Star Trek [2009]

Wertung: 3.5 von 6 Punkten  |   Kritik von Lars Adrian  |   Hinzugefügt am 14. Mai 2009
Genre: Science Fiction / Action

Originaltitel: Star Trek
Laufzeit: 126 min.
Produktionsland: USA / Deutschland
Produktionsjahr: 2008
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren

Regie: J.J. Abrams
Musik: Michael Giacchino
Darsteller: Chris Pine, Zachary Quinto, Zoe Saldana, Karl Urban, John Cho, Anton Yelchin, Simon Pegg, Bruce Greenwood, Eric Bana, Ben Cross, Winona Ryder


Kurzinhalt:
Im Jahr 2233 wird das Förderationsraumschiff "USS Kelvin" von einem übermächtigen Schlachtschiff angegriffen, das plötzlich aus dem Nichts erscheint. Was der Kommandeur der "Kelvin", George Kirk (Chris Hemsworth), nicht weiß, ist, dass es sich dabei um die "Narada" handelt, die von dem verbitterten Romulaner Nero (Eric Bana) geführt wird. Nero nutzte ein Weltraum-Phänomen, um aus dem Jahr 2387 in die Vergangenheit zu reisen und dort mit Hilfe einer schrecklichen Waffe jeden Föderationsplaneten auszulöschen. Durch seine Ankunft verändert Nero den Verlauf der bisherigen Geschichte. Während sich George Kirk in einen verzweifelten letzten Kampf begibt, bringt seine Frau Winona (Jennifer Morrison) ihren gemeinsamen Sohn James Tiberius Kirk in einem Shuttle zur Welt, das noch rechtzeitig vor der Zerstörung der "Kelvin" fliehen konnte.
25 Jahre später führt James T. Kirk (Chris Pine) das Leben eines überheblichen, ziellosen Draufgängers, bis er nach einer Auseinandersetzung mit einigen Sternenflotten-Angehörigen von Captain Christopher Pike (Bruce Greenwood) davon überzeugt wird, der Sternenflotte beizutreten und sich in eine würdige Nachfolge seines Vaters zu begeben.
Währenddessen wird dem jungen Spock (Zachary Quinto), Sohn des Vulcaniers Sarek (Ben Cross) und der irdischen Amanda Grayson (Winona Ryder), nach abgeschlossener Ausbildung eine Position in der vulcanischen Wissenschaftsakademie angeboten. Spock, der sich seit seiner Kindheit Diskriminierungen aufgrund seiner Herkunft ausgesetzt sieht, schlägt das großzügige Angebot aus und wird ebenfalls Mitglied der Sternenflotte.
In Kirks drittem Ausbildungsjahr tritt Neros perfider Racheplan in seine entscheidende Phase. Captain Pike soll mit dem neuen Föderationsflaggschiff "USS Enterprise" einen Angriff der "Narada" auf Vulcan abwehren. Mit an Bord sind neben James Kirk und Spock auch Schiffsarzt Leonard "Pille" McCoy (Karl Urban), die Kommunikationsspezialistin Uhura (Zoe Saldana), Steuermann Hikaru Sulu (John Cho) und Fähnrich Pavel Chekov (Anton Yelchin). Im Verlauf dieser ersten Mission der "Enterprise" nimmt darüber hinaus Montgomery "Scotty" Scott (Simon Pegg) den Platz des Chef-Ingenieurs ein.
Kann es dieser jungen Crew um Captain Christopher Pike gelingen, dem übermächtigen Feind Einhalt zu gebieten und das Überleben der Föderation zu sichern?


Kritik:
Noch nie wurde um einen Star Trek-Film so viel Aufhebens gemacht, wie bei dem elften Abenteuer des auf einem Konzept von Gene Roddenberry beruhenden Franchise, das zugleich Fortsetzung, Neustart und Prequel sein und sowohl alte, als auch völlig neue Fans begeistern will. Der Werbe-Aufwand – zumindest in den USA – war riesig. Seit Monaten läuft dort die Promotion-Maschinerie auf Hochtouren, werden Kino-Besucher und Fernsehzuschauer mit Trailern und TV-Spots en masse auf den Star Trek-Mai eingestimmt.
Das produzierende Studio Paramount hat es sich geschätzte 150 Millionen Dollar kosten lassen, das seit über sechs Jahren darniederliegende Merchandising-Zugpferd wiederzubeleben. Nichts wurde dem Zufall überlassen: Als Mastermind des Reboots verpflichtete man TV-Serien-Guru J.J. Abrams (Alias [2001-2006], Lost [seit 2004] und Fringe [seit 2008]), der bereits für Paramounts Mission: Impossible III [2006] als Regisseur ein solides Einspielergebnis eingefahren hatte und den mit 25 Millionen US-Dollar ausgesprochen günstigen Pseudo-Doku-Monster-Hit Cloverfield [2008] (weltweites Einspielergebnis: ca. 171 Millionen US-Dollar) produzierte. Darüber hinaus wurde der neueste Star Trek so angelegt, dass man die alte Crew um James T. Kirk nun mit zur Zeit angesagten Jungstars besetzen konnte, das die jugendliche Hauptzielgruppe in die Kinos locken soll.
Ob das Kalkül der Macher aufgeht und der gerade gestartete Film tatsächlich zum Kassenmagnet avanciert, muss die Zeit zeigen. Die Frage ist, ob das Werk an sich überzeugt und abgesehen von der angestrebten Klientel auch dem durchschnittlichen Star Trek-Fan – wie mir – gefällt, der alle Episoden der fünf Serien und die zehn bisherigen Kino-Filme, teilweise sogar mehrfach, gesehen hat.

Keine Frage, wer es wagt, einen neuen Star Trek-Film auf die Leinwand zu bringen, der darüber hinaus auch noch einen gravierenden Bruch mit Traditionen darstellt, die für zahlreiche Fans in Stein gemeißelt scheinen, übernimmt eine unendlich schwere Aufgabe und kann es nie jedem Recht machen. Es werden sich immer Leute finden, denen ein bestimmtes Story-Element besonders gefällt, das andere geradezu verbissen hassen.
Als Kritiker tut man sich schwer, Story und Drehbuch eines Filmes unvoreingenommen und objektiv zu bewerten, wie es ein Neueinsteiger tun würde, wenn man selbst bereits über 32.500 Minuten Star Trek-Vorgeschichte als Wissen und Erfahrungen mitbringt: Der Ehrlichkeit halber stelle ich deshalb gleich zu Beginn klar, dass ich dies gar nicht erst versuchen werde.
Das Drehbuch für Star Trek stammt aus der Feder von Robert Orci und Alex Kurtzman, die bereits die Bücher für Abrams Mission: Impossible III, aber auch den internationalen Erfolg Transformers [2007] schrieben. Ihre Grund-Story verbindet auf den ersten Blick zwar durchaus clever die bisherige Trek-Historie mit den neuen Ereignissen, man kann sich aber nicht des Eindrucks erwehren, dass sie ein wesentlicher Teil des durchkalkulierten, auf ein Massenpublikum zugeschnittenen Gesamt-Konzepts ist, das mittels einer alternativen Zeitlinie den Weg für eine komplette Neu-Interpretation bahnen soll, ohne die treuen Anhänger zu verschrecken, in dem man die bisherigen Abenteuer, die auf einer anderen Zeitlinie stattfanden (beziehungsweise stattfinden würden), negiert. Besonders originell ist der Kniff mit der Zeitreise und einem "Spiegeluniversum" jedenfalls nicht, und wurde in Serien und Filmen bereits ausgiebig behandelt. Bei näherer Betrachtung machen sich zudem einige Schwächen bemerkbar, die erheblich dazu beitragen, dass der Film hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.
Nach einem recht flotten und spannungsreichen Beginn mit einer Raumschlacht zwischen Romulaner-Bösewicht Nero und James Tiberius Kirks Vater George, werden in einer gerafften Montage die Werdegänge von James T. Kirk auf der Erde beziehungsweise während der Sternenflotten-Ausbildung und Spock auf Vulcan geschildert. Orci und Kurtzman streuen hier einige originelle Anspielungen für die Fans ein, zum Beispiel wie Kirk den eigentlich unlösbaren Kobayashi-Maru-Test meistert, was in zahlreichen Episoden und den Filmen mehrfach angesprochen wurde. Außerdem liefern sie einige der inhaltlich besten Dialoge des gesamten Filmes – sei es eine Lektion von Captain Pike gegenüber Kirk, Kirks erste Begegnung mit Uhura oder Gespräche Spocks mit seinem vulcanischen Vater und seiner von der Erde stammenden Mutter. Danach folgt Neros Angriff auf Vulcan, und im Anschluss daran beginnen die eigentlichen Probleme mit der Handlung.
Kirk wird nach einer Konfrontation mit Spock auf einem mit Eis und Schnee überzogenen Planeten ausgesetzt und muss hier unter anderem Begegnungen mit Monstern durchstehen, die in Ansatz und Umsetzung der Sequenzen eher in eines der Star Wars-Prequels [1999-2005] gepasst hätten. Kirk begegnet zwar dem späteren Chef-Ingenieur Montgomery "Scotty" Scott, doch dieser sorgt im weiteren Verlauf für in der Regel eher überflüssige, gezwungen humorvolle Momente. Über die Absurdität, wie Kirk und Scotty sich wieder auf die in Warp-Geschwindigkeit reisende Enterprise beamen, sollten eingefleischte Star Trek-Fans besser nicht nachdenken. Dieser komplette Abschnitt versetzt dem Film einen inhaltlichen und tempomäßigen Dämpfer, von dem er sich bis zum Schluss nicht mehr richtig erholt.
Als weiteres großes Problem erweist sich Bösewicht Nero. Zwar wird seine Motivation, sämtliche Föderationsplaneten auslöschen zu wollen, durch eine Erklärung untermauert. Doch diese ist so kurz und halbherzig dargebracht, dass von Nero als Person kein Charisma und keine sich auf den Zuschauer übertragende Bedrohlichkeit ausgeht. Berücksichtigt man insbesondere die Entführung Pikes, seine "Befragung" durch Nero und die anschließende Befreiungsaktion durch die Enterprise-Crew drängt sich unwillkürlich ein Vergleich mit Star Trek – Der erste Kontakt [1996] (übrigens ebenfalls ein Zeitreise-Abenteuer) auf. Im Gegensatz zur faszinierenden Borg-Queen, Khan aus Star Trek II – Der Zorn des Khan [1982] oder General Chang aus Star Trek VI – Das unentdeckte Land [1991] bekommt Nero bedauerlicherweise keinen einzigen langen Dialog zugestanden, in dem er seine Sicht der Dinge nachhaltig äußern kann. Dadurch bleibt er als Charakter farblos. Im Umfeld zum Kino-Start wurde das Comic Star Trek: Countdown [2009] veröffentlicht – eine Kritik dazu finden Sie auf unserer Web-Seite –, das die unmittelbare Vorgeschichte zum Film enthält. In diesem Comic erhält Nero den notwendigen Hintergrund, der im Film selbst leider fehlt. Der Film wäre zweifellos besser geworden, hätte zumindest ein Teil dieser Neben-Story den Weg auf die Leinwand gefunden, selbst wenn Star Trek dann eine halbe Stunde länger geworden wäre.

Als ich zum ersten Mal von der Idee hörte, Paramount wolle einen Film ins Kino bringen, in dem die bekannte Enterprise-Crew um das Triumvirat Kirk, Spock und McCoy von neuen, jungen Darstellern verkörpert wird, dachte ich an einen (schlechten) Scherz. Diese liebgewonnenen Figuren schienen einfach untrennbar mit den Gesichtern von William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, James Doohan, Walter Koenig, Nichelle Nichols und George Takei verknüpft.
Glücklicherweise haben sich meine anfänglichen Befürchtungen nicht bewahrheitet. Die junge Darsteller-Riege macht seine Sache ausgesprochen gut und überzeugt mit eigenen Interpretationen der Charaktere, ohne einfallslose Imitationen der ursprünglichen Schauspieler abzuliefern. Chris Pine (Zum Glück geküsst [2006]) gibt den arrogant-impulsiven James T. Kirk mit einem Elan, der dem jungen Shatner in den drei Raumschiff Enterprise-Staffeln [1966-1969] sehr ähnlich ist. Karl Urban (Der Herr der Ringe [2001-2003] und Die Bourne Verschwörung [2004]) verkörpert den dickköpfigen aber bedingungslos loyalen Chefarzt Leonard "Pille" McCoy perfekt und seine Mimik erinnert häufig an den vor knapp zehn Jahren verstorbenen Kelley. John Cho als Hikaru Sulu und Anton Yelchin (in Kürze auch in Terminator: Die Erlösung [2009] als Kyle Reese) als Pavel Chekov wirken fast ein wenig zu jung, angesichts der Aufgaben, die sie an Bord des Flaggschiffs der Föderation inne haben, besitzen aber genug Können und Potential, in ihre Rollen hineinzuwachsen, sollte es zu weiteren Fortsetzungen kommen.
Die beiden besten Darsteller des Filmes sind meines Erachtens Zachary Quinto (Heroes [seit 2006]) als Spock und Zoe Saldana (Terminal [2004] und 8 Blickwinkel [2008]) als Uhura. Sie spielen nicht nur klasse, sondern schaffen es von Beginn an mühelos, sie als jüngere Ausgaben von Leonard Nimoy und Nichelle Nichols zu akzeptieren. Die bezaubernde Zoe Saldana vermittelt bereits in ihrem ersten Auftritt den Sex-Appeal, umwerfenden Charme, die mitfühlende Wärme und Uhuras unbestrittene fachliche Kompetenz, die von der jungen Nichelle Nichols in der Serie ausging. Quinto nimmt man die innere Zerissenheit eines Kindes zweier Welten ab, wie sie Nimoy so nachhaltig seit Jahrzehnten als Spock verkörpert.
Im Vergleich dazu enttäuscht Simon Pegg (Shaun of the Dead [2004]) als Scotty etwas, was allerdings vermutlich weniger an seinem schauspielerischen Vermögen, sondern an den ihm zugedachten, meist eher dürftigen Dialog-Zeilen liegt.
Dass Leonard Nimoy erneut seine Parade-Rolle aufnimmt, war schon früh bekannt und erfreut sicherlich alle alten Fans besonders. Nimoy gibt sich keine Blöße, er ist mit Herzblut dabei und bringt Weisheit des Alters und seine persönliche Ausstrahlung mit ein, was dem Film zusätzlich Gewicht verleiht.
Die Nebenfiguren sind ebenfalls hochkarätig besetzt: Winona Ryder (Bram Stokers Dracula [1992]) spielt Spocks irdische Mutter Amanda Grayson und ist unter einem Alterungsmakeup kaum zu erkennen, wohingegen Ben Cross (War, Inc. [2008]) Spocks Vater Sarek mimt. Der stets verlässliche Bruce Greenwood (Nowhere Man [1995-1996] und Thirteen Days [2000]) ist als sympathischer Captain Christopher Pike zu sehen, der Kirk auf den richtigen Weg in die Sternenflotte führt. Sie alle tragen zu dem hervorragenden Eindruck bei, den die Besetzung des Filmes beim Kino-Besucher hinterlässt.
Dahingegen ist Eric Bana (Hulk [2003], Troja [2004] und München [2005]) als romulanischer Bösewicht Nero schlicht unterfordert, da sich dieser aufgrund der oben geschilderten Story-Mängel als eindimensional erweist.

J.J. Abrams, der Star Trek auch produziert hat, genießt in der Branche einen hervorragenden Ruf, der sich zu großen Teilen aber auf den Erfolg gründet, den Abrams mit TV-Serien hatte. Sein Kino-Regie-Debüt Mission: Impossible III ist mit einem weltweiten Einspielergebnis von knapp 400 Millionen US-Dollar zwar weit davon entfernt ein Flop zu sein, blieb aber hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück, da sein Vorgänger sechs Jahre zuvor fast 150 Millionen Dollar mehr eingenommen hatte – was zugegebenermaßen eher am ambivalenten Hauptdarsteller und Scientology-Anhänger Tom Cruise gelegen haben mag.
Abrams Trek-Inszenierung macht in vielerlei Hinsicht einen unausgegorenen Eindruck: Durch schnelle Schnitte und häufigen Einsatz von bewegter Kamera erzeugt er eine hohe Dynamik und extremes Tempo, wie es bisher in keinem anderen Star Trek-Abenteuer zu erleben war. Gleichzeitig setzt er jedoch auf zahlreiche Nahaufnahmen, wodurch weder die hochkarätigen Spezial-Effekte, noch die aufwändigen Kulissen richtig zur Geltung kommen.
Da die Action-Sequenzen auf die gleiche Weise umgesetzt wurden, fällt es oft schwer, die Übersicht über das zu behalten, was gerade geschieht, beziehungsweise, wer gerade was tut und warum.
Abrams hektischer Stil, der immer wieder an Musik-Clip-Ästhetik erinnert, soll offenbar die jüngere Generation ansprechen, die mit PlayStation und XBOX aufgewachsen ist. Ältere Kino-Besucher könnten sich besonders an den permanenten, künstlich geschaffenen "Lens-Flares" (Lichtbrechungen auf der Linse) stören, bei denen farbige Blitze für längere Zeit ganze Bild-Teile verdecken. Der Regisseur wollte auf diese Weise einen futuristischen, überhellen Look erzeugen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Liebhaber klassischer Science-Fiction-Filme mit dem visuellen Konzept des neuen Star Trek-Films kaum glücklich werden.

Michael Giacchinos (Die Unglaublichen [2004] und Ratatouille [2007]) orchestrale Musik kann da schon deutlich besser überzeugen, insbesondere wenn das Original-Star Trek-Thema von Alexander Courage anklingt. Giacchinos Score erreicht dabei allerdings nicht ganz die majestätische Erhabenheit von Jerry Goldsmiths Trek-Vertonungen.
Die deutsche Synchronisation leistet sich keine größeren Schnitzer. Insbesondere bei Leonard Nimoy hat sich das Synchronstudio bemüht, eine passende Stimme zu besetzen. Nimoys früherer Standardsprecher Herbert Weicker ist leider bereits 1997 verstorben.

Ob der Hype um das neueste Kapitel Star Trek berechtigt ist oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Meinungen gehen, wie bei jedem vielbeachteten Beitrag zur Pop-Kultur, sicherlich weit auseinander. J.J. Abrams und sein Autoren-Team versuchen den schwer zu meisternden Spagat, ein unbelastetes, möglichst breit gefächertes Publikum zu rekrutieren und die bisherige Fan-Basis durch einen begeisternden Film zufriedenzustellen.
Star Trek enthält einige wirklich interessante, frische Ideen und Charakter-Vertiefungen – die ruhigen Dialog-Momente zählen zu den stärksten Szenen des Filmes –, die in eine dürftige und lückenhafte Geschichte integriert wurden. Die Story wurde dabei bewusst so gestaltet, dass sie keinem Fan wehtun soll und eine halbwegs plausible Erklärung für die umfangreichen Abweichungen vom etablierten Kanon liefert.
Trotz der in jeder Hinsicht geglückten Besetzung wird der Film-Genuss dabei hauptsächlich durch einen enttäuschenden Bösewicht und die krampfhaft auf "Modern" getrimmte Inszenierung geschmälert, was letztendlich dazu führt, dass sich das Werk auch nicht unter die fünf besten Abenteuer der Film-Serie einreiht, die nachwievor sind: Star Trek VI – Das unentdeckte Land, Star Trek – Der erste Kontakt, Star Trek II – Der Zorn des Khan, Star Trek – Nemesis [2002] und Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart [1986].


Fazit:
Story-Mängel und optische Stil-Schwächen zehren an dem Sympathie-Bonus, den sich die neue Schauspieler-Crew und der im Ergebnis ohne Frage sichtbare Aufwand mühelos erarbeiten. Regisseur und Produzent J.J. Abrams ging mit seinem persönlichen Innovationsansatz zu weit und sollte bei einer eventuellen Fortsetzung vielleicht einen "altmodischeren" Kollegen mit der Inszenierung betrauen und eine bessere Geschichte als Grundlage verwenden.
Dennoch ist die Basis für weitere Star Trek-Abenteuer gelegt. Und trotz aller Kritik hat der Film zumindest Eines erreicht: Nach vielen Jahren wird Star Trek auch von einer breiten Öffentlichkeit wieder wahrgenommen und als Fan hat man ohne Zweifel Appetit auf mehr.