Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs [2003]

Wertung: 5.5 von 6 Punkten  |   Kritik von Lars Adrian  |   Hinzugefügt am 14. Januar 2004
Genre: Fantasy

Originaltitel:The Lord of the Rings: The Return of the King
Laufzeit: 200 min.
Produktionsland: Neuseeland / USA
Produktionsjahr: 2003
FSK-Freigabe: ab 12 Jahren

Regie: Peter Jackson
Musik: Howard Shore
Darsteller: Sean Astin, Elijah Wood, Andy Serkis, Ian McKellen, Dominic Monaghan, Billy Boyd, Viggo Mortensen, Orlando Bloom, John Rhys-Davies, Bernard Hill, Miranda Otto, John Noble, David Wenham, Karl Urban, Liv Tyler, Hugo Weaving, Cate Blanchett, Sean Bean
 

Kurzinhalt:
"Saurons Zorn wird schrecklich sein, seine Vergeltung rasch folgen. Die Schlacht um Helms Klamm ist vorüber, aber die Schlacht um Mittelerde hat erst begonnen." Gandalfs (Ian McKellen) Worte am Ende von Der Herr der Ringe – Die zwei Türme [2002] erweisen sich als prophetisch.
Nachdem Saurons und Sarumans Armeen in Rohan zurückgeschlagen werden konnten, gerät das direkt an Saurons Mordor angrenzende Königreich Gondor in immer größere Bedrängnis. Die Stadt Osgiliath wird von den schrecklichen Orks eingenommen, und die Festung Minas Tirith, die Hauptstadt Gondors, unter Führung des Truchseßen Denethor (John Noble) steht als letzte Bastion zwischen Sauron und den freien Völkern Mittelerdes.
Denethors Familie hatte vor vielen Jahren die Aufgabe übernommen, Gondor als Statthalter zu regieren, bis ein rechtmäßiger Nachkomme des einstigen Königs Isildur zurückkommt und den Thron wieder besteigt. Aufgrund des möglichen Machtverlustes hat Denethor deshalb auch kein großes Interesse daran, Rohans König Théoden (Bernard Hill) und dessen Volk der Rohirrim im Krieg gegen Sauron zu Hilfe zu rufen. Denn in Théodens Gefolge befindet sich Aragorn (Viggo Mortensen), der Erbe Isildurs.
Zauberer Gandalf gelingt es, Rohan und Gondor im Kampf gegen die Dunklen Mächte zu vereinen. Und so kämpfen die Gefährten des Ringes Gandalf, Aragorn, Elbe Legolas (Orlando Bloom), Zwerg Gimli (John Rhys-Davies) und die Hobbits Merry (Dominic Monaghan) und Pippin (Billy Boyd) Seite an Seite mit König Théoden, dessen Tochter Éowyn (Miranda Otto), Éowyns Bruder Éomer (Karl Urban) und Denethors Sohn Faramir (David Wenham) in der letzten Schlacht zwischen den Menschen und den Ork-Armeen Saurons.
Währenddessen gelangt Frodo (Elijah Wood) unter Begleitung seines treuen Freundes Sam (Sean Astin) und ihrem Führer Gollum (Andy Serkis) mitten in das dunkle Reich Mordor hinein. Doch Frodos Auftrag, den Ring der Macht in den Feuern des Schicksalsberges zu zerstören, ist ein nahezu unmögliches Unterfangen, denn Gollum verfolgt ganz eigene Pläne. Um den Ring, seinen "Schatz", wieder in Besitz zu bekommen, sät er Zwietracht unter den Hobbits und ersinnt eine teuflische Falle, die beiden den Tod bringen könnte. Und als wäre das nicht schlimm genug, halten das furchtbare Allsehende Auge Saurons über dem Turm Barad-dûr und seine Orks weiterhin Ausschau nach dem Ring und seinem Träger.
Sollte Frodos Mission scheitern, wäre das Schicksal ganz Mittelerdes in den Händen des Dunklen körperlosen Herrschers!


Kritik:
1979 las ein in Neuseeland geborener filmbegeisterter 18-jähriger junger Mann namens Peter Jackson zum ersten Mal ein vom Engländer John Ronald Reuel Tolkien in den 1950er Jahren verfasstes Fantasy-Epos mit dem Titel Der Herr der Ringe. Bereits zu diesem Zeitpunkt dachte sich der junge Mann, dass man aus dem Stoff einen tollen Film machen könnte.
Aber sogar in seinen kühnsten Träumen hatte Jackson damals wohl nicht erwartet, dass er knapp 20 Jahre später selbst der Regisseur für eine dreiteilige Verfilmung sein würde, die als eine der aufwändigsten Trilogien aller Zeiten in die Annalen der Filmgeschichte eingehen wird.

Bis Teil 1, Die Gefährten [2001], seine Premiere auf den Kinoleinwänden rund um den Globus feierte, sollte es allerdings noch ein langer und beschwerlicher Weg sein:
Bereits 1978 versuchte sich der bekannte amerikanische Trickfilmregisseur Ralph Bakshi schon einmal an dem Thema, scheiterte mit seinem ambitionierten Werk aber letztendlich sowohl in künstlerischer, wie kommerzieller Hinsicht.
Fans – immerhin haben sich die Romane bis heute über 50 Millionen mal verkauft – und Kritiker sahen sich lange Zeit in ihrer Meinung bestätigt, dass Tolkiens äußerst komplexes 1200-Seiten-Buch unverfilmbar sei und sich schon rein dramaturgisch nicht für das Medium Film eigne.

Doch Peter Jackson ließ sich davon nicht beirren und sicherte sich 1995 die Rechte für eine Verfilmung von Der Herr der Ringe. Obwohl der Neuseeländer für sein Drama Heavenly Creatures [1994] mit Kate Winslet viel Kritiker-Lob bekam, war er eher für Low-Budget-Splatter-Horror-Filme wie Bad Taste [1987] und Braindead [1992] bekannt. Entsprechend schwierig gestaltete sich die Suche nach einem Studio, das bereit war, die kostspielige Produktion übernehmen. Zwar bewilligte ein großes Studio zunächst zwei Filme, doch nach Budgetkürzungen hätte Jackson die Geschichte auf einen Film komprimieren oder die Regie abgeben müssen, womit das Projekt praktisch vor dem Aus stand.
Als letzten Rettungsanker finanzierte der Filmemacher für 50.000 Dollar aus eigener Tasche ein Demonstrationsvideo, mit dem er sich an das zur damaligen Zeit kleine Studio "New Line Cinema" wandte. Die dort verantwortlichen Direktoren Robert Shaye und Michael Lynne waren von der Idee einer Herr der Ringe-Verfilmung begeistert und schlugen Jackson vor, eine Trilogie entsprechend den drei Bänden von Tolkiens Buchvorlage zu drehen. Das war 1996, und die eigentliche Arbeit stand erst noch bevor.
Peter Jackson entschied sich, alle drei Teile an einem Stück zu drehen, ein Novum in der Filmwelt. Abgesehen vom immensen logistischen Aufwand, den eine solche Vorgehensweise nach sich zog, bedeutete es auch, dass "New Line Cinema" das Geld für die komplette Trilogie – immerhin rund 300 Millionen Dollar – bereitstellen musste, bevor die erste Klappe fiel und ohne zu wissen, ob die Filme überhaupt Erfolg haben würden.
Die Vorbereitungen für die Dreharbeiten dauerten rund drei Jahre. Die eigentliche Drehzeit in Neuseeland begann im Oktober 1999 und betrug 14 Monate, wobei für jeden Film noch diverese Nachdrehs anfielen. Jeweils ein weiteres Jahr dauerte die sogenannte Post-Production, in der unter anderem die eigentlichen Schnittfassungen erstellt, Spezial- und Ton-Effekte oder die Musik aufgenommen wurden. Alles in allem arbeitete Peter Jackson annähernd acht Jahre an der Herr der Ringe-Trilogie.
Allen Beteiligten war klar: Wenn das Publikum den ersten Teil nicht annehmen würde, wäre es für das Studio nicht nur ein finanzielles Desaster, sondern schlicht und einfach das Ende!

Doch die Hingabe der Filmemacher zahlte sich aus. Die Teile 1 und 2 wurden ein durchschlagender Erfolg, spielten weltweit zusammen über 1,7 Milliarden Dollar ein und lösten ein regelrechtes Massenphänomen aus. Der dritte Teil, Die Rückkehr des Königs, ist auf dem besten Weg, an die Einspielergebnisse seiner Vorgänger anzuknüpfen. Bereits innerhalb der ersten fünf Tage seit Kinostart sprengte er allein in den USA die magische 100-Millionen-Dollar-Grenze, die als Indikator für einen "Blockbuster" gilt. Und nach drei Wochen überschritt er weltweit sogar fast 700 Millionen Dollar; selbst die beeindruckenden 925 Millionen Dollar, die Die zwei Türme insgesamt weltweit einbrachte, scheinen kein Problem – womit Der Herr der Ringe die erste Trilogie der Filmgeschichte wäre, bei der die nachfolgenden Filme jeweils sogar erfolgreicher wären, als die Vorgänger.
Die entscheidende Frage ist also, ob die durch die grandiosen ersten beiden Filme geschürten Erwartungen tatsächlich erfüllt werden, und ob Peter Jackson ein würdiger Abschluss der Trilogie gelungen ist.

Nach einem kurzen hochinteressanten und beängstigenden Prolog, der die Entstehung von Gollum schildert, setzt Teil 3 die Geschichte ohne einen Rückblick auf die vorhergehenden Ereignisse genau an dem Punkt fort, an dem Die zwei Türme aufgehört hat. Das bedeutet, dass die Zuschauer mit der Handlung und den Charakteren aus den ersten beiden Filmen vertraut sein müssen. Ansonsten dürfte es sehr schwer fallen, einen Einstieg zu finden.
Aber das sollte angesichts der erhältlichen DVD- und Video-Veröffentlichungen der Filme – am besten in den Langfassungen – kein Problem sein.

Inhaltlich hatten es die Drehbuchautoren Peter Jackson, Fran Walsh und Philippa Boyens diesmal einerseits weniger schwierig, als noch bei Die zwei Türme. Denn während dieser als mittlerer Teil der Trilogie quasi in der Luft hängt, ohne Anfang oder ein richtiges Ende, und die Zuschauer mit einem letztendlich eher unbefriedigten Gefühl aus dem Kinosaal entließ, konnten sie sich bei Die Rückkehr des Königs darauf konzentrieren, alle offenen Handlungsfäden zusammenzuführen und in einem großen Finale aufzulösen.
Wer allerdings die Buchvorlage kennt, weiß, dass selbst das kein leichtes Unterfangen ist. Während beim Lesen die Verbindung der unterschiedlichen Schauplätze und Charaktere durchaus recht einfach nachzuvollziehen ist, muss dem Zuschauer im Film beispielsweise erst deutlich gemacht werden, warum die Schlacht am Schwarzen Tor von Mordor in direktem Zusammenhang mit Frodos Mission am Schicksalsberg steht. Den drei Autoren ist das Kunststück gelungen, die Abhängigkeiten ebenso einfach, wie verständlich rüberzubringen. Geradezu genial führen die Filmemacher den ringartigen Aufbau der Festung Minas Tirith ein, der für die spätere Mammutschlacht von so essentieller Bedeutung sein wird: In einer minutenlangen, traumhaft gefilmten Sequenz reitet Gandalf sämtliche Ringe ab, um letztendlich bei der Spitze mit Denethors Wohnsitz anzukommen.
Gleichzeitig wirken die Schauplatzwechsel und die Mischung aus Action-Sequenzen, Charakter-Momenten und dramatischen Dialogen harmonischer und ausgeglichener als im zweiten Teil.
Überraschenderweise findet sich immer wieder sogar ein wohldosierter Funke Humor in dem Skript, insbesondere bei verschiedenen Bemerkungen, sei es von Gandalf, Pippin oder Gimli. Diesmal sind die Kommentare sehr gut platziert und sie lockern das Geschehen angemessen auf, ohne vom eigentlichen Ernst der Ereignisse abzulenken.
So aufregend das Schlachtgetümmel auch sein mag – und Die Rückkehr des Königs ist ohne Frage neben vielen anderen Elementen in erster Linie ein Kriegsfilm –, die wirklich entscheidenden Momente spielen sich in den Beziehungen und Gesprächen zwischen den einzelnen Personen ab. Ob es sich nun um Gandalf, Aragorn, Legolas, Gimli, Théoden, Éowyn, Éomer oder Faramir handelt – jeder bekommt wichtige Szenen und Dialoge, die seinen oder ihren Charakter weiter vertiefen.
Aber im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Entschlossenheit und der Mut der Kleinsten von Mittelerde, der Hobbits: Merry und Pippin werden getrennt und jeder muss für sich alleine mit den Geschehnissen fertigwerden. Frodo zerbricht an der Last seines Auftrags beinahe, seine Freundschaft zwischen ihm und Sam wird durch Gollums Manipulation auf eine harte Probe gestellt.
Nichts ist mehr wie es einmal war. Am deutlichsten wird das in einer kleinen Szene, wenn sich die Hobbits in stiller Erkenntnis mit vielsagenden Blicken ansehen, ohne ein Wort zu sprechen. Sie gehen aus dieser Reise für immer verändert hervor.
Und so ist das Ende traurig, sowohl für die Protagonisten, deren Wege sich nun wieder trennen, als auch für den Zuschauer, der diese Helden in den letzten Jahren begleitet und sie liebgewonnen hat, mit ihnen litt und für sie hoffte.

Manche mögen kritisieren, dass Jackson dem Publikum zu viele Abschiedszenen zumutet, und eventuell hätte er die Überblendungen etwas weniger abrupt gestalten können. Alternativ hätten auch Galadriel (Cate Blanchett) oder Frodo einen kürzeren Epilog in Anlehnung an den Beginn von Die Gefährten erzählen können. Aber die gezeigten Abschnitte geben dem Zuschauer nach nunmehr über zehn Stunden Film – auf die gesamte Trilogie bezogen – genau das, was er braucht, und ihm zum Beispiel die Matrix-Filme nicht gegönnt haben: Einen würdigen Abschluss, in dem er erfährt, was aus den Charakteren nach dem Ringkrieg geworden ist, und in dem er Zeit hat, Mittelerde loszulassen.

Künstlerisch geht der Film noch ein Stück über das hinaus, was aus den beiden Vorgängern bekannt ist. Während man Faramir in den sicheren Tod reiten sieht, singt Pippin aus dem Off ein zu Herzen gehendes Lied, das direkt aus dem Buch stammt – dramaturgisch und filmisch eine der besten Szenen von Die Rückkehr des Königs. Oder an einer anderen Stelle drückt Aragorn seine Gefühle ebenfalls in einem Lied aus. Für die Macher ist dieser Stil ohne Zweifel ein kommerzieller Drahtseilakt, da er gewiss nicht unbedingt den Geschmack des Massenpublikums trifft.
Darüber hinaus ist es ein Film der großen Gesten und tiefen Gefühle. Hier weinen auch die männlichen Helden, und schon die Sprache erinnert ganz bewusst an denkwürdige Shakespeare-Dramen. Genau das macht die Herr der Ringe-Filme so besonders und hebt sie wohltuend von den restlichen Möchtegern-Kassenschlagern und Action-Filmen ab. In der heutigen Zeit erscheint Vieles davon vielleicht ungewohnt, manche mögen es sogar als kitschig empfinden, doch genau so ist es schon in Tolkiens literarischer Vorlage zu finden, und hier passt es wirklich hervorragend.

Aber die Verfilmung ist Peter Jacksons Herr der Ringe ebenso, wie sie J.R.R. Tolkiens ist. Und so werden sich auch beim dritten Teil Tolkien-Puristen wieder über die eine oder andere Abänderung und Kürzung mokieren.
In der Tat ist zum Beispiel der Handlungsstrang, in dem Gollum einen Bruch zwischen Frodo und Sam heraufbeschwört, im Roman ebenso wenig vorhanden, wie die Charakterisierung Denethors als herrschsüchtigen, unsympathischen und schon zu Beginn unvernünftigen Truchseßen Gondors, oder der Besuch Elronds (Hugo Weaving), der Aragorn das neu zusammengeschmiedete Schwert Andúril bringt. Jackson hält nicht sklavisch am Originaltext fest, sondern übersetzt ihn ins Medium Film so, dass er seiner eigenen Vision entspricht. Die Autoren gaben sich jedoch erkennbar sehr viel Mühe, nur solche Passagen hinzuzufügen oder umzuschreiben, die zu einer gelungenen Spannungsdramaturgie im Film beitragen. Zumindest auf mich wirken sie mit sehr viel Umsicht verfasst und dem Geist der Vorlage Tolkiens treu.
Außerdem haben Jackson und sein Team einige für Kenner der Bücher durchaus wesentliche Teile weggelassen. Schon im Vorfeld waren viele Fans bestürzt, als sie erfuhren, dass eine wichtige Szene, die den Handlungsfaden mit Saruman (Christopher Lee) und Gríma Schlangenzunge (Brad Dourif) zum Abschluss bringt,  für die Kinofassung gestrichen wurde. Auch die Abschnitte mit den Häusern der Heilung, dem Mitlaufen Frodos und Sams bei Orktruppen, Saurons Mund, dem Zusammenkommen von Éowyn und Faramir und der Befreiung des Auenlandes fehlen, wobei Letzteres in Die Gefährten angedeutet wurde, als Frodo in den Brunnen Galadriels blickte und dabei eine mögliche schreckliche Zukunft sah.
Doch all das tut dem Genuss von Die Rückkehr des Königs schon in der Kinofassung keinen Abbruch. Sicherlich vermisst man manche Erweiterungen und Vertiefungen, die dem Film mehr Ruhe verleihen könnten. Aber einiges davon ist bereits für die Special Extended Edition angekündigt, die Ende 2004 auf DVD und Video veröffentlicht werden soll; und das sollte dann auch die Verfechter einer äußerst wortgetreuen Romanumsetzung in großem Umfang zufriedenstellen. Schon in den Trailern zu dem Film kann man einige Szenen bewundern, die es nicht in die Kinofassung geschafft haben, so zum Beispiel der Abschied Merrys von Pippin ("Wir werden das Auenland wiedersehen.") oder einen Aufschrei der Trauer von Éomer. Nichtkennern der Bücher dürften die Auslassungen und Modifikationen ohnehin nicht negativ auffallen, ganz im Gegenteil: Bei einer Länge von drei Stunden und zwölf Minuten (ohne Abspann) ist eine sinnvolle Straffung der Geschichte für die Kinoveröffentlichung durchaus nachvollziehbar und zu einem gewissen Grad sinnvoll.

Wie zuvor, ruht auch der dritte Teil auf den Schultern der Darsteller, und einmal mehr beweist sich, welch großartiges Ensemble sich für die Trilogie zusammengefunden hat, das den Protagonisten so passend und mit deutlich sichtbarem Engagement und viel Freude Leben einhaucht. Da die Besetzung zum großen Teil aus denselben Schauspielern besteht, die schon die ersten beiden Filme so wunderbar getragen haben, möchte ich nur auf diejenigen Dinge eingehen, die mir besonders aufgefallen sind.
Frauenschwarm Orlando Bloom, der im Sommerhit Fluch der Karibik [2003] größere Erfolge feiern konnte, und demnächst neben Brad Pitt in Wolfgang Petersens Antik-Epos Troja [2004] zu sehen sein wird, verbringt als Elbe Legolas ebenso wie John Rhys-Davies (Indiana Jones und der letzte Kreuzzug [1989]) als Zwerg Gimli insgesamt betrachtet weniger Zeit auf der Leinwand, wie in den Vorgängern. Beide bekommen jedoch einige denkwürdige Momente und sehr humorvolle Dialogzeilen, so dass dies leicht zu verschmerzen ist.
Ian McKellen darf dagegen in der Rolle des weisen Zauberers Gandalf wieder aktiver am Geschehen teilnehmen, als noch in Die zwei Türme. Er erscheint nun wieder so offen, umgänglich und gütig wie in Die Gefährten, was insbesondere die ernsten und tragischen Momenten des Filmes erleichtert.
Viggo Mortensen darf einmal mehr den charismatischen Aragorn zum Besten geben, und er verkörpert den wiederkehrenden König Gondors mit der idealen Mischung aus Mut, Kampfeswillen und Würde, dass die Zuschauer ihm ohne zu zögern überall hin folgen würden. Insofern kann man Peter Jackson nur beglückwünschen, dass er die Rolle, für die ursprünglich Stuart Townsend vorgesehen war, nach sechs Wochen Training und Proben neu besetzte, da ihm der damals 26-jährige Townsend zu jung erschien; kein Wunder, dass der 15 Jahre ältere Mortensen bereits im April erneut als Held im Pferdeabenteuer Hidalgo [2004] in die deutschen Kinos kommt.
Obwohl die Rolle des Denethor für die Filme gegenüber der Buchvorlage verändert wurde, stellt John Noble den unsympathischen und allmählich dem Wahnsinn verfallenden Truchseßen Gondors auf beeindruckende Weise dar. Zusammen mit David Wenham als seinem ungeliebten Sohn Faramir hat er einige erschütternde Szenen, die den Vater-Sohn-Konflikt auf die Spitze treiben und lange im Gedächtnis haften bleiben.
Quasi als Gegenpol dazu dürfen Bernard Lee als König Théoden von Rohan und die angenehm natürliche Miranda Otto als seine Nichte Éowyn die Herzen der Zuschauer durch ihr bravourös sympathisches Spiel gewinnen. Ihnen wird außerdem das Privileg zuteil, in einem der mitreißendsten Momente der Schlacht um Minas Tirith zu glänzen.
Gab es bei Die zwei Türme noch den Kritikpunkt, dass die kleinen Halblinge zugunsten von heroischer Action in den Hintergrund rücken, haben die vier Hobbit-Schauspieler – wie schon erwähnt – im Gegensatz zu Die zwei Türme diesmal den größten Anteil am Film. Dominic Monaghan als Merry und Billy Boyd (zuletzt an Russell Crowes Seite in Master and Commander: Bis ans Ende der Welt [2003]) als Pippin setzen fort, was sie im zweiten Teil begonnen haben und dürfen ernster sein als in Die Gefährten und einige entscheidende Beiträge zum Ausgang der Geschichte leisten.
Nachdem er zwei Filme lang Ringträger war, ist von dem fröhlichen Hobbit Frodo Beutlin aus dem Auenland in Die Rückkehr des Königs nicht mehr viel übrig geblieben. Der Ring hat ihn körperlich und seelisch zerstört und er ist hin- und hergerissen zwischen seiner Mission, den Ring zu zerstören, oder ihn ein für alle Mal in Besitz zu nehmen. Elijah Wood kommt zu Gute, dass er hier nun häufiger auf der Leinwand zu sehen ist als zuvor, und man nimmt ihm durch seine Mimik und Gestik in jeder Minute diese innere Zerrissenheit, den Schmerz und das Zerbrechen Frodos ab. War er zu Beginn der Dreharbeiten gerade mal siebzehn Jahre alt, sieht man ihm an, dass er im weiteren Verlauf an Erfahrung und Reife hinzugewonnen hat – er quasi wie der Charakter, den er verkörpert, in die Rolle hineingewachsen ist.
Nicht minder bemerkenswert ist die Darstellung der Figur Gollum, für die wieder Andy Serkis Pate gestanden hat. Serkis selbst ist im Prolog als Gollums früheres Ich Sméagol zu sehen, und es wird sehr schnell deutlich, wie viel von seiner Körper- und Gesichtssprache in den digitalen Gollum übergangen sind. Schon dies würde eigentlich eine zusätzliche Auszeichnung verdienen!
Doch der eigentliche Star des Filmes ist Sean Astin als Frodos treuer Begleiter und Freund Samweis "Sam" Gamdschie. Wie Sam seinem Freund bedingungslos durch alles Leiden und jede Mühsal bis zum sicheren Tod beisteht, ist eine schauspielerische Meisterleistung. Astin liefert hier wirklich eine oscarreife Vorstellung ab.
Lediglich kurze Gastauftritte haben Cate Blanchett (Galadriel), Hugo Weaving (Elrond) und Liv Tyler (Arwen). Es ist jedoch ein sehr willkommenes Wiedersehen, das den drei Filmen einen schönen inneren Zusammenhalt verleiht.
Die anderen Darsteller spielen zweifellos ebenso souverän wie die ausdrücklich genannten, setzen aber keine besonderen Akzente, was angesichts der ohnehin unzähligen Personen aber auch gar nicht möglich wäre.

Mit den Schauspielern zumindest in Bezug auf die deutsche Version untrennbar verbunden ist die Synchronisation des Filmes.
Glücklicherweise hat man auch für Teil 3 auf dieselben deutschen Sprecher der ersten beiden Filme zurückgegriffen, so dass es hier keinen Bruch gibt oder man sich umgewöhnen müsste.
Insgesamt kann die deutsche Fassung durchaus gefallen. Im Gegensatz zu vielen anderen aktuellen Produktionen hat das Synchronstudio eine sehr gute Arbeit abgeliefert. Auch wenn die Darsteller in der englischen Original-Version zwangsläufig natürlicher und die Stimmen selbst räumlicher wirken, bemühen sich auch die deutschen Sprecher merklich und sind mit voller Inbrunst bei der Sache. Positiv überrascht war ich besonders von der eingedeutschten Version von Pippins Lied, das sich in der Tat fast genau so anhört wie Billy Boyds ursprüngliche Interpretation.
Die einzigen Schwachpunkte bleiben lediglich nachwievor die Sprecher von Frodo und Sam, die sich aber gegenüber den beiden vorhergehenden Filmen ein wenig verbessert haben, und somit ebenfalls zufriedenstellend sind.

In Bezug auf die Inszenierung gibt sich Peter Jackson auch beim dritten Teil keine Blöße, ganz im Gegenteil! Sie geht oft weit über das hinaus, was man von modernem Unterhaltungskino geboten bekommt.
Neben den mittlerweile gewohnten majestätischen Landschaftsaufnahmen Neuseelands – pardon, Mittelerdes! – beeindrucken insbesondere die Details, wenn es darum geht, imposante Bauwerke wie die Festung Minas Tirith in grandiosen Kamerafahrten zu präsentieren.
Dazu gesellen sich berührende Charaktermomente, die von Jacksons Gabe der Schauspielführung zeugen – etwa wenn Gandalf zu seinem Hobbit-Schützling Pippin auf dem Höhepunkt der Schlacht beruhigende Worte spricht, dass er den Tod nicht zu fürchten braucht, oder Sam seine letzten Kräfte mobilisiert, um den geschwächten Frodo, den Schicksalsberg hinaufzutragen.
Selbst die Entzündung von Leuchtfeuern gerät hier zu einem emotional zutiefst bewegenden Ereignis.
Wer sich nach den zweifellos eindrucksvollen Kampfszenen in Die zwei Türme gefragt hat, ob es den Machern überhaupt gelingen kann, dies noch zu übertreffen, wird mit der Schlacht um Minas Tirith auf den Pelennor Feldern schnell eines Besseren belehrt. Wenn sich Tausende von Reitern Rohans einen Kampf mit über 600.000 Orks, Menschen und Dutzenden von gigantischen Olifanten (oder "Mûmakil", wie sie in Gondor genannt werden) liefern, sind das schlicht und einfach Bilder, wie man sie bisher noch nie auf der Landwand zu sehen bekommen hat. Peter Jackson kostet jeden Moment davon nicht nur technisch perfekt, sondern mit einer Finesse und einem Einfallsreichtum aus, dass man das Gezeigte nur mit dem Adjektiv "genial" umschreiben kann, und es ist wohl unmöglich, dieses Erlebnis in angemessene Worte zu fassen. Man muss es selbst gesehen haben!
Kamera und Schnitt geben ebenfalls keinerlei Anlass zur Klage, und das Geschehen hat so manche unerwartete Überraschung in Petto.

Es ist Jackson darüber hinaus hoch anzurechnen, dass der Zuschauer angesichts des ganzen Kampgetümmels nie die Übersicht verliert, und stets die gleiche Spannung und Bedrohlichkeit verspürt, wie die Helden auf der Leinwand. Dabei hilft es ungemein, dass sich der Film immer wieder die Zeit nimmt, bestimmte Charaktere in den Mittelpunkt zu stellen, mit denen man sich identifizieren kann.
Trotz aller Schlachten und Kämpfe steht das emotionale Drama im Mittelpunkt. Die elementaren menschlichen Tugenden wie Mut, Stärke, Loyalität, Freundschaft, Liebe und Opferbereitschaft bis zur Selbstaufgabe sind die tragenden Pfeiler dieser zwar einfachen, aber nichtsdestotrotz zeitlosen und mitreißenden Geschichte.
Die Action ist so um ein Vielfaches ansprechender als George Lucas zwar optisch bombastisches, aber dauerhaft steril-künstliches und überladenes Geplänkel in Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger [2002].

Selten waren Inszenierung und Tricktechnik so eng miteinander verknüpft, wie in den Herr der Ringe-Filmen. Setzten Die Gefährten unter anderem mit der Moria-Sequenz und Die zwei Türme mit der Schlacht um Helms Klamm und Gollum neue Maßstäbe, haben sich die Spezial-Effekte-Schöpfer der von Peter Jackson gegründeten neuseeländischen Trickschmiede Weta noch einmal ins Zeug gelegt, ihren bisherigen Verdiensten eins draufzusetzen. Ob es sich nun um Miniatur-Bauwerke, Matte-Paintings, Make-Up-Arbeiten, oder digitale Effekte handelt – das Ergebnis überzeugt auf allen Ebenen und erweckt die Märchenwelt Mittelerdes glaubhaft zum Leben. Selbst der im zweiten Teil ohnehin schon brilliante Gollum und die Massenszenen auf den Schlachtfeldern wurden sichtbar weiter verfeinert. Die Glanzstücke – die furchteinflößenden Olifanten und die fliegenden drachenähnlichen Reittiere der Nazgûl – übertreffen sogar Industrial Light & Magics Maßstäbe setzenden Dinosaurier aus den Jurassic Park [1993/1997/2001]-Filmen.
Eine Klasse für sich ist Riesen-Spinne Kankra. Selten sah ein künstliches Wesen derart furchteinflößend realistisch aus, wie diese überdimensionale Kreatur. Die gesamte Sequenz ist so beängstigend und beunruhigend geraten, dass sie einem Horror-Film zur Ehre gereichen würde. Schon allein deshalb und aufgrund einiger recht explizit-brutaler Kampfszenen mutet die FSK-Freigabe ab 12 Jahren als denkbar ungeeignet an.
Und doch werden die Werkzeuge modernster Tricktechnik in allen erdenklichen Formen nur zur Unterstützung eingesetzt; sie drängen die Charaktere oder die eigentliche Geschichte nicht in den Hintergrund.

Die Ausstattung der Herr der Ringe-Trilogie zählt zweifellos zu den besten der Filmgeschichte: Die Bauten, Rüstungen, Waffen (unter anderem rund 2.000 Schwerter!) und Kostüme (über 15.000) tragen allesamt zu einer vollkommenen und authentischen Illusion bei.
Man sieht den Filmen an, dass sie mit sehr großer Detailverliebtheit und Sorgfalt in einem Stück vom gleichen Regisseur gedreht wurden. Dadurch erscheinen sie wie aus einem Guss – ganz anders, wie viele Filmreihen, die unter größeren zeitlichen Abständen entstanden, zum Beispiel die uneinheitliche Terminator-Trilogie.

Mit Die Rückkehr des Königs zeigt sich einmal mehr, was für ein Glücksgriff Howard Shore als Komponist für die Filmmusik zu den drei Filmen war. Sein Score ist ebenso unverwechselbar, wie würdevoll und getragen. Für jede Szene, jeden Moment findet er die passende musikalische Untermalung, die zur Atmosphäre und Spannung der Handlung ideal beiträgt, ohne sich pompös in den Vordergrund zu spielen – eine Kunst, die John Williams bei den neuen Star Wars-Filmen leider verlernt zu haben scheint.
Gekonnt verbindet Shore neue Motive mit bereits aus den beiden Vorgängern bekannten Klängen. So wird zum Beispiel gegen Schluss, wenn Frodo am Schicksalsberg all seine Kraftreserven aufwendet, durch ein zaghaft variiertes Anspielen des Auenland-Themas aus Die Gefährten schon durch die Musik klar, was Frodo zu diesem letzten verzweifelten Aufbäumen befähigt, nämlich die Erinnerung an seine geliebte Heimat.
Noch stärker als zuvor kommen Chor und Gesang zum Einsatz, was aber durchaus im Sinne Tolkiens sein dürfte, der sein Werk selbst mit Liedern bereichert hat. Häufiger und zunächst etwas ungewohnt, aber dennoch wunderschön, sind diesmal Flöten im Score vertreten.
Ein wenig skeptisch war ich im Vorfeld, als bekannt wurde, dass Annie Lennox für den Titelsong verantwortlich sein würde, da mir ihre Stimme im Vergleich mit Enya aus dem ersten Teil ein wenig zu hart vorkam. Doch das melancholisch-traurige Stück "Into the West" bietet zusammen mit den Zeichnungen während des Abspanns einen tollen Abschluss, der wirklich zu Herzen geht.

Mein Vater hat mir einmal erzählt, wie sehr ihn in den 1960er Jahren die beiden Kinofilme Lawrence von Arabien [1962] und 2001: Odyssee im Weltraum [1968] beeindruckt haben, die schon aufgrund ihrer schieren Bildgewalt und den bahnbrechenden Massenszenen oder Spezialeffekten heute zu Recht als Klassiker gelten. Für ihn haben diese Filme Kino zu einer wirklich nachhaltigen Erfahrung gemacht.
In der nunmehr über hundertjährigen Filmgeschichte gibt es auf die Masse bezogen nicht allzu viele Werke, die einen derartigen Einfluss auf folgende Generationen hatten. Zu ihnen zählen neben den beiden oben genannten unter anderem Ben Hur [1959], Spiel mir das Lied vom Tod [1968], Der Pate [1972], Krieg der Sterne [1977], und in neuerer Zeit vielleicht Terminator 2 – Tag der Abrechnung [1991], der praktisch zum ersten Mal eine umfassend-überzeugende Verbindung von realer Welt und Computer-Tricktechnik geboten hat, und Matrix [1999], quasi der erste Cyber-Thriller des dritten Jahrtausends.
Es ist heute schwer vorherzusagen, ob die Herr der Ringe-Filme einen ähnlichen Platz in der Filmhistorie einnehmen werden, oder ob Die Rückkehr des Königs all die Auszeichnungen und Oscars bekommen wird, die er verdient hätte (Regie, Drehbuchadaption und Spezial-Effekte, um nur die offensichtlichsten zu nennen) - obwohl elf Oscar-Nominierungen natürlich schon eine gute Ausgangslage sind.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird sich die Tricktechnik in den kommenden Jahren kontinuierlich weiterentwickeln und manche Effekte werden dann vielleicht rückblickend überholt erscheinen.
Aber Eines ist gewiss: Peter Jackson präsentiert Bilder, für die der Fernsehschirm wohl zu klein ist, und die nur auf einer großen Kinoleinwand angemessen zur Geltung kommen. Er hat mit der Trilogie einen Meilenstein des Kinos und modernen Klassiker geschaffen, der seines Gleichen sucht und vermutlich für lange Zeit nicht finden wird.
Und daran wird man sich auch in Zukunft gerne erinnern, und die Filme immer wieder genießen.

Alle Beteiligten an der Herr der Ringe -Trilogie können zu Recht stolz auf sich sein! Sie haben ein als unverfilmbar geltendes literarisches Werk in einer Form auf die Leinwand gebracht, die weit über das hinaus geht, was man sich erträumen konnte. Trotz einiger Änderungen findet sich in den Filmen der Geist Tolkiens wieder, und doch haben sie auch für sich alleine gesehen Bestand.
Peter Jackson hat Vieles riskiert und große Strapazen auf sich genommen, um Der Herr der Ringe zu realisieren. Seine Mühen haben sich gelohnt! Die Rückkehr des Königs ist der letzte Abschnitt eines langen Weges und der krönende Abschluss einer großen Geschichte.
Das Einzige, was jetzt noch fehlt, wäre eine Verfilmung des Herr der Ringe-Vorläufers Der (kleine) Hobbit. Aber wie kürzlich bekannt wurde, bemüht sich Jackson bereits um eine Einigung mit Tolkiens Erben und die Filmrechte, die momentan noch bei dem Filmstudio "Universal" liegen. Wenn alles klappt, könnte der Film bereits 2006 oder 2007 in die Kinos kommen, denn zur Zeit ist der neuseeländiche Filmemacher mit seinem King Kong-Remake beschäftigt, dass 2005 zu sehen sein wird.

Für mich persönlich ist der dritte Teil in Bezug auf die Bewertung für sich alleine gesehen zwischen Teil 1 und Teil 2 anzusiedeln, da er dramaturgisch ein wenig ausgereifter wirkt als Die zwei Türme, Die Gefährten jedoch den Vorteil hatte, dem Zuschauer eine völlig neue, unbekannte Welt  zu präsentieren und dabei ein warmherzigeres Gefühl zu vermitteln.
Die Rückkehr des Königs als alleinstehenden Film zu beurteilen, ist allerdings ebenso schwierig, wie letztendlich unnötig. Zwar werden sich auch diejenigen Zuschauer, die die ersten beiden Teile nicht kennen, von den aufregenden Action-Sequenzen und genialen Spezial-Effekten beeindrucken lassen, aber nur wer Die Gefährten und Die zwei Türme gesehen hat, und alle drei Filme als Gesamtheit betrachtet, wird dieses monumentale und zutiefst bewegende Kino-Meisterwerk wirklich würdigen können. Die komplette Trilogie hat (zumindest in den Langfassungen) zweifellos eine Wertung von sechs Punkten verdient.
Einzeln betrachtet, möchte ich die Kinofassung von Die Rückkehr des Königs jedoch aufgrund der Abweichungen und Auslassungen von der Buchvorlage einen halben Punkt abziehen. Wer die Bücher nicht kennt, kann diesen halben Punkt aber selbst wieder hinzuaddieren. Und möglicherweise wird die für November 2004 angekündigte erweiterte Fassung auf DVD und Video ja auch mich dazu veranlassen, die Bewertung auf sechs Punkte anzuheben. Die Chancen dafür stehen jedenfalls gut.


Fazit:
Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs ist all das, was sich Fans und Filmfreunde erhofft hatten, und noch viel mehr! Selten gab es im Kino derart atemberaubende Bilder, atmosphärisch dichte Spannung, Charaktere zum Mitfühlen und Mitfiebern und ein in jeder Hinsicht erfüllendes Film-Ereignis zu erleben. Der Film vereint die besten Elemente aus Die Gefährten und Die zwei Türme zu einem stimmigen Ganzen, das die Geschichte mitreißend fortführt und letztendlich auf grandiose Weise abschließt, obwohl die Handlung durch die Special Extended Edition sicherlich noch die eine oder andere sinnvolle Erweiterung und wahrscheinlich auch Verbesserung erfahren wird.
Mit Wehmut werden die Zuschauer auf ihre Zeit in Mittelerde zurückblicken, denn eines ist sicher: Der Herr der Ringe ist die wahrscheinlich beste Film-Trilogie aller Zeiten und pure Kino-Magie – und die ist unserer heutigen Zeit sehr selten geworden.
Vielen Dank, Mr. Jackson! Nur eine Frage stimmt traurig: Worauf sollen wir uns nun in den nächsten Jahren freuen?