1994]), um die Geschichte der originalen Crew abzuschließen, sowie die Filme acht, neun und zehn (Star Trek: Der erste Kontakt [1996], Star Trek: Der Aufstand [1998] sowie Star Trek: Nemesis [2002]), die die Solo-Abenteuer der Crew um Captain Picard und Data aus Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert [1987-1994] abdecken. Zu den Star Trek-Filmen seit 2009 existiert bereits eine 3-Filme-Box in 4K und auf Blu-ray ohnehin. Entscheidend für die Art der Veröffentlichung – ob allein im Streaming bzw. digital, oder auch auf Blu-ray bzw. 4K Ultra-HD – wird dabei sicherlich die Rückmeldung der Fangemeinde sein, ob das aktuelle Set angenommen wird, oder nicht.

Bei dem ist die tatsächlich größte Enttäuschung das Aussehen. Weder die Box selbst, noch die Discs oder die Disc-Menüs sind eine Augenweide. Den Menüs kann man zumindest zugutehalten, dass sie die damaligen Filmposter widerspiegeln oder dicht daran orientiert sind. Im Vergleich zu dem hübsch animierten Menü der 2016 veröffentlichten Blu-ray von Star Trek II: Der Zorn des Khan, sind diese hier aber geradezu trist und trostlos. Besser wäre es gewesen, Poster und Artwork als Bonusmaterial mitzuliefern – oder die Discs bzw. das Boxset-Design daraus zu gestalten. Woran sich das Design des Sets überhaupt orientieren oder was es widerspiegeln soll, ist ohnehin ein Rätsel. Ein Blickfang im Regal ist es jedenfalls nicht. Sogar ein Menü, das nur aus vorbeiziehenden Sternen während eines Flugs mit Warpgeschwindigkeit besteht, wäre interessanter gewesen. Auch das wäre als Bonusfeature und „Screensaver“ ein wahrer Hingucker.

Doch soll man bekanntermaßen ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen und entsprechend eine Disc-Veröffentlichung nicht nach dem Design der Verpackung. Sieht man sich den Inhalt derselben an, fällt wirklich negativ lediglich auf, dass nicht sämtliches Bonusmaterial der bisherigen Veröffentlichungen enthalten ist. Das ist sowohl schade als auch gewissermaßen unverständlich. Mag sein, dass manches davon beim Director’s Cut von Star Trek: Der Film zurückkehren wird, doch das ist erst einmal ein schwacher Trost. Dafür entschädigen jedoch die Verbesserungen bezogen auf die Bildqualität, die die 4K Ultra-HD-Discs mit sich bringen, dank der neuen Abtastungen der Filme eins, drei und vier auch bei den Blu-ray-Discs im Set. Alle Filme sehen hier so gut aus, wie seit ihrer ersten Veröffentlichung nicht, wenn sie damals überhaupt im Kino so leuchtend und klar dargestellt wurden. Die remasterten Versionen sind beeindruckend und ermöglichen es auch einem neuen Publikum, die Geschichten so zu erleben, wie sie ursprünglich gesehen werden sollten. Nicht nur Puristen werden Jerry Goldsmiths Score zu Star Trek: Der Film, der als isolierte Tonspur enthalten ist, zu schätzen wissen. Gerade die Reise durch V’Ger oder allein der Anfang mit dem rhythmischen Thema der Klingonen lassen erkennen, welche Verbindung Bild und Ton hier miteinander haben.

Die alles entscheidende Frage, ob die Star Trek The Original 4-Movie Collection einen Kauf wert ist, kann mit einem klaren, für Fans sogar einem geradezu enthusiastischen, „Ja“ beantwortet werden. Obwohl sie alles andere als günstig ist und digitale Veröffentlichungen zum Teil bereits durch die 4K-Fassungen ausgetauscht und damit zu einem regelrechten Spottpreis zu haben sind, liegen die Vorteile einer physischen Veröffentlichung immer noch auf der Hand. Von der jederzeitigen Verfügbarkeit abgesehen, oder dass Filme bzw. Bonusmaterial aus dem Online-Katalog der Anbieter einfach verschwinden können, ist die höhere Bitrate bei 4K-Discs nicht nur im direkten Vergleich sichtbar. Zudem signalisiert man mit dem Kauf des Boxsets dem veröffentlichenden Studio, dass solche Veröffentlichungen immer noch gewünscht sind, was dann hoffentlich dafür sorgen wird, dass auch die restlichen Filme auf eine Art und Weise restauriert und dem Publikum zugänglich gemacht werden, die die Zeit überdauern.
Fans warten schon sehr, sehr lange darauf, dass diejenigen Star Trek-Geschichten, mit denen alles angefangen hat, die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen, anstatt durch „neue“ alte Geschichten im Streamingformat gewissermaßen ihres Vermächtnisanspruchs beraubt zu werden. Star Trek The Original 4-Movie Collection ist ein toller Anfang und man kann nur hoffen, dass man nicht allzu lange warten muss, bis die Reise weitergeht.


Gesamtwertung des 4K Ultra-HD-Sets Star Trek The Original 4-Movie Collection:
5 von 6 Punkten


Links:
Star Trek The Original 4-Movie Collection bei Paramount Pictures

Star Trek 4 Collection UHD-Packshot
Star Trek The Original 4-Movie Collection ist seit 9. September 2021 als 4K Ultra-HD und Blu-ray-
sowie als Blu-ray-Set von Paramount Pictures erhältlich!
Urheberrecht des Bildes liegt bei Paramount Pictures.
Verwendet mit freundlicher Genehmigung.