Zurück in die Zukunft II [1989]

Wertung: 5.5 von 6 Punkten  |   Kritik von Jens Adrian  |   Hinzugefügt am 24. Februar 2004
Genre: Science Fiction / Komödie

Originaltitel: Back to the Future Part II
Laufzeit: 108 min.
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 1989
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren

Regie: Robert Zemeckis
Musik: Alan Silvestri
Darsteller: Michael J. Fox, Christopher Lloyd, Lea Thompson, Thomas F. Wilson, Elisabeth Shue, James Tolkan, Jeffrey Weissman, Charles Fleischer


Kurzinhalt:
Gerade eben erst ist Marty McFly (Michael J. Fox) aus dem Jahr 1955 zurückgekehrt und sieht sich allerlei Veränderungen in seiner Zeit gegenüber. Doch als er mit seiner Freundin Jennifer (Elisabeth Shue) eine Fahrt im nagelneuen Jeep unternehmen möchte, steht Doc Brown (Christopher Lloyd) vor seiner Tür und bittet Marty, mit ihm 30 Jahre in die Zukunft zu kommen.
Dort gibt es Probleme mit Martys und Jennifers Kindern, und auch ihre Zukunft ist nicht gerade so verlaufen, wie sie es sich vorstellten – damit nicht genug bekommt der alte Biff (Thomas F. Wilson) aus dem Jahr 2015 die Zeitmaschine in die Finger und manipuliert die Vergangenheit. Als Doc und Marty nach 1985 zurückkehren finden sie Hill Valley in der Hand eines grausamen Herrschers wieder.
Um den Fehler auszubügeln, müssen die beiden wieder in die Vergangenheit reisen ...


Kritik:
In seiner fast 30jährigen Karriere wirkte Christopher Lloyd in über 100 Film- und Fernsehproduktionen mit, bedenkt man sein Alter von inzwischen 72 Jahren, ist das ein beachtliches Ergebnis – und doch beneidet ihn kaum einer seiner Schauspielkollegen um seine Laufbahn. Der Grund hierfür ist einfach: Trotz seiner vielen Engagements stand er selbst nie im Rampenlicht.
Am 22. Oktober 1938 in Stamford, Connecticut geboren, schloss Christopher Allen Lloyd 1958 die High School ab und trat 1975 in einer sehr beunruhigenden Rolle in Einer flog über's Kuckucksnest [1975] auf die Kinoleinwand. Es folgten kleinere Engagements und kurzer Gastauftritt als Priester in der Comedy-Serie Taxi [1978-1983] verschaffte ihm sogar eine Dauerrolle, für die er mehrere Auszeichnungen erhielt. Ebenfalls in der Serie zu sehen gewesen waren Tony Danza und Danny DeVito.
Lloyds nächster großer Auftritt war als Bösewicht in Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock [1984], bevor er 1985 viele Zuschauer als schrulliger Doktor Emmett Brown in Zurück in die Zukunft auf seine Seite ziehen konnte.
Für Regisseur Robert Zemeckis stand er nicht nur in der Trilogie vor der Kamera, sondern fungierte auch noch als böser Richter im preisgekrönten Falsches Spiel mit Roger Rabbit [1988].
Für seinen Auftritt in der Zurück in die Zukunft-Zeichentrickserie [1991-1993] erntete er wenig Lob, dafür umso mehr als blasser Onkel Fester in Die Addams Family [1991]. Seither verdingte er sich mehr oder weniger unglücklich in zweitklassigen Filmen, oder als Sprecher in Zeichentrickproduktionen – viele TV-Engagements und Video-Produktionen später ist bislang unbekannt, wohin ihn seine Karriere führen wird.
Dass er zu mehr in der Lage ist, als die Filme, die er derzeit dreht, beweist ein Blick auf seine Filmografie – doch ehe sich die Zurück in die Zukunft-Reihe im dritten Teil mit seinem Charakter beschäftigt, gilt es die Zeitsprünge aus der Fortsetzung zu überstehen.

Vier Jahre nach dem Welterfolg der Steven Spielberg-Produktion Zurück in die Zukunft wagen sich die Macher an die Fortführung der Geschichte und gehen damit ein Risiko ein, das es bis dahin nur bei Star Wars – Krieg der Sterne [1977] gegeben hat: In einem Aufwasch werden Teil zwei und drei der Trilogie abgedreht und im Abstand von nur sechs Monaten auf die Leinwand gebracht. Dabei hängt die Story unmittelbar zusammen, wer Teil drei ohne Teil zwei sehen möchte, wird die Hälfte nicht verstehen und die Geschichte hängt am Ende von Zurück in die Zukunft II buchstäblich in der Luft. Was angesichts von Filmreihen wie Matrix oder Der Herr der Ringe heute wie eine logistische Leichtigkeit erscheint, war 1988, als das Projekt in Angriff genommen wurde, alles andere als planbar. Mit einem Produktionsbudget von je 40 Millionen Dollar stellten die beiden Fortsetzungen ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar – zum Glück gelang das Experiment und schon der zweite Teil spielte in den USA das Dreifache seiner Kosten wieder ein. Angesichts dessen, was Teil eins vier Jahre früher in die Kassen spülte war es für das Studio dennoch eine kleine Enttäuschung.
Doch den Zuschauer, der sich auf das Abenteuer einlässt erwartet ein Zeitreisetrip der besonderen Art, der zwar alles andere als logisch ist und auch mit einigen gravierenden Storylücken daherkommt, aber so rasant inszeniert, perfekt gemacht und humorvoll umgesetzt ist, dass das nicht ins Gewicht fällt. Der Charme des ersten Teils bleibt dabei zwar mitunter auf der Strecke, dank einer gut aufgelegten Besetzung ist der Spaßfaktor aber höher als noch beim Vorgänger.

Stolz darauf darf zweifelsohne Drehbuchautor Bob Gale sein, dessen Zukunftsvision 2015 auch aus heutiger Sicht noch utopisch erscheint, der aber bei manchen Sachen gar nicht so falsch lag. Er serviert dem Zuschauer neben einem technisch modernisierten Hill Valley mit fliegenden Autos, Nostalgiecafés und unübertroffen abgefahrener Mode Hoverboards und Inflationsraten, die jenseits von Gut und Böse liegen.
Der besondere Clou dabei, in jeder Zeitepoche sind die verschiedensten Charaktere mehrfach vertreten, sowohl Biff, als auch sein Enkel Griff, Marty und sein Sohn – selbiges wiederholt sich auch im Verlauf des Films, sobald Doc und Marty wieder ins Jahr 1955 zurückkehren müssen.
Was man hier zu sehen bekommt ist in der Tat ein Novum im Filmgenre gewesen: Auf nie dagewesene Weise wurden die Geschehnisse des ersten Teils mit denen des zweiten Films verwoben, Geschehnisse, die einem aus Zurück in die Zukunft mehr als nur bekannt vorkommen werden hier um neue Storylines ergänzt, die sich perfekt in die bisherige Story einfügen. Gerade deshalb gelingt Gale eine Verbindung mit dem ersten Film, wie man es selten in einer Trilogie erlebt.
Hauptaugenmerk liegt dabei aber nicht mehr auf Martys Eltern Lorraine und George, sondern auf Bösewicht Biff Tannen. Er bekommt deutlich mehr Zeit zugeschrieben als im Vorgänger und wird gekonnt porträtiert. Marty selbst hat verständlicherweise wieder viel zu tun, ebenso wie Doc, der hier mehr eingebunden wird.
Worunter das Drehbuch eindeutig leidet sind die Darstellerwechsel, so wird George McFly nicht mehr von Crispin Glover gespielt, da dieser bei einer Fortsetzung nicht mehr beteiligt sein wollte. Aus diesem Grund wurde sein Charakter großteils aus dem Drehbuch gestrichen und die Rolle mit Jeffrey Weissman neu besetzt. Glovers Szenen wurden aus dem ersten Film großteils übernommen und mit neuen Aufnahmen verschnitten – ganz so einfach war es bei Martys Freundin Jennifer, ursprünglich gespielt von Claudia Wells leider nicht. Auch sie ist nicht mehr mit dabei, doch da besonders die Anfangssequenz ihr Mitwirken erforderte, wurde der komplette Abschnitt aus dem ersten Film mit Elisabeth Shue in der Rolle nachgedreht.
Was man dem Beginn von Zurück in die Zukunft II allerdings ansieht ist die Zeitspanne, die seit den Dreharbeiten zum ersten Teil vergangen war; die Schauspieler wirken weit aufgekratzter, überzeichneter und überspielen ihre Rollen mit ausladender Mimik und Gestik, als wollten sie sich zuerst wieder auf einander einspielen. Dies gibt sich dann nach kurzer Zeit wieder, wirkt aber insbesondere beim Beginn störend.
Storytechnisch versucht Bob Gale einen neuen Weg zu gehen, beschrieb er im ersten Teil noch die Auswirkungen, die Interaktionen mit der Vergangenheit haben könnte, so steht in Teil zwei eindeutig der Missbrauch der Zeitreisetechnologie im Vordergrund: Was, wenn die Maschine in die falschen Hände gerät? Die Auswirkungen dieser Frage erörtert Gale eindrucksvoll und auch verständlich, weswegen der Film insbesondere in der Mitte deutlich düsterer geraten ist, als noch Teil eins.
Doch auch dann gibt es noch unzählige Andeutungen, Witze innerhalb der Reihe und Verweise auf spätere Ereignisse in Teil drei zu entdecken – man merkt, dass das Drehbuch von Teil zwei und drei am Stück geschrieben wurde. So viele Querverweise finden sich zu Teil eins leider nicht, gleichwohl der Episode in 1955 der Brückenschlag zu Zurück in die Zukunft auf fulminante Weise gelingt.
Das Drehbuch macht einen reifen und durchdachten Eindruck, mehr als bei den meisten Fortsetzungen.

Die Darstellerleistungen sind teilweise recht schwierig zu beurteilen, denn auch wenn es sehr viel Spaß macht, Michael J. Fox und Christopher Lloyd wieder gemeinsam vor der Kamera zu sehen, wirkt Lloyds Schauspiel bis zu dem Moment, da die beiden im Alternativen 1985 ankommen zu überzeichnet. Das mag zwar dem Drehbuchcharakter entsprechen, erweckt aber nicht den Anschein des Mannes, den man zum Ende des ersten Films gesehen hat.
Ähnlich ergeht es Fox, der zu Beginn etwas zu sehr Mimik und Gestik einsetzt, er scheint das aber schneller in den Griff zu bekommen. Bereits ab der Sequenz im "Café der 80er" und der anschließenden Hoverboard-Szene, ist er wieder der Marty, wie man ihn kennt.
Ihre restliche Darbietung im Film ist über jeden Zweifel erhaben, ihr komödiantisches Talent bringen sie gut zum Ausdruck und auch die ernsten Szenen zum Ende des Films hin und in 1985 sind sehr gut gespielt. Michael J. Fox hat überdies noch seine beiden Kinder und sein älteres Ich zu mimen – auch wenn diese vierfache Rolle nicht hätte sein müssen, er spielt sie gekonnt.
Wenig zu tun bekommt diesmal Lea Thompson, die nur wenige Auftritte hat, dafür aber umso einprägsamere. Auch sie mimt überzeugend und lässt keine Wünsche offen.
Als Glücksgriff der Macher erweist sich Thomas F. Wilson, der hier die unterschiedlichsten Charaktere verkörpern darf und dieses Kunststück auch meistert. Als Biff von 1955 wirkt er nicht weniger energiereich, als man es aus dem ersten Film kennt, dafür bringt er (auch dank der hervorragenden Maske) den alten Biff 2015 hervorragend zur Geltung. Im alternativen 1985 ist besonders das Gespräch mit Marty zu erwähnen, das von beiden Seiten aus sehr gut gespielt ist. Mimisches Highlight ist aber zweifelsohne das Finale mit Marty und dem Hoverboard 1955, in dem er sämtliche Muskeln spielen lassen darf. Müsste man einen Darsteller als den besten im zweiten Teil der Trilogie küren, würde sicherlich er die Auszeichnung erhalten.
James Tolkan hat auch hier nicht viel zu tun, ebenso wie Jeffrey Weissman als George McFly, den man ohnehin nicht zu sehen bekommt – am ehesten noch als sein kopfüber-Pendant 2015.
Eine Enttäuschung ist allerdings Elisabeth Shue, die zwar nicht sonderlich lange zu sehen ist, aber auch in der kurzen Zeit kann sie keine Akzente setzen. Mimisch wirkt ihre Darbietung zu comichaft, als dass man ihr die Rolle der Jennifer abnehmen würde. Dass sie spielen kann hat sie im Trinkerdrama Leaving Las Vegas [1995] bewiesen, für welches sie zurecht für den Oscar nominiert war.
Ein Insider-Gag ist der Auftritt von Terry, Charles Fleischer, der 2015 Marty anspricht und ihn auf die Idee mit dem Sportalmanach bringt – nicht nur, dass es derselbe Terry ist, der Biffs Wagen 1955 vom Mist befreite, der Darsteller Fleischer ist zudem die Originalstimme von Roger Rabbit, einem weiteren Film von Regisseur Zemeckis.
Die Nebendarsteller sind auch im Hinblick auf das Casting des ersten Teils sehr gut besetzt und lassen keine Wünsche offen. Und wäre da nicht Elisabeth Shue, dann könnte man am Cast überhaupt nichts aussetzen.

Inszenatorisch stellte Zurück in die Zukunft II für die Macher und Regisseur Zemeckis aus mehreren Gründen eine große Herausforderung dar, zum einen weil der massive Einsatz von realistisch aussehenden Spezialeffekten bisher noch nicht erforderlich war und zum anderen, weil man im letzten Drittel des Films die Kontinuität mit dem ersten Teil wahren und viele Szenen nachstellen musste, diese aber gleichzeitig um neue Momente zu ergänzen hatte.
Mit fantastischen Kamerafahrten und Panoramaaufnahmen beim Hill Valley 2015, in dem es fliegende Autos, Hologramme und unzähliges mehr zu entdecken gibt, erschlagen einen die Bilder beinahe, bevor es später nach 1955 zurück geht, wo man urplötzlich wieder denselben Technicolorfarben und demselben zeitlosen Charme wie im ersten Teil begegnet.
Doch dank Zemeckis überlegter Regie gelingt das Experiment ein und dieselbe Stadt in drei verschiedenen Epochen zu zeigen. Das actionreich inszenierte Finale enttäuscht dabei ebenso wenig wie die neuartige und teilweise verblüffend echt aussehende Hoverboard-Sequenz zu Beginn des Films.
Mit einigen Kameraeinstellungen lehnen sich die Macher an den Vorgängerfilm an, spielen mit dem, was der Zuschauer schon zu kennen glaubt und erlauben sich doch zahlreiche Neuerungen.
Kamera und Schnitt sind sehr gut gelungen und dabei ebenso innovativ wie routiniert – insbesondere die übergangslose Verschmelzung mit den Spezialeffekten, die damals überwiegend nicht aus dem Computer stammten, sticht hierbei (nicht) ins Auge.

Gerade bei den Spezialeffekten muss man sich aus heutiger Sicht aber zurecht fragen, wie das damals gemacht wurde. So eindrucksvoll die fliegende Autos auch sein mögen, es sind die fliegende Skateboards, Hoverboards genannt, die am meisten für offene Münder sorgen. Zwar sieht man in manchen Einstellungen einen Blue-Screen, meistens jedoch scheinen sie absolut echt.
So erzählte auch Regisseur Zemeckis bei Kinostart, dass die Hoverboards real seien – und in der Tat fragten unzählige Jugendliche tagsdarauf beim Händler ihres Vertrauens nach.
In Wirklichkeit versteckt sich dahinter aber ein ausgeklügeltes und perfekt fotografiertes Wirework, das großteils in der Tat nicht ersichtlich ist. Bei den fliegenden Autos handelt es sich (wie bei manchen Einstellungen der futuristischen Stadt) um Effekte aus der Trickschmiede ILM, die hierfür für den Oscar nominiert waren.
Meistens kaum zu sehen sind die Blue-Screens, die bei Überschneidungen mit Szenen aus dem ersten Teil eingesetzt wurden – den Machern kann man hier nur gratulieren.
Ebenso eindrucksvoll sind die verschiedenen Bauten der Kleinstadt Hill Valley aus den Jahren 2015, alternativ 1985 und 1955, die jeweils absolut überzeugend aussehen und der jeweiligen Zeit angepasst sind. Die Ähnlichkeiten mit Blade Runner [1982] sind dabei im alternativen 1985 durchaus beabsichtigt.
Ein Lob verdient auch die Maskenarbeit, die hierfür nicht einmal mit einer Nominierung ausgezeichnet wurde. Gerade bei Biff Tannen (Thomas F. Wilson) ist den Machern das Kunststück von mehreren Masken aus verschiedenen Altersstufen gelungen.

Komponist Alan Silvestri oblag hier die Aufgabe einen deutlich orchestraleren Score zu schreiben, als noch beim ersten Film. Zwar sucht man hier neue Themen großteils vergeblich, dafür wandelt er die bekannten Motive gekonnt ab und setzt sie an den richtigen Szenen passend ein.
Die gewohnte Hymne bekommt man dabei zwar weniger, dafür umso effektvoller zu hören.
Wer seine Ohren spitzt kann bisweilen sogar Momente aus dem erstklassigen Predator [1987]-Score heraushören.
Die musikalische Untermalung ist sehr gut gelungen, gleichwohl man keinen epischen Score im Stile von Star Wars erwarten sollte. Zum Film passt er dennoch einmalig.

So gelungen die Fortsetzung zu Zurück in die Zukunft ist, es ist traurig, dass zwei wirklich wichtige Szenen es nicht in den letztendlichen Film geschafft haben. Zwar sind auf der veröffentlichten DVD einige Deleted Scenes enthalten, zwei davon wären für den Film aber wichtig gewesen: Zum einen eine Szene, in welcher der alte Terry in 2015 den alten Biff an den restaurierten Wagen 1955 erinnert (erst da wird nämlich klar, dass er der Mechaniker von vor 60 Jahren ist) und eine Szene, in der Biff, nachdem er 2015 die Zeitmaschine gestohlen und wieder zurück gebracht hat, hinter einigen Mülltonnen verschwindet und sich dort unter Schmerzen auflöst – da er die Zeitlinie verändert hat. Die Szene selbst war eigentlich im Film integriert, doch da das Testpublikum sie nicht verstand, wurde sie herausgenommen (in der Tat versteht man sie erst, wenn man den Film das zweite Mal sieht, dann allerdings ist sie eine wichtige Ergänzung zum Zeitreisethema, Fans sollten unbedingt auf den Regiekommentar achten).
Wie im US-Fernsehen üblich gab es immer wieder Ausstrahlungen des Films, in denen eine oder mehrere der herausgenommenen Szenen wieder integriert waren, die vom Regisseur beabsichtigte Schnittfassung ist allerdings ohne diese Sequenzen.
Filmfans werden sich an den zahlreichen Anspielungen im Film kaum satt sehen können, so wird "Der weiße Hai 19", der 2015 im Kino läuft von Max Spielberg inszeniert – Regisseur Spielberg hat in der Tat einen Sohn mit dem Namen Max. In dem Antiquitätenladen, in dem Marty den Almanach erwirbt ist zudem eine Roger Rabbit-Puppe, ein Videospiel zu Der weiße Hai [1975] und eine Jacke von Marty aus dem ersten Film zu sehen. Auch die Zeitungsausschnitte, die sich verändern enthalten in anderen Artikeln immer wieder witzige Bemerkungen, so hat im alternativen 1985 US-Präsident Nixon seine fünfte Amtszeit angestrebt.
Mit die besten Insider-Gags sind allerdings, dass auch 2015 der Vorsprung der Uhr beim Hill Valley-Rathaus immer noch abgebrochen ist (von Doc Brown im ersten Teil verursacht) und die Unterredung, die Brown mit sich selbst im Jahr 1955 hat – der ältere Doc trägt in der Szene einen Trenchcoat und einen Hut, im ersten Film ist in der Szene tatsächlich ein Mann mit dieser Kleidung zu sehen, der die Szenerie verlässt.

Um drei Jahre verzögerten sich die Dreharbeiten für die Fortsetzungen, die nach dem Erfolg des ersten Films sofort in Angriff genommen werden sollten, doch da Regisseur Robert Zemeckis zuerst Falsches Spiel mit Roger Rabbit drehen wollte, musste die restliche Crew auf ihn warten – vielleicht ein Segen, denn so hatte Drehbuchautor Bob Gale genügend Zeit, das Skript zu überarbeiten und auch Crispin Glovers Weggang halbwegs vernünftig zu erklären.
Es ist schade, dass nicht das gesamte Team aus dem ersten Teil wieder an Bord ist, vielleicht wäre ein anderer Film heraus gekommen. Als Fortsetzung kann man sich bei Zurück in die Zukunft II aber kaum etwas anders wünschen: Die Story aus dem ersten Teil wird gekonnt in den zweiten mitverwoben und doch dreht sich der Film um ein anderes Thema; mitreißende Actionsequenzen und fantastische Spezialeffekte wechseln sich mit witzigen Szenen und Anspielungen für Fans ab, die sich höchstens an der unlogischen Story stören würden – doch welche Zeitreise ist kein Paradoxon in sich?
Nicht zuletzt macht das eingespielte Schauspielteam das Zusehen zum Vergnügen.


Fazit:
Mit einem deutlich comichafteren Touch startet das zweite Abenteuer von Doc und Marty in eine Reise durch drei verschiedene Zeitrahmen und lässt dabei kaum Zeit zum Durchatmen.
Fans des ersten Films werden sich an ähnlichen und doch neuartigen Zutaten der Story erfreuen können, die genügend Originalität bieten, um nicht zu langweilen. Abgesehen davon wartet Robert Zemeckis Film mit viel Action, Humor aber auch ernsthaften Themen auf, die man allerdings nur dann verstehen kann, wenn man zuvor den ersten Teil gesehen hat.
Zurück in die Zukunft II ist mehr als nur eine Kopie des Originals und besticht daher als einzelner Film ebenso, wie als Teil der Trilogie, für die er unerlässlich ist. Zwar nicht so zeitlos wie Teil eins, dafür ebenso unterhaltsam und mindestens genauso verwirrend.