Terminator 3 – Rebellion der Maschinen [2003]

Wertung: 3.5 von 6 Punkten  |   Kritik von Lars Adrian  |   Hinzugefügt am 31. März 2009
Genre: Action / Science Fiction / Thriller

Originaltitel: Terminator 3: Rise of the Machines
Laufzeit: 105 min.
Produktionsland: USA / Deutschland / Großbritannien
Produktionsjahr: 2003
FSK-Freigabe: ab 16 Jahren

Regie: Jonathan Mostow
Musik: Marco Beltrami ("Terminator"-Thema von Brad Fiedel)
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Nick Stahl, Claire Danes, Kristanna Loken, David Andrews, Earl Boen


Kurzinhalt:
1994 ist es Sarah Connor und ihrem neunjährigen Sohn John mit Unterstützung eines Terminators aus der Zukunft gelungen, die nukleare Katastrophe, die am 29. August 1997 durch das taktische Abwehrsystem Skynet ausgelöst worden wäre, zu verhindern. Fast zehn Jahre später liegt jenes schicksalhaftes Datum schon einige Zeit zurück und die Vernichtung der Menschheit ist glücklicherweise nicht eingetreten.
John Connor (Nick Stahl) ist mittlerweile zu einem jungen Mann herangewachsen, hadert nach dem Tod seiner Mutter an Leukämie allerdings mit seinem Dasein und führt das Leben eines Herumtreibers: Er fürchtet sich vor der Zukunft und hat nachwievor das Gefühl, die schrecklichen Ereignisse nicht abgewendet, sondern nur aufgeschoben zu haben.
Seine böse Vorahnung soll sich tatsächlich bewahrheiten: In wenigen Stunden soll eine neue Version des taktischen Abwehrsystems unter Leitung von Robert Brewster (David Andrews) in Betrieb genommen werden, das letztendlich den Weg für die Herrschafft der Maschinen über die Erde ebnen wird. In der Zukunft wird die menschliche Widerstandsgruppe erneut von John Connor und seiner rechten Hand, Brewsters Tochter Kate (Claire Danes), angeführt und zum wahrscheinlichen Sieg geführt werden.
Um dies zu verhindern, senden die Maschinen einmal mehr einen Terminator aus der Zukunft zurück in die heutige Zeit. Es handelt sich um das weibliche Modell T-X (Kristanna Loken), das die Aufgabe hat, John Connor, Kate Brewster und ihre wichtigsten Führungskräfte aus der Résistance aufzuspüren und zu eliminieren. Und wieder schafft es der Widerstand, einen weiteren Terminator (Arnold Schwarzenegger) in die Vergangenheit zu schicken, der John und Kate bei ihrem Kampf gegen die übermächtige T-X unterstützen soll.
Aber können sie den Tag des jüngsten Gerichts überhaupt noch aufhalten, oder muss sich John in ein vorbestimmtes Schicksal fügen?


Kritik:
Nach dem großen Erfolg von James Camerons Terminator 2 – Tag der Abrechnung [1991] – und zwar sowohl in kommerzieller, als auch in künstlerischer Hinsicht – kamen schnell Gerüchte um eine weitere Fortsetzung in der Terminator-Saga auf. Zunächst hatte es allerdings den Anschein, als würde es bei diesen bleiben. Selbst viele Fans der ersten beiden Filme, standen der Idee äußerst skeptisch gegenüber, denn das Ende von Teil 2 ließ eigentlich kaum Spielraum, die Geschichte sinnvoll weiterzuspinnen. Cameron, (Mit-)Erfinder und Autor von Terminator [1984] und Terminator 2, sah das wohl ähnlich und gab früh bekannt, dass er keine Ambitionen zu einem dritten Film der Reihe hätte.
Dass es schließlich doch noch zu Terminator 3 – Rebellion der Maschinen [2003] – oder Rise of the Machines (dt. "Aufstieg der Maschinen"), wie der inhaltlich treffendere englische Untertitel lautet – kam, ist in erster Linie auf Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger zurückzuführen, der nach einigen weniger erfolgreichen Filmen wie End of Days – Nacht ohne Morgen [1999], The 6th Day [2000] oder Collateral Damage [2002] endlich wieder einen richtigen Hit landen wollte. Vielleicht wollte Schwarzenegger seine Filmkarriere auch auf einer positiven Note beenden, ehe er sein Amt als Gouverneur von Kalifornien antrat.
Nachdem Cameron seine Beteiligung an einer zweiten Terminator-Fortsetzung abgelehnt hatte – wie übrigens auch Sarah-Connor-Darstellerin Linda Hamilton –, machten sich die Produzenten auf die Suche nach neuen Drehbuch-Autoren und einem geeigneten Regisseur, wobei letztere Position sogar Ridley Scott (Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt [1979]), John McTiernan (Stirb langsam [1988]) und Ang Lee (Hulk [2003]) angeboten wurde.

Im Laufe der Zeit gab es zahlreiche verschiedenene Drehbuch-Entwürfe; letztendlich zeichnen drei Autoren für das Skript verantwortlich: John D. Brancato, Michael Ferris und Tedi Sarafian. An der endgültigen Version war Sarafian zwar nicht mehr beteiligt; doch fanden einige Ideen und Elemente aus seinem Entwurf den Weg in den fertigen Film, so dass Sarafian zumindest ein Story-Credit zugestanden wurde. Brancato und Ferris arbeiten häufig als Drehbuch-Autoren zusammen. Aus ihrer Feder stammen unter anderem die Skripts zum Sandra-Bullock-Film Das Netz [1995] und dem grandios missglückten Halle-Berry-Vehikel Catwoman [2004]. Auch für den in diesem Jahr anlaufenden vierten Teil der Terminator-Saga, Terminator – Die Erlösung [2009] kamen sie wieder zum Einsatz. Das Drehbuch zu Terminator 3 – Rise of the Machines ist zum Glück weit vom katastrophalen Catwoman-Desaster entfernt, dennoch stellt es den vielleicht größten Schwachpunkt des Filmes dar.
Während man bei Terminator 2 das Gefühl hatte, James Cameron erzählt die Geschichte konsequent mit neuen Impulsen weiter und führt sie zu einem würdigen Abschluss, stellt sich bei Terminator 3 rasch die Überzeugung ein, inhaltlich nur einen zweitklassigen Aufguss vertrauter Elemente und Handlungslinien vorgesetzt zu bekommen. Bot der zweite Teil mit dem gestaltwandlerischen T-1000 immerhin einen gänzlich neuartigen Gegner, so beschränkt sich Teil 3 lediglich auf Erweiterungen der bereits etablierten Gesetzmäßigkeiten, zum Beispiel indem die mit ähnlichen Charakteristika ausgestattete Terminatrix T-X nun auch komplizierte Gerätschaften und Waffen hervorbringen und Fahrzeuge mittels Nanobots fernsteuern kann. Unterm Strich dienen diese zusätzlichen Fähigkeiten der T-X indes nur als Grundlage für ausufernde Action-Sequenzen. Die (physikalische) Logik dahinter sollte man allerdings besser nicht hinterfragen; aufgrund des relativ hohen Tempos des Filmes hat man dazu aber auch kaum Gelegenheit.
Deutlich schwerer wiegen andere Mängel in dem Skript. So fallen immer wieder Geschmacklosigkeiten unangenehm auf, die offenbar nur dazu dienen, den Gewalt-Faktor für eine bestimmte Zuschauer-Zielgruppe zu erhöhen. Ist es denn wirklich nötig, dass die auf dem Rücksitz eines Wagens sitzende Terminatrix ihre Arme durch die Brust eines (noch lebenden) Polizisten treibt, um so an das Lenkrad zu gelangen, oder dass sie Kates Verlobten durch ein Säge- oder Bohr-Werkzeug tötet, selbst wenn die Kamera sich davon abwendet und man nur seine Sterbe-Schreie hört? Die ansich gute Idee, genetische Herkunft durch Berührung von Blut festzustellen, wird durch den gänzlich überflüssigen Einfall, dass dies durch Ablecken eines blutgetränkten Fingers mit der Zunge geschehen muss, wieder zunichte gemacht.
Seltsam mutet auch an, dass John Alpträume von Ereignissen hat, die er nie selbst erlebt hat, sondern nur aufgrund von Schilderungen aus zweiter Hand kennt.
Dazu gesellen sich vermeintlich humorvolle Momente und zahlreiche gezwungen wirkende Einzeiler des von Schwarzenegger verkörperten Terminators, die sich nicht recht in die düstere Zukunftsvision einfügen wollen und somit eher deplatziert erscheinen. Für manchen Zuschauer mag dies eine gesunde Portion Selbstironie darstellen, ich persönlich empfinde es dagegen als unagemessene Respektlosigkeit gegenüber einem zur Ikone gewordenen fiktiven Charakter. In Terminator 3 wird die ursprüngliche Tötungsmaschine teilweise zur bloßen Witzfigur degradiert, die mal wieder für einen Lacher sorgen muss. In der Folge verliert der Terminator viel von seiner eigentlichen Bedrohlichkeit, was kaum im Sinne der Macher sein kann.
In die gleiche Kerbe schlägt eine weitere Neuerung. Sowohl der Terminator, als auch die T-X lassen an einigen Stellen durch ihre Mimik Emotionen erkennen. Wenn die Terminatrix schließlich im Finale des Filmes offenbar wutentbrannt und zornig schreit, weiß der geneigte Zuseher nicht, ob er angesichts dieses Stilbruchs nun lachen oder weinen soll. Die Terminatoren der vorhergehenden Teile waren gerade deshalb so beängstigend, weil sie eben keinerlei Art von Gefühlsregung an den Tag legten und stattdessen kalt und unaufhaltsam ihre Ziele verfolgten.
Darüber hinaus bekommen die Charaktere trotz guter inhaltlicher Ansätze keine Zeit, sich zu entwickeln oder das Erlebte richtig zu verarbeiten. Beispielsweise akzeptiert Kate die Tatsache, dass das Ende der Welt naht und Cyborgs aus der Zukunft in die Gegenwart gereist sind, schneller, als Sarah in Terminator 2 begriffen hat, dass der Terminator nun auf ihrer Seite steht. Der komplette Film ist mehr oder weniger eine große Verfolgungsjagd ohne Verschnaufpause, und er wirkt deshalb um ein Vielfaches gehetzter als die Vorgänger, wofür auch die im Vergleich zur Kinofassung von Terminator 2 um rund 30 Minuten kürzere Laufzeit ein Indiz ist. So verwundert es nicht, dass zu Beginn des letzten Drittels von Terminator 3 ein signifikantes Handlungsloch besteht, wenn der Terminator samt John und Kate, aber auch die T-X urplötzlich mitten in der Zentrale des von Kates Vater geleiteten Militärkomplexes auftauchen. Eigentlich müsste es sich hierbei um einen aufwändig geschützten und bewachten Hochsicherheitstrakt handeln, in den man nicht einfach hineinspazieren kann, ohne Alarm auszulösen. Leider macht sich der Film nicht die Mühe, eine entsprechende Erklärung zu liefern.
Nichtsdestotrotz kommt es im Verlauf der Geschichte einige Male zu Wiederholungen. Die Ankunft der "Zeitkugel" wird zum Beispiel zweimal gezeigt, einmal beim Terminator und einmal bei der T-X; die T-X bekundet zweimal, dass ihr ein Fahrzeug gefällt; und ein Sonnenbrillen-Gag mit dem Terminator findet gar dreimal Verwendung. All dies spricht nicht unbedingt für ein ausgesprochen durchdachtes Drehbuch, sondern zeugt eher von einer gewissen Einfallslosigkeit.
Dennoch sollen einige gute Skript-Ideen nicht unterschlagen werden. Ohne zu viel zu verraten, kann man die Art und Weise, wie Skynet auf elektronischem Weg weltweit die Kontrolle übernimmt, durchaus als gelungen bezeichnen. Dass der Terminator diesmal von der zukünftigen Kate in die Vergangenheit geschickt wurde und ihren und nicht Johns Befehlen Folge leisten muss, gefällt ebenso.
Bedauerlicherweise hat man gerade beim für sich gesehen besten Handlungsansatz von Terminator 3 das Gefühl, als hätten die Drehbuch-Autoren Camerons beide Vorgänger entweder nicht gesehen, oder nicht verstanden. Die Aussage von Terminator und insbesondere Terminator 2 lautet sinngemäß: "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Die Zukunft ist nicht vorherbestimmt; jeder kann sie zum Positiven verändern, wenn er sich bemüht. Der Mensch kann sein Leben selbst in die Hand nehmen." Im Gegensatz dazu verfolgt Terminator 3 eine vollkommen andere These. Schon von Anfang an wird klar, dass sich in dieser Geschichte Zukunft und Schicksal nicht ändern, sondern maximal aufschieben lassen. Hier muss man sich seiner Bestimmung ergeben, sie annehmen und versuchen das Beste daraus zu machen. Während die ersten beiden Terminator-Filme somit eine Hoffnung machende Botschaft vermittelten, übt Terminator 3 mit seiner veränderten Ausgangslage in gewissem Sinne einen direkten Verrat daran und stellt ein wahrhaft düsteres Leben in Aussicht, denn der bisherige Leidensweg von John und Sarah Connor wird so quasi ad absurdum geführt.
Insofern haben sich die Befürchtungen zahlreicher Fans also doch bewahrheitet, dass es schlicht unnötig war, dem in sich stimmigen Terminator 2 eine schon konzeptionell überflüssige Fortsetzung zu spendieren, die eigentlich nicht richtig in die Terminator-Mythologie passt.

Die Position des Regisseurs von Terminator 3 übernahm Jonathan Mostow, der zuvor mit dem hervorragenden Highway-Thriller Breakdown [1997] für Furore gesorgt hatte, aber auch den überdurchschnittlich erfolgreichen U-Boot-Kriegsfilm U-571 [2000] verantwortete. Mostow bezeichnet sich selbst als Fan der Terminator-Reihe und hat sich durch die beiden genannten Filme bei den Produzenten empfohlen.
Mostows Inszenierung von Terminator 3 ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sieht man dem Film zweifellos an, dass er alles andere als billig war. Es gibt eine Menge Explosionen und Crashs zu sehen; der schiere Materialverschleiß ist immens. Andererseits setzt der Regisseur die Action nicht immer vorteilhaft in Szene. Häufig fehlt der Überblick, die Kamera ist verwackelt, und hektische Schnitte verhindern ein besseres Verständnis vom genauen Ablauf des Geschehens.
Deutlich ist dies besonders im ersten Drittel des Filmes, als die T-X mit einem Kran-Lastwagen den fliehenden Terminator, John und Kate durch die Stadt verfolgt, wobei einige Gebäude und Fahrzeuge komplett zerstört werden. Statt ein und dieselbe Sequenz mit mehreren Kameras gleichzeitig aufzunehmen, wurden mehrere Explosionen und Zusammenstöße offenkundig separat gefilmt, und später wurde dann im Schneideraum versucht, eine halbwegs nachvollziehbare Reihenfolge zusammenzusetzen.
Um für mehr Übersicht zu sorgen, kommen außerdem immer wieder nachträglich erzeugte Zeitlupen oder Bild-Beschleunigungen zum Einsatz, für die bei den Dreharbeiten anscheinend keine Hochgeschwindigkeitskameras verwendet wurden, sondern erst später eine digitale Bild-Verdopplung oder -Herausnahme stattfand – eine Technik, die hier genauso billig und unpassend aussieht, wie beispielsweise bei Lara Crofts Kampf gegen die Steinstatuen im ersten Tomb Raider [2001], da sie zu Verwisch-Effekten oder unnatürlichem Ruckeln führt.
Fast alle Action-Sequenzen wurden zudem um wenig subtile Computer-generierte Elemente ergänzt und erweitert, die unschwer als genau solche zu identifizieren sind, worunter die Glaubwürdigkeit der gezeigten Szenerien leidet.
Aufgrund solcher unnötiger Einschränkungen und der daraus folgenden Uneinheitlichkeit macht Mostow es dem aufmerksamen Zuschauer schwer, die Action-Szenen richtig zu genießen. Die Tatsache, dass der Film mit einer deutlich bunteren Farb-Palette fast wie eine Comic-Adaption wirkt, und damit in krassem Gegensatz zu den Neon-Farben beziehungsweise Blau- und Brauntönen in den Teilen 1 und 2 steht, lassen einen die unverwechselbare Handschrift von James Cameron umso schmerzlicher vermissen.
Schade, hier hätte man vom Breakdown-Regisseur sicherlich mehr erwarten dürfen.

Bedauerlicherweise gilt das Gleiche auch in Bezug auf den unbestrittenen Hauptdarsteller von Terminator 3. Arnold Schwarzenegger spielte in diesem Film seine letzte Hauptrolle; mittlerweile ist er bekanntermaßen als Gouverneur von Kalifornien mit anderen Aufgaben betraut. Schwarzenegger bereitete sich sechs Monate lang intensiv körperlich auf die Rückkehr als Terminator vor und hatte zu Beginn der Dreharbeiten dasselbe Gewicht und denselben Muskel-Umfang wie während der Arbeit an Terminator 2. Ferner verzichtete er auf 1,4 Millionen Dollar seiner Gage, um die Fertigstellung einer Schlüssel-Action-Szene zu gewährleisten. Schwierigkeiten schien ihm dagegen die Rolle selbst zu machen, wirken seine Mimik und Gestik doch sichtlich ausschweifender, ja fast menschlich. Gegen Ende des Filmes gibt es eine Szene, in der der Terminator einen inneren Konflikt mit seiner ursprünglichen Programmierung ausficht, die durch Nanobots der T-X kompromittiert wurde. Der Terminator schlägt wild auf die Motorhaube eines Autos ein, und die Kamera zeigt seinen verzweifelten Gesichtsausdruck. Dieser Moment ist so unfreiwillig komisch und lächerlich, dass es einem Fan fast körperliche Schmerzen bereitet. Vielleicht hätte Arnold Schwarzenegger auch nur eine bessere Führung durch den Regisseur benötigt, denn dass er zu mehr im Stande ist, hat er nicht nur in den beiden Terminator-Filmen bewiesen.
Im Vergleich zum Ex-Model Kristanna Loken (BloodRayne [2005]) spielt Schwarzenegger aber geradezu preisverdächtig. Loken mag für Manche optische Vorzüge bieten, als Darstellerin kann sie selbst in ihrer Minimal-Rolle als Terminatrix allerdings in keiner Sekunde überzeugen. Ihr fehlt es schlicht an Charisma, um es mit dem von Robert Patrick so grandios verkörperten T-1000 aufzunehmen. Dazu weist ihre T-X einfach zu wenig Bedrohlichkeit auf, obwohl sie für Terminator 3 anscheinend 15 Pfund Muskel-Masse antrainiert hat.
Bessere Leistungen liefern Nick Stahl (Der schmale Grat [1998]) als John Connor und Claire Danes (William Shakespeare's Romeo + Juliet [1996]) als seine zukünftige Ehefrau Kate Brewster ab. Auch wenn mir Edward Furlongs Interpretation des Charakters in Terminator 2 mehr zugesagt hat, ist Stahl die treibende Kraft von Teil 3 und er wird dieser Aufgabe mühelos gerecht. Man nimmt seinem John ab, wie er sich widerwillig in sein Schicksal fügt und vom passiven Herumtreiber in den aktiven Kämpfer wandelt. Es erstaunt, dass Nick Stahl seitdem keine größere Bekanntheit erlangt hat. Immerhin übernahm er in der ungewöhnlichen Comic-Verfilmung Sin City [2005] einen denkwürdigen Auftritt. Claire Danes hat den etwas undankbaren Part inne, Zuschauern, die mit der Terminator-Materie nicht bewandert sind, einige Erklärungen zur Verfügung zu stellen, da ihre Kate ebenfalls noch nie damit zu tun hatte. Erst im letzten Drittel wird sie etwas agiler und beginnt sich zu wehren.
Einen kurzen Gast-Auftritt hat Earl Boen in der Rolle des vertrauten Dr. Peter Silberman. In dieser einen Szene beantwortet sich für viele Fans des zweiten Teils, wie der Psychologe denn seine unglaublichen Erlebnisse von damals verabeitet hat – für Insider der vielleicht gelungenste Moment des ganzen Filmes, da seine Ausführungen obgleich ziemlich lustig, durchaus sinnig sind.

Zwischen dem zweiten und dritten Teil liegen zwölf Jahre, in denen die Spezial-Effekte-Künstler neue Technologien entwickelten oder bestehende verfeinerten. In dieser Zeit lehrte Steven Spielberg digitalen Dinosauriern das Laufen, Pixar brachte die ersten rein am Rechner entstanden Spielfilme in die Kinos und der Neuseeländer Peter Jackson erweckte Mittelerde zum Leben. Während Terminator 2 gerade die Schwelle zum digitalen Film-Zeitalter markiert, sogar noch händisch am Tisch geschnitten wurde, entstand Terminator 3, als der Wechsel in diese neue Ära bereits vollzogen war. Die Frage ist also, inwiefern sich die Technik-Revolution auf die Spezial-Effekte in diesem dritten Film der Terminator-Saga auswirkte.
Grundsätzlich setzten die Macher offenbar auf die bewährte Mischung aus realen mechanischen Spezial-Effekten am Set, Modell-Arbeiten, echtes Make-Up und Computer-generierten Bildern (CGI), wo sie es für notwendig erachteten. Auf CGI wurde dabei sichtlich häufiger zurückgegriffen als zuvor und dies leider nicht immer zum Vorteil, denn vielfach sind diese Effekte als künstlich zu erkennen, zum Beispiel zu Beginn wenn der vom Terminator gesteuerte Pick-Up-Truck über Kate Brewster "hüpft", ohne sie zu verletzen, und dann die Terminatrix rammt. Erstaunlicherweise machen auch die computergenerierte T-X oder eine schmelzende Schaufensterpuppe trotz Beteiligung der Effekt-Gurus von "Industrial Light & Magic" einen weniger überzeugenden Eindruck als die Chrom-Version des T-1000 in Terminator 2.
Bei der Schlussmaske des Terminators verließ sich Mostow nicht auf reines Make-Up aus dem Stan-Winston-Studio, sondern nutzte die Digital-Technik für eine entsprechende Erweiterung. Das Ergebnis ist ohne Zweifel Geschmackssache.
Zahlreiche der Blue- und Green-Screens sind darüber hinaus als solche zu erkennen, was den Zuschauer immer wieder aus der Illusion der Film-Handlung herausreißt.
Das bedeutet nicht, dass die Spezial-Effekte schlecht wären – insbesondere die Bilder der nuklearen Katastrophe zählen zum Besten was zu dieser Thematik bislang auf Film gebannt wurde –, aber im Gegensatz zu Terminator 2, setzt Teil 3 der Reihe in dieser Disziplin jedoch keine neuen Maßstäbe.

Für die musikalische Untermalung des Filmes wurde ein weiterer Neuzugang im Terminator-Universum verpflichtet: Statt Brad Fiedel steuert nun Marco Beltrami (Scream [1996]) den Score bei. Fiedels brillantes Terminator-Thema ist lediglich während des Abspanns zu hören.
Beltramis Arbeit kann am Ehesten als routiniert, aber unauffällig charakterisiert werden. Sie unterstützt das Gezeigte ohne sich in den Vordergrund zu stellen, bietet indes auch keine besonderen Höhepunkte. Immerhin bemüht sich Beltrami, sich am Stil Fiedels zu orientieren.
In jüngerer Zeit konnte Beltramis Musik zu Stirb langsam 4.0 [2007] dennoch besser gefallen.

Die deutsche Synchronisation des Filmes ist qualitativ durchschnittlich; die Sprecher sind zwar passend gewählt, aber besonders Schwarzeneggers üblicher Sprecher Thomas Danneberg macht einen eher lustlosen Eindruck.
Da Terminator 3 im Free-TV in der Regel zur Hauptabendzeit, also ab 20:15 Uhr ausgestrahlt wird und zu Recht eine FSK-Freigabe ab 16 Jahren besitzt, läuft er meistens leicht gekürzt im Fernsehen. Es empfiehlt sich demzufolge entweder eine eventuelle Nachtwiederholung aufzuzeichnen und anzuschauen, oder aber gleich auf die werbefreie DVD- oder Blu-ray-Veröffentlichung auszuweichen.
Das Budget des Filmes betrug rund 200 Millionen Dollar, also das Doppelte der Kosten von Terminator 2. Obwohl er mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 430 Millionen US-Dollar etwas hinter den Erwartungen zurückblieb – zwölf Jahre zuvor brachte es der Vorgänger immerhin auf fast 520 Millionen US-Dollar –, gilt das Werk als kommerzieller Erfolg und war Arnold Schwarzeneggers zweiteinträglichster Film überhaupt.

Die Verantwortlichen von Terminator 3 traten kein leichtes Erbe an: Mit den beiden vorhergehenden Filmen legte Co-Autor und Regisseur James Cameron zwei filmische Meisterwerke vor, die die Messlatte für Alles, was im Science-Fiction-Action-Thriller-Genre danach kam, sehr hoch legten – und für viele Fans immer noch nicht übertroffen wurden. Nach Terminator 2 drehte Cameron noch True Lies – Wahre Lügen [1994], ehe er sich auf den Oscar-Abräumer und erfolgreichsten Film aller Zeiten Titanic [1997] konzentrierte. Im Anschluss hätte er für einen dritten Eintrag in der Terminator-Saga vielleicht Zeit gehabt, daran aber offenbar kein Interesse. Warum auch? Wie hätte er die in Terminator 2 so perfekt abgeschlossene Geschichte sinnvoll fortsetzen können, ohne gleichzeitig die Grundaussage jenes Filmes zu verraten?
Genau hier liegt das eigentliche Problem von Terminator 3: Trotz der zugegeben technisch aufwändigen Materialschlacht erfindet der Film das Rad nicht neu. Die Story erweist sich als wenig origineller Aufguss der ersten beiden Teile, und das Werk insgesamt als letztendlich komplett überflüssiges Anhängsel, das allerdings den Grundstein für weitere Fortsetzungen legen sollte. In diesem Sinne erscheint es fast schon wie eine Ironie des Schicksals, dass die Macher von Terminator – Die Erlösung [2009], dem in diesem Jahr angelaufenen vierten Teil, schon im Vorfeld bekundet haben, dass sie in ihrem Film die in Terminator 3 geschilderten Ereignisse weitestgehend ignorieren werden und stattdessen an Terminator 2 anknüpfen möchten.


Fazit:
Für diejenigen Zuschauer, die in der Terminator-Reihe ohnehin nie mehr gesehen haben als Action- und Spezial-Effekte-Spektakel, dürfte Terminator 3 – Rebellion der Maschinen genau der Film sein, den sie erwarten: Es gibt zahlreiche Explosionen und es geht eine Menge zu Bruch. In diesem Sinne ist T3 sicherlich ein überdurchschnittlicher Science-Fiction-Action-Film für das Massenpublikum, das kurze Thrills mag und einfache Komik versteht.
Wahre Fans der ersten beiden Teile könnten mit dem Werk jedoch einige Probleme haben: Mostows Inszenierung und Umsetzung der Action kann es zu keiner Sekunde mit Camerons meisterlichem Handwerk und Ideen-Reichtum aufnehmen, der Humor kommt weitestgehend arg simpel und gezwungen daher, und die Handlung wärmt die Geschichte der ersten beiden Filme einfach ein weiteres Mal auf, ohne ihr relevant-neue Aspekte abzugewinnen.
Am schlimmsten aber ist, dass der einzige originelle und innovative Story-Dreh von Terminator 3 die positive Aussage von Terminator 2 negiert und ins Gegenteil verkehrt. Durch diesen unverzeihlichen Akt verwehrt sich das Werk schließlich einen offiziellen Eintrag innerhalb der Terminator-Mythologie.
Wer sich daran nicht stört, kann zu meiner endgültigen Bewertung noch einen halben Punkt hinzuzählen.